Tabak- und Kaffee- Ersatz im Notfall

Also ich denke auch das es nur die Möglichkeit gibt sich mit Zigartten einzudecken oder den Tabak selbst an zu pflanzen was ich auch schon mal gemacht habe so eine Tabakpfanze ist recht ergiebig
die Blätter werden auf einer Schnur aufgehängt und getrocknet die Samen der Pflanze trocken aufheben für die nächste Ernte

Lg Mysticus
 
Spielfeld dieses Unterforums ist...

Weiß ich.:rolleyes:

Ich weiß auch, dass ich auf o. g. Genussmittel verzichten kann, wenn's sein muss. Abstinenz ist mir inzwischen auch lieber als zu schlechter Ersatz.

Das dürfte nun keine große Offenbarung sein, dass man das locker überleben kann.;)

Nur:
wenn man solange auf Kamelärsche* geschaut hat, bis es nur noch flimmert und nach einem langen Tag ohne Schatten abends auch noch die Inliner voller Sand sind, tut so ein kleines Handmade-Kippchen mit ner Tasse heißem Kaffe einfach so unheimlich gut.:)

*Mitteleuropäische Inlandkamele, vollkommen ungiftig, zahm und kinderlieb


Danke Euch erstmal bis hierhin.

Bisher waren aber noch keine Alternativen dabei, die ich gerne ausprobieren wollen würde.

Gesucht sind die Pflänzchen die man quasi im Vorbeigehen einsammeln und ohne großen Aufwand direkt verkonsumieren kann.
Nix mit Anbau, Vermentieren etc.


@mainufer
Nur am Rande: Der Getreidepilz heißt Mutterkorn.

Drogen oder sonstwie halluzinogene Pflanzen oder Pilze sollen aber hier nicht Thema sein!


Grüße
Bärwald
 
(ich rauche zwar nicht mehr)

aber in meiner Jugend habe ich einige Male diese trockenen "Fäden", die vom reifen Maiskolben herabhängen und optisch ohnehin Drehtabak ähneln in ein geeignetes Blatt der Maispflanze gedreht und geraucht

mit ein bischen Geschick ließe sich wohl auch rasch ein Maiskolbenpfeifchen herstellen

mir hat das damals geschmeckt
 
die Blätter werden auf einer Schnur aufgehängt und getrocknet
Ein Trick, den ich im Roman 'Rattenkönig' von James Clavell gelesen habe: Die englischen und amerikanischen Kriegsgefangenen in japanischen Lagern rauchten auch getrocknete Tabakblätter, eingerollt in Papier. Im Roman haben sie dann gelernt, die Blätter zusammen mit Zucker aufzukochen und zu rösten. Das soll den Geschmack ganz gewaltig verbessert haben.
Scheint eine uralte Methode zu sein und für den Hausgebrauch sicher einfacher als eine echte Fermentierung.
 
mutterkorn ist eh fast ausgestorben, eher pilze!
Stimmt nicht. *) Aber die Reinigung des Getreides vor dem (industiellen) Mahlen ist viel besser als früher. Daher gibt es die früher weit verbreiteten gesundheitlichen Probleme nicht mehr.

*) Wer selber sein Mehl mahlt weiß, daß man Roggen vorher auslesen muss. Da finden sich dann außer Steinchen und anderem Pflanzenkrimskrams auch immer ein paar Mutterkörner.
 
Giten Morgen von einem Jet-Lag-gebeutelten Leser ;)
Esteinmal ist Claviceps, das Mutterkorn, hauptsächlich wegen dem zwingenden Einsatz von Fungiziden im Getreideanbau nicht mehr auf unserem Roggen.

Wegen Coffein habe ich auch spontan an Ilex gedacht. Aber: Ilex aquifolium, der einheimische Vertreter der gattung Ilex, zu der auch Mate gehört, ist nun mal kein Mate. In manchen Gattungen (z.B. Solanum) sind bei zwei Arten die Unterschiede was Gehalt an Giftstoffen angeht sehr stark. Deshalb würde ich mich sehr langsam an die Blätter von Ilex aquifolium herantasten, zumal die Pflanze als Waldbewohner aufgrund der starken Lichtkonkurrenz möglicherweise sehr variabel ist im Gehalt. (Im Dichten Nadelwald möglichweise ungiftiger oder giftiger als auf einer Lichtung oder am Waldrand)
Hier noch der Verweis auf das Giftpflanzencompendium:
Giftpflanzencompendium said:
Die Stechpalme enthält in den Beeren 0,7% des Nitrils Menisdaurin. Ob die Giftigkeit der Pflanze auf diesen Inhaltsstoff zurückzuführen ist, wurde noch nicht abschließend geklärt.

