Brauche spannende Outdoorideen für Ferientagheim

Ralfalfa

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Hallo Outdoorfreunde.

Jedes Jahr betreue ich in einem Ferientagheim so 12 Kinder im alter von 8-10 Jahren. Dabei wollen wir so oft wie möglich raus in den Wald gehen. Ein breiterer Fluss steht ebenfalls zur Verfügung. Ich such jetzt dringend ein paar Ideen was man so einigermaßen ungefähliches mit ner Gruppe machen kann. Klar Lagerbauen. Aber gibt es sonst noch was tolles? Die Kinder sollten halt dieses ,,Spannung, Spiel, Outdoorfeeling" bekommen wenn ihr wisst, was ich meine.

Grüße Ralfalfa
 
Hallo

da gibts doch bestimmt genug eigene Foren dafür,sonst ist halt noch die Frage ob sie Spass haben sollen,also Spiele spielen,oder ob sie was lernen sollen.

Gruss

PS:Gruss aus dem Zeltlager
 
Mahlzeit!

Was hälst Du davon, ganz klein anzufangen?
Ich bin fest davon überzeugt, daß Deine Racker allesamt Stadtkinder sind und mit der Natur allenfalls im Stadtpark konfrontiert werden. Richtig?
Da würde ich an Deiner Stelle erst einmal mit den grundsätzlichen Verhaltensregeln im Wald anfangen, als da zum Beispiel wären:

- Rücksicht auf alle Waldbewohner und -besucher (Ruhe im Wald!)
- Respekt gegenüber allem Lebenden (keine mutwilligen Zerstörungen an Bäumen und Sträuchern, Ameisenhaufen u. ä.)

Dann würde ich den Kids auf ganz einfache Art zeigen, wie sie anhand von Größe/Beschaffenheit von Blättern/Nadeln und Borken einzelne Bäume voneinander unterscheiden können, z. Bsp.:

- die Birke ist die einzige Baumart mit weißer Rinde in unseren Breiten
- Kiefern haben die längsten Nadeln unter dem heimischen Nadelbäumen
- Lärchennadeln wachsen büschelartig an den Zweigen; die Lärche ist zudem der einzige Nadelbaum, der im Herbst/Winter seine Nadeln komplett abwirft.
- Eichen haben eine rissige Rinde im Gegensatz zu z. Bsp. Buchen (glatte Rinde), ganz charakteristische Blattform
- Kastanien haben fingerartige Blätter

Auch würde ich die Kinder mit einfachen Orientierungstechniken vertraut machen, z. Bsp.:

- Himmelsrichtungen erklären ("Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf. Im Westen will sie untergeh'n, im Norden ist sie nicht zu seh'n"), parallel dazu mit einfachen Kompassen arbeiten.
- Was tun, wenn kein Kompaß zur Hand? Wie orientiere ich mich dann?

Eventuell habt Ihr in der Nähe Eures Ferienlagers ja eine Art Wildpark/Wildgehege, wo man heimische Tiere beobachten kann, wäre bestimmt einen halben Tag ausfüllend. Das Ganze steigernd, indem Ihr dann in Eurem Wald selber versucht Tiere zu beobachten.

Vielleicht eine Art Abenteuer-Parcour aufbauen mit Überwinden von Hindernissen oder z. Bsp. Schnitzeljagd mit unterschiedlichen, auf den Wald bezogenen Themen veranstalten (Welche Bäume kann man im Wald finden? Welche Tiere leben im Wald? Wie baut man einen einfachen Unterschlupf? Usw. usf.). Als Höhepunkt dann eventuell ein Lagerfeuer mit Stockbrot (Ganz wichtig: Mögliche Waldbrandgefahr nicht außer Acht lassen!!!).

Noch ein Tipp: Vorab schon mal mit dem zuständigen Forstamt in Verbindung setzen und mit denen das eine oder andere Programm absprechen/planen; so ein kompetent begleitetes Programm ist immer empfehlenswert!

Wenn ich mit meiner Nichte und den Kindern von Freunden (meistens mit 3 - 5 Kindern und dem einen oder anderen Elternteil bzw. Freunden) draußen unterwegs bin, verfahre ich meistens so:
Am Anfang unseres Ausflugs - aber schon draußen vor Ort - erfolgt eine lockere Belehrung der Kids mit deren Hilfe zum Verhalten im Wald (Frage-Antwort-Spiel). Nach und nach frage ich dann die Kenntnisse vom letzten Ausflug ab, was ich ihnen da gezeigt habe. Notfalls wird eben noch einmal auf das entsprechende Thema eingegangen (z. Bsp. beim Orientieren). Mit jedem Ausflug kommt immer noch etwas Wissen mehr hinzu. Beim nächsten Mal habe ich einen Parcours ins Auge gefaßt, wo ich Spaß und Wissen, aber auch Spiel und Geschicklichkeit in unterschiedlichen Aufgaben verbinden will:
- Überwinden von Hindernissen (ein Seil zwischen zwei Bäumen im Abstand von 5 bis max. 8 Metern, an dem sich die Kids hinüber hangeln)
- Bau eines Unterschlupfs
- Bestimmen von heimischen Bäumen
- einfaches Orientieren mittels eines Kompaß (z. Bsp. der Weg hier verläuft von Nord nach Süd)
- evtl. Bogenschießen (mit Kinderbogen natürlich...)

