Berichte zum Pass-Around #23 - Zulu

cugar

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Hallo,

dann will ich mal den Anfang machen mit den Berichten zum Zulu Passaround.

Das Zulu wurde von Jens Anso entworfen, und hat eine geschwungene Klinge 77mm lange aus CPM S30V,
die weitaus alltagstauglicher ist als es der erste Anblick vermuten lässt.
Der hochgezogene Flachschliff und die 3mm Dicke Klinge ergeben eine schneidfreudige Kombination,
die je nach Schnittgut noch von der Klingenform unterstützt wird.

Beim ablängen von Pneumatik Schläuchen hat sich die geschwungene Klinge bewährt, ein
zuschneiden von Dichtpapp mit der Spitze gestaltete sich schwierig.

Zulu-1.jpg


Das Zulu verriegelt über einen gut zu bedienenden Liner-Lock, der im Rahmen der Testwoche auch problemlos
seinen Dienst verrichtet hat. Spine-whack Test oder ähnliches habe ich allerdings nicht durchgeführt.
Linerstärke, Material und die Qualität des Messers geben mir aber auch keinen Grund an der Funktion zu zweifeln.

Zulu-3.jpg



Der Griff aus G-10 ist gegrooved und fast sich sicher und bietet guten Halt, ein Freund von dieser grooverei
werde ich trotzdem nicht.
Die Pistolengriff Artige Form lässt aber nicht alle Griffarten angenehm zu, bietet aber einen schichern Griff,
für normale schneidarbeiten.

Zulu-2.jpg



Der Clip kann Tip-up oder Tip-down montiert werden, ganz nach Gusto.

Zulu-4.jpg


Das Zulu hebt sich schon allein durch seine Form von der Masse der Messer ab,
bietet aber dabei noch viel Nutzwert.
Sieht mal von der ungewöhnlichen Klingenform ab(die eben nicht immer taugt),
gibt sich das Zulu für mich keine Blöße.

Die Verarbeitung ist auf dem schon gewohnt hohem Niveau mit dem Spyderco in Taiwan
fertigen lässt. Keine Spalte, keine scharfen Kanten, alles wie es sein sollte.

Ein Hingucker ist es allemal.

Zulu-5.jpg


Danke an Cheez und Spyderco die diese Pa´s möglich machen. :super:


Alex
 
Hallo auch von meiner Seite.

Ich durfte als Zweiter das Messer testen und möchte nun hier meine Eindrücke schildern.

Design
Beim Auspacken habe ich mich gewundert, wie klein das Messer ist. Hatte mit etwas größerem gerechnet. Aber dir kleinere Größe sagt mir eh mehr zu. Meine Alltagsmesser haben auch meist bis 8cm Klingenlänge.

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Der umsetzbare Clip für sich ist ein Plus, die offene Tasche für die Montage stört die Optik meines Erachtens schon. Ein gutes Detail ist die glatte Fläche unter der Stelle, auf der die Wölbung des Clips aufliegt. Damit wird die Hosentasche auf Dauer deutlich geschont.

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Das Messer macht auf mich einen schön robusten Eindruck. Die Liner haben Aussparungen um das Gewicht erträglich zu halten.
Die Griffstärke ist dagegen schon grenzwertig. Mehr darf es für ein Alltagsmesser bei mir nicht sein.

Der Übergang der Daumenrampe zum Klingenrücken wirkt leicht kantig und will nicht so recht zum Gesamtdesign passen.

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Klinge

Die Klinge ist recht dünn und hat daher eine zeimlich gute Schneidgeometrie. Bei mir sind vor Allem Lebensmittel als Schnittgut angefallen. Damit ist das Kleine gut zurecht gekommen.


Lock

Gewöhnlich bin ich kein Freund von Linerlocks, aber ich kann damit leben. Der im Zulu ist jedenfalls recht ordentlich ausgeführt. Ein unbeabsichtigtes Entriegeln schließe ich eigentlich aus. Die Klinge steht im geöffneten Zustand spielfrei.

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Mich hat jedoch das Öffnungsverhalten. Ich hatte erwartet, dass die Klinge sehr weich gleitet, ähnlich meines Tenacious oder...
Aber die Klinge hat recht viel Reibung, sodass sie relativ schwer gleitet. Woran auch immer das liegt.


Handlage

Das Messer liegt hervoragend in der Hand. Die Griffkontur schmiegt sich nahezu in meine Hand. Die Grooves im G10 geben wirklich viel Halt.

