Hi Leute!
Keine Ahnung, wie lange der Bereich "Waldläufertechniken" schon existiert.
Bin grade erst voller Freude drauf aufmerksam geworden ^^
Hiermit bekenne ich mich zu meiner Survival-Sucht und möchte gleich mal mit etwas anfangen, das sicher viele "brennend" interessiert: Dem Feuermachen!
Hiermit möchte ich alle dazu aufrufen, ihre Erfahrungen und Tipps hier zu posten.
Weitab jeglicher Zivilisation, mit wenig Nahrung und evtl. noch nassen Klamotten kann ein gutes Feuerchen oft das einzige sein, was einem wieder Mut gibt und die Stimmung erhellt.
Na dann fang' ich mal an:
1. Mein Werkzeug:
Mein treues Zippo, immer gut gereinigt, mit nachgezogenem Docht, frischem Feuerstein und gut betankt. Wenn man eins hat (oder auch ein Gasfeuerzeug),
sollte man es benutzen, solange es noch geht. Wird's mal nass, sollte man allerdings immer ein Backup dabei haben, z.B. den sog. Feuerstahl.
Ich benutze dazu den LIGHT MY FIRE Army-Feuerstahl.
Der wird in Diskussionen meist als Bester beschrieben und auch ich kann nur meine Empfehlung dafür aussprechen.
Am besten mal auf der LMF-Homepage schmökern, die ham' da tolle Sachen.
Bei den Feuerstählen ist's wahrscheinlich besser auf Qualität zu achten. Es gibt ein Riesenangebot verschiedenster Hersteller, aber nur wenige sind für draussen
wirklich eine Hilfe, da sie oft sehr klein sind und wenig Zündkraft haben. Außerdem brechen sie eher mal...
Zu achten ist auf jeden Fall darauf, aus welchem Material dieser besteht. Es gibt meines Wissens zwei Materialen die hauptsächlich verwendet werden:
Cerium (Feuerstein) oder Misch-Metall wobei zweiteres vorzuzuziehen ist. Cerium erzeugt nur augenblickliche Funken,
wohingegen die in den speziell aufbereiteten Mischmetall-Legierungen enthaltenen Stoffe (gebundener Schwefel und Sauerstoff, sowie oft zugesetzes Magnesium)
länger nachglühende kleine Partikel erzeugen die beim Anglühen des Zündguts oft sehr hilfreich sind.
Von den Magnesium-Feuerschlag-Blöcken würde ich eher abraten, da sie in meinen Augen mehr Armkrampf als wirkliches Feuer machen.
2. Der Zunder:
Für den Zunder kann man schon zuhause sorgen. Hier mal meine Favoriten:
Der Tampon
Klingt vielleicht blöd, aber mir ist noch nix besseres untergekommen.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Viel Watte auf wenig Raum wasserdicht verpackt. Einfach auseinanderfuseln und ein ca. faustgroßes Nestchen draus bilden.
Evtl. noch anderes Kleinst-Brennmaterial dazustopfen und los gehts. Ein, zwei Funken reichen und er geht in Flammen auf. ACHTUNG! NICHT IN DER HAND HALTEN!
Ich trauere immer noch um meine männliche Handbehaarung ^^. Rein damit unters Gehölz und dann hinfunken...
Ich habe gelesen, dass die Watte auseinandergefuselt und in Vaseline oder Paraffin-Öl (das Zeug das sich z.B. auf Grabkerzen oben absetzt) getränkt, sogar mehrfach
verwendbar sein soll. Klein und handlich in ein Filmdöschen verpackt, immer dabei...
Solltet ihr mal in weiblicher Begleitung durch die Pampas stolpern, wird auch diese euch wenn's brenzlig wird sehr dankbar sein!
Die Stoffkohle
Mullbinde, Wundauflagen oder ähnliches Material verkohlt bei starker Hitze (z.B. in eine Blechdose über dem Feuer oder im Backofen) zu einer
hauchdünnen Kohleschicht, die aber noch halbwegs zusammenhält.