Die Blätter des Matebaums enthalten bis zu 1,7% Coffein und bis zu 0,5% Theobromin, das auch in der Kakaobohne (Theobroma cacao) vorkommt.

Es scheint also durchaus Unterschiede in der Zusammensetzung zu geben.

Der Nikotinersatz ist schon eine etwas harte Nuss. Nicotiana ist eine Gattung der Familie Solanaceae, Nachtschattengewächse. Ebenso ist das Alkaloid Nicotin hauptsächlich in Pflanzen dieser Familie zu finden. Da die einheimischen aber ein umfangreiche Menge anderer, hoch giftiger, meist psychoaktiver Substanzen enthält, verbietet sich hier jede Experimentierfreudigkeit.

Der vollständigkeit halber sei bemerkt, dass früher die Blätter von Datura stramonium als "Astmazigaretten" geraucht wurden, weil das enthaltene Scopolamin/Hyoscyamin lösend auf verängte Bronchialwege wirkt. Weiterer Inhaltsstoff ist Atropin, das in geringen Mengen eine ähnlich anregende Wirkung hat wie Nicotin.

Wenn es um die Haptik des Rauchens geht, dann wurden weiter verschiedene rauchbare Pflanzen genannt. Wenn die Alkaoidwirkung benötigt wird (was bei schweren Rauchern durchaus zu einem Problem werden kann), würde ich im äußersten Notfall folgendes machen:
Ein kleines Blattstück des einheimischen Stechapfels zu einer Kugel gerollt in die Wangentasche legen. Nicht kauen, sondern nur einspeicheln. Den Speichel unbedingt ausspucken. Die Wirkung wird rasch über die Mundschleimhaut erzielt und lässt sich im Gegensatz zu Rauchen oder gar Verzehren der Pflanzen deutlich besser kontrollieren.
Übrigens wurde so teilweise auch unfermentierter Tabak als Rauschmittel eingenommen, der in dieser Form zum Rauchen viel zu giftig ist.

Ich persönlich würde das nicht machen und empfehle es auch keinem zu versuchen. Die Frage nach einem Ersatz wurde jedoch gestellt und ich finde das ein recht interessantes Gedankenexpreiment.
 
Der vollständigkeit halber sei bemerkt, dass früher die Blätter von Datura stramonium als "Astmazigaretten" geraucht wurden, weil das enthaltene Scopolamin/Hyoscyamin lösend auf verängte Bronchialwege wirkt. Weiterer Inhaltsstoff ist Atropin, das in geringen Mengen eine ähnlich anregende Wirkung hat wie Nicotin.

Atropin ist das Racemat aus R/L-Hyoscyamin. Eigentlich synthetisiert die Pfanze das L-Hyoscyamin, spätestens beim Extrahieren hat man aber Atropin.
Atropin hemmt den Parasympathikus, stimuliert dadurch.
Eine durch fehlende parasympathische Wirkung stärkere Sympathikusaktivität erklärt auch das Aufweiten der Bronchien beim Asthma.
Scopolamin wirkt zudem krampflösend.
Inwiefern die starke Reizung der Lunge beim Rauchen die ganze Wirkung zerballert, kommt sicher auch auf den Asthmatyp an, klingt jedenfalls sehr nach Dr. Eisenbart. :hmpf:

Stechapfel, Bilsenkraut, Engelstrompete, Tollkirsche und sonstige Atropin-haltigen Gewächse würde ich weder für Tee, Rauchwerk oder zum Kauen empfehlen.
Da freut sich allenfalls die Giftnotzentrale.



