Erste Schritte mit Kydex ...

RealShadow

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Da ich mir demnächst einige "größere" Projekte mit Kydex vorgenommen habe, dachte ich, ich sollte mich zunächst ein Mal (mit einigen freundlicher Weise zur Verfügung gestellten Reststücken eines Kollegen) im "Kleinen" versuchen.

An dieser Stelle einen lieben Gruß an Kanji, die Bestellung kommt :D

Die aller ersten Selbstversuche mit einem Pizzaofen vom Flohmarkt scheiterten, da sich das Ding nicht ordentlich temperieren lässt und das Kydex unkontrollierbar den Aggregatszustand von fest zu flüssig wechselt (unter boshafter Umgehung der gewünschten "Scheiblettenkäse - Formbarkeit").

Also erfolgte alles von da ab mit einem Heisluftföhn.

Gepresst und geformt wurde per hand und mit dicken Lederhandschuhen, da aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen das Ergebnis mit einer selbstgebauten "Isomattenpresse" mehr als unbefriedigend war.

Gebaut wurde ein "Holster" für mein Spyderco Police (auf großer Teklok), sowie zwei Halterungen für meinen Rick Hindered Extrem Duty Pen (für Hose oder Rucksack).

Ich bin mit dem Endergebnis zufrieden .. nun zu euch, los kritisiert mich.

http://yfrog.com/5ldsc00007zhjx
 
Hallo RealShadow,

immer weiter probieren, das wird schon. Ich hatte auch das Problem, das Kydex so warm zu bekommen, um es schön pressen zu können.
Mal war´s zu weich mal zu steif, mal an den Fingern zu heiß:D. Hatte schon die Faxen dick, aber durch Probieren hat es dann geklappt.
Ich hatte auch einen Pizzaofen mit unkontrollierbarer Temperaturregelung, aber mit der Zeit sieht man, wann der richtige Zeitpunkt zum Rausnehmen und Pressen ist.
Meine Presse besteht aus zwei MDF-Platten und dazwischen 4-6 Lagen alte Isomatten. Wenn ich dann Kydex-Messer-Kydex in der Presse habe, stelle ich mich auf die Presse ( ungefähr 3 Minuten ). Kleine Teile und Anpassungen kann man auch mit der Heißluftpistole richten.

Grüße und noch viel Erfolg
HS
 
Wie schwer bist Du? Mit meinen 75 Kilo komme ich beim Draufstellen nicht weit. Überlege, die Presse mit Scharnieren und Hebelarm zu bauen.
 
Beim letzten KAMFT fand ich es recht interessant Jürgen Duttenhöfer beim Kydexbau zuzuschaun, der ja nun auch nicht wirklch ein Schwergewicht ist.
Er presste das Kydex ohne Hebel etc., aber er blieb beim Pressen (mit beiden Füßen auf der Presse) ständig wippend in Bewegung, was sicher viel zu einer guten Anformung beiträgt.
 
...
Gepresst und geformt wurde per hand und mit dicken Lederhandschuhen, da aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen das Ergebnis mit einer selbstgebauten "Isomattenpresse" mehr als unbefriedigend war.
Wenn Du erst einige Exemplare gebaut hast, wirst Du automatisch neue oder andere Methoden versuchen und zu neuen Erkenntnissen gelangen.
Kydex kann süchtig machen - also Vorsicht !! :cool: :D

Zu empfehlen sind auch Baumwollhandschuhe und unterschiedlich harte Korkblöcke (f. Schleifpapier) aus dem Baumarkt - recht nützlich zum Kydexen. Das nette an der Heißluftmethode ist, dass man punktuell arbeiten kann, um so eine individuelle und exakte Abstimmung erzielen kann.

Gruß Andreas
 
Es ist glaube ich nicht ein Problem meines mangelnden Gewichts, sondern das ganze Kydexkonstrukt war nach dem Pressen mit der Isomattenpresse verzogen und schief (und zwar nicht ein Mal, sondern bei fünf Versuchen in fünf verschiedene Richtungen).

Die Platten sind gerade, die Isomattenschichten (3 Schichten über einander) sind gerade und ich stand mittig darauf.

Der Kantenverlauf war schief und das Kydex unterschiedlich stark gepresst.
Meine eheste Erklärung ist, dass es unterschiedlich temperiert und dementsprechend an einer Stelle schon kalt war, während es an anderer Stelle noch formbar blieb.

Wie gesagt, als ich kurz vor dem Moment stand, alles gegen die Garagenwand zu werfen, entschied ich mich es mit Bauhandschuhen und Handbetrieb zu versuchen. Habe mich auf diese Weise Zentimeter für Zentimeter vorgearbeitet. Heisluft drauf, PRESSEN, nächster Abschnitt, usw. usw.

Auf diese Art klappte es sehr gut und führte zu den bebilderten Endergebnissen.

Es ist mir allerdings auch ein Rätsel wieso ich immer den Tipp bekomme 3 bis 5 Minuten zu PRESSEN. Denn nach etwa 30 - 40 Sekunden waren bei mir die verwendeten Kydexplatten FEST wie FEST.

Da ich jedoch mit den freundlicher Weise zur Verfügung gestellten Resten eines Bekannten vorlieb nehmen musste, schiebe ich jetzt mal einfach alle Probleme auf die extreme Materialdicke der Platten von etwa 3,5 mm.
Massiv trifft das fertige Endprodukt am ehesten in der Charakteristik :D

Ich bin gespannt wie es sich mit deutlich dünneren Platten arbeiten lässt.

Gruß
 
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Naja, bei 3-3,5mm Kydex sind die Schwierigkeiten an einem Erstlingswerk keine Überraschung, auch nicht, dass es schief ausgehärtet ist. Mit 2-2,5mm deckt man schon eine ganz Reihe von Anwendungen ab.

Versuch es beim nächsten mal bereichsweise zu erwärmen, anstatt komplett, so hat man auch besser Kontrolle - gerade bei kleineren Stücken, wie dem gezeigten oben ist es oft einfacher, mit Heißluftpistole zu arbeiten.
Alles, was passt, fixieren - beim Rest aufpassen, das die fertigen Bereiche nicht wieder warm werden. Mit kleiner Düse ist das kein großes Problem.

Gruß Andreas
 
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