Hallo Felix,
Bei den Halbintegralen empfinde ich eine etwas grosse Aehnlichkeit zu dem Stil von "Redcloud"Gerhard Wieland
Jedes gebaute Halbintegral, dass einen Hauch von Eleganz hat, wird früher oder später mit Gerhards Werken verglichen werden. Er ist und war hier natürlich das absolute Benchmark. Allerdings ist die Ähnlichkeit auch - so meine ich - der Verwendung der hellen Materialien geschuldet.
Allerdings bin ich guter Dinge, dass sich im Laufe der nächsten Monate und Jahre einige Dinge durchaus zu einem "Lechner" entwickeln. Ich bin deswegen schon mal froh, dass ich in den letzten drei Jahren zumindest mal die grobe Richtung weiss, die ich intensiv weiter beackern will.
Grobes Werkzeug:
Da brauchst man natürlich relativ wenig dazu sagen...das ist meine eigentliche Liebe.
Feineres Werkzeug:
Hier gibts noch einiges zu entdecken. Vor allem das Spiel mit den Kontrasten und verschiedenen Oberflächen | Haptiken sind sehr interessant und dies werde ich weiter vertiefen. So ist der Nussbaum- und Ebenholzgriff haptisch super. Leider ist aber auch eben diese Strukturierung schwer zu machen. Fischhaut fein, Fischhaut grob, usw....alles Themen, die noch weit weg von echter Meisterschaft sind.
Ein intensives Gespräch mit einem sehr netten Büchsenmachermeister/ Schäfter hat dieses Wochenende einige geistige Türen bzw. Räume geöffnet, die ich nacheinander betreten werde.
So hat eben dieser Meister in kürzester Zeit diverse Linien, Vertiefungen und Rundungen in einen Schaft gezogen, die auf dem komplett asymmetrischen Schaftstück trotzdem wunderbar harmonisch waren. Und das mit einem simplen Geissfuss und Holzschlegel. Wohlgemerkt tat er dies nebebei: Denn seine Hauptaufgabe war es mich aufgrund meines mangelnden Wissens hinsichtlich Schäfterei sarkastisch zu falten.
Aber das ist ein Thema "Übertrag Schäfterei zu Messergriff", ja, das will in Jahren erobert werden. Da ist es nicht mit zehn oder 20 Probestücken getan.
Tomahawks und Beile:
Auch hier brauchst es wenige Worte: Tomahawks, so nutzlos sie erscheinen mögen, sind eine ganz ganz³ grosse Liebe.
In Summe fehlen natürlich Sachen mit Parier, deren Bau ich immer nur sehr widerwillig mache. Flacherl und co waren es nun genau drei Stück in drei Jahren. Hier schlägt die Liebe irgendwie nicht ein. Damast an sich ist ok, wobei wilder Damast und Multibarren die Varianten sind, die ich toll finde.
Was noch stark vertieft wird sind Sachen aus uralten Stählen, Renneisen, Oroshigane und Konsorten.
In finaler Summe fahre ich jetzt zumindest nicht mehr wild in der Schmiedewelt umher, sondern weiss zumindest schon in welche Himmelsrichtung es gehen soll. Das ist ja schon mal was wert.