Enttäuscht vom Otter-Jagdmesser

Falcon61

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Hallo zusammen,

ich habe mich vor geraumer Zeit im Forum angemeldet und bin begeistert vom Informationsgehalt. Kaum ein Thema, das nicht erschöpfend behandelt wird!
Hier hätte ich gerne eure Meinung gewusst: Auf der Messe Pferd & Jagd in Hannover habe ich Anfang Dezember am Stand der Firma Otter-Messer ein Jagdmesser Hirschhorn Nr. H 20, 440C/4125 gekauft - für sagenhafte 45 Euro (im Firmen-Online-Shop kostet es 65). Es bestand die Möglichkeit, aus vielen vorhandenen Stücken eines auszusuchen. Ich habe etlich in der Hand gehabt und dann eines gewählt, bei dem die Griffschalen nahezu spaltfrei eingepasst waren. Der etwas rustikale Klingenschliff hat mich nicht weiter gestört, zumal auch die Ledersteckscheide einen sehr wertigen Eindruck machte.
Erst rund vier Wochen später bin ich dann dazu gekommen, das Messer, das so stumpf war, dass man sich damit hätte kaum schneiden können, zu schärfen. Erst mit Lansky und dem IKEA-Keramikstab... Der Stahl nahm keine Schärfe an. Da ich stolzer Besitzer einer Tormek T7 bin, habe ich dieses Maschinchen zum Einsatz gebracht. Zuerst mit der Diamantfeile eine ordentliche Schleifkerbe gesetzt, dann maschinell einen Schneidenwinkel von ca. 25 Grad produziert und anschließend auf der Lederscheibe fein abgezogen. Nun die Überraschung: Das Messer ist immer noch so stumpf, dass man damit Papier nur reißen, nicht aber schneiden kann. Vom Rasieren wollen wir lieber nicht reden.
Ich habe daraufhin Herrn Morsbach von Otter-Messer eine E-Mail geschickt, das Problem sachlich geschildert und ihn um seine Meinung gebeten. Eine Antwort habe ich bis heute nicht erhalten...
Gut - 45 Euro sind sicherlich ein Spottpreis, der Verlust lässt sich verschmerzen und unter Erfahrung verbuchen. Mich würde aber doch interessieren, ob jemand von euch ähnliche Erfahrungen mit dem Otter-Jagdmesser gemacht hat. Denn dass ein 440C - eine ordentliche Wärmebehandlung vorausgesetzt - über eine gute Schneidleistung verfügt, stand für mich bislang außer Frage. Eure Meinung interessiert mich! Vielen Dank!

Gruß: Ulrich
 
Hallo Ulrich, erst mal herzlich willkommen im Forum.
Ich kann Dein Problem nicht ganz verstehen. Selbst wenn OTTER einen anderen minderwertigen Stahl verwendet hat ist er scharf zu bekommen wenn man Messer scherfen kann. Das geht ja sogar mit ganz gewöhnlichem Baustahl. Die Frage ist nur wie lange die Schärfe hält.
Vielleicht solltest Du Dir lieber mal einen ganz normalen Schleifstein bei einem Messergeschäft, dort wird man auch ordentlich beraten, besorgen und damit richtig schleifen lernen. Hilfe dazu findest Du auch hier im Forum. Suchfonktion benutzen!
Gruß Egbert
 
Prinzipiell halte ich es wie Egbert, man kriegt alles scharf!
Bis jetzt hatte ich noch kein Messer, welches ich nicht scharf bekommen hätte!
Otter-Messer sind eigentlich nicht die schlechtesten :confused:

Mein Vorschlag:

Schick es, mir ich schärfe es Dir gegen Rückporto!
Meine Adresse findest Du auf meiner Homepage....


Freddie
 
Hi,
wenn Du bei mir in der Nähe wohnst, kann ich Dir mal zeigen, wie man mit einer Naßschleifmaschine (ich habe eine Jet) an so ziemlich jedes Messer eine gute Schärfe bekommt.

Ansonsten: was meinst Du mit 25°? Auf jeder Seite oder auf beiden 25°?
Hast Du vor dem Abziehen auf der Lederscheibe den Winkelmesser auf den anderen Durchmesser derselben eingestellt?

Mit freundlichen Grüßen
Hoss
 
Ist ja echt freundlich, einem Kollegen sein Messer schleifen zu wollen. Aber bevor hier noch mehr derartige Angebote kommen, weise ich darauf hin, dass Falcon61 eigentlich an euren Erfahrungen mit Otter-Jagdmessern interessiert ist.

Übrigen OT habe ich gelöscht.
 
Hallo Falcon61, hallo Alle.
Leider glaube ich, selbst Besitzer eines baugleichen Messers der Firma Otter, dass die Antworten 2-4 in die richtige Richtung weisen. Allerdings traue ich mich nicht wirklich, einem stolzen Besitzer einer Tormek mangelnde Erfahrung vorzuwerfen!? Bei mir reicht es nur für 2-3 Steine und ein bischen Leder. Mein Otter Jagd-Messer habe ich direkt in Solingen gekauft. Es war ootb scharf. Jetzt ist es dank einigen Zügen auf dem Leder sehr scharf. Da ich es bisher wