mini Rennofen

OT.

Nabend Leute.

Ich lese hier und in dem anderen Thereng (Oder wie sich das schreibt) vom Leschub immer mit.
Interessant finde ich den austausch unter den Rennofenbauern, und den Leuten die sich damit befassen. Hier werden erfahrungen ausgetauscht, und werte verglichen, sowie verhüttungstechnicken, usw.usw.!

Stellt Euch alle mal vor es gebe keine Briefpost, Telefon und Internet.

So in etwa wie im Mittelalter! Wo hättet Ihr die Infos her bekommen? Alles durch Mundpropaganda?? Sicherlich die einzige möglichkeit!

Die Leute waren mit Ihren Wissen, zu uns heute um längen voraus!

Schade das das Wissen von Hunderten von Jahren, durch die Industralisierung, so gut wie verlohren gegangen ist.

Aber wir Arbeiten wieder daran, altes wissen mit neuen verfahren und erkentnissen zu kombienieren.

"Wie wäre es mit einem EU Rennofenkongress"

Ohne Ofenbau, Feuern, usw. Nur Diskutieren!! Bilder und Dokus zeigen!
Und einer vom anderen lernen;-)

Soviel von mir dazu. Der pit03.
 
Mini-Rennofen

......Auch habe ich den Verdacht, dass oben kein Eisenoxid rausgeblasen wird, sonder feiner Eisenstaub, also dass die Zersetzung des Binders ziemlich weit unten im Reaktor geschieht......
Tonschlämme, also Kaolin, wird sicher funktionieren, aber wahrscheinlich erst effektiv binden, nachdem das Ganze gebrannt wurde...... Allerdings muss ich dann auch noch extra SiO2 zugeben, denn mit dem Kaolin schlepp ich mir 40% Al2O3 (bezogen auf Kaolin) ein, was meinen Schlackeschmelzpunkt ziemlich in die Höhe treibt.....
Die Vorstellung, dass da oben Eisenstaub zum Ofen rausfliegt, fällt mir schwer. Das würde doch eine sehr schnelle Reduzierung voraussetzen, aber die passiert ganz unten im Ofen.

Du hängst wohl ein wenig zu sehr an den 'Reinsubstanzen'. Nimm ein wenig Lehm vom Bachufer, das sind höchstens ein paar Handvoll, und brennen musst Du das auch nicht vorher. Solche Lehme und Tone verlieren ihr Kristallwasser bei ca 700°C, selten früher. Schon nach dem Trocknen sind sie meist so fest, dass sie bestimmt nicht davonfliegen.

Gruß

sanjuro
 
ja natürlich häng ich bei dem Projekt an den Reinsubstanzen, das ist ja Zweck der Übung mit einem genau definierten Erz an den Start zu gehen.
Das mit dem Eisenstaub kann ich zwar fast auch nicht glauben, aber was da oben rausfliegt sprüht schon wie eine Wunderkerze.
Man darf auch nicht vergessen, dass mein Eisenoxid extrem fein ist, d.h. es hat eine hohe Oberfläche und eine Primärkristallitgröße im Nanometerbereich, also wird die Kinetik der Reduktion kaum eine Rolle spielen. Bei "normalen" Erzen wird dies aber schon relevant sein.

Gruß

MythBuster
 
Das mit dem Eisenstaub kann ich zwar fast auch nicht glauben, aber was da oben rausfliegt sprüht schon wie eine Wunderkerze.

Hallo Oliver,

wenn es sprüht wie eine Wunderkerze, dann wird es wohl Eisen gewesen sein, oder hast Du schon mal gehört, dass Eisenoxid noch verbrennen kann?

Servus

Manfred

PS: Was mir noch einfällt:
Wenn es oben sprüht, dann ist oben noch zuviel Sauerstoff vorhanden. Der Ofen sollte so gefahren werden, dass oben nur CO bis maximal CO2 rauskommt. ISt noch O2 dabei, dann war es zuviel der Luft. Möglicherweise staubt es dann auch nicht mehr (eben wegen weniger Luft).
 
