Mein erster Rennofenversuch

Huhu!

Das Video hat 5 min Länge und funktioniert bei mir tadellos, vielleicht später nochmal probieren.
 
Schön dass ihr die letzten warmen Tage noch ein bisschen zum zündeln nutzt.Die wichtigste Frage habt ihr aber gar nicht beantwortet: Habt ihr eine Luppe?
 
Huhu!
Ja, ich konnte eine Luppe erzeugen, jedoch war sie nicht in einem Stück, sondern es waren noch vereinzelt Eisenkügelchen in der Schlacke verteilt.

Gewicht ca. 1,5 kg bei Einsatz von 22 kg Erz

Ich denke da wäre noch einiges zu optimieren.

Gruss Dama
 
Die Schlacke war zu zäh.
Obwohl der starke Kalkzusatz sie eher flüssig hätte halten sollen.
Die Frage bleibt, was sollten denn diese unmöglich langen Luftschläuche??? Weisst du nicht dass auch Luft an der Innenwandung von Schläuchen reibt/abgebremst wird??
Ich vermute dass die Temperatur nicht hoch genug war. Sonst hätten die Eisenpartikel sich agglomeriert.

Drann bleiben :super:

unsel
 
So, habs nun gesehen. Entgegen meiner vorherigen Vermutung würde ich auch sagen: Die Schlacke hätte flüssiger (=heißer) sein können.
 
Hallo!

Vielen Dank dass Ihr Euch die Mühe gemacht habt mir zu antworten. Wenn ich das richtig verstehe, dann fahre ich meinen Ofen zu kalt?:confused:
Die langen Schläuche ergaben sich durch die Hanglage, und durch die ungünstige Position für das Gebläse. Ich habe sie alle gleich lang gemacht, weil ich dachte dass dann alle 3 Luftströme gleich stark sein müssten. Ich kann aber 3 Gebläse auftreiben und damit jeweils einen Schlauch belüften. Das würde die Durchflussmenge extrem erhöhen.
Besteht dann nicht die Gefahr, dass das Eisen komplett flüssig und damit zu Gusseiesen wird? Ich habe gelesen dadurch würde die Luppe unschmiedbar, oder ist das ein Märchen. Wenn ja, dann fahre ich mit doppelter Leistung. Kann man in einem Rennfeuer überhaupt ein flüssiges Schmelzbad erzeugen, oder ist diese Sorge unberechtigt? Kann ich mir durch höhere Temperaturen den Zusatz von Kalk sparen?

Fragen über Fragen...

Ich würde mich über Eure geschätzte Meinung sehr freuen.

Gruss Dama
 
Hallo,

-erhöhe die Luftmenge (auf 600-1000 L/min bei 30 cm Ofendurchmesser).
-dokumentiere mit Uhrzeit jede einzelne Kohle/Erzzugabe samt grobem Gewicht.
-das Gleiche für Schlackeabstich, Beobachtungen ect.
-erstelle eine bemaßte Skizze deines Ofens + Düsen und veröffentliche diese hier

Für dich als Anfänger empfehle ich, nur erstmal die richtige Luftmenge herauszufinden und den Ofen auch nur mit Kohle und Erz zu füttern. Den Ofen lässt du während dem Prozess unten offen (einen Spalt breit), so dass du die ganze Zeit Schlacke abfließen lassen kannst: Sie sollte wasserähnlich fließen, und hellgelb glühen. Sprüht die Schlacke Funken, ist es zu heiß im Ofen und die Luftmenge daher zu hoch! Variiere beim nächsten Mal die Luftmenge bis die Schlacke richtig fließt, und ändere sonst nix am Ofen (außer eben die Schlauchlänge/Gebläse).

Hauptproblem wird, so scheint es, die Luftmenge sein. Flussmittelzugaben in Form von Kalk/Sand sind Feinheiten, die bei einem eisenreichen, gutem Erz fast schon unnötig sind und erstmal außerhalb deiner Fehleranalyse liegen sollten.
 
Huhu Rennofenfreunde!