Fazit

+ Design
+ Handlage
+ Klingengeometrie
+ Passgenauigkeit

- Klingengang
- Ausfräsung für umsetzbaren Clip
- Recht hoher Preis (auch in Anbetracht des "Made in Taiwan")
 
Als ich das Messer hier losgeschickt habe, flutschte das nur so auf. Versuch' doch mal (du, oder der nächste) ob eine Runde warmes Wasser und Seife und danach 1-2 Tropfen Öl helfen.
Wenn nicht, bleibt die Möglichkeit, am Pin den Klingengang nochmal zu justieren - das allerdings am liebsten mit passendem Schraubendreher und Loctite, damit's danach auch so bleibt ;)

Das (mMn. fehlerfreie) Finish bezahlt man halt. Auch in Taiwan ;) Und ich sag's immer wieder, die Messer aus den USA oder gar Seki sind nicht so gut gemacht wie beispielsweise das Zulu. Nur, das lässt sich der Taiwanese, der ist ja nicht blöd, auch bezahlen.

Gruss, Keno
 
Ich musste das Messer leider schon letzte Woche weiterschicken. Also ist nodohh dran. :irre:

Rumschrauben wollte ich an dem Messer auch nichts, da es ja nicht meins war...

Bezüglich Land: Ich streite gar nicht ab, dass der Taiwanese genau so gute Messer bauen kann, nur sind wir doch wahrscheinlich noch alle so erzogen worden, dass USA für gute Qualität und Taiwan für Billigprodukte steht. Daher klingt in meinen Ohren auch das "Golden, Colorado, USA, Earth" besser als "Taiwan". Und wer ist schon dazu bereit, für ein vermeintliches Billigprodukt knapp 200€ hinzulegen?
 
Hallo, dies ist das erste Spyderco, das ich in der Hand gehalten habe und es wird ganz bestimmt nicht das Letzte sein.

Schon beim auspacken hat mir das Zulu sehr gefallen. Das öffnen des Messers war eine Freude und man benötigte keine Eingewöhnung.
Der Griff ist gut geformt und passt sehr gut in meine Hand. Ich gebe zu das ich eine ganze Weile mit dem Messer rumgespielt und es immer wieder auf und zu gemacht habe.

Am nächsten Tag habe ich es mit in die Firma genommen, wo es einige Aufgaben zu erfüllen hatte. Es waren zum Beispiel größere Mengen von ca. 2 cm dicker Wellpappe klein zu schneiden.

zulu1.jpg


Alles kein Problem mit dem Zulu.

zulu2.jpg


Auch das schmieren von Brötchen und das Schneiden von Wurst und Käse hat das Zulu sehr gut gemeistert.
Es hat meiner Meinung nach kein bischen an der Schärfe verloren. Ich bin voll Zufrieden.

Fazit:

Es wird in naher Zukunft ein Spyderco - Zulu in meiner Messersammlung auftauchen.
Das Design, die Verarbeitung, die Klingenform und letztendlich die Schnitthaltigkeit haben mich restlos überzeugt.
Lediglich der Preis ist etwas hoch (Muss wohl etwas länger sparen).

PS: Ich habe den Klingengang nicht als stark reibend empfunden, aber ich habe ja auch keine Vergleichsmöglichkeit.
 
Geiles Design, geile Form, geile Klinge!! :cool:


Sagte ich schon geiles Design?


Die Anso-Formensprache gefällt mir generell extrem gut, ein Original hatte ich leider noch nie in der Hand. Das war für mich die Motivation, seit Ewigkeiten mal wieder an nem Passaround teilzunehmen.


Seit zwei Stunden hab ich das Zulu in den Griffeln, ich schreib direkt mal meine ersten Eindrücke runter, verblasst sonst immer so. Wird dann zu gegebener Zeit ergänzt.


Leute, ich les hier was von größeren Mengen Wellpappe, Pneumatikschläuchen und Dichtpappe. Habt ihr das Zeug mit dem Messer gestreichelt? Das Ding kommt ja jungfräulich aus der Schachtel wie nur was. :staun:


Die Klingenform ist ziemlich abgefahren, echt mal was anderes, gefällt mir sehr gut. Zusammen mit einem schneidfreudigen Anschliff und dem großen Klingenloch passt das wunderbar, da ist nichts, wo ich sagen würde, das stört.
Zur Spitze vergrößert sich der Schneidenwinkel, das ist ja leider üblich. Ansonsten kann ich nix finden, die Klinge ist sehr sauber gefertigt und steht geschlossen absolut mittig.

