PA "Jack" von Painless Potter

Droppoint

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So, das Messer ist wieder auf der Reise, deshalb von mir ein paar Eindrücke. Bilder habe ich zusätzlich keine gemacht, die gibt es hier: http://www.messerforum.net/showthread.php?p=649889#post649889 schon genug und besser kann ich es auch nicht.

Der erste Eindruck war ein ausgewogenens handliches Gebrauchsmesser. Schöne Materialien und gute handwerkliche Ausführung.

Klinge: Mir persönlich war sie etwas zu stark, 4,5 mm finde ich für ein Messer dieser Größe zu viel. Das gibt natürlich jede Menge Stabilitäsreserven, die ich aber natürlich nicht genutzt habe. Durch die breite Klinge war der Schneidwinkel zwangsläufig so, dass das Messer kein Schneidwunder ist. Es war ausreichend scharf, ich liebe aber noch etwas mehr Biss. Verwendet habe ich es nur in der Küche für etwas Wurst und draußen um Triebe von Obstbäumen zu kürzen.
Die Schleifprobleme beim Übergang zum Ricasso auf einer Seite hat PP ja schon erwähnt. Ich binn immer ganz froh zu sehen, dass es anderen beim Klingenschleifen genauso geht wie mir - eine Seite klappt immer gut und die andere wehrt sich immer etwas ;-). Das spielte aber für den Gebrauchswert des Messers keine Rolle.

Griff: der Griff war für meine Hände passend groß, das Holz ist griffig und die Form erlaubt alle Arbeiten.

Scheide: mir hätte die einfache Steckscheide genügt, da ich Messer i.d.R in der Beintasche trage. Das Gehänge habe ich nicht getestet - ich mag es nicht, wenn etwas am Gürtel baumelt. Die Verarbeitung war allerdings einwandfrei. Sauber genäht mit schönen Details.

Danke fürs testen dürfen.

Gruß

Uli
 
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Ich denke, das Messer hat sich ein ausführliches Review verdient - hier mal Teil 1 über die Eindrücke der ersten Tage:

Auspacken:

...was für eine tolle Lederscheide, Messer sitzt gut in der Scheide, der Griff ist handfüllend dick, schlichter Gesamteindruck, Schneide glänzt: sehr fein abgezogen, sauber verklebt, liegt gut in der Hand, das Mammut hat etwas von der Lederfarbe angenommen ... ich versuch mir vorzustellen, was der Macher für Anwendungen im Hinterkopf hatte und komme zu dem Schluss: für einen reinen Bushcrafter/Schnitzer zu starke Klinge, eher schon was in Richtung nordisch angehauchter Jäger/Allrounder ... ich freu mich über das unperfekte Finish und denk mir: Schön - ein Messer von einem Handwerker und nicht von einem CNC-Programmierer ...

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Größenvergleich mit dem Large Classic Sebenza:

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C.
 
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Allgemeines und erste Tests mit Holz:

Der relativ dicke Griff (vorne 20 - hinten 23 mm) füllt die Hand gut aus, was ein längeres ermüdungsfreies Arbeiten auch mit viel Krafteinsatz gewährleistet. Auch nach einer viertelstündigen „Spanproduktion“ ergaben sich erwartungsgemäß keine Druckstellen. Für meine Hände (Handschuhgröße 8,5) ist der Griff mit einer Länge von 115 mm oben und 94 mm unten ideal.

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Wie schon der Vortester erwähnte sind bei Schnitzarbeiten die 4,5 mm sicher eher die Obergrenze im Verhältnis zu der vorm Griffstück ca. 27 mm hohen Klinge. Da die Klinge oberhalb der Schneidefase jedoch „nur“ 0,8 mm stark ist, lassen sich aber trotzdem relativ feine Schnitte in Holz durchführen. Die Eindringtiefe bei Druckschnitt in Holz ist etwas geringer im Vergleich zu Messern wie Roselli Carpenter oder ähnlichen mit skandinavischem Anschliff. Kerben wie sie ua. zum Bau primitiver Fallen benötigt werden, lassen sich auch mit dieser Klingengeometrie problemlos erledigen.

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Aufgrund der großzügigen Dimensionierung des Griffs - sprich: genug Fleisch rund um den Erl - und dem verwendeten Hartholz, würde ich dem Messer auch leichte Holzspaltarbeiten mit Schlagholz zutrauen, habe jedoch drauf verzichtet. Wäre es meins, ginge ich noch einen Schritt weiter und würde den Griff leicht profilieren, vor allem im hinteren Bereich, konkret dort etwas schmäler machen.

Zur subjektiven Beurteilung der Schnitthaltigkeit kann ich nur sagen, dass das Messer nach dem Auspacken auf Druckschnitt rasierte und nach ca. 300 abgeschnitzten Spänen von einem getrockneten Haselnuss-Ast noch immer ohne „Zupfen“ rasierte. Auch sind keinerlei Ausbrüche oder sonstige Spuren zu erkennen.

