Messermagazin 3/2010 ist da......

Er ist mir zum ersten Mal hier in einem Thread über seine Betrachtungen über Waffeneigenschaften von Messern begegnet.

Tja, mir eben nicht. Vielleicht sollte man sich vor dem Halleluja Geschrei auch mal näher informieren.

Er ist wahrscheinlich kein Messerfreak und veröffentlicht außerhalb von typischen "Messerfreundekreisen". Er spricht also Menschen an, die nicht wegen ihrer Freude am Messer seine Sachen lesen.

Genau. Er ist Polizist und spricht in erster Linie Polizisten an. Für die schreibt er auch den Kommentar zum Waffenrecht. Und er möchte seine Informationen rund ums WaffG verkaufen. Das ist natürlich vollkommen in Ordnung :)

Nur muss man sich fragen, was ist denn sein Ziel und was wäre ihm - und allen anderen in der Exekutive - denn am liebsten. Genau - ein klares Waffenrecht. Damit lebt sichs leichter. Und dafür ist es vollkommen wurscht, ob Messer komplett aus dem WaffG rausfallen. Oder einfach möglichst viele klar als Waffen oder gar verbotene Gegenstände klassifiziert werden.

Geht nicht? Geht. Balis, OTFs wurden als verbotene Gegenstände ins WaffG aufgenommen. Das sind nicht per se Waffen. Warum auch - mein ehemaliges Bali mit einseitig geschliffener Bowie Klinge ist nicht mehr oder weniger Waffe, als irgendein anderes Messer. Keine weiteren Waffenmerkmale, nicht als Waffe konzipiert oder verkauft - wurde einfach per Gesetzt als verbotene Waffe eingestuft. Deckel drauf, fertig.

Warum sollte es dann nicht verfassungskonform sein, wenn der Gesetzgeber einfach alle Einhandmesser und fixed über 10cm als Waffe klassifiziert. Mit allen Folgen. So würde ich das machen wollen, wenn die aktuelle Version tatsächlich als verfassungswidrig bestätigt werden würde.

Das hilft uns natürlich sehr viel ;)

Ich zitiere mal aus dem Fazit von Herrn Ostgathe in seinem fünfseitigen Bericht zum Thema Messer und Waffengesetz, Katana Ausgabe 1/10:

"Die Beurteilung von Messern als Waffe bleibt in einem undurchsichtigem System weiterhin schwierig, wenngleich der Händler im Zweifelsfall eher von einer Waffeneigenschaft ausgehen und den gesetzlichen Erfordernissen Rechnung tragen sollte"

Was im Anschluss als Merkmale für die Waffeneigenschaft aufgelistet wird, lässt kaum mehr Messer zu, die - nach Ansicht von Herrn Ostgathe - keine Waffen sind. Als vorbildlich im Hinblick auf die Aufklärung der Kunden über das aktuellen WaffG, nennt Herr Ostgathe Kotte und Zeller. Na, das glauben wir halt mal nicht blind, sondern schauen mal schnell nach:

Kotte und Zeller verkauft, wegen der angeblichen Waffeneigenschaft als Messer, nur an Leute über 18 unter anderem:

Art.Nr 29563 Pohl Force Alpha Two Plain
Art.Nr 29279 Böker Tirpitz Steel (das Damast übrigens auch)
Art.Nr.: 29284 Jim Wagner Recurve
Art. Nr. 29297 Böker Speedlock

Unter 18, also offenbar keine Waffe:

Art.Nr.: 29263 Böker Kalashnikov
Art.Nr.: 29261 Kalashnikov AKS 74 Automatik
Art.Nr. 29425 RUI Titanium - einen Extrema Ratio Klon, all black, Tanto Klinge

Oder, bei fixed:

Art.Nr. 2996 Fahrtenmesser 1933 - keine Waffe. Aber:

Art.Nr. 29067 Fantasiemesser Scorpio als Waffe. Mit dem Ding kann kein Mensch schneiden. Und verletzen wird man damit eher sich selber.

Ja, das nenne ich mal konsequent und vorbildlich klar ;) Wo da eine schlüssige Klassifizierung nach Waffe oder keine Waffe sein soll, kann ich nicht erkennen.