Auch der Griff gefällt mir gut, liegt ordentlich in der Hand. Die gebogene Unterseite könnte nach vorn einen Hauch länger sein, und ich hab schon keine großen Hände. Auch hier alles sehr schön gemacht, die gedrehten Spacer fallen ins Auge.
Die Washer sind ziemlich dick, dadurch ergeben sich große Zwischenräume zwischen Klinge und Platinen. Ist ja ne rein optische Sache, aber ich finde, enge Passungen wirkten halt wertiger.

Der Linerlock hält bombig, macht auf mich aber nicht den hochwertigsten Eindruck. Wäre jetzt schwer zu beschreiben, aber mir wäre ein Backlock an dem Messer irgendwie lieber.
Der Klingengang ist tatsächlich sehr hart, rau und kratzig, v.a. auf dem ersten Stück nach dem Ausklappen der Klinge. Dadurch spürt man auch kein Einrasten des Detentballs, die Klinge öffnet und schließt einfach mit gleichbleibendem (hohen) Widerstand. Ich hab das Messer eben unter Wasser mit Seife und Bürste gereinigt, Öl tu ich morgen dran, mal sehen.

Die Clipspannung find ich recht hoch. Der abgeflachte Bereich unter dem Clip wurde ja schon positiv vermerkt, werd mal schauen. Vielleicht schraub ich ihn auch ab, Klingen- und Grifflänge entsprechen ziemlich meinem kleinen Bollfolder, optimale Hosentaschengröße also.


9.9.
In Absprache mit Keno hab ich das Zulu gestern Abend zerlegt, gereinigt (wobei es gar nicht viel zu reinigen gab) und geölt. Jetzt läuft die Klinge gleichbleibend leicht, wie es sein soll.
Die Schärfe scheint bissig, Armhaare rasieren war aber nicht mehr drin. In Verbindung mit der leider doch recht dicken Spitze scheiterte die Klinge beim Öffnen einer Chipstüte. Nach wenigen Strichen über den Sieger-Stab + Abziehen auf der Hose fliegen die Haare. Die Klingenform verlangt dabei schon erhöhte Aufmerksamkeit, um nicht abzurutschen und die Klinge zu verkratzen.

10.9.
Es zeigen sich Nachteile der coolen Klingenform: Brötchen aufschneiden ging noch einigermaßen. Das Frühstücksei in Scheiben zu zerlegen führt zu Gebrösel. Es ist kaum möglich, auf einer ebenen Unterlage zu schneiden bzw. einen kontrollierten Schnitt durch ein Ei zu machen. ;)

12.9.
Keine Probleme dagegen beim Steakschneiden auf Porzellan. Mit dem vorderen Teil der Klinge vom Bogen zur Spitze lässt sich, bei relativ steil gehaltenem Griff, schneiden. Mehrmaliger Tellerkontakt konnte der Schneide nichts anhaben.
Ansonsten trägt sich das Zulu sehr angenehm, den Griff empfinde ich absolut nicht als zu dick. Eingeclippt schaut es recht weit aus der Tasche. Die Clipoberfläche scheint recht kratzfest, Freitag bin ich 1x hart an einem Metallgeländer angestoßen, nichts zu sehen. Am Wochenende hab ich das Messer teils zusammen mit Schlüsseln in der Tasche gehabt, auch hier keinerlei Spuren an Clip oder Griff.

14.9.
Ein weiterer langer Tag in der Hosentasche zusammen mit meinem Schlüsselbund hat dem Messer bzw. den Oberflächen und der Clipbeschichtung nichts ausgemacht, sieht immer noch alles aus wie geleckt. Wundert mich jetzt auch nicht mehr, dass das Messer so jungfräulich bei mir eintraf. Der Klingengang resp. der Öffnungswiderstand hat sich trotz ordentlicher Verflusung bis jetzt nicht wieder verändert, allet smoothy, kein´ Plan, was da die Mechanik irritiert hatte?
Zu schneiden gibbet im Moment leider eher wenig, da ich mehr oder weniger Urlaub habe...

