3 toten Feilen will ich wieder Leben schenken...

BammBamm

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Habe kürzlich 3 stumpfe und abgenutzte feilen bekommen, zwei Pferde (eine leider abgebrochen, wie auch immer?) und eine von Öberg (sweden).

Mit diesen möchte ich das erste mal Messer (noch unbestimmte Anzahl) selbst herstellen.

Da ich aber leider weder Esse noch Amboss habe:(, werde ich ich lieber zerspanen:hehe:.

Habe Gestern alle drei erfolgreich weichgeglüht.:)

Dazu Habe ich ein schönes Holzkohlefeuer angemacht, auf gute Glut gewartet, die Feilen zusammen hochkant hineingelegt, und mit einer Luftpumpe die Glut noch ein wenig ermutigt;). Leider fing es dann an zu regnen, also habe ich möglichst bald mehr Kohle draufgelegt und alles mit einer großen Stahlwanne abgedeckt.

Heute Nachmittag hatte ich endlich Gelegenheit nachzusehen ob es geglückt ist, also habe ich meine drei "Klingen" uas der asche geholt und sofort in den Schraubstock eingespannt und mit einer Bügelsäge probiert die feilen zu anzusägen und ............. es klappte bei allen dreien :D:D:D:D:D

Hab ich bis jetzt alles richtig gemacht?

ich hab auch schon einen Entwurf gemacht, den reich ich euch morgen nach hab dann auch noch ein paar fragen dazu.
 
AW: 3 toten feilen will ich wieder Leben schenken...

Zum Weichglühen benutze ich eine Esse aus Leichbausteinen (Ytong). Die braucht wenig Kohle. Abgedeckt, mit einem ausreichenden Luftspalt, glüht der Stahl stundenlang vor sich hin.

Um Entkohlung zu vermeiden, steckt man die Feilen in ein Rohr und füllt mit Kohlestaub auf. Danach werden die Enden mit Lehm oder Rasensoden oder was gerade zur Hand ist verstopft.

Die Entkohlung kann man an einem Probestück durch härten, anlassen und feilen bis auf den harten Kern prüfen. Die Entkohlung kann auch der Einfachheit halber in Kauf genommen werden, in der Annahme, daß entkohlte Bereiche bei der Bearbeitung abgetragen werden.

siehe Beiträge von U. Gerfin mit dem passenden Suchbegriff.

Ich habe bisher viel gelesen und wenig ausprobiert. Einfach loslegen hat mehr Charme. Also ab dafür!

Holger
 
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AW: 3 toten feilen will ich wieder Leben schenken...

tantok.jpg

das ist mein Entwurf für die feile von Öberg.

ich habe vor den griff mit paracord zu umwickeln oder frei zu lassen.
 
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Ich habe jetzt endlich mal einen Fortschritt vorzuzeigen.
Die Fotos sind leider schon wieder ca. 3 Wochen alt und deswegen nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand.
Ich habe parallel noch ein zweites Messer in Arbeit, das aus der Feile von Pferd entstehen soll. Jetzt werde ich mir zuerst eine Tischbohrmaschine besorgen um richtig bohren zu können.:irre:


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Ich habe jetzt endlich mal einen Fortschritt vorzuzeigen.....
Da hast Du bestimmt ganz ordentlich dran geschafft bei dem Querschnitt!

Du wirst Deine Erfahrungen machen mit dieser Klingengeometrie (sog. Beitelschliff), daher rate ich Dir, zuerst einmal ein Messer fertig zu machen und dann entsprechend Deinen Erfahrungen später das zweite Messer in Angriff zu nehmen.

Das abgebildete Messer ist aus einem Stahl, der bei entsprechender WB für sehr feine Schneiden geeignet ist. Was Du daraus gemacht hast, ist eher ein scharfes Brecheisen. Eine funktionelle Formgebung sollte aber nicht daran scheitern, dass Du noch keine Maschinen einsetzen kannst - schau Dir mal die Messer von Jockl Greiß an, die auch lediglich von Hand entstehen.

Generell empfehle ich Dir, möglichst viele gute Messer genau anzuschauen. Das macht Dir die Arbeit nicht leichter, aber Du siehst, was möglich ist!

Frohes Schaffen und

freundlichen Gruß

sanjuro
 
Zunächst Vielen Dank für die Ratschläge.

Über das Problem mit der zu dicken Klinge und zu breitem Winkel an der Schneide habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, bin aber leider noch zu keiner Lösung gekommen.

Das war auch der Hauptgrund für das 2.Messer, das einen schliff über die gesamte breite der klinge bekommen hat. Ich denke , dass es bei diesem besser geworden ist. Was meint ihr dazu?

Trotzdem würde ich gerne das erste Messer auch besser hin bekommen,
weiß aber leider noch nicht wie ich das umsetzten kann. Werde mir etwas überlegen, weil es sehr schade wäre das Material als reines "Lehrgeld" zu verbuchen.

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img3907s.jpg

img3912o.jpg
 
Du kannst bei dem Ersten doch den Anschliff höher ziehen.
Einfach noch was wegfeilen.
Für die Erstversuche schon ganz gut.
 
Ist wahrscheinlich die beste Möglichkeit. Bin auch am überlegen, es würde nur leider das aussehen sehr verändern und den leicht hohlen Schliff auch entfernen. Aber auf jeden Fall besser als so ein Beil...

Danke dir.
 
.......Über das Problem mit der zu dicken Klinge und zu großem Winkel an der Schneide habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, bin aber leider noch zu keiner Lösung gekommen......Trotzdem würde ich gerne das erste Messer auch besser hin bekommen, weiß aber leider noch nicht, wie ich das umsetzen kann. Werde mir etwas überlegen, weil es sehr schade wäre, das Material als reines "Lehrgeld" zu verbuchen......
Im Holzbereich sagt man in so einem Fall: 'Wo gehobelt wird, da fallen Späne.....'

Nach meiner Auffassung ist es nicht schade um das Material, weil das weder teuer noch selten ist, und weil Du dabei gelernt und an Erfahrung gewonnen hast. Das hat immer seinen Preis. Hier geht es vielleicht mehr um emotionale Dinge, weil es Deine ersten Messerklingen sind. Aus der Rückschau in ein paar Jahren wirst Du aber nur stolz auf die Werkstücke sein, die Dir gut gelungen sind. Die weniger schönen Teile sind einem dann meist nur noch peinlich (....Na ja, damals am Anfang habe ich das nicht besser hingekriegt....).

Die andere Seite ist aber, dass Du an der Klinge, so lange sie nicht gehärtet ist, noch viel verändern kannst. Mach es Dir doch leicht, kauf Dir einen günstigen Winkelschleifer und ein paar Schruppscheiben und Fächerscheiben, und mach damit die grobe Arbeit. Man muss damit recht sensibel arbeiten, aber das lernst Du schnell. Das Finish machst Du dann mit Feile und Schleifpapier auf Holzlatte.

Das wird schon werden! Wichtig ist nur, dass die Arbeit so lange nicht beendet ist, bis Du wirklich zufrieden bist! Die Arbeitsdauer ist unwichtig!

Gruß

sanjuro
 
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