Beleuchtung Arbeitsplatz / LED-Strahler geeignet?

Erka

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Immer wieder stelle ich fest, dass Klinge und Schneide eines Messers in der Werkstatt astrein aussehen. Sobald ich aber mit dem Messer ins grelle Sonnenlicht gehe, überfällt mich manchmal der Schreck: Zahlreiche feine Kratzer werden dort noch sichtbar, wo ich zuvor eine sauber satinierte Klinge mit polierter Schneide gesehen habe.
Das Problem scheint mir nicht die fehlende Helligkeit zu sein; meine Werkstatt ist mit mehreren Leuchtstoffröhren + Gelenkleuchten über dem Arbeitsplatz ausgestattet. Ginge sicherlich noch einiges heller, aber daran liegt es m.E. nicht. Eher daran, dass das eher diffuse, gleichmäßig verteilte Licht in diesem Fall zu "gnädig" ist.
Also überlege ich, speziell für das Klingenfinish eine konzentrierte, spot-artige Leuchte anschaffen.
Wie sind Eure Erfahrungen damit, welche Leuchten sind dafür gut geeignet?
Hat vielleicht sogar jemand eine (bezahlbare) LED-Leuchte im Einsatz, die gnadenlos Kratzer aufzeigt? Oder sind diese noch nicht hell genug?

Es würde mich freuen von euch zu hören, welches Licht ihr am besten dafür empfindet, oder was ihr konkret an Leuchten empfehlen könnt.

Grüße
Rainer
 
Hallo Rainer,
ich bin gerade dabei meine Werkstatt einzurichten und stand vor demselben Problem.Wie ausleuchten?
Da wir mit der Firma gerade umgezogen sind,fiel mir die Entscheidung nicht schwer da wir dort abgehängte Decken haben und unser Chef dort LED Panele einbauen lassen hat.Die gibt es in verschiedenen Größen (30x30,60x60,30x120cm).Im Büro haben wir jetzt in der Decke welche mit 60x60 und kaltweißem Licht.
Die Haben so ca. 5000-6500 Kelvin,was wohl dem Tageslicht am nächsten kommt.Ob es Sonnenlicht ersetzt kann ich nicht mit Sicherheit behaupten.
Aber es ist wirklich sehr und angenehm hell,hat den Vorteil das so ein Panel durch die Lichtverteilung innerhalb dessen nur sehr wenig Schatten wirft.
Für alte Leuchtstoffröhren gibt es mittlerweile auch Ersatz mit LED Technik.

Gutes Gelingen
Gruß Carsten
 
Ich kontrolliere sowas mit ner LED-Taschenlampe. Ein dünner, konzentrierter Strahl in sehr flachem Winkel über die Klinge gerichtet läßt jeden Kratzer wie den Grand Canyon hervorstechen. Diffuses Licht ist genau das, was du dazu nicht brauchen kannst.
 
Die Haben so ca. 5000-6500 Kelvin,was wohl dem Tageslicht am nächsten kommt.Ob es Sonnenlicht ersetzt kann ich nicht mit Sicherheit behaupten.

Kelvin ist keine photometrische Grösse, da ist Dir wohl ein freudscher Verschreiber unterlaufen:rolleyes:
Felix
 
@Felix -
bevor Du die Augen verdrehst ...
K = Kelvin ist die Maßeinheit für die Farbtemperatur.
An der Aussage von Carsten gibt es aus meiner Sicht nichts zu meckern.

Herzliche Grüße,
Jost

(da war Carsten noch schneller ;-)
 
Da eignet sich evtl. eine Lupenleuchte. Hat vermutlich jeder schon mal gesehen: Sieht aus wie eine Schreibtischlampe, hat aber eine grosse Lupe, um die meist ringförmig die Beleuchtung angeordnet ist.
 
LED- Panele sind ein zeitgemäßer Ersatz für Leuchtstoffröhren, und durch das diffuse Licht für die Grundbeleuchtung gut geeignet.
Aber ich suche eine konzentrierte, helle Lichtquelle, wie Flaming-Moes Taschenlampe, nur eben vorzugsweise als Dauerlicht mit 230V-Anschluss.
Die Lampe soll z.B. beim Finishen dauerhaft an sein, um eine laufende Kontrolle zu ermöglichen.
Gefunden habe ich z.B. das hier, aber die Preise sind jenseits von Gut und Böse. Ganz abgesehen davon, dass ich nicht weiß, ob das überhaupt ausreichend gut funktionieren würde...