18.9.
Das Zulu war jeden Tag in meiner Tasche und kam das ein oder andere Mal zum Einsatz, hauptsächlich für Lebensmittel und beim Postöffnen. Und es wurd natürlich ausgiebig bespielt. Was soll ich sagen: Mir gefällt das kleine Ding supergut, wird mir schwerfallen, es weiterzuschicken. Die Anschaffung eines eigenen Exemplars ist vorerst keine Option für mich, weil ich schon seit längerem keine Serienmesser in diesen Preisregionen mehr kaufe, zumindest nicht neu. (Hat jetzt nichts mit einer leidigen Preisdiskussion (Taiwan etc.) zu tun - das Zulu ist so gut gemacht, dass ich den Preis objektiv in Ordnung finde.) Aber meine Lust auf ein Anso-Custom wurde weiter angestachelt, der Artikel im aktuellen Messermagazin tut da sein Übriges. :D
Hab noch drei Fotos angehängt. Auf dem ersten sieht man, wie das Messer in der Tasche sitzt. Den Clip habe ich letztlich nicht abgeschraubt, da er mich nicht gestört hat. Bei dickeren Hosensäumen, wie auf dem Bild, sitzt er schon sehr stramm. Die anderen beiden Fotos zeigen die Neigung beim Schneiden auf Unterlagen. Hier ergeben sich, dem Design geschuldet, halt Einschränkungen.
 
Last edited:
[...]Die Schärfe scheint bissig, Armhaare rasieren war aber nicht mehr drin. In Verbindung mit der leider doch recht dicken Spitze scheiterte die Klinge beim Öffnen einer Chipstüte. Nach wenigen Strichen über den Sieger-Stab + Abziehen auf der Hose fliegen die Haare. Die Klingenform verlangt dabei schon erhöhte Aufmerksamkeit, um nicht abzurutschen und die Klinge zu verkratzen.

Ergänzung 10.9.
Es zeigen sich die Nachteile der coolen Klingenform: Brötchen aufschneiden ging noch einigermaßen. Das Frühstücksei in Scheiben zu zerlegen führt zu Gebrösel. Es ist kaum möglich, auf einer ebenen Unterlage zu schneiden bzw. einen kontrollierten Schnitt durch ein Ei zu machen. ;)

Nur falls sich einer Sorgen macht - ein paar Kratzer vom Schärfen sind kein Beinbruch ;)

Das die Klinge schlecht zum Chips- und Cornflakes-Tüten-öffnen geeignet ist, habe ich auch schon festgestellt. Die muss man halt aufschneiden (und dazu muss das Messer scharf sein); reinpieken und dann schneiden geht mit der Spitze schlecht.

Gruss, Keno
 
Klar. ;) Aber wenn ich Kratzer vermeiden kann, muss ich´s ja nicht drauf anlegen. Bei meinen eigenen Messern ärgerte ich mich auch.

Bezüglich Spitze würd ich sagen, dass der Winkel sicherlich bei ca. 70° liegt. Das ist unschön, aber eben auch alles andere als ungewöhnlich, meiner Erfahrung nach. Wäre es mein Messer, würde ich es wahrscheinlich ändern.
 
Last edited:
Hallo zusammen,

das Zulu hat mich jetzt zehn Tage begleitet, morgen ist es Zeit Abschied zu nehmen und ein kurzes Fazit zu ziehen.

Die Verarbeitung ist wie eigentlich bei allen taiwanesischen Spydercos makellos; alle Spaltmasse passen, kein Klingenspiel und butterweicher Öffnungsmechanismus. Hat Headshrinker also richtig gut hinbekommen.
Als alte Krämerseele habe ich die technischen Daten nochmal nachgemessen:
Länge geschlossen: 10,1 cm
Länge offen: 17,7 cm
Klingenlänge: 7,6 cm
Klingenstärke: 3 mm, zur Spitze auf 1,6 mm auslaufend
Griffdicke: 14,4 mm
Masse: 100 g

Haptisch und optisch hat mir das Zulu sofort gefallen, die Formensprache ist zumindest für das Spyderco-Lineup ungewöhnlich und wirkt in natura noch besser als auf den Bildern.
Ist mein erstes Spydie mit einem gegroovten Handle, sieht als Makro so aus:

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Auch das Anzo-Logo ist schön und extrem detailliert:

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Der Clip sieht auf den ersten Blick aus wie das Standard Hourglass-Design, hat aber eine ziemlich kratzfeste Beschichtung. Farbe ist so eine Art Anthrazit, den gleichen Clip haben auch das Chokwe und das Gayle Bradley, da ist er allerdings grau. Die normalen schwarzen Clips sind ja leider sehr kratzerempfindlich, beim Zulu kann man nur im Makro Gebrauchsspuren erkennen:

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In der Praxis hat sich das Zulu nicht so gut geschlagen. Äpfelschälen geht fast gar nicht und auch kleinere Sachen auf einer Unterlage zu schneiden gestaltet sich bedingt durch die Klingenform schwierig. Für's Kartonschneiden nutze ich sowieso lieber eine Klinge mit Spyderedge.
Für höher bauendes Schneidgut wie Melonen oder Kürbis ist das Zulu allerdings optimal geeignet.