Vielleicht kannst du mit Zitronenmelisse oder Pfefferminzkrümeln in irgendeinem weniger beißend qualmendem Kraut eine Rauchware drehen, die sich halbwegs genießen lässt.
Oder du versuchst mit diversen Harzen zu räuchern - inhalieren würd ichs nicht, aber für ein 'Wohlfühlaroma' kann es vielleicht gut sein.

gruß
 
Habe eigentlich immer einen Beutel mit Drehtaback dabei, wenn der nicht reichen sollte, wird nicht geraucht :). Habe es auch mal mit getrocknetem Moost und Blättern probiert, unangenehm und befriedigt (zumindest mich) eh nicht.
 
Als Jungs haben wir die im nahen Wald von manchen Bäumen hängenden "Lianen" (auch Nachtschattengewächse) zwischen den Knoten geschnitten, getrocknet und geraucht.
Die Lianen enthalten ein helles Mark, sind innen hohl, lassen also einen Zug zu und glühen, wenn sie trocken sind in der Regel einigermaßen gut ab, schmecken zwar "streng" aber vermittelten wenigstens das übliche Rauchgefühl. Wir hatten davon immer eine kleine Kiste im selbst gebauten Waldhäuschen.
Da viele Nachtschattengewächse Nikotin enthalten, vermute ich das bei den "Lianen" auch.
Wenn ich in freier Wildbahn Suchtdruck hätte, würde ich versuchen Lianen über Feuer zu trocknen und sie zu rauchen.
Empfehlenswert ist das aber sicher nicht, weil durchaus ein Gesundheitsrisiko bestehen kann.
 
Da viele Nachtschattengewächse Nikotin enthalten...

Ähhh, vor allem enthalten Nachtschattengewächse Tropanalkaloide, von denen man - insbesondere als Laie, aber auch generell - die Finger lassen sollte...

Zudem wäre da noch abzuklären, was das denn wohl für "Lianen" waren, und woher die Vermutung kommt, daß das dann auch Solanaceaen waren. Habt Ihr die Familie bestimmt, über die Blütenformel evtl. sogar? Warum dann nicht auch gleich die Gattung und die Art?

Oder meinst Du evtl. Windengewächse? Die sehen gelegentlich "schlingpflanzenmäßig" also evtl. wie "Lianen" aus. Das ist dann ne andere Familie. Zwar ist die mit den Nachtschattengewächsen verwandt - gehört in dieselbe Ordnung - und deren Vertreter können ggf. auch kleine(!) Mengen Nicotin enthalten, trotzdem sollte man die Finger davon lassen, weil da auch gerne mal Mutterkornalkaloide drin vorkommen...
 
Du hast vollkommen Recht! :( Von Botanik habe ich eigentlich gar keinen Dunst und ob es Nachtschattengewächse waren, die wir da rauchten kann ich auch nicht mit Bestimmtheit sagen, da wir als Jungs zwischen 8 und 12 Jahren die Gefahr nicht abschätzen konnten und keiner von uns eine Ahnung von Pflanzenbestimmung hatte. Wir taten lediglich das was schon viele andere vor uns getan hatten. Wir trockneten von Bäumen herabhängende oder womöglich daran hinauf wachsende klein geschnittene Pflanzenteile und missbrauchten diese als Zigaretten. Da meine (subjektiv empfundenen) Erfahrungen damit nicht negativ waren habe ich dies hier unvorsichtiger Weise und leichtfertig zum Besten gegeben.
 
Ist ja furchtbar, was hier so zusammengeschrieben wird... :D

Also: Diese Lianen sind wilde Clematis (Clematis vitalba). Und die gehören nicht zu den Nachtschattengewächsen, sondern zu den Hahnenfußgewächsen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnliche_Waldrebe

Die werden schon seit Anno Tobak (Hach, was ein Wortspiel) geraucht.