Zur Scheide:

Absolut top verarbeitet: sehr saubere versenkte Naht, gefällige Schwünge, Leder schön steif, Messer sitzt wackelfrei und fest, glatte Kanten, top! Das „Gehenk“ dazu ist ebenfalls auf gleich hohem Niveau verarbeitet. Leider hat dieses bzw. eigentlich der Verschluss aber einen funktionellen Haken: Am ersten Tag habe ich das Messer mit diesem Zusatzteil am Hosengurt rechts getragen. Solange man damit steht oder geht und nirgends anstößt, gibt´s damit kein Problem. Als ich allerdings das erste Mal damit ins Auto eingestiegen bin, stand die tiefhängende Köcherscheide auf der Sitzfläche auf und der Druckknopfverschluss öffnete sich sofort. Ich habe das ganze dann auf einer Holzbank mit dem gleichen Ergebnis wiederholt. Eine zusätzliche Sicherung wäre hier in jedem Fall angebracht, um unbeabsichtigtes Öffnen zu vermeiden.

In den nächsten Tagen wird mich das Messer als EDC nur mit der Köcherscheide begleiten und ich werde weiter Eindrücke hier schildern.

Gruß, C.
 
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Vielen Dank schon mal bis hierher für die positiven Berichte!

Das mit dem Abfärben ist ja nicht so schön, das Problem kannte ich bisher nicht, es liegt aber wohl an der Lederfarbe der Marke "Tiger", die ich seit kurzem nicht mehr verwende. Die Scheide ist zwar auch innen großzügig eingefettet, das scheint aber leider das Abfärben nicht zu verhindern. Wie enzio aber schon per mail mitteilte, könnte man das jetzt sogar für blaues Mammut halten.;)

Das Gehenk ist wirklich mit der Druckknopfsicherung zu schwach. Wenn der nächste Tester es wünscht, würde ich die von enzio angeregte Sicherung in Form von Löchern für ein Lederband noch anbringen, damit das Messer bei Bedarf auch am Gürtel getragen werden kann. Dazu müßte das Messer zwischendurch kurz einmal an mich zurück, vielleicht nach peter1960.

Was mich sehr freut sind die bisherigen Resultate was Handling und Schnittfreudigkeit angeht!


Viel Spaß weiterhin damit

Nils
 
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Teil 2

Nahrungsmittelzubereitung:

Ich habe das Jack auch in der Küche und für diverse Essenszubereitungen verwendet, wobei man ganz klar sagen muß, das dieses Messer als Allrounder gemacht ist und daher naturgemäß kein Küchen- oder Schälmesser ersetzt. Beim Zerteilen von "frischen" Äpfeln oder Karotten ist man schon leicht spaltend unterwegs, Schälen geht für ein Messer dieser Stärke ganz gut. Was sich wiederum als positiv herausgestellt hat, ist der neutrale Griff, der einfach ein allen Situationen paßt. Durch die Oberflächenbehandlung des Holzes nimmt dieses beim "normalen" Gebrauch keine Flüssigkeiten auf, in der Spüle einweichen wäre aber ohnehin ein Verbrechen! Ebenfalls sehr positiv in bezug auf Kontakt mit Flüssigkeiten ist die saubere Passung/Verklebung zwischen Erl und der Mammut-"Zwinge", die ein Eindringen von Flüssigkeiten dort wirksam verhindert.

Fleisch und Fisch wird auch mühelos zerteilt. Ein "Durchdrücken" im Wiegenschnitt durch gefrorene Fisch-Fillets hat keinerlei Ausbrüche oder umgelegte Stellen an der Schneide versursacht. Der 4,5 mm Klingenrücken ist hier als Auflage für die zweite Hand klar ein Vorteil!

Trotz Kontakt der Klinge mit verschiedenen Fruchtsäuren hat sie kaum Patina angenommen, obwohl das beigelegte Öl längst von der Klinge runter ist und ich es nicht immer sofort abgewischt habe ...

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Die Klinge nach 20-minütigem Eintrocknen von Apfelrückständen:

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Gruß, C.
 
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Teil 3:

Verschiedenes:

Das Messer wurde ua. auch zum Zerteilen von Kartons benutzt, wobei ich mehrere, große Kartonschachteln aus 4 – 5 mm Karton in „entsorgbare“ Teile zerlegt habe. Hier zeigt sich deutlich, dass man mit einer 4,5 mm Klinge an die Grenzen kommt. Ein Verklemmen ist trotz der anfangs noch sehr scharfen Klinge unvermeidbar. Für mich jedes Mal wieder überraschend ist die verschleißende Wirkung von Karton. Obwohl ich jetzt nicht wie Cliff Stamp die geschnittenen Meter gemessen habe, war der Schärfeverlust jedoch deutlich spürbar. Ausbrüche oder umgelegte Schneidenbereiche gab es jedoch auch hier nicht.

