essbare Wildpflanzen

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Hallo Fuchs. Die beiden Bücher die mir hier spontan in die Hände gefallen
sind sagen, dass er roh besonders giftig ist und gekocht giftig.

So selten scheint er stellenweise übrigens nicht zu sein.
Ich meine einfach, dass die Aussage "Alle Röhrlinge sind essbar" so pauschal nicht stimmt.

Natürlich sind bei Boletus sp. keine Amanitine oder Phaloidine zu erwarten, aber du stehst ja sebst sehr kritisch zu vereinfachten Darstellungen/Aussagen.
Denk einfach daran, dass ein Leser hier raus geht und sich mengen davon einfuttert, weil sie alle nicht giftig sind, oder nur bitter schmecken. B.satanas soll süß schmecken. (Cetto)
Laut Stichmann (Kosmos, 93) ist B. satanas in einigen Regionen gegessen worden, wobei hier Einfluss habe, dass der Giftgehalt in lokalen Variationen oft vorliegt, sprich: in manchen Regionen ist der Pilz wohl giftiger als anderswo.
Und wer auf hier gelesene Beschreibungen zurück greifen muss, wird sicherlich bei B. satanas nur schwer ein "Netz" erkennen.
Aber sonst stimmt deine Aussage ja. Ein Zeichen für satanas kann übrigens auch der rötliche Stziel sein.

Liebe Grüße Joe
 
Birkenspaghetti:

Stück Rinde einer Birke entfernen und das harte Äußere entfernen. Die innere, zarte, hellgelbe Rinde dann heraus schälen und wie normale Spaghetti aus Teig im Wasser kochen.
Quelle habe ich leider keine mehr, aber selbst schon probiert. Einfach mal in der Suchmaschine deines Vertrauens danach suchen.

Ansonsten kann ich jedem das Buch 'Essbare Wildpflanzen', erschienen im AT Verlag, empfehlen. Dort sind ca. 200 verschieden Wildpflanzen relativ ausführlich dokumentiert. Hier wird auch ziemlich auf die Verwechslungsgefahr eingegangen.
 
kiefern knospen und nadeln ergeben einen wohlschmeckenden tee.

juli/august kann man einfach ein paar nesselknospen/blüten (llila farben) dazu geben und man hat einen leckeren, leicht süßen tee.

Die Kombination wirkt schleimlösend (nesseln) und entzündungshemmend/keimtötend (kiefer)
 
Mir fällt spontan noch die Wilde Möhre ein.
Die junge Wurzel kann man essen. Aus Blüten und Samen kann man einen kräftigen Tee zubereiten der ein altes Hausmittel gegen Kater ist.
Schmeckt echt gut. Die krautigen Blätter kann man wie Spinat verarbeiten.
Allerdings besteht für Unvorsichtige, trotz eindeutiger Identifizierbarkeit durch die schwarze Möhrenblüte in der Mitte, eine gewisse Verwechslungsgefahr mit Schierlingsarten. Das wäre leider tödlich!

Zum oben genannten Sauerampfer: Den sollte man nur in kleinen Mengen roh essen. Sonst kann man leichte Probleme wegen des hohen Oxalsäuregehalts bekommen. Wie Spinat gekocht und verfeinert ist er zu Kartoffeln, Fisch, u.s.w. eine echte Bereicherung. Ich koche im Sommer auch zu Hause oft damit. Schmeckt spitze!

Keine Ahnung ob Frauenmantel, Roter Klee und Huflattich schon genannt wurden.
Auch diverse Pilze sind natürlich immer zu finden. Selbst im Winter.
Z.B. Der Austernseitling, der frostresistent ist und überwiegend an Buchen zu finden ist. Meist in rauhen Mengen. Eine echte Delikatesse. Es gibt trotz verwandter Seitlings-Arten meines Wissens keine giftigen Verwechslungsmöglichkeiten, nur ein ungenießbare Art die echt nicht schmeckt.


Essbare Wildpflanzen sind ein weites Feld und es gibt gute Bestimmungs-Literatur dazu. Ein Forums-Thread ist da bestenfalls eine Aufzählung und oberflächliche Stoffsammlung um auf das Thema aufmerksam zu machen. Also besser Fachbücher lesen bevor man einfach so etwas unbekanntes in den Mund nimmt.

Und auf der Fleischseite? Fette Bockkäferlarven nicht vergessen.....
 
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Hallo,

da gibt es noch das Jägerbrot (Silberdistel).



Obwohl ich die oft und gerne verzehrt habe, kann ich mich an den Geschmack nicht mehr erinnern - ist aber auch schon Jahre her.