Last edited:
naja die Partikel haben erst an der Luft zu sprühen angefangen, also erst als sie die reduzierende Atmosphäre des Ofens verlassen hatten und mit Luft in Berührung gekommen sind!
Wenn ich da oben noch oxidierend gewesen wäre, dann hätte ich sicher weiter unten kein Eisen reduzieren können.

Gruß

MythBuster
 
Hallo,

inspiriert von deinem Mini Rennofen und beeinflusst von meiner Ungeduld habe ich auch einen kleinen Rennofen gebaut.

In meinem Thema hier habe ich schon eine kleine Dokumentation hochgeladen.

Zum Ergebnis: Ich habe Eisen erzeugt, mehr weiß ich noch nicht ;)

Gruß

Tim
 
Sorry, dass ich ein altes Thema wieder ausgrabe, bin durch Google zufällig hierauf gestoßen, und da ich mir schon häufiger mal dieses Forum als Gast angeschaut habe, hab ih mich dann mal angemeldet.
Der Punkt ist, dass wir im Chemieunterricht ein eigenes Projekt machen sollen und ich habe mich mit einer Freundin dazu entschlossen, Eisen zu verhütten. Das Problem ist, dass keiner von uns davon eine wirkliche Ahnung hat, weshalb wir versuchen diesen Versuch so gut wie möglich nachzubauen. Bis jetzt haben wir aus Eisenoxid, Wasserglas und Schwefelsäure synthetisches Eisenerz hergestellt, und einen Schlot aus feuerfestem Schamottebeton geformt. Ich hätte hierzu noch drei Fragen und wäre sehr dankbar, wenn man sie mir beantworten könnte:

1. Der Plan ist, die Luftzufuhr über eine große (handbetriebene) Standpumpe zu bewerkstelligen, kriegt man mit einer solchen, abgesehen von der Anstrengung, sie 3 Stunden lang zu betreiben, auch die erforderliche Luftmenge hin?
2. Kann man zum dämmen auch Glaswolle nehmen, das wäre das einigste, was unser Chemielehrer vorrätig hätte. Ich hab allerdings gelesen, das diese nicht so hitzebeständig ist.
3. Muss man dem Erz/Kohlegemisch Kalk hinzufügen um den Schlackefluss zu verbessern, oder braucht man das bei synthetischem Eisenerz nicht?

Vielen Dank schon mal im Voraus
 
zu 1: Ich habe mit ca. 16l/min geblasen das entspicht ca. einem Kohleverbrauch von 35g alle 10min, das müsste mit einer Standpumpe oder Fußpumpe machbar sein. Das läßt sich aber leicht auslitern
zu 2: Glaswolle oder die etwas temperaturbeständige Steinwolle macht ca. bei 600°C schlapp, das ist aber natürlch eine Frage der Zeit, also der Versuchslänge. Besser ist da Vermicullit, das ist im Netz relativ günstig zu haben, aber evtl. geht auch trockener Sand.
zu 3: Zuschläge braucht's nicht, da die Mineralien in der Kohle (K, Ca) mit dem nicht reduzierten FeO schon ausreichend Schlacke produzieren.

Wenn Du das Eisenoxid mit Kieselgel bindest, dann muss es auf jedenfall sulfatfrei gewaschen werden. Das könnte aber evtl. Filterprobleme geben. Es ist bestimmt vorteilhaft das Kieselgel zu altern (einige Zeit kochen).

Viel Erfolg!

MythBuster
 
Mini-Rennofen

......ich habe mich mit einer Freundin dazu entschlossen, Eisen zu verhütten. Das Problem ist, dass keiner von uns davon eine wirkliche Ahnung hat.....Bis jetzt haben wir aus Eisenoxid, Wasserglas und Schwefelsäure synthetisches Eisenerz hergestellt.....