Diverse Verpackungen und kleinere Alltagsarbeiten stellen kein Problem dar. Beim Zerteilen von Hanfseilen und ein paar Reepschnüren gab´s erwartungsgemäß auch keine Schwierigkeiten, da die Grundschärfe des JACK sehr hoch war. Eine „rauere“, nicht so fein auspolierte Schneide würde bei diesen fasrigen Materialien Vorteile bringen, für die Holzbearbeitung ist die mit hoher Körnung geschliffene Schneide allerdings ideal.


Handling mit Handschuhen:

Aufgrund des voluminösen Griffs ist das Handling von der Größe her auch mit Handschuhen (getestet mit Fleece, Wolle und Leder) gut. Das Messer lässt sich mit allen Handschuhen gut aus der Scheiden ziehen und auch relativ sicher halten. Fleece und Wolle ohne Beschichtung haben jedoch in Kombination mit dem zweifelsohne schönen, aber glatten Holzgriff in punkto Rutschfestigkeit klare Nachteile gegenüber Leder. Rauleder gibt auf dieser Art von Griffen jedoch einen festen Grip.


Fazit:

In Bezug auf Geometrie und Klingenform würde ich es durchaus mit dem Einsatzbereich eines Fällkniven F 1 (die alten flach geschliffenen …) vergleichen, welchem es von der Klinge her sehr ähnlich ist. Das JACK punktet für mich klarerweise mit der wesentlich schöneren Optik und der wunderbaren Scheide. Entsprechende Pflege und überlegtes Handling lassen auch sicher einiges an derben Gebrauch zu. Nicht zuletzt gibt der eher massiv dimensionierte Griff in Verbindung mit der 4,5 mm Klinge für reine Schneidanwendungen mehr als ausreichend Stabilität. Aus meiner bescheidenen, jagdlichen Erfahrung traue ich mir zu sagen, dass es auch in diesem Bereich alle anfallenden Arbeiten bewältigen könnte. Bei der Klingenstärke dürften es meiner Meinung nach für ein Messer dieser Größe ruhig 0,5 bis 1 mm weniger sein. Eine dezente Konturierung des Griffs würde das Messer auch haptisch nochmals aufwerten.

Dieses Messer gehört für mich in Wald und Wiese - ein tolles Messer für „Outdoor-Menschen“, die einen guten, einfachen und auch „tragbaren“ Allrounder aus natürlichen Materialen suchen bzw. als „Flachschliff“-Alternative zu nordischen Messern …

Nach Rücksprache mit Potter werde ich das Messer noch abziehen und die leichten Patina-Ansätze entfernen.

Danke fürs Testen!

Gruß, C.
 
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Peter hatte das gute Stück freundlicherweise an mich zur Verbesserung der Scheide geschickt.

Also die Kritik kommt natürlich völlig zu Recht, so ging das gar nicht. Das Messer fiel bei der kleinsten Berührung der Steckscheide vom Gehenk ab. Auch über die Verfärbung war ich etwas erschrocken, daran kann ich aber nichts mehr ändern, ist ein Problem der Lederfarbe, die ich wie schon erwähnt schon weggeschmissen habe. Wenn ich es abschleife, passt vielleicht die Scheide nicht mehr richtig. Also bleibt es so und fertig. Auch die beginnende Patina auf der Klinge sollte finde ich belassen werden, es macht den Gebrauch sichtbar.

Zur Sicherung:

Erst dachte ich über eine Sicherung mittels Lederbändern nach, aber da wollte mir nichts Vernünftiges einfallen. Also habe ich 2 Schrauben zu Sicherungsstiften umgebaut. Das hälts jetzt bombensicher. Es muss etwas fummelig abgenommen werden, sollte die Scheide auf Linkstragweise umgebaut werden oder sollte ein Tester nur die Steckscheide verwenden wollen. Aber seht die Bilder, sie sind eigentlich selbsterklärend. Die Sicherungsringe klappen hinter die Gürtelschlaufe, recht elegant für eine Notlösung wie ich finde.

Morgen geht das Messer weiter!

Grüße

Nils
 

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Kleine Anekdote im Nachhinein:

Gestern war ich bei einem alten Schulfreund, der stellt Masten und Takelungen für Yachten her. Der hatte genau solche Sicherungspins, wie ich sie mühseligst aus Edelstahlschrauben gefriemelt habe, zu TAUSENDEN in den Schubladen...

Gott hat einen harten linken Haken!

PP
 
Ich habe mit "Jack" mittlerweile einiges geschnitten, vorhin Wurst. :glgl:



Danach ist das Messer etwas angelaufen. Schneidleistung ist sehr gut, allerdings wurde durch die Dicke der Klinge die Wurst eher gespalten als geschnitten. Dennoch wurde auch die Haut der Wurst sauber durchtrennt und ist nicht "ausgefranst". Gestern habe ich einiges an Karton zerschnitten, und "Jack" rasiert immernoch ohne zu zupfen. Das Gehenk habe ich bis jetzt nur kurz benutzt, da es wohl Probleme gäbe wenn ich das Messer mit in die Schule nehme :haemisch: Mache ich selbstverständlich nicht. Aber jetzt ist Wochenende und es kann getestet werden :super: Mal sehn, was der weitere Test ergibt.
 