Nachtrag zum Vorschlag mit der Lupenleuchte:
Ich befürchte, dass auch hier die ringförmige Anordnung der LEDs kontraproduktiv ist. In Analogie zum Sonnenlicht scheint mir eine punktförmige Lichtquelle eher geeignet.
Aber da ich es auch nicht genau weiß, frage ich ja hier nach Euren Erfahrungen ;)

Grüße
Rainer
 
Hallo Rainer,
jetzt versteh ich das richtig......hoffe ich ;)

Es gäbe LED Strahler,die fangen bei 10W an und gehen bis 100W.
Ich kenne sie mit Bewegungsmelder für den Hof,wirklich sehr hell!
Einen ohne Bewegungsmelder und für 230V findest du hier:

http://www.amazon.de/dp/B00M3YJ9WQ?psc=1

Die Wattzahl kannst du ja noch anders wählen und deinen Zwecken anpassen.

Gruß Carsten
 
Moinsen,

die Lösung Deines Problems könnte es in einem schwedischen Möbelhaus geben, in dem alle geduzt werden.
Das Ganze nennt sich "Jansjö" und wird als Stand- oder Klemmlampe für ca. 10,- Euro angeboten.
Das Ding kannst Du in alle Richtungen biegen, so daß Du auch flach auf die Klinge leuchten kannst.

Vielleicht ist das ja was für Dich.

Viele Grüße
Jo
 
Moin,

Das Ganze nennt sich "Jansjö" und wird als Stand- oder Klemmlampe für ca. 10,- Euro angeboten.
Das Ding kannst Du in alle Richtungen biegen, so daß Du auch flach auf die Klinge leuchten kannst.

"Jansjö" ist nicht schlecht, habe ich auch an diversen Maschinen im Einsatz.
Allerdings ist das Teil nicht wirklich hell und hat einen relativ kleinen "Leuchtbereich".
Wenn Du es dicht ans Werkstück positionierst, sollte das gehen, aber ist die Frage, ob Dir das bequem genug ist.
Ein Vorteil ist dabei natürlich wirklich der Schwanenhals, wie von Jo schon geschrieben. Und der Preis...

Edit: Der Schwanenhals der Stand-Version ist dicker und stabiler als bei der Klemmleuchte. Letzterer verstellt sich gerne von selbst bzw. "sackt ab".

Feine Grüße,
Gunther
 
Last edited:
Danke für die bisherigen Tipps.
Jansö (Vorteil Klemmbefestigung) und LED-Fluter (Vorteil hell, Nachteile Befestigung & weiter Abstrahlwinkel) sind zumindest beide kein großes finanzielles Risiko, das kann man auch mal so ausprobieren, und die Teile ggf. anderweitig verwenden.
Für den von mir angedachten Zweck verwendet die Jansö aber keiner von euch? Bzw. was hilft euch und wie arbeitet ihr, um Restkratzer zu erkennen?

Grüße Rainer
 
Hast du es schonmal mit anhauchen der Oberfläche versucht?
Da sieht man auch bei schlechter Beleuchtung sehr kleine Kratzer.
Oder ist das nicht genau genug?
 
Moin,

Jansjö habe ich nicht in der Werkstatt, sondern den Vorgänger, die "normale" Bürolampe.
Die benutze ich allerdings auch genau so, wie ich Jansjö empfohlen hatte.
Meines Erachtens kommt es weniger auf die Helligkeit als auf den Winkel an, mit der die Fläche beleuchtet wird.

Viele Grüße
Jo
 
Anhauchen der Klinge habe ich ausprobiert, funktioniert bei diesen feinen Kratzern aber nicht wirklich. Diese werden im Gegenteil eher noch überdeckt. Liegt wohl daran, dass es sich ja wirklich um feinste Kratzer bzw. bereits überschliffene Restspuren vorheriger Schleifarbeiten / Ansatzspuren vom Satinieren etc. handelt.
Es soll bitte auch keiner den Eindruck bekommen, dass ich total verkratzte Messer baue :steirer:
Ein ("analoges") Stereomikroskop habe ich zu Verfügung, welches ich manchmal für feine Arbeiten nutze und auch zur Kontrolle, dann aber meist im Schneidenbereich. Steht auch nicht immer am Tisch, denn Schleifstaub und optische Geräte sind keine Freunde.
Mein Primärziel ist aber, eine (dauerhafte) Arbeitsplatzbeleuchtung zu haben, die bereits während der Arbeit verbleibende Kratzer und Schleifspuren gut sichtbar macht. Ohne dass ich mit zusätzlichen Gerätschaften herumhantieren muss.
Ich werde sehen, dass ich mir zunächst eine günstige Klemmleuchte mit Schwanenhals besorge à la Janso, aber lieber mit normaler Fassung um hellere Lampen verwenden zu können (die LED-Jansö wird mit ca. 70 lm angegeben, das ist wirklich etwas sparsam um gegen die Leuchtstoffröhren mit je >3000 lm an der Decke anzukommen). Dann versuche ich mal, etwas mit dem Beleuchtungswinkel zu spielen um die beste Position zu finden.

Direktes Sonnenlicht ist eh ungeschlagen, aber die Werkstatt in Freie zu verlegen ist leider keine Dauerlösung ;)

Viele Grüße
Rainer
 
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