Christoph (nein, ich war und bin kein Almhirte)

Silberdistel schön und gut. Wenn man aber nicht gerade am Verhungern ist, sollte man sie stehen lassen, da sie als bedrohte Art gilt. Die wenigen, die es nocht gibt sollten dann auch stehen gelassen werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Knoblauchsrauke
Ach ja. Als Pflanze, die bedenkenloß zu geniesen ist würde ich Giersch vorschlagen. Der wächst in manchen Wälder so viel, dass der ganze Boden bedeckt ist. Man kann ihn so essen, kochen(wie Spinat) oder als Gewürz verwenden. Schmeckt dann ähnlch wie Petersilie. Wenn ihr euch nicht sicher seit ob es Giersch ist müsst ihr euch nur mal die Wurzel ansehen. Wenn das ewig lange Teile ohne Ende sind, dann ist es Giersch. Zudem riecht er etwas nach Petersielie.

http://de.wikipedia.org/wiki/Giersch

Ein anderes leckeres Kraut ist die Knoblauchsrauke. Die schmeckt nach... Äh na ratet mal. Nicht so gefählich wie Bärlauch, da man sie nicht mit anderen Dingen verwechseln kann. Wunderbares Gewürz.
 
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essbare Wildpflanzen: Brunnenkresse

Derzeit im Frühling an Bachläufen und Quellen zu finden: frische Brunnenkresse! Schmeckt ausgezeichnet, leicht nach Rettich, hat eine würzige Schärfe. Kombiniert mit z. B. Radieschen ergibt Brunnenkresse einen phantastischen Salat. Aber auch zu Kartoffelgerichten oder eben als Würze zu anderen Salaten einfach ein Gedicht!

http://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Brunnenkresse :irre:

Verwechslungsgefahr? Mir sind keine giftigen Doppelgänger bekannt. Wer sich unsicher ist: einfach mal die Blätter zwischen den Fingern zerreiben.
 
Zum Thema Beinwell:
Die Krebserregenden Stoffe wurden nachgewiesen, um ihn als Heilkraut auszubooten. Nicht nachgewiesen (in dieser Studie) hat man jene Stoffe, die diese Krebserregende Stoffe bzw. ihre Wirkung Neutralisieren und sich ebenfalls in dem Gemüse befinden.
Beinwell ist seit Ewigkeiten ein Heilkraut, die Wirkung als solches hat sich also bewährt.
 
Hallo Graveuer, wer soll aus welchem Grund Symphytum ausbooten wollen?
Wer hat die Interesse daran? Im Übrigen wird die Heilwirkung von Symphytum nicht von der Tatsache beeinflusst, dass er nun mal als Krebserregend vermutet wird. Welchen Grund hat eine Pflanze, eine Heilpflanze zu sein? Sie hat eben Inhaltsstoffe, von denen einige positiv wirken, andere negativ. Das hast du bei jeder Heilpflanze.
Und zur Ernährung ist Symphytum aufgrund des Risikos nicht geeignet. Hin und wieder ein paar Blättchen zu äßen, dagegen spricht nichts, aber regelmäßig S. Salat in rauen Mengen zu futtern sei nicht so gut (ist übrigens schon in einem Heilpflanzenbuch von 1960 beschrieben)
P.S.: http://infowis.de/kapitel/beinwell.html Hier wird das sehr gut beschrieben. Wie gesagt, die Frage ist, ob wir Beinwell als Heilpflanze in geringen Dosen einsetzen, oder ob wir Massen davon essen, was bei der Ernährung mit Pflanzen nun mal der Fall ist.
P.P.S: Die Einschränkung als Heilpflanze wurde eingeführt, um für zulassungsfähige Arzneimittel zu erzwingen, dass sie aus Alkaloidarmen Züchtungen gewonnen werden:
Einige potentielle Heil- und Nutzpflanzen führen diese sekundären Pflanzenstoffe in ihrer Wildform als unerwünschte Begleitstoffe. Das ehemalige Bundesgesundheitsamt hat entsprechend reagiert und Maßnahmen ergriffen. Durch züchterische Maßnahmen oder Entfernung der entsprechenden Alkaloide aus den Arzneimittelzubereitungen konnte ein potentielles Gefährdungspotential - in Verbindung mit Anwendungsbeschränkungen - minimiert werden. Die Thematik dieser speziellen Alkaloidgruppe in zugelassenen Arzneipflanzen wurde bearbeitet und kann als gelöst gelten.
Quelle http://infowis.de/kapitel/sekundae.html
 
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Versuchs mit Bucheckern, sind im herbst reif, größere mengen rösten, also so ab zwei hände voll, weil diese Vagin enthalten. Danach kann man bedenkenlos große mengen davon essen. Das gute ist, dass man sie auch im Winter finden kann. Grassamen: sind auch essbar ( von allen grasarten) Nur beim Riesenbambus oder auch großer bambus genant wäre ich vorsichtig weil er blausäure enthält. Kambium: ist die schicht zwischen Rinde und Kernholz. Von bestimmten bäumen essbar. z.b. Birke, Fichte, (Vorsicht, Fichte nicht mit Eibe verwechseln, Hoch giftig). Allerdings ist es eher zäh, also am bessten etwas Kochen. Bei der Birke schmeckt es ziemlich bitter, dass ändert sich vieleicht auch wenn mann es kocht.
 