Es ist an der Zeit meinen nächsten Rennofen vorzustellen. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, wie man einen haltbaren Rennofen herstellen könnte. Da meine bisherigen Versuche mit sehr viel Arbeit verbunden waren, möchte ich nun einen wiederverwertbaren Ofen bauen. :super:

Er wird aus Hafnerschamottsteinen bestehen, welche es im NF Format zu kaufen gibt. Diese sollten eine Temperatur von 1000°C aushalten. Der Ofen bekommt einen Innendurchmesser von 25 cm und soll aus 3 Segmenten bestehen, welche ich mit Transportösen übereinander stellen kann. Endhöhe ca 180cm. Die Steine werde ich mit Winkeleisen einfassen und sie gegen herausfallen mit Stahlfedern sichern. Das unterste Segment soll eine Tür bekommen, um die (hoffentlich) gewonnene Luppe herauszunehmen. Der Innenraum wird mit fettem Lehm ausgeschmiert, damit der Schamott nicht überhitzt.
Als Düsen verwende ich 3 Keramikröhren, welche von Töpfermeistern im Brennofen verwendet werden. Die Luftzufuhr wird mein altbewährtes Industriegebläse übernehmen.

Eure Meinung dazu wüde mich sehr interessieren. :confused:
Ich habe den Ofen im Cad konstruiert und bin schon eifrig mit Schweißen beschäftigt.
Gerne werde ich nach Fertigstellung ein paar Fotos posten, und wenn erwünscht ein Video der ersten Ofenreise produzieren.

Freu mich schon auf die nächste Feuersbrunst in meinem Garten!

Gruß Dama

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Mut kann man nicht kaufen!
 
Warum willst du denn fetten Lehm nehmen um innen aus zu kleiden?
Das Gegenteil wäre sinnvoll.
Löse deinen fetten Lehm in Wasser, möglichst niederviskos auf, und mische bis zu 70% feinen Quarzsand darunter, so dass es dir wie klebriger Sand vorkommt. Das ganze sollte aber noch an den leicht angefeuchteten Schamottesteinen gut haften.

Noch besser wäre es überhaupt nichts auf die Schamottesteine zu kleistern!
Ansonsten scheint das ganze Projekt ja ein gutes zu werden.

Gruss Rom.
 
Hallo!
Danke für den Tipp mit dem Lehm. Ich nutze den Lehm um die Temperaturen am Schamott niedrig zu halten, dieser hält nur 1000°C aus. Auch möchte ich die Innenform des Ofens dadurch rund gestalten für besseren Luftdurchsatz. (Durch die NF Ziegel ergab sich konstruktiv bedingt eine quadratische Innenform von 25x25 cm. Der Lehm soll mir als Verschleissschicht dienen. Bei meinen letzten Versuchen konnte ich feststellen, dass der fette Lehm wie eine Glasur den Ofen überzogen hat und der abgemagerte nach unten geronnen ist.
Meine Keramikdüsen haben einen Innendurchmesser von 22 mm und sind zylindrisch. Ich werde immer drei davon um 120° versetzt nutzen. Meint Ihr das wird ausreichen für diese Schachtabmaße? :confused:

Danke für Eure Meinung

Gruß Dama
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Mut kann man nicht kaufen!
 
Meine Keramikdüsen haben einen Innendurchmesser von 22 mm und sind zylindrisch. Ich werde immer drei davon um 120° versetzt nutzen. Meint Ihr das wird ausreichen für diese Schachtabmaße? :confused:

Wenn dein Gebläse genug Leistung hat, reicht das aus. Ich frage mich nur, ob du dir schon Gedanken gemacht hast, wie du die einmal ab- und damit meist an der Ofenwand fest-geschmolzenen Düsen durch neue ersetzen willst?
 
Huhu!

Darüber hab ich eigentlich nicht nachgedacht um ehrlich zu sein. Diese Düsen halten 1600 Grad aus. Meinst du die wird auch abschmelzen?

Ich werden die nächsten Tage Fotos vom ersten Bauabschnitt posten und würde mich über Kritik sehr freuen.