Nur wenige Funken reichen aus um das Ganze wieder zu entzünden. Auch das kann man sanft zusammenrollen und in ein Filmdöschen packen. Guter Trick!
LIGHT MY FIRE Tinder-Sticks und Tinder-Dust
Die Sticks sind kleine Hölzchen aus sogenanntem Fatwood, das entsteht, wenn ein Baum abbricht. Dadurch wird die Kapillar-Wirkung des Baumes
zerstört und alle Säfte und Harze des Baumes sacken in den unteren Teil. Da dieser Teil dann sehr stark durchharzt ist, brennt es dementsprechend gut.
Tinder-Dust ist das Gleiche, nur in Spänen in einem handlichen Döschen verpackt.
ACHTUNG! KANN MAN AUCH SELBER DRAUSSEN FINDEN!
Ich führe auch meistens Nachfüll-Benzin für mein Zippo mit, das kommt aber nur im äußersten Notfall zum Einsatz. Ist einfach nicht männlich.
------------------------
Zunder draussen finden:
Ratsam ist es, evtl. ein kleines Frischhaltesäckchen oder eine Blechbox mitzuführen, darin kann man schon während des ziellosen Umherirrens alles sammeln,
was brennbar erscheint und trocken ist. In der Nacht wird's nämlich schwierig. Am besten man hält immer danach Ausschau, ich hab mir das angewöhnt.
Eine kleine Auswahl, was man Verwenden kann:
Das Ganze formt man dann zu einem etwa kokosnussgroßen Bündel und versucht es zu entzünden, sobald man kleine Glutherde bemerkt, schnell aufheben
und sachte anpusten. Sobald es eigenständig brennt, rein unters Gehölz.
Es gibt natürlich noch viel mehr, im Grunde brennt ja in der Natur alles, wenn's trocken ist. Schreibt, was ihr sonst noch kennt.
3. Das Feuerholz
Anfangen sollte man immer mit feinem Ästelzeug, trockenem Reisig, und davon haufenweise. Dann kann man kontinuierlich mit größerem daherkommen.
Brauchbar ist alles, was halbwegs trocken ist, egal ob morsch oder hart. Wenn das Feuer einmal brennt, frisst es quasi alles.
Dabei ist auch die Technik des Lagerfeuers egal, ob Tipi oder Kamin, Hauptsache, die aufsteigende Hitze wird genutzt.
Gutes Brennholz erkennt man daran, dass es beim Brechen knackt, wie ein brennendes Feuer. Schlechtes Holz federt und ist nur schwer zu brechen.
Vorher sollte man das Holz gut zerkleinern, denn große Prügel brennen nur mittig ab, danach bleiben links und rechts immer Stücke liegen.
Ratsam ist es übrigens, die nachsten 4-8 Holzstücke rund ums Feuer auf den Steinen aufzulegen um sie vorzutrocknen, grad' wenns feucht ist...
Immer genug Holz sammeln, und schön neben dem Feuer stapeln. Wer ein Feuer gut füttert, hat auch die ganze Nacht lang Freude dran.
Wenn man ein ausreichendes Glutnest erzeugt, kann man es sogar am nächsten morgen wieder entfachen, indem man wieder Holz draufpackt und gut anpustet...
So das war's soweit.
Mir fielen noch ganze Romane ein, aber jetzt lass ich euch mal ran.
Wer will, der kann auch Youtube-Links zu bestimmten Techniken posten.
Alles was sinnvoll und anwendbar ist, sei willkommen. Aber bitte keine Videos á la "Der Haufen muss Weg" oder so...
Greetz und viel Erfolg
Chris
Keine Ahnung, wie lange der Bereich "Waldläufertechniken" schon existiert.
Bin grade erst voller Freude drauf aufmerksam geworden ^^
Hiermit bekenne ich mich zu meiner Survival-Sucht und möchte gleich mal mit etwas anfangen, das sicher viele "brennend" interessiert: Dem Feuermachen!