Eine Sache hat mir bei dem Design gar nicht gefallen: Bedingt durch die Clipform ist der Griff nicht komplett durchgegroovt, wohl damit der Clip plan aufliegt. So kann man die Ursprungs-G10-Oberfläche noch sehen, die dazu noch unschön im Licht glänzt. Hier wäre ein Drahtclip die bessere Lösung, wie man ja beim PohlForce Alpha und Bravo sehen kann.

C145GP_1.jpg


C145GP_3.jpg



Zusammenfassend ist das Zulu ein schönes Designerstück mit eingeschränktem Nutzwert und leichten Schwächen im Detail. Mit einem Carbongriff wie Sage1/Bradley/Chaparral, Drahtclip und einem Backlock würde ich es mir sofort zulegen, aber so werden wir wohl keine Freunde mehr fürs Leben.

Viele Grüsse
Marcus
 
Last edited:
So … nun hier mein Testbericht

Erster Eindruck
Schon beim Böker Cox hat mich das Anso-Design sehr angesprochen und so freute ich mich schon darauf, an diesem Passaround teilzunehmen.
Der erste Eindruck ist rundum positiv. Auch wenn das Zulu eindeutig ein Spyderco ist, so ist doch die Formensprache von Jens Anso unverkennbar. Schon jetzt weiß ich, dass das Zulu für ca. 10 Tage mein neues EDC sein wird und wir viel Spaß haben werden.

Zulu_offen_front.jpg


Griff:
Als erstes fallen mir natürlich die typisch gegroovten Griffschalen aus schwarzem G10 ins Auge. Die sind natürlich nicht nur was fürs Auge, sondern bereiten auch der Haptik viel Freude. Die Griffmulden sind genau da wo sie sein sollen und das gegroovte G10 gewährleistet auch bei nassen Händen eine sichere und angenehme Griffigkeit. Was mir auch gut gefällt ist der dezent dunkle Taschenclip, der nicht zu stramm sitzt und das Messer schön tief in der Hosentasche verschwinden ließ, nachdem ich ihn auf „Tipp down“ ummontiert hatte. Dass für den Clip in den Griffschalen entsprechende Fräsungen vorhanden sind und die Griffschale an der Auflagefläche plan ist, sind clevere Details, die das sauber durchdachte Design unterstreichen.

Zulu_Griff_Detail.jpg


Zulu_Clip_Detail.jpg


Klinge:
Die Klinge sticht mit Ihrer ungewöhnlichen Form natürlich sofort ins Auge. Je nach Betrachtungsweise weist die Klinge entweder eine enormen Recurve-Schneide oder eine sehr hochgezogene Klingenspitze auf. Beides sind Eigenarten, bei denen ich bei meinen EDCs keinen großen Wert lege, da sie für mich weniger universell einsetzbar sind. So auch beim Zulu: Die Klingenspitze ist mir nicht fein/schlank genug, sondern wirkt eher „pummelig“. Auch der ausgeprägte Recurve ist für Schneidarbeiten auf geraden Flächen (z.B. in der Küche) weniger geeignet. Bei ziehenden Schnitten machte das Zulu jedoch eine sehr ordentliche Figur: Beim Schneiden von Verpackungen und Kartons kam der Recurve voll zur Geltung. Zudem konnte sich der Daumen sehr bequem auf der eleganten Wölbung der Klingenoberseite abstützen. Wirklich sehr schön, diese Details…

Zulu_Klinge_front_1.jpg


Zulu_Klinge_back_Detail.jpg


Kleines Manko: Das Spyderhole war an seinen Kanten noch unangenehm scharf, was meinem Daumen bei längerer Spielerei (*auf*zu*auf*zu*) gar nicht gefiel. :(

Zulu_Taiwan_Detail.jpg


Lock:
Klassischer Linerlock, der die Klinge sicher und spielfrei hält.