Abschließend wollen wir dann wieder grillen bzw. Stockbrot backen; Höhepunkt dabei wird das gemeinsame Feuermachen vom Anfang bis zum Ende sein.

Vielleicht konnte ich Dir hier ein paar Anregungen vermitteln, und ich denke, im Netz findet sich bestimmt noch mehr - wie schon angesprochen, nach/in anderen Foren suchen.



Grüße,
Church
 
Danke für die tollen Tips. Werde sie beherzigen. Einen Wildpark haben wir leider nicht in der Gegend. Sonst echt genial. Danke
 
Moin,

wenn es die Möglichkeit gibt, die Gruppe aufzuteilen bzw. mit mehreren Betreuern zu arbeiten ist natürlich schnitzen ein Highlight.

Aktuell stehen Weidenpfeifen (geht mit vielen Hölzern, Haselnuss funktioniert z.B. auch super) auf dem Programm, dazu benötigt man nur ein Messer, nichts weiter (Opinel Kindermesser z.B.).
Auch Holzmesser schnitzen kommt immer gut an, Anregungen findest Du in dem hervorragenden Werk "Kleine Schnitzereien":
http://www.amazon.de/Kleine-Schnitz...9384/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1305190638&sr=8-1

Hier noch eine Anleitung für eine Pfeife:
http://www.dpsg-alzenau.de/index.ph...idenpfeifchen&catid=75:anleitungen&Itemid=202

Ich ändere diese aber immer so ab, dass ich keine Säge benötige:
Ich säge kein Mundstück ab, sondern versehe den Ast, nach Ablösen der Rinde an der Stelle, über der das Loch sitzt, mit einem großzügigen Hohlraum (wie eine Kerbe schnitzen).
Dann das "Mundstück" wie in der Beschreibung auch angegeben ist abflachen und die Rinde wieder draufsetzen, das funktioniert genauso gut.

*Edit:

Hier eine Anleitung auf Youtube, genau so mache ich es auch:
http://www.youtube.com/watch?v=5b78x7kAUQA
 
...sonst ist halt noch die Frage ob sie Spass haben sollen,also Spiele spielen,oder ob sie was lernen sollen.

...Nein, diese Beamten;)

Das geht, wenn man beides miteinander kombiniert, doch am allerallerbesten! :rolleyes:

Zu allererst würd ich deshalb mal die Herren Oberlehrer und Schulmeister zuhause lassen, es sind ja Ferien Puperien!

Hallo Ralfalfa.

Kombinier doch verschiedene Angebote mit sportlicher Bewegung, Sinneswahrnehmung, Basteln, kooperativen Spielen und Entspannung.
(Natürlich nicht alles gleichzeitig!)

Wenn du die Ferienfreizeit regelmäßig und mit Freude machst, lohnt es sich unbedingt, etwas gute Literatur anzuschaffen.
z.B.
http://www.amazon.de/Mit-Kindern-den-Wald-Wald-Erlebnis-Handbuch/dp/3931902250

auch sehr gut:
http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss...2&sprefix=kooperative+abenteuerspiele+1+und+2

Da steht bei jedem Spiel auch eine Empfehlung zur Altersgruppe (Eignung), Hilfsmittel, Ort, Dauer, Vorbereitung, Spielbeschreibung und Kommentar. Liefert viele schöne Ideen. Die lassen sich dann auch mit etwas Erfahrung und Feeling prima anpassen/verändern.

da steht z.B. sowas drinn:
http://www.spielewiki.org/wiki/Spinnennetz

...und in der Einleitung erzählst du kurz etwas Spannendes aus dem Leben einer Radnetz-Spinne oder ihrer Beute.:D

Grüße und viel Spaß
Bärwald
 
Hey!
Da schon so viel gutes dazu gesagt wurde, von mir noch kleine Ergänzungen zum Thema Spiele:
* Das Buch aus dem ersten Link von Bärwald kann ich wärmstens empfehlen! Einfach toll gemacht, tolle ideen. Übrings auch die anderen Bücher aus dieser Reihe bzw von diesm Verlag (Kinder spielen Römer, Kinder spielen Indianer), eben auch mit vielen Spielideen für draußen, und wenns sein muss auch drinnen.
* Weitere Ideen gibts für wenig Geld auch hier. Vor allem die Bücher "Gruselpfad auf Geisterschloss (Nacht-Aktionen)", "Spiele für Unterwegs", "gruselige Gruselgeschichten".
* Ein Nachtspiel welches bei uns sehr gut ankam war "Burgbau". Wir haben dies bei Dunnkelheit, mit Fackeln usw und auf unser Lagerthema angepasst. Unsere Kids hatten super viel spaß, die einstimmige meinung war: "Viel besser als immer diese Nachtwanderungen!".