Hiermit möchte ich alle dazu aufrufen, ihre Erfahrungen und Tipps hier zu posten.
Weitab jeglicher Zivilisation, mit wenig Nahrung und evtl. noch nassen Klamotten kann ein gutes Feuerchen oft das einzige sein, was einem wieder Mut gibt und die Stimmung erhellt.
Na dann fang' ich mal an:
1. Mein Werkzeug:
Mein treues Zippo, immer gut gereinigt, mit nachgezogenem Docht, frischem Feuerstein und gut betankt. Wenn man eins hat (oder auch ein Gasfeuerzeug),
sollte man es benutzen, solange es noch geht. Wird's mal nass, sollte man allerdings immer ein Backup dabei haben, z.B. den sog. Feuerstahl.
Ich benutze dazu den LIGHT MY FIRE Army-Feuerstahl.
Der wird in Diskussionen meist als Bester beschrieben und auch ich kann nur meine Empfehlung dafür aussprechen.
Am besten mal auf der LMF-Homepage schmökern, die ham' da tolle Sachen.
Bei den Feuerstählen ist's wahrscheinlich besser auf Qualität zu achten. Es gibt ein Riesenangebot verschiedenster Hersteller, aber nur wenige sind für draussen
wirklich eine Hilfe, da sie oft sehr klein sind und wenig Zündkraft haben. Außerdem brechen sie eher mal...
Zu achten ist auf jeden Fall darauf, aus welchem Material dieser besteht. Es gibt meines Wissens zwei Materialen die hauptsächlich verwendet werden:
Cerium (Feuerstein) oder Misch-Metall wobei zweiteres vorzuzuziehen ist. Cerium erzeugt nur augenblickliche Funken,
wohingegen die in den speziell aufbereiteten Mischmetall-Legierungen enthaltenen Stoffe (gebundener Schwefel und Sauerstoff, sowie oft zugesetzes Magnesium)
länger nachglühende kleine Partikel erzeugen die beim Anglühen des Zündguts oft sehr hilfreich sind.
Von den Magnesium-Feuerschlag-Blöcken würde ich eher abraten, da sie in meinen Augen mehr Armkrampf als wirkliches Feuer machen.
2. Der Zunder:
Für den Zunder kann man schon zuhause sorgen. Hier mal meine Favoriten:
Der Tampon
Klingt vielleicht blöd, aber mir ist noch nix besseres untergekommen.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Viel Watte auf wenig Raum wasserdicht verpackt. Einfach auseinanderfuseln und ein ca. faustgroßes Nestchen draus bilden.
Evtl. noch anderes Kleinst-Brennmaterial dazustopfen und los gehts. Ein, zwei Funken reichen und er geht in Flammen auf. ACHTUNG! NICHT IN DER HAND HALTEN!
Ich trauere immer noch um meine männliche Handbehaarung ^^. Rein damit unters Gehölz und dann hinfunken...
Ich habe gelesen, dass die Watte auseinandergefuselt und in Vaseline oder Paraffin-Öl (das Zeug das sich z.B. auf Grabkerzen oben absetzt) getränkt, sogar mehrfach
verwendbar sein soll. Klein und handlich in ein Filmdöschen verpackt, immer dabei...
Solltet ihr mal in weiblicher Begleitung durch die Pampas stolpern, wird auch diese euch wenn's brenzlig wird sehr dankbar sein!
Die Stoffkohle
Mullbinde, Wundauflagen oder ähnliches Material verkohlt bei starker Hitze (z.B. in eine Blechdose über dem Feuer oder im Backofen) zu einer
hauchdünnen Kohleschicht, die aber noch halbwegs zusammenhält.
Nur wenige Funken reichen aus um das Ganze wieder zu entzünden. Auch das kann man sanft zusammenrollen und in ein Filmdöschen packen. Guter Trick!