1. Der Plan ist, die Luftzufuhr über eine große (handbetriebene) Standpumpe zu bewerkstelligen......
2. Kann man zum Dämmen auch Glaswolle nehmen, das wäre das ein(z)ige, was unser Chemielehrer vorrätig hätte......
An Deiner Stelle würde ich nicht Eisen, sondern Eisenerz verhütten - Eisen ist im günstigsten Fall das Resultat. Dein synthetisches Eisenerz würde ich ohne H2SO4 herstellen.

Von hier aus ist die Leistung einer 'großen Standpumpe' nicht zu beurteilen. Was ist das für eine Pumpe (aus dem Fahrradbereich? Dann wird sie Dir vermutlich verrauchen....), welches Zylindervolumen hat sie, welchen Querschnitt hat der Anschluss? Wichtig ist, dass da keine Engstellen in der Luftleitung sind! Ein üblicher Fahrradanschluss wäre wohl ungeeignet, weil zu eng.

Zur Wärmedämmung kann man nur etwas sagen, wenn man die auftretenden Temperaturen kennt. Nimm einfach das Naturmaterial Lehm in einer Wandstärke von mindestens 100 mm bei einer Ofeninnenhöhe von 500 mm, dann bist Du auf der sicheren Seite.

Gruß

sanjuro
 
Last edited:
Also: Die Schwefelsäure hat den Sinn, dass wenn Wasserglas mit Säure in Kontakt kommt, Kieselsäure ausfällt, die das ganze dann abbindet und zudem mit der Zeit zu SiO2 wird. Schwefelsäure war gerade einfach da, und da diese Säure sehr stark ist, musste ich nicht soviel verwenden, wie wenn ich es zum Beispiel mit Zitronensäure gemacht hätte.
Zu der Pumpe, mit Querschnitt, Volumen und so weiter kenne ich mich nicht aus, es ist hauptsächlich eine Fahrradpumpe, hat aber auch breitere Anschlüsse, zudem wird sie nicht direkt an den Ofen angeschlossen, sondern über ein ca. 30cm langes Rohr mit einer Art "Wärmesperre" aus Speckstein, um zu verhindern, dass die Punze schmilzt oder abfackelt.
Zur Dämmung verwenden wir jetzt Steinwolle, die laut Verkäufer im Baumarkt mehr als 1000°C aushält.
 
Manoman hast du vor den Rennofen auf der Terrasse eines 26 Stöckigen Hauses mitten in der Stadt neben dem Grill Sonntagsnachmittags mit den Schwiegereltern zu fahren oder was soll das mit all den Chemischen Zutaten? Wenn ja dann hol wenigstens den Föhn aus dem Badezimmer .Etwas Irritiert unsel
 
Mini-Rennofen

.....Die Schwefelsäure hat den Sinn, dass wenn Wasserglas mit Säure in Kontakt kommt, Kieselsäure ausfällt, die das Ganze dann abbindet und zudem mit der Zeit zu SiO2 wird.......Zu der Pumpe: mit Querschnitt, Volumen und so weiter kenne ich mich nicht aus, es ist hauptsächlich eine Fahrradpumpe......
Das Wasserglas bindet ja bereits sehr gut, da könntest Du Dir wohl den Einsatz der Schwefelsäure sparen, zumal Du damit Schwefel einbringst, was nachteilig ist.

Die Pumpe wird wohl nicht geeignet sein. Das Volumen könnte man ja sehr leicht durch Vermessen ermitteln, aber der Anschlussquerschnitt wird vermutlich zuviel Widerstand erzeugen und das heizt zusätzlich zur Reibung die Pumpe auf. Druck wirst Du erhalten, aber keinen ausreichenden Volumenstrom.