Pitter
 
Ich verweise mal auf die folgende Seite von Herrn Ostgathe.
http://www.waffenrecht.lexdejur.de/...pass-archiv/277-ldjw-waffen-und-nicht-waffen-

Besonders der ganz letzte Satz ganz unten macht mich etwas skeptisch was zum Beispiel das Alpha Two angeht (".....bußgeldbewehrten Führungsverbot gemäß § 42a WaffG. Hieran vermag auch der abnehmbare Klingenheber nichts ändern.")

Zum Messermagazin (worum es hier ja eigentlich geht):

Ich finde es wieder sehr lesenswert. Besonders die Vorstellung der Assist-Funktion finde ich recht gut.
Das Burke Rockstar wäre was für mich, liegt aber leider etwas ausserhalb meines preislichen Rahmens.

Gruß Sty
 
Portraits von Machern interessieren mich immer, so auch der Artikel über das "Messer-Werk".
Interessant finde ich auch den Artikel über die Messer aus den verschiedenen französischen Regionen und bin schon auf den zweiten Teil gespannt.
Nach wie vor bemängle ich, daß in den mit "Test" überschrieben Artikeln oft zu wenig "Test" drin ist, sondern eher "Beschreibung" bzw. "Vortsellung".
Warum also nicht gleich mit "Vorstellung" betiteln.
Beim Burke-Klapper waren z.B. rel. viele Aussagen dazu drin, wie und mit welchen Ergebnissen getestet wurde (schnitzen, Sisalseile kappen, Stahltonnen durchstoßen, Messingschrauben durchschlagen etc.).
Bei den "Tests" vom neuen Mantis, vom Case Sway Back oder Randall fand sich beispielsweise fast nichts, was nach Test aussieht.
Da wäre m.E. noch Optimierungspotential beim MM.

Ansonsten finde ich sehr gut, daß es das MM gibt und ich verschlinge es auch immer ganz schnell nach dem Auspacken :steirer:
 

Ein weiteres Beurteilungskriterium ergibt sich aus dem Vorhandensein von zwei vollkommen identischen Klingen, die keinen nachvollziehbaren Rückschluss auf eine Verwendung als Werkzeug, mithin als Nicht-Waffe, zulassen.

Der Mann kennt sich wirklich aus ...:steirer:
Anscheinend hat er noch nie von einem traditionellen amerikanischen
Taschenmesser namens 'Muskrat' gehört. Das hat auch zwei völlig
gleiche Klingen und ist eindeutig ein Werkzeug ...
 
Der Mann kennt sich wirklich aus ...:steirer:
Anscheinend hat er noch nie von einem traditionellen amerikanischen
Taschenmesser namens 'Muskrat' gehört. Das hat auch zwei völlig
gleiche Klingen und ist eindeutig ein Werkzeug ...
Soll das jetzt witzig sein, oder ist es ernt gemeint ? :rolleyes:

Die Textpassage, aus der Du zitierst, bezieht sich auf ein ganz spezielles Doppelklingen-Messer namens "Black Dragon", was mit "Klingenheber" geöffnet wird und dann verriegelt. Da steht auch unzweifelhaft und unmissverständlich dabei, dass bei dieser "waffenrechtlichen Beurteilung" nur um eben dieses spezielles Messer "Black Dragon" geht - und das nur beispielhaft und nicht rechtsverbindlich.

Was Du da mit dem Zitatschnipsel gemacht hast, ist vom Prinzip her nichts anderes, als absolut unlustige Stimmungsmache à la Blöd-Zeitung. Und das wider besseres Wissen, da man wohl davon ausgehen kann, dass Du den verlinkten Artikel komplett gelesen hast.

Gruß Andreas
 
Bei der Beurteilung, ob es sich um eine Waffe handelt, geht der Verfasser des Artikels einmal von der Spitze der Klingen und zum zweiten vom Vorhandensein zweier Klingen aus. Das Vorhandensein von zwei Klingen schließt für ihn die Werkzeugeigenschaft aus. Meiner Meinung nach ist das nicht zutreffend, auch wenn mein Vergleich mit einem Muskrat nicht besonders gelungen ist.
Zum Vorwurf der Meinungsmache:
Der Link , unter dem man den kompletten Artikel nachlesen kann, steht
direkt über dem von mir zitierten Satz. Hätte ich den Artikel komplett zitieren sollen ?