LIGHT MY FIRE Tinder-Sticks und Tinder-Dust
Die Sticks sind kleine Hölzchen aus sogenanntem Fatwood, das entsteht, wenn ein Baum abbricht. Dadurch wird die Kapillar-Wirkung des Baumes
zerstört und alle Säfte und Harze des Baumes sacken in den unteren Teil. Da dieser Teil dann sehr stark durchharzt ist, brennt es dementsprechend gut.
Tinder-Dust ist das Gleiche, nur in Spänen in einem handlichen Döschen verpackt.
ACHTUNG! KANN MAN AUCH SELBER DRAUSSEN FINDEN!
Ich führe auch meistens Nachfüll-Benzin für mein Zippo mit, das kommt aber nur im äußersten Notfall zum Einsatz. Ist einfach nicht männlich.
------------------------
Zunder draussen finden:
Ratsam ist es, evtl. ein kleines Frischhaltesäckchen oder eine Blechbox mitzuführen, darin kann man schon während des ziellosen Umherirrens alles sammeln,
was brennbar erscheint und trocken ist. In der Nacht wird's nämlich schwierig. Am besten man hält immer danach Ausschau, ich hab mir das angewöhnt.
Eine kleine Auswahl, was man Verwenden kann:
- Wollige Gewächse, wie etwa der Kopf des Rohrkolbens, enthält etwas baumwollartiges weißes Material
- Bartflechte, die in manchen Wäldern an den Ästen herunterhängt. Brennt sehr gut wenn sie trocken ist.
- Birkenrinde (im ganzen Abziehen und dann innen mit dem Messer kleine Späne aufschaben), kann man dann auch direkt als Zündunterlage verwenden
- Getrocknete Algen und Wurzelwerk, findet man oft am Schwemmholz (Bäumen) in Bachbetten, die gerade Niedrigwasser haben, an den Ästen
- Baumharz-Klumpen (zerbröseln und zum restlichen Zunder dazumischen)
Das Ganze formt man dann zu einem etwa kokosnussgroßen Bündel und versucht es zu entzünden, sobald man kleine Glutherde bemerkt, schnell aufheben
und sachte anpusten. Sobald es eigenständig brennt, rein unters Gehölz.
Es gibt natürlich noch viel mehr, im Grunde brennt ja in der Natur alles, wenn's trocken ist. Schreibt, was ihr sonst noch kennt.
3. Das Feuerholz
Anfangen sollte man immer mit feinem Ästelzeug, trockenem Reisig, und davon haufenweise. Dann kann man kontinuierlich mit größerem daherkommen.
Brauchbar ist alles, was halbwegs trocken ist, egal ob morsch oder hart. Wenn das Feuer einmal brennt, frisst es quasi alles.
Dabei ist auch die Technik des Lagerfeuers egal, ob Tipi oder Kamin, Hauptsache, die aufsteigende Hitze wird genutzt.
Gutes Brennholz erkennt man daran, dass es beim Brechen knackt, wie ein brennendes Feuer. Schlechtes Holz federt und ist nur schwer zu brechen.
Vorher sollte man das Holz gut zerkleinern, denn große Prügel brennen nur mittig ab, danach bleiben links und rechts immer Stücke liegen.
Ratsam ist es übrigens, die nachsten 4-8 Holzstücke rund ums Feuer auf den Steinen aufzulegen um sie vorzutrocknen, grad' wenns feucht ist...
Immer genug Holz sammeln, und schön neben dem Feuer stapeln. Wer ein Feuer gut füttert, hat auch die ganze Nacht lang Freude dran.
Wenn man ein ausreichendes Glutnest erzeugt, kann man es sogar am nächsten morgen wieder entfachen, indem man wieder Holz draufpackt und gut anpustet...
So das war's soweit.
Mir fielen noch ganze Romane ein, aber jetzt lass ich euch mal ran.
Wer will, der kann auch Youtube-Links zu bestimmten Techniken posten.
Alles was sinnvoll und anwendbar ist, sei willkommen. Aber bitte keine Videos á la "Der Haufen muss Weg" oder so...
Greetz und viel Erfolg
Chris
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