So, die Woche ist rum und "JACK" wieder auf der Reise.

Es war eine tolle Woche, und das Messer hat viel geschnitten. Insgesamt, ist das Ergebnis echt positiv. Alles ist sehr gut verarbeitet, einzig der bekannte Fehler am Ricasso und das Abfärben sind mir negativ aufgefallen. Die Klinge ist sehr dick und somit robust, die Schärfe ist dennoch sehr gut, jedoch stört die Dicke manchmal beim Schneiden. Der Griff liegt gut in der Hand und auch die Materialwahl ist gelungen. :super: Ich bin voll und ganz von dem Messer begeistert, es rasiert immernoch ohne zu zupfen.

Nachtrag: Auch ich finde den Griff sehr angenehm, weder zu groß noch zu klein. Auch die Oberfläche hat mir sehr gut gefallen. Auch wie Peter festgestellt hat, ist das Abfärben wirklich Pech, aber auch wirklich schade.

Bei einem nächsten Test bin ich gerne wieder dabei, weiter so!!! :steirer: :super::super:

Vielen Dank, dass ich testen durfte!!!
 
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Zu Beginn möchte ich mich bedanken, dass ich am Passaround teilnehmen durfte. Es war etwas Besonderes für mich, ein handgefertigtes Stück in Händen halten zu dürfen. Deshalb ging es bei meinen Beobachtungen auch gar nicht darum, etwaige Verarbeitungsmängel zu finden. Der Vollständigkeit halber, funktionell habe ich auch keine gefunden.

Jahreszeitlich bedingt und auch durch die Ablaufregel von einer Woche Verweildauer, kam ich leider nicht in dem Ausmaß zum Testen, wie ich es mir gewünscht hätte.
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Die Lederscheide hat mich von Anfang an begeistert. Ansonsten bin ich ja ein Benutzer von pflegeleichten Kydexscheiden mit Tek-Lock oder G-Clip. Aber dieses Naturmaterial, wenn so ordentlich verarbeitet wie in dieser Scheide, das hat Charakter. Schwarz wäre sowieso meine bevorzugte Farbe für Lederscheiden und diese Scheide ist auch schön schwarz. Dass die Innenseite auf den Messergriff abfärbt ist für mich kein Mangel, sondern einfach nur Pech. Die extra Schlaufe um das Messer am Gürtel tragen zu können, habe ich gar nicht verwendet, da sie zu diesem Zeitpunkt noch einen funktionellen Mangel hatte … der sollte jetzt behoben sein. Bevor ich es vergesse: Das Messer hat einen hervorragenden Sitz in dieser Scheide, getragen habe ich es in der Messertasche meiner Hose.

Ich mag den rustikalen Charme dieses Messers sehr, auch den schnörkellosen Griff in seiner optischen Schlichtheit. Der Durchmesser ist für mich völlig ok, nur ein etwas schlankeres Griffende wäre auch für meine Handgröße optimaler gewesen. Die Beschaffenheit der Holzoberfläche war weder rutschig noch rau, sie passte für mich.
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Gewohnt bin ich ja Serienmesser mit ihrer mechanisch guten bis perfekten Klingenoberfläche, aber es fehlt halt an Seele. Die habe ich an dieser Klinge gefunden! Eine leichte Unregelmäßig dort, ein Winkel der ein wenig anders ist da … einfach schön für mich, wenn man das Handwerk sieht.

Wie gesagt, konnte ich das JACK nicht artgerecht benutzen, denn für mich schreit es förmlich nach Ast abschneiden, Holz zuspitzen, Schnitzereien. Im Keller habe ich Buchen- und Nussholz rumliegen, ich hätte gerne auch einen Spalttest gemacht, habe mich aber nicht getraut. Zugetraut hätte ich es dem Messer.

So blieb mir also nur der schwächelnde Kücheneinsatz – zuerst der Lauch, der ging ganz gut
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danach Zwiebelschneiden :D Obwohl die Klingeschärfe mehr als ausreichend war, wurde sie noch der Spaltkraft derselben übertroffen, die treibt der Zwiebel richtig den Saft raus.

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Hier merkte ich schon deutlich den breiten Klingenrücken; Vergleich mit dem gewohnten Wüsthoff

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Um nicht ganz vor Scham im Boden zu versinken, habe ich nach härterem Schnittgut gesucht und an diesem Tag gab es auch Zeller. Hervorragend! So bemühte ich mich ein wenig hineinzufühlen, wie es wäre, wenn ich nun nicht in der Küche stünde, sondern im Wald am Lagerplatz und dort meine Gemüse zubereite. Die Aussicht aus dem Küchenfenster in die verschneite Straße ignorierte ich der Einfachheit halber, man muss sich das Leben ja nicht künstlich schwer machen. Im Wald, ja im Wald am Lagerplatz da hätte ich bestimmt kein Küchenmesser mit (auch wenn meine Frau hin und wieder versucht eins reinzuschummeln), sondern da wird geschnitten wie ein Mann schneiden muss. Tja, was soll ich sagen, das Messer regt meine Phantasie an … schön. Also den Zeller konnte ich zerschneiden, zwar lang nicht so einfach wie sonst, aber dafür war es ein Hauch von Abenteuer.