Bärlauch (Allium ursinum) (Waldknoblauch)

Die Blätter sind als Gemüse oder als Gewürz nutzbar und riechen wie Knoblauch.
Sammeln kann man sie von Februar bis Juni.
Nicht kochen, sonst schmeckts fade.

VORSICHT!!! Bärlauch ist sehr leicht mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen zu verwechseln, die beide sehr giftig sind. Diese richen jedoch nicht nach Knoblauch.
trotzdem BEI UNSICHERHEIT FINGER WEG!


Bärlauch findet man oft in Buchenwäldern

Spätestens nach dem zweiten zerriebenen Blatt riechen alle Finger nach Knoblauch. Wenn man dann Maiglöckchen zerreibt, riecht das auch nach Knoblauch!! Ist aber unter Umständen tödlich!!!!
 
Ich habe im letzten Jahr pfundweise Buchenblätter vertilgt (ohne Schaden zu nehmen). Die Blätter enthalten Schleimstoffe, die gut für den Magen sein sollen. Vor allem die jungen Blätter sind wirklich lecker.

@teamaster
Und eine Bitte an teamaster: Könntest Du als Threadersteller nicht Deinen ersten Beitrag so editieren, dass alle Infos dort gesammelt werden? Dann tauchen die Klassiker wie Giersch, Brennnessel oder Löwenzahn nicht allzu häufig auf.
 
Kambium: ist die schicht zwischen Rinde und Kernholz. Von bestimmten bäumen essbar. z.b. Birke, Fichte, (Vorsicht, Fichte nicht mit Eibe verwechseln, Hoch giftig). Allerdings ist es eher zäh, also am bessten etwas Kochen. Bei der Birke schmeckt es ziemlich bitter, dass ändert sich vieleicht auch wenn mann es kocht.
Ich habe gelesen, dass man das Kambium der Birke wie Spagetti schneiden und Kochen soll.
Von der Eibe kann man nur die Samenmäntel essen (die roten Blätter die sich um die Samenkörner bilden),
die sind sehr süß und so klebrig, dass daraus früher Vogelleim gemacht wurde.
Früh sind die auch Bitter (vorallem wo weniger Sonne hin kommt) aber nach dem Frost, oder gefroren, sind die gut.
Die der Eiben, der Südhalbkugel, schmechen anders und die "früchte" sind so groß wie Oliven (und eher Rotbraun)
richtig lecker wenn die Gefroren sind, gibt es aber in Europa meist nur in Botanischengärten.
Übrigens, Buchen; die getrockneten, abgefallenen, Blätter wurden früher, fast überall als Kissenfüllung und für Matratzen gesammelt.
 
Ich habe gelesen, dass man das Kambium der Birke wie Spagetti schneiden und Kochen soll.
Von der Eibe kann man nur die Samenmäntel essen (die roten Blätter die sich um die Samenkörner bilden),
die sind sehr süß und so klebrig, dass daraus früher Vogelleim gemacht wurde.
Früh sind die auch Bitter (vorallem wo weniger Sonne hin kommt) aber nach dem Frost, oder gefroren, sind die gut.
Die der Eiben, der Südhalbkugel, schmechen anders und die "früchte" sind so groß wie Oliven (und eher Rotbraun)
richtig lecker wenn die Gefroren sind, gibt es aber in Europa meist nur in Botanischengärten.
Übrigens, Buchen; die getrockneten, abgefallenen, Blätter wurden früher, fast überall als Kissenfüllung und für Matratzen gesammelt.

Öhm, vom Genusse ALLER Teile der Taxus baccata muss man dringendst abraten!

Wahr ist, dass der Aryllus als einziger Pflanzenteil giftfrei ist, aber in diesem Aryllus liegt nunmal der kleine schwarze Same, und den sollte man nicht essen, für Kinder ist der Genuß weniger Samenkörner mitunter tödlich, und ein Kind weiss nicht, dass der Erwachsene das Schwarze ausspuckt - jedenfalls sollte er das dringendst tun, und zwar OHNE zuvor darauf herumgekaut zu haben!

Der Aryllus besteht übrigens nicht aus "roten Blättern", sondern ist ein nach oben offenes, vom Stiel der Samenanlage gebildetes Objekt.
 
Moin

In der Wichtigkeit beim Überleben in der Wildnis steht ja Essen doch (nach Wasser und vor Unterschlupf) an zweiter Stelle,

Nö.... es steht tatsächlich an letzter Stelle. Und wer etwas anderes behauptet, der blubbert ahnungslos vor sich hin.

Du bist lange erfroren/am Hitzschlag verreckt oder verdurstet bevor du auch nur die ersten Auswirkungen von Nahrungsmangel merkst.

Ein Mensch aus unseren Breitengraden kann entspannt zwei..... etwas weniger entspannt drei.... Wochen ohne Nahrung auskommen.

In der Zeit bist du von Hamburg nach München gehumpelt.

Hier gibt es eine klare Ansage, wofür dieses Unterforum sein soll..... der Thread passt nicht. Daher mache ich zu.

Gruß
chamenos
 
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