Nein. Weil das dann ganz sicher kein Zitat im Sinne des UrhG ist.
Kopierten Artikel gelöscht

Pitter
 
Last edited by a moderator:
...auch wenn mein Vergleich mit einem Muskrat nicht besonders gelungen ist.
Der ist nicht nur "nicht besonders gelungen", sondern ziemlich daneben, weil dieses "Muskrat" *kein* verriegelndes Einhandmesser ist und wie schon geschrieben, diese "Beurteilung" nicht allgemein, sondern ganz speziell auf das andere Messer "Black Dragon" bezogen ist. Was ist daran nicht zu verstehen ?

Zum Vorwurf der Meinungsmache:
Der Link ,
...
Hätte ich den Artikel komplett zitieren sollen ?
Gar nicht, hättest Du dir auch zum Zwecke der Antwort ^ sparen können, weil es nicht um den link oder den Artikelinhalt ging, sondern darum wie Du es hier vorgestellt hast, eben als bezuglosen Zitatschnipsel ohne Zusammenhang.

Du stellst den Autoren durch diese Sinnentstellung nämlich als völlig ahnungslosen Volltrottel hin, indem Du ihn etwas sagen lässt, was er in der Form nie getan hat. Ich schrieb nicht, dass Du Meinungsmache betreibst, sondern dass es eben wegen des [zusammenhanglosen] Zitatschnipsels im Prinzip Stimmungsmache ist... :cool: Offenbar war es Dir also doch ernst mit dem, was Du geschrieben hattest.

edit:
Aber vllt. denken Fachautoren oder Polizeibeamten wie Herr Ostgathe dank solcher süffisanter Hinweise wie von Dir künftig darüber nach, auch solche Messer großzügig in ihre Planspiele einzubeziehen, auch wenn sie bis dahin absolut keinen Gedanken daran verschwenden wollten...

Den kompletten Artikel kannst Du selbst wieder rauseditieren, es sollte wohl jeder in der Lage sein, dem link aus der vorherigen Antwort zu folgen, und dort selbst nachzulesen.

Gruß Andreas
 
Last edited:
hallo ,
ich finde das neue Messermagazinauch toll.
ist euch aber aufgefallen dass die meisten in China oder Taiwan Hergestellt sind . Speziell von SOG hätte ich das nicht erwartet.
findet ihr nicht auch dass das Messermagazin lieber die Deutschen
Messerfabriken unterstützen sollte als das fabrizieren
im Taiwan / China interessanter zu machen?:confused:
 
ist euch aber aufgefallen dass die meisten in China oder Taiwan Hergestellt sind . Speziell von SOG hätte ich das nicht erwartet.
findet ihr nicht auch dass das Messermagazin lieber die Deutschen
Messerfabriken unterstützen sollte als das fabrizieren
im Taiwan / China interessanter zu machen?:confused:
Tut es doch, es werden ständig Messer von Böker getestet, es gibt Bericht über deutshe Hersteller wie z.B. Löwenmesser usw. Ansonsten spielt sich vieles in der internationalen Messerwelt nun mal in Taiwan und China ab. Das kann man gutheißen oder nicht, aber bei Messern ist es nun mal nicht anders als bei anderen Produkten unseres Alltags.

Gruß,
Carsten
 
Moin,

persönlich kann ich mich sehr gut mit dem Leserbrief auf Seite 38 ("Design verhunzt" von Helmut Christahl ) identifizieren, der sehr treffend wieder gibt, was auch mich sehr enttäuscht hatte an der Design Award 2008.

Ansonsten kaufe ich das Messermagazin immer wieder gerne ..

gruß, rüben
 
findet ihr nicht auch dass das Messermagazin lieber die Deutschen
Messerfabriken unterstützen sollte als das fabrizieren
im Taiwan / China interessanter zu machen?:confused:

Nein. Der Job eines Fachmagazines ist es, möglichst umfangreich, zugeschnitten auf die Leser, den Markt darzustellen. Und nicht, Wirtschaftshilfe zu geben. Wenn 50% der Messer in Fernost produziert werden, werden halt auch 50% der vorgestellten Messer aus Fernost sein ;)

Pitter
 
Etwas seltsames ist auf Seite 8 unter NEWS zu sehen:

Kurzvorstellung eines Spyderco Messers, C129 "Cat".

Auf der Homepage von Spyderco wird das Messer als discontinued bezeichnet.
Bei ACMA (im Artikel als deutsche Bezugsquelle genannt), ist das Messer im Shop nicht mehr lieferbar.
 
Meines Wissens wurde das Cat aufgrund von Fertigungsmängeln aus dem Programm genommen.

Gruss Patrick
 
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