Auch mit Deinem Stichwort werde ich nicht schlauer. WaffG Anlage 1 "führt eine Waffe, wer die tatsächliche Gewalt darüber außerhalb der eigenen Wohnung, Geschäftsräume, des eigenen befriedeten Besitztums oder einer Schießstätte ausübt " Das wars zum Thema Führen. Natürlich ist ein Steakhaus öffentlicher Raum, und natürlich führst Du dort eine Waffe oder ein Messer im waffenrechtlichen Sinne.
Nope, auch ein Lokal ist
befriedetes Besitztum
(mit Hausrecht des Wirtes bzw. des Eigentümers)
Dann könnte man ja heute auch schon so argumentieren, dass jeder, der im Steakhouse die physische Gewalt
über ein Steakmesser mit einer Klingenlänge über 12cm ausübt ne OWI begeht, da der "allgemein anerkannte Zweck" nicht erkennbar ist.
(oder sind bei dir im Steakhouse die Steaks 12cm dick und zäh?
)
Da eine Axt nicht Thema des WaffG ist, kannst Du die auch ohne Rechnung nach Hause tragen. Überhaupt hat eine Rechnung oder keine Rechnung nichts mit Führen zu tun. Du darfst natürlich gerne anderer Meinung sein; ich wüsste dann nur gerne, wo das im Gesetz steht.
Das Lässt sich aus
§12(3)1. u. 2. ableiten.
Was aber schon daran scheitert, dass man für 99% der Messer eben nicht zwischen Werkzeug- und Waffeneigenschaft differenzieren kann. Das Waffen/Werkzeugproblem hast Du weiterhin.
Darum habe ich ja geschrieben, dass in einer zusätzlichen Anlage des WaffG die Gegenstände die von einem Führverbotdefiniert umfasst werden können definiert werden sollten.
Und dann? Dann verlieren alle ihren Job, die vorbestraft sind, und auf ihrer Arbeit ein Messer brauchen? Achso, ist allgemein anerkannter Zweck. Wie muss ich mir das dann vorstellen. Alle, die vorbestraft sind, kommen mit nem verschlossenen Köfferchen zur Arbeit, packen dort ihr Messer aus und sofort, wenn sie mit dem Schneiden fertig sind, muss das Messerchen wieder ins Köfferchen. Und Vorbestrafte dürfen dann Cuttermesser nur noch in Blisterverpackung kaufen, die billigen aus der Schütte nicht? Und wenn Cuttermesser, warum dann keine anderen?
Dafür gäbe es erstens es meinen fiktiven §41a (2)
und zweitens müssten Cuttermesser und SAKs ja nicht in der vorher genannten Anlage aufgeführt sein. Das Führen wäre nur für Gegenstände verbietbar, die da aufgeführt sind.
Jetzt mal die aktuelle praktische Umsetzung des WaffG aussen vor; gehen wir mal davon aus, das WaffG wurde mit dem guten Willen geändert, gewaltbereite Jugendliche (und nicht mehr ganz so jugendliche) prophylaktisch zu entwaffnen (wobei ich nichtmal diese Begründung glaube, aber ok). Dann funktioniert das nicht.
Das einige Politiker da innerlich andere Ziele verfolgen mögen, ist mir auch klar.
Die prophylaktische Wirkung wäre aber größer als jetzt, da die Hemmschwelle bei Straftaten einfach höher ist, als bei ner OWI.
Hey, ich wohn in München und bekomme dauernd Strafzettel für's Falschparken. Das Abschreckungsvermögen von Verwarnungen und OWIs ist allgemein doch eher gering bis nicht vorhanden.
Prophlaktisch birgt schonmal per sei ein Problem. Weil wir keine Gedankenkontrolle haben.
Und der Versuch, Messer in Waffen und Nicht-Waffen einzuteilen, führt faktisch auch zu nichts, weil eben 99% aller Messer immer beides sein können.
Bei einem Polizeibekannten, einschlägig vorbestraften, an bestimmten Orten herumlungernden Kleinkriminellen muss ein PVB auch nicht Gedanken lesen können, um da mal Nachzuforschen.
Messer sind, ausgenommen Dolche, Schwerter, Spieße, etc., keine Waffen sondern Werkzeuge die als Waffen missbraucht werden können.