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Wer jetzt darauf hofft, dass ich einen Hirschen oder mindestens ein Reh damit zerlegt habe, den muss ich enttäuschen, ich bin Vegetarier.

Mein ursprünglicher Zugang zur Messerthematik kommt ja über's Schärfen. Deshalb konnte ich es nicht außer Haus gehen lassen, ohne vorher eine ordentlicher Schärfe herzustellen. Für den Einsatz der Tormek sah ich keine Notwendigkeit, also wieder mal mit dem Sharpmaker geschärft und auf Leder abgezogen. Der Stahl war für mich auch neu … der geht aber recht rasch auf vernünftige Schärfe zu bringen, viel rascher als bei pflegeleichteren stainless Typen. Das machte mir richtig viel Spaß – ich gestehe, ich habe es ein paar Mal hintereinander gemacht um zu sehen, wie weit ich mit meinen Künsten komme.

Ich hoffe darauf, dass die geschätzten Nachtester dem Messer mehr Auslauf in die Natur gönnen können, als mir möglich war. Ich habe es ungern gehen lassen. Es weckte in mir Sehnsucht nach Abenteuer.

PS: Es ist mir unangenehm, dass ich Wochen brauchte um diesen Bericht zu schreiben. Von Abenteuer träumen, aber ein bequemer Sack sein :hmpf:
 
Ich bin total begeistert von Euren aufwändigen Testberichten!

Da ich gerade einige weitere Jackmodell baue, möchte ich gern allen PA-Teilnehmern das Messer zum Vorzugspreis von 180,- Euro anbieten. Ausführung ist Überraschung, da ich verschiedenen Varianten mache. Die Zwingen werden diesmal aber aus Metall sein, Bronze, V2A und Ähnliches. Immer mit Roter Fiberzwischenlage und Hartholzgriff. Inclusive ist eine Steckscheide in Wunschfarbe. (Wer nicht auf Überraschungen steht darf natürlich auch eine Wunschkombi äußern)

Das Jack wird es so wie im PA als Fatjack geben in 5mm Klingenstärke und als Slimjack in 3,5mm, für die die weniger spalten und mehr schneiden wollen.;)

Viel Spass weiterhin beim Testen!

Nils
 
Das Messer hat mittlerweile deutlich Patina (oder Charakter). Es ist ordentlich gemacht, nichts was an einem Gebrauchsmesser zu bemängeln wäre. Hart rangenommen wurde es nicht, weil nichts anstand – und für die Küche ist es nicht erste Wahl…
Zur Klingendicke: hier muss jeder selbst wissen, was er will, mag und braucht – das ist halt was Dickeres. :D
Geschnitten hat es, Schärfe war ordentlich – zur Wärmebehandlung etwas zu sagen, bin ich aber nicht berufen, da habe ich zu wenig Ahnung, zu wenig Erfahrung mit diesem Stahl und zu wenig damit gearbeitet.

Das Griffvolumen könnte für meinen Geschmack ein Tick weniger sein. Und die obere Kante am Griff hinten vielleicht etwas abgerundeter… (ja, ich weiß, das ginge sehr klar auf Kosten des Designs). Vielleicht könnte man auch die obere Grifflinie hinten minimal abfallen lassen? So ganz perfekt in meine Hand gepasst hat diese Kante jedenfalls nicht.

Die Scheide ist sehr schön gemacht, sauber, gibt es nix zu meckern. Ich habe es locker in der Hosentasche getragen, das ist aber wegen des voluminösen Griffes, der dann noch mal von Leder umschlossen wird, grenzwertig – das Paket erreicht eine Dicke von 2,7 cm.
Das „Gehänge“, um die Scheide am Gürtel zu tragen, war nicht mein Fall. Konstruktiv zu aufwendig, zu voluminös, zu schwer. Das Messer hat 131 Gramm, die Scheide 49 Gramm – das Gehänge aber bringt es alleine auf 86 Gramm. Da ist mir eine konventionell an die Scheide angenähte Gürtelschlaufe lieber, erhöht das Gewicht (und das Volumen in der Hosentasche) nur unwesentlich.

Ein schönes, individuelles Gebrauchsmesser aus handwerklicher Fertigung. Charmant. Hat Spaß gemacht.