Mehr fällt mir gerade nicht ein, aber wenn noch Fragen sind immer her damit ;-)
Ceratos
 
Hallo,

ich würde mich mal auf die Suche nach Literatur und Anregungen zu "Waldpädagogik" machen... Da gibt es viele interessante Dinge, insbesondere einen Ordner mit den verschiedensten Spielen für alle Altersgruppen, der normalerweise an jedem Forstamt zu finden ist, vielleicht einfach da mal fragen! Wenn du in der Nähe von einer größeren Stadt bist, kann es sogar sein, dass dort eine eigene Person nur für dieses Thema eingestellt ist!

Grossartige Wissensvermittlung ist in dem Alter eher schwierig, und wird den Kindern extrem schnell langweilig! Gerade in dem Alter sind die Kinder noch leicht "beeinflussbar" und man sollte versuchen über die emotionale Schiene an das Thema Wald/Umwelt etc. heranzuführen und dafür zu begeistern.

Wissen kann man hin und wieder einflechten, aber Spiele sind definitiv besser geeignet. z.B. das "Eichhörnchen-Spiel" (Nüsse o.ä. verstecken lassen und nach mehreren Aktivitäten wieder suchen lassen).

Wichtig ist auch noch, auf wirklich alles vorbereitet zu sein! Wenn ein Kind einen großen Käfer findet, und fragt, kannst du ein noch so schönes Versteck-spiel geplant haben, der Käfer hat definitiv Vorrang!

Wichtig an der ganzen Sache (insbesondere wenns ums Schnitzen geht) ist die Sache der Verantwortung! Die Eltern aufklären, welche Gefahren es gibt (herabfallende Äste, Stolpern, Schnittwunden) und eine Einverständniserklärung unterschreiben lassen, nach Allergien fragen, usw. Auch für kleine Verletzungen Verbandsmaterial dabei haben, und evtl auch Klopapier!

Und zu allerletzt kurz vorher die komplette Fläche nochmal abgehen, und auf mögliche Gefahren achten, und sie entweder beseitigen, oder wirklich gefährliche Partien auslassen!

Gruß Christian
 
Was wir damals in ner Grundschul-Klassenfahrt gemacht haben:

Klasse aufgeteilt in paar Gruppen - jeder Gruppe wurde nen Beteuer gegeben und alle haben se nen Kompass bekommen (waren einfachste Dinger mit den 16 Haupthimmelsrichtungen drauf und dann gabs ne Schnitzeljagt. Wurde dann eben ne Richtung und Schrittzahl raus gegeben wo der nächste Hinweis steckt. Hat MIR damals jedenfalls tierisch Spass gemacht.

Grüße
Micha
 
Der Religionslehrer vom Sohn eines Arbeitskollegen setzte neben einem Lagerfeuer das Thema " Floßbau" auf den Stundenplan. Mitzubringen für dieses Projekt, daß noch einige andere Aktivitäten umfasste waren, Taschenlampe und Taschenmesser.

Gruß
Billy
 
Die Buchtips sind wirklich gut. Ich frag mal die Chefin vom Jugendwerk ob sie die kauft. Sonst muss ich die halt bezahlen. Schnitzen müssmer mal schauen. Weiden haben wir am Fluss ja ohne Ende. Danke nochmals für die super Tips. Werde sie gleich beim Vorbereitungstreffen mit einbringen. :super:
 
@ Church

-Im gesamten ja echt gute Ideen, aber die Kids sind bereits 8-10 wenn ich mich nicht verlesen hab. Mir wurden in der Grundschule mit sieben das, wie ich und alle anderen meiner Klasse/Schule es damals empfanden, Geschwafel von den ganzen Bäumen erzählt und beigebracht. Ich will nicht den Eindruck erwecken, dass es wirklich Geschwafel war, mittlerweile finde ich das mit 14 doch recht interessant, bin aber auch sehr an Survival, Bushcraft.... interessiert, aber es war wirklich die Hölle. Jeder hat sich gelangweilter und wollte am liebsten etwas anderes machen.

Ich würde die zum Beispiel empfehlen, ihnen gewisse Knoten beizubringen, mit denen sie später Armbänder, lanyards und als Highlight sogar ne Hängematte Knoten können. ( für die Armbänder sind das ganz tolle Knoten: Cobra stitch, Genoese zipper sinnet, skubidoo. ) und vielleicht auch Angeln mit ihren Schnürsenkeln, oder einem Fischernetz( ich denke da an die Hängematte). Letzteres bitte nicht als Jagd einwerten, ist nur eine nett gemeinte Idee.


Hoffe ich konnte dir helfen

LG Leon
 
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