Gruß

sanjuro
 
Das mit dem Wasserglas allein, also ohne Fällung mit Säure und Auswaschen wird mit ziemlicher Sicherheit nicht funktionieren, da die Natriumsilikate beim Erhitzen zähe Massen bilden und das Erz dann zwar erfolgreich verkleben, aber auch den Zutritt von CO verhindern würden.
So ein Mini-Rennofen wird natürlich immer nur ein Demonstrationsversuch bleiben, er kann dafür verwendet werden um verschiedene Erzsorten schnell zu testen, aber nicht um nennenswerte Mengen an Eisen zu gewinnen. Darüber muss man sich auch klar sein.
 
Mehr habe ich ja auch nicht vor, es soll ja nur ein Demonstrationsversuch sein. Mit der Pumpe muss ich noch mal schauen, zur Not kaufe ich mir eine weitere, diese hat aber auch noch einen recht großen Ausstoß an Luft.


Manoman hast du vor den Rennofen auf der Terrasse eines 26 Stöckigen Hauses mitten in der Stadt neben dem Grill Sonntagsnachmittags mit den Schwiegereltern zu fahren oder was soll das mit all den Chemischen Zutaten? Wenn ja dann hol wenigstens den Föhn aus dem Badezimmer .Etwas Irritiert unsel

Irgendwie verstehe ich diesen Beitrag nicht so ganz...
 
:argw: Ich deinen auch nicht.


Wenn schon Erz verhüttet werden soll , dann bitte nach den Regeln der Kunst . Ich kenne Leute die werfen in regelmäßigen Abständen Eisen Stücke in den Rennofen, andere Verhütten Walzzunder. All dies Funktioniert, dh. es ensteht eine Luppe, aber Irgendwie erinnert mich das an Retortenbabys. Wäre es denn nicht besser du machst es richtig? Am 26/27.5 gibts in Luxemburg das 5te Bealtaine Festival. Dort leite ich also zum 5ten mal Rennfeuertreffen, und lade dich als Zuschauer ein, um dich mit dem Thema bekannt zu machen. Übernachtung möglich.

Gruß unsel
 
Last edited:
Danke für das Angebot, aber das wird leider etwas zu spät sein, da ich nur bis zum 25 überhaupt noch Schule habe, danach halte ich noch mündliches Abitur und werde dann mit der Schule fertig sein, dementsprechend müssen wir dann bis spätestens den 21 ein Ergebnis vorweisen können. Ansonsten überleg ich mir mal, ob ich da hin gehe, auf der Internetseite sieht das Festival ganz interessant aus ;). Nur so als Frage: Wie groß ist es eigentlich, die Internetseite gibt da nicht so viel Auskunft darüber, oder aber mein Luxemburgisch ist nicht gut genug.

Zu den "Retortenbabys", das ganze ist mehr oder weniger eine Notlösung, ich weiß nämlich weder wo ich Kleinstmengen Eisenerz herbekommen soll, noch gibt es hier in Mittelbaden Raseneisenstein, den man Ersatzweise verwenden könnt (auch wenn dieser vermutlich nicht die benötigte Reinheit besitzt und somit kein befriedigendes Ergebnis herauskommen würde). Da das ganze ein Schulprojekt ist, sollte es auch in der Schule stattfinden, weswegen wir keinen richtigen Rennofen bauen können, sondern etwas finden mussten, was man auch im Schulgarten machen kann.Momentan geht es uns eher um das Ergebnis, als um den Weg, obwohl wir trotzdem nicht versuchen wollen, einfach normales Eisen zu schmelzen und das als Verhüttung auszugeben.

Dritter Punkt: Wir haben heute versucht, unseren Versuchsofen anzufeuern, allerdings gab es in dem Schlot nicht genug Sauerstoff, weshalb das Feuer, welches die Kohlen entzünden sollte, immer wieder ausgegangen ist, vermutlich war die Fahrradpumpe doch zu klein, zudem gab es keine Sauerstoffzufuhr, während man den Kolben hochzog, was auch nicht gerade hilfreich war. Wir werden mit großer Wahrscheinlichkeit den Versuch nächste Woche nochmals starten, diesmal mit einem elektrischen Kompressor, vielleicht bringt dieser die benötigte Sauerstoffmenge.
 
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