Danke fürs Testen dürfen.
Gruß
giovanni
 
Hallo,

das Messer war nun auch eine woche bei mir zu Besuch, leider fehlte mir, trotz Ostern oder grade wegen Ostern, die Zeit für einen ernsthaften Test.
Obwohl die Vortester das Messer nicht geschont haben kam es recht scharf bei mir an.
Die Klinge zeigt eine leichte bläulich schimmernde Patina, das Mamutelfenbein hat, seit den letzten Fotos noch ein wenig der schwarzen Lederfarbe angenommen ;(, der Griff zeigt auch schon deutliche Gebrauchspuren, hat aber von mir ein wenig Holzpflege spendiert bekommen.
Die Handlage ist sehr gut, jedoch für meine, eher kleinen Hände, etwas zu dick.

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Die Lederscheide ist super gemacht, die Möglichkeit der Tragemöglichkeit ist sehr flexibel.
Ich mag es wenn ich ein Messer ohne großen Aufwand vom Gürtel bekomme, deshalb hab ich die Scheide zum Paddleholster umfunkioniert.

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Vielen Dank für die Teilnahme an diesem PA.
 
Sorry für das späte Review, hatte Probleme mit meinem Rechenknecht, und vom Handy schreiben, naja...


Das Messer kam mit einer schönen Patina an, dem Griff zeigte auch schon Gebrauchsspuren in Form von leichtem "Öl-Mangel" im vorderem Bereich. Anscheinend ist die Lederscheide recht fordernd ;-)

Die Klinge war mit 4 1/2 mm schon recht großzügig dimensioniert, dennoch zeigte sich das Messer recht schneidfreudig. Die Klingelänge war gut gewählt, lang genug für die meisten Arbeiten und dennoch führig für "feinere" Schnitte.
Auch nachdem reichlich Kartons von mir in handliche Stücke zerteilt wurden, war der 2519 erwartungsgemäß unbeeindruckt. Ich mag den Stahl.
Da ich beim Zerteilen der Kartons von der Spitze zum Griff geschnitten hab, war die Schleifkerbe auch nicht störend.
Beim Seile schneiden bleiben dagegen schon mal Fasern drin hängen.
'nen Stock anspitzen oder entrinden war auch Problemlos. Für feine Schnitzarbeiten bin ich nicht geeignet und hab' s daher auch nicht gemacht...

Essen kleinmachen war auch kein großer Akt für das Messer, auch wenn's mit 'nem "richtigem" Küchenmesser (mit dünner Klinge) eleganter geht... Ist halt aufgrund der kräftigen Klingegeometrie kein Küchenknecht im klassischem Sinne.

Nun zum Griff, der lag mir nicht ganz so, auch wenn das Tigerwood/Mammut toll aussah. Ich fand ihn im hinteren Bereich zu dick/hoch.
Nicht das es mir passiert ist, der Griff war griffig, aber durch die "Keilform" hatte ich das Gefühl, das Messer könnte mir durch die Hand nach hinten wegrutschen und ich lande in der Klinge.


Die Scheide war sauber verarbeitet, das Messer hielt bombig. Nur die Steckscheide hatte in der Haltevorrichtung etwas Spiel, vielleicht hätte hier eine "Keder"-Lage weniger gerreicht.


Fazit: Das Jack ist ein solides, gut verarbeitetes, universelles Messer.

Vielen Dank für's Testen dürfen
 

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Hallo zusammen.,
nun mal ein kleiner Bericht meiner Seite:
Das Messer ist für mich all das was ein Messer sein sollte, schlicht, robust, scharf und Alltags tauglich (wobei es in der Küche nur als Notlösung zu betrachten ist:glgl:). Aber im Garten, zum Schnitzen oder mal zum schnibbeln beim Grillen ist es ein super User.
Die Verarbeitung ist gefällig und der mehrfach erwähnte Schleiffehler ist mir gar nicht so aufgefallen. Das Griffmaterial und die Grifform gefällt mir gut, wenn auch für meine Hände der Griff ein klein wenig schlanker gestallte sein dürfte.
Einziger kleiner Wehrmutstopfen (wenn man den was finden will :irre:) ist die mir zu wuchtige Lederscheide.

Alle in allem würde ich als Fazit sagen dür mich ein echtes einfaches und Schlichtes Outdoormesser in guter Verarbeitung und mit guter Schärfe!!

P.S. Danke fürs mittesten dürfen!!

Grüße
Martin
 
Das Messer hat eine Woche lang die Aufgaben eines EDC übernommen und sie (bis auf wenige Ausnahmen) hervorragend bewältigt. Vom Ernten und Versäubern von Rhabarber und Liebstock im Garten über die Anfertigung von Bohnenstangen aus Ahorn, dem Öffnen und Zerschneiden von Kartons, dem Schälen von Sellerie und dem Schneiden von Wurst und Fleisch bis hin zur Teilnahme an allen anfallenden Arbeiten beim Grillen – das Messer ist ein hervorragender Allrounder. Daß die Klingengeometrie bestimmte Arbeiten (die feineren Sachen in der Küche z.Bsp.) ausnimmt, war ja von vornherein klar.