Zulu_Lock.jpg


Fazit
Das Spyderco Zulu ist ein tolles Messer mit einer sauberen Verarbeitung (bis auf oben beschriebenes Manko) – man muß halt nur mit der eigenwilligen Klingenform klarkommen.
Danke an Keno und Spyderco für diesen Passaround! :super:
 
Ohhhhh Schreck, gestern habe ich lesen müssen, dass [Nick] das Zulu an Cheez zurückgeschickt hat ( und heute ist es auch noch angekommen !! ) , damit ist der PA so gut wie beendet und ich habe den literarischen Teil noch nicht abgearbeitet.

Daher folgen hier also meine subjetiven Eindrücke. Zur Vorgeschichte, ich interessiere mich seit einiger Zeit für Messer, habe eigentlich ausser Kochmessern sehr wenig Erfahrung und hatte nur auf Messen ( Solingen und Gembloux ) welche in der Hand.

Nachdem ich im Sommer ein kleines Fixed ( AC 15 ) im PA testen konnte, war dies also nun mein erstes Klappmesser. Das im PA-Thread vorgestellte Messer hat mir optisch und von der Beschreibung her sehr gut gefallen, und daher habe ich teilnehmen wollen und auch dürfen.

Das Paket kam vor ca 4 Wochen - früher als gedacht - und „mein“ Messerchen hat mir spontan sehr gut gefallen und entsprach genau meinen Erwartungen, besonders die Griffschalen empfand ich als überaus angenehm. Die folgenden ca 1,5 Wochen wurde das Zulu mein ständiger Begleiter. Einfach in die Hosentasche gesteckt war mir das Messer zu dick, aber die Trageweise mit dem Clip im Stoff der Tasche ( analog zum Foto von Headshrinker ) fand ich praktisch. Beim Öffnen war mir allerdings das Spyderco-Loch zu scharfkantig, da ich mit dem Daumennagel des öfteren quasi hängengeblieben bin.

Das Messer war optisch schon ein Kracher, bei den Personen, denen ich es gezeigt habe, kam die Form sehr gut an. Bei den in der kurzen Zeit zu erledigenden Aufgaben ( Apfel, Hartwurst, Karton, etc ) fand ich allerdings die Klingenform nicht optimal, da die nutzbare Klingenlänge durch den starken Knick doch in vielen Fällen zu kurz war, aber evtl hat die Zeit nicht ausgereicht, um mich an die ungewöhnliche Form zu gewöhnen.

Und viel zu schnell war die gemeinsame Zeit vorbei und ich musste „mein“ Zulu wieder auf die Reise schicken. Kurz danach habe ich 2 weitere Spydercos aus einem anderen PA erhalten, von daher habe ich jetzt schon 3 Klappmesser intensiver in der Hand gehabt.

Mein Fazit lautet daher: in Bezug auf Optik und Haptik ein Klasse-Messer mit leichten Abzügen in der praktischen Anwendung, mit einer etwas anders geformten Klinge wäre das Zulu ein ernster Anwärter auf mein erstes Klappmesser.

Einen schönen Advent wünscht .....
rhanjo
 
Als klarer "Fan" der Anso-Design Kunst sprach mich dieses Messer schon einige Male an, und so war ich sehr erfreut, noch am PA teilnehmen zu können.

Dabei hatte ich nicht die Erwartung, einen "Top-User" zu bekommen, und das hat sich auch bewahrheitet.
Auch nach den bisherigen Berichten kann man wohl eindeutig festhalten, dass es für den Gebrauch bessere, weil einfachere und praktischere Messer bzw. Klingenformen gibt.

Aber auch das Auge isst ja bekanntlich mit, und in diese Kategoie fällt für mich das Zulu. Ein absolut stimmiges, besonderes und ansprechendes Design, sowohl geschlossen, als auch geöffnet. Dabei sehr gut von Spyderco umgesetzt und Verarbeitet, lediglich die "Tasche" für die jeweils nicht genutze Clipposition störte mich ein wenig.
Dabei liegt das Messer wirklich hervorragend in der Hand, die Grifform lässt das Messer sehr angenehm greifen, beim schneiden liegt der Daumen optimal auf der Klingenoberseite. Also doch User?
Für mich nicht wirklich, dafür hat Jens m.E.n. geeignetere Designs (Haddock, Cox), wobei da wiederum das Zulu mit der alltagstauglicheren Klingenstärke von 3mm punktet.

Dennoch, für mich ist das Zulu vor allem was fürs Auge, nicht alltäglich, besonders, dabei absolut stimmig.
Mir persönlich ist es für eien Anschaffung allerdings zu teuer, wert ist es den Preis aber auch.

Danke für den PA, den ich hiermit mit dem letzten Bericht (be)schließe ;)
 
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