Gruß Dama

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Mut kann man nicht kaufen!
 
Ja, sie werden zwar nicht abschmelzen, aber die Schlacke wird ihnen schwer zusetzen. Schlacke- und Temperaturbeständigkeit gehen nicht einher. Gut möglich aber, dass sie 2 Durchgänge aushalten.

Gruß

MythBuster
 
Huhu Leute!

Anbei die neuesten Fotos von meinem Rennofenprojekt:


Modell Deluxe:hehe: aus Schamottsteinen gebaut und in einem Stahlkäfig gefasst. Die Steine sind mit Schamottmörtel und Hafnerklammern verbunden. Es ist eine Tür zum Entnehmen der (hoffentlich riesigen) Luppe eingebaut. Er wird mit drei Keramikdüsen unter 35 Grad durch ein Industriegebläse mit Luft versorgt.

Der Ofen wird aus drei Teilen bestehen, welche ich mit den Transportösen und zwei Eisenstangen übereinander platzieren kann.
Momentan ist der unterste und wichtigste Teil fertig. Vor der Ofenreise wird der Innenraum noch mit Lehm ausgekleidet.

Natürlich ist dieser Rennofen weit weg von authentisch, jedoch ist mein momentanes Ziel einen möglichst halbaren und wirkungsvollen Ofen zu basteln. Das unser heimisches Erz auf traditionelle Weise verhüttbar ist habe ich ja bereits bewiesen, nun geht es darum, möglichst viel Rohmaterial für meine Katana-Rohlinge zu gewinnen.

Ich freu mich auf Eure Meinung oder eventuell Fragen.

Gruß Dama

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Mut kann man nicht kaufen!
 

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Rennofenversuch

.....Anbei die neuesten Fotos von meinem Rennofenprojekt...... aus Schamottesteinen gebaut und in einem Stahlkäfig gefasst. Die Steine sind mit Schamottmörtel und Hafnerklammern verbunden......Vor der Ofenreise wird der Innenraum noch mit Lehm ausgekleidet....... jedoch ist mein momentanes Ziel, einen möglichst haltbaren und wirkungsvollen Ofen zu basteln.......
Der Sinn der Klammern erschließt sich mir nicht. Aus dem traditionellen Ofenbau (Keramikbrennöfen) kenne ich sie nicht, wohl weil unterschiedliche Materialien immer Probleme machen, weil sie sich unterschiedlich stark ausdehnen, je nach dem, wie sie sich aufheizen. Eine Metallklammer kann die Steine auch nicht am Reißen hindern.

Die Lehmauskleidung des Ofens ist ein schwieriger Punkt, je nach dem, welchen Schmelzpunkt Dein Lehm hat. Gelegentlich bilden sich auch Eutektika beim Kontakt mit der Schamotte. Das solltest Du unbedingt vorab testen!

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro
 
Hallo!

Die Metallklammern werden im Kachelofenbau verwendet um die Steine nach erfolgter Ausdehnung wieder zurück in den Verband zu rücken.

Gruß Dama

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Mut kann man nicht kaufen!
 
Neues von der Rennofenfront!

Mein Ofen ist nun fertig und hat eine stolze Höhe von 180 cm erreicht. Nach einigen Tagen ausheizen werde ich den ersten Versuch wagen.

Für Interessierte ein Bild:


Gruß Dama

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Mut kann man nicht kaufen!
 

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Wenn du den Ofen zum ersten Mal im Einsatz hast, stell ihn weit weg von allem Brennbaren. Die Konstruktion ist zwar wirklich toll gemacht, du hast echt keine Mühen gescheut... ich befürchte aber, dass der Ofen die Temperaturen nicht lange mitmacht. Ein Rennofen ist eben kein Kachelofen...
Wenn es doch funktioniert, super, ich würde mich freuen! Aber sei vorsichtig...
Grüße
Hannes
 
Donnerwetter! Bin gespannt, lass dich nicht beirren und leg los.
Mehr als durchbrennen kann er nicht, und berichte bitte.
Gruss Romain
 
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