Zu Maßen und Materialien des Messers ist alles gesagt – erspare ich mir also. Ebenso Bemerkungen zu „Fertigungsmängeln“, die hat Painless Potter schon genannt – sie machen das Messer aber irgendwie sympathisch, weil nicht vollkommen.

Klinge: Sie hat nun langsam Charakter ( Bild 1), ist also nicht mehr so blank wie anfangs. Ich habe die Patina aber so gelassen, wie sie sich entwickelt hat. Die Wärmebehandlung scheint zu stimmen, denn bis zum Versand gab es keine Notwendigkeit, das Messer nachzuschärfen. Und auch dann genügten wenige Züge auf dem Sharpmaker bis zur Rasurschärfe.

Griff: Machte sofort einen grundsoliden, weil handfüllenden Eindruck. So vermisst man auch kein Guard, ein Abrutschen auf die Klinge konnte ich mir bei der Handlage nicht vorstellen. Auch mit nassen Händen ( kein Wunder, hatte ich doch im Garten ein Sch….wetter) blieb der Griff sicher. Einziges Manko bei bestimmten Handlagen: Die hintere obere Ecke (Bild 2) drückte in den Handballen. Hier wäre mir ein anderer Abschluß lieber gewesen. Das Ausbleichen des Griffs (Bild 3) und das gefärbte Mammut (Bild 4) sind schon angesprochen worden. Alle diese „Fehler“ wären aber mit Hausmitteln einfach zu korrigieren. Ich habe es dabei belassen, das Messer vor dem Versand leicht einzuölen.

Scheide: (Bilder 5, 6 und 7) Sauber, aufwendig, mit Liebe und Phantasie verarbeitet. Trotzdem habe ich nach verschiedenen Versuchen nur die Steckscheide verwendet und das Messer in der Hosentasche getragen. Die anderen Möglichkeiten brauchte ich nicht, das Gehenk war mir zu voluminös.

Fazit: Ein schlichter und zuverlässiger Allrounder, mit dem die Arbeit Freude macht. Danke für die Testmöglichkeit!
 

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Hallo liebe Lichtkrieger ,
wie ich schon angekündigt habe , berichte ich von den ersten Stunden mit 'Jack' ! Dies ist mein erster Passaround und freue mich sehr , dabei sein zu dürfen !

Das Messer mir der Lederscheide und dem Gehänge sehen gar nicht so wuchtig aus , wie es manche Bilder vermuten lassen ! Gut , ich bin ein Freund von großen Messern für meinen Arbeitsalltag und trage immer einen User von G. Böhlke bei mir - entweder am Gürtel oder in der Zollstocktasche ... Klugscheißmodus an : Glierdermaßstabtasche - Klugscheißmodus aus ... ! Daher bin ich mit der Ausführung der Scheide von Nils sowas von zufrieden ! Das Messer sitzt darin sicher aber nicht zu fest ! Die Möglichkeit , es etwas erhöht am Gürtel zu tragen habe ich ausprobiert , kann dafür aber noch keinen Nutzen sehen - die Tage werden es zeigen ! Das Leder ist ausreichend steif und fühlt sich sehr angenehmen an ! Nur mit der Steckscheide sieht 'Jack' groß u n d elegant aus ! Das trifft meinen Geschmack ! Die Verarbeitung der Scheide und des Gehänges sind absolut top ! Die hellen Nähte passen super zum Schwarz des Leders ! Die etwas ungewöhnliche Ausführung mir dem Druckknopf , den Metallstiften und des Gummis trägt für mein Dafürhalten zu dem Userlook bei , und der optiche Eindruck vielfältiger Tragemöglichkeiten wird unterstrichen - kurz : mir gefällt's !!! :super:

In meiner Hand liegt das Messer dank des angenehmen und griffigen Holzes , der Größe und der Form des Griffes sicher ! Das dickere Ende empfinde ich zunächst als Vorteil , da ich die Möglichkeit sehe , den kleinen Finger auch mal dahinter zu positionieren , um bei gewissen Aufgaben ein Abrutschen der Hand auf die Klinge zu verhindern - ein so ausgeprägtes Parierelement wie am Böhlke-Messer mag ich einfach !

Japp , die 4,5mm der formschönen Klinge mit der teilweise gelassenen Walzhaut vermitteln bei der Gesamtgröße des Messers Stabilitätsreserven und ein Aussehen , wie ich sie von einem User erwarte - genau mein Ding ! :D

Im Vergleich zu meinem Böhlke-Messer mit einer Gesamtlänge von 22cm , einer Klingenlänge von 9,5cm , -Breite am Rikasso von 3,5cm und -Stärke von 3,6mm aus 440C , und der Griffstärke von max. 2cm vermittelt mir 'Jack' einen angenehmeres , und trotz fehlendem Parierelement sicheres Handling ! Auch der Sitz am Gürtel kann ich vorerst als viel besser bezeichnen , da die Gürtelschlaufe des Böhlkes das Messer recht wackelig und mit abstehendem Griff hängen läßt - die Scheide von Nils liegt eng und nicht störend an !