Nicht unbedingt gesund, die zu rauchen, aber was haben wir nicht alles ausprobiert als Halbwüchsige... :rolleyes:

-Walter
 
Ok, die Nummer mit den Windengewächsen war zugegebenermaßen wohl etwas weit hergeholt (sachliche Fehler konnte ich allerdings in meinem Geschreibsel nicht entdecken, auch wenn das letzte Nacht in beginnendem somnolenten Zustand getippt wurde).
Die Waldrebe war mir in diesem Zusammenhang auch nicht bekannt; anscheinend ist die hier (=bei mir im Norden) wohl nicht so verbreitet. Zumindest ist das -offenbar traditionelle- Rauchen derselben hier kein Thema. Richtung Österreich und Schweiz isses ja laut angegebenem Link Gang und Gäbe... :D

Aber bei mir in der Gegend gibts auch mehr (ehemaliges) Moor als Wald. Vermutlich wurde deshalb von den juvenilen Tunichtguts auch eher Torf in Zeitungspapier geraucht (wie bereits erwähnt). :eek:
 
Last edited:
Man kann aus Eicheln einen kaffee machen, wies genau geht und schmeckt weis ich nicht, dann kann man aus der löwenzahnwurzel soviel ich weis auch einen kaffe machen, hab ich nur gelesen, noch nicht versucht. Und Hanf ist eine pflanze, sie wächst wild, kann mann aus Droge verwenden, ist aber glaube ich illegal.
 
Und Hanf ist eine pflanze, sie wächst wild, kann mann aus Droge verwenden, ist aber glaube ich illegal.
[Loriot] Ach? [/Loriot]

:D

@Hawkbill (nur weil ich eh schon schreibe): Mit Winden liegst Du auch nicht falsch, das ist dann aber ne andere Klasse als Tabak/Kaffee, benötigt mittelprächtige Chemiekenntnisse und erwischen sollte man sich auch nicht lassen. Also alles in allem kein Thema für hier. :D

-Walter
 
Man kann aus Eicheln einen kaffee machen, wies genau geht und schmeckt weis ich nicht,
Alte Leute, die den Krieg noch miterlebt haben, fragen. Die wissen wie man in Notzeiten aus Eicheln, Gerste etc. Muckefuck gemacht hat.
dann kann man aus der löwenzahnwurzel soviel ich weis auch einen kaffe machen,
Tipp: Schau mal unter dem Stichwort Zichorie nach. Soweit ich weiß kam Zichorie sogar als Verbesserung in den Muckefuck rein.

Wer wissen will wie es schmeckt, wenn man es gut gemacht hat, der kauft sich einfach mal ein Päckchen "Lindes". Aber den Kaffeefilter im Skrank lassen. Muckefuck muss nach der alten Methode zubereitet werden. D.h. gleich ins kalte Wasser werfen und mit aufkochen lassen, dann ziehen lassen, und hinterher die "Fischlies" absieben.

Wer es als Instantkaffe will, der nimmt halt "Caro".
 
Ich habe mir Chaga bestellt, Pilzstücke von der Birke - bin mal gespannt wie das schmeckt. Soll viele positive Inhaltsstoffe enthalten, was ja auch kein Fehler ist (y)
 
Als Jungs haben wir die im nahen Wald von manchen Bäumen hängenden "Lianen" (auch Nachtschattengewächse) zwischen den Knoten geschnitten, getrocknet und geraucht.
Die Lianen enthalten ein helles Mark, sind innen hohl, lassen also einen Zug zu und glühen, wenn sie trocken sind in der Regel einigermaßen gut ab, schmecken zwar "streng" aber vermittelten wenigstens das übliche Rauchgefühl. Wir hatten davon immer eine kleine Kiste im selbst gebauten Waldhäuschen.
Da viele Nachtschattengewächse Nikotin enthalten, vermute ich das bei den "Lianen" auch.
Wenn ich in freier Wildbahn Suchtdruck hätte, würde ich versuchen Lianen über Feuer zu trocknen und sie zu rauchen.
Empfehlenswert ist das aber sicher nicht, weil durchaus ein Gesundheitsrisiko bestehen kann.

Hab mich schon gewundert, dass das noch niemand erwähnt hat. Haben wir ganz genauso gemacht, bis hin zur Kiste mit der private reserve. hahah
 
Ich habe mir Chaga bestellt, Pilzstücke von der Birke - bin mal gespannt wie das schmeckt. Soll viele positive Inhaltsstoffe enthalten, was ja auch kein Fehler ist (y)
Chaga schmeckt nach so gut wie nix. Also auch kein irgendwie unangenehmer Geschmack. Aber in der Tat sehr gesund.
 
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