Ich dachte darüber bestünde hier Einigkeit und das bedürfte keiner weiteren Diskussion.
Also kann man nur, wenn man klare Regelungen will, entweder das Tragen von Messern komplett verbieten. Das ist die einfachste Möglichkeit. Einfache Möglichkeiten sind gefährlich anziehend. Oder man drückt sich um klare Regelungen, eiert rum, gibt der Exekutive Spielraum und drückt ihr das Problem aufs Auge. Den Status haben wir jetzt. Ich seh da nichts dazwischen, andere offenbar auch nicht, die Österreicher außen vor.
Das "Herumgeeiere" vieler Politiker kommt imho daher, dass sie Angst haben im eine bestimmte Schublade abgestempelt zu werden
und sich nicht zutrauen eine echte Meinung zu haben, bzw diese auch zu vertreten.
Aber deren Entscheidung, das Thema Messer eben rechtlich überhaupt nicht zu behandeln, ist in Deutschland (und zig anderen Ländern) eben nicht durchsetzbar und vermittelbar. Was nichts daran ändert, dass ich das WaffG für den komplett falschen Hebel halte und auch Du Dich auf eine Klerckerlersdiskussion einlässt, die an der Sachlage vorbei geht. Schau Dir mal den "Hundefilm" aus dem obigen Beitrag an. Willst Du die mit einem Waffengestz umerziehen? Was willst machen, ganze Strassenzüge wegsperren, weil sie sich nicht ans WaffG halten? Kannst natürlich auch hundefreie Zonen einrichten. Dann gibts da bald Baseballtrainigsstätten. Ok, Sport kann man auch verbieten. Mal schauen, was den Jungs dann einfällt. Ich würd ja grad meine Wasserleitungen renovieren wollen.
Pitter
Das Bild von Messern in der Öffentlichkeit ist aber in der letzten Zeit besser geworden, bzw. war nie so schlecht, dass ein Totalverbot sinnvoll und nachvollziehbar wäre.
Dann hätten wir "italienische Verhältnisse" wo zwar alles irgendwie verboten ist, aber jeder trotzdem macht was er will.
Ich finde der Hundefilm zeigt sehr gut, das Allgemeinverbote eine eher negative Auswirkung auf das Allgemeinwohl haben.
Da werden nur Schafe gezüchtet, die sich dann vom bösen Wolf fressen lassen müssen (jetzt bitte keine SV-Diskussion daraus ableiten).
Das eine sinnvolle, zielführende Jugendarbeit und Erziehung ganz woanders ansetzen müssen, ist hier und auch im Bundestag sicher jedem klar.
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Komisch, hier wird rumgeplärrt, dass die Verfassungswidrigkeit bei dem Winterreifengesetz von einem Gericht erkannt wurde,
aber bei unserem Lieblingsthema §42a nicht (klar, wo kein Kläger...).
Andauernd wird rumgeheult, dass das WaffG (zu unseren gunsten) geändert werden muss.
Aber wenn einer mal einen Lösungsvorschlag macht der seiner Meinung
nach für die Politik und die Messerforumiten funktionieren könnte,
wird einfach nur draufgehauen, anstatt dass vielleicht selbst mal was
konstruktives vorgebracht wird.
Die IMSW will doch aufklären und Vorurteile abbauen, aber um ernst genommen werden zu können,
genügt blößes Herumjammern an dem jetzigen Zustand einfach nicht.
Da sollte vielleicht auch mal ein konsensfähiger Lösungsvorschlag her, der uns, der Politik, und den Sheeples etwas bringt.
Das muss ja mit meiner Idee nichts zu tun haben,
aber nur rumheulen, weil ein anderer etwas bekommt,
was wir nicht bekommen ist absolutes Kindergartenniveau und...
Zitat: "nicht hilfreich" (Bundeshosenanzug).
PS:
Wenn die Jungs bei dir fertig sind mit
Rohrverlegen. Pitter,
dann schick sie mir bitte vorbei zum Bühnenteile und Gabellifte schleppen.
Ich Wette danach sind die zahm wie Lämmchen.
PPS(OT):
Warum muss ich eigentlich immer wenn ich das Wort "Politiker" tippe
an
dieses Lied denken.