So , morgen gibt es die ersten Aufgaben für 'Jack' zu erfüllen - kann es kaum abwarten !
Ein paar Fotos noch vom Shooting nach dem Auspacken - demnächst dann mehr und Einsatzberichte !

Allen einen schönen Abend !
Liebe Grüße

Franky
 

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Teil II :
Jack hat bei mir die ersten zwei Arbeitstage ( Sa. u. Mo. ) in der Zollstocktasche verbracht ! Das Messer läßt sich sehr angenehm darin tragen , ich spürte es zeitweilig selbst im Hocken oder beim Bücken nicht , die Tasche wird nicht dick und es lässt sich sehr schnell herausnehmen ! Ich hatte befürchtet , dass dadurch ein unbeabsichtigtes und unbemerktes Herausfallen gerade bei meinen sitzenden Tätigkeiten auf Rasenmäher und Traktor möglich ist - dies hat sich heute nicht bestätigt ! Sehen wir weiter ! Dagegen sitzt das Böhlke aufgrund des Pins für die Sicherungsschlaufe und der Breite der Scheide absolut straff in der Zollstocktasche - das verliere ich nicht ! Hat aber den großen Nachteil , dass ich es nur mit der Scheide unter kleinen Mühen herausnehmen und dann mit beiden Händen aus dieser ziehen kann - mmmhhh , da ist mir zur Zeit der Schnellzugriff zu Jack lieber !
Eine Kleinigkeit am Rande : obwohl es mir sofort aufgefallen ist , erwähne ich erst jetzt , dass mir das Markenzeichen von PP auf beiden Seiten der Scheide sehr gut gefällt ! Auf der Klinge wäre es in meinen Augen störend !
Eine bei mir fast täglich auftretende Aufgabe , Kunststoffseile unserer Heuballen mit drückender Bewegung durchzuschneiden ( es liegt ganz selten so frei wie auf dem Foto , sondern verläuft tief eingedrückt im Heu ) , löste bei mir wegen des fehlenden Guards etwas Unbehagen aus , was sich in der Praxis aber als unbegründet herausstellte : das Holz ist sehr griffig und die schon erwähnte Haltung mit dem kleinen Finger hinter dem Griffende ließen absolut kein unsicheres Gefühl aufkommen :super: ! Mit feuchten Händen wird das Holz sogar noch etwas rutschhemmender ! Außerdem sprangen die Seile fast von allein auseinander , als sie die Klinge sahen :hehe: - der Stahl ist einfach gut ! Da der 440C vom Böhlke dabei alle zwei Wochen enorm an Schärfe verliert , bin ich auf das Ende dieser Woche gespannt , ob Jack noch den Papiertest besteht ! Stammtisch-Freunde vermuten als Grund dafür den hohen Anteil an Staubkörnern in den Seilen , einer S30V- Klinge eines anderen Messers von mir ergeht es nicht besser :( !
Ab und zu komme ich auf dem großen Hofgelände in Situationen , in der das Holen von geeigneteren Werkzeugen wie Klappsäge oder Astschere nur unter Zeitaufwand möglich ist , was nicht im Verhältnis zum Ergebnis steht . Da ist in den paar Wochen seit der letzten Begehung des Areals die ein oder andere Brombeere in den Weg gewachsen oder ein Ast eines Baumes biegt sich unter der Last von Blättern und Saatfrüchten zu stark auf den Durchgang zwischen Baum und Büschen . Da gibt es drei Möglichkeiten : Werkzeug holen , beim nächsten Mal an Werkzeug denken oder das Messer benutzen ! Ich habe Jack vorsichtig diesen Aufgaben gegenüber gestellt und festgestellt , dass dieses Messer für soetwas absolut tauglich ist ! Mit leichten Schlägen eines Aststückes auf die Klinge durchtrennte es einen 2,5cm dicken Ast ohne mit dem Erl zu zucken , und mit einem halbfesten Schlag futschte es durch den Brombeertrieb und hinterließ einen sauberen Cut :super: ! Nach der Arbeit dann Papiertest : :)
Ich bin kein Virtuose in der Küche , habe aber auch diese Einsatzmöglichkeit mit dem Messer testen wollen : Endivien-Salat war kein Problem , wobei die kurze Klinge natürlich nicht optimal ist . Bei Möhren zollt die Klingenstärke ihren Tribut und keilt die Hälften fast auseinander , wenn ich sie der Länge nach teilen will ! Da ich aber beim Campen oder in ähnlichen Situationen keinen Wert auf gleichgroße Stücke der Lebensmittel lege und ich kein extra Kochmesser mitnehmen möchte , ist Jack o.k. - es schneidet ja und ist nicht z u klein !

Soviel zu den bisherigen Einsätzen mit dem Messer ! Hätte ich das Böhlke nicht , würde ich meinen Arbeitgeber zu dem Kauf eines Jack's für mich überreden - ich habe mein Vergnügen damit !

Liebe Grüße und bis neulich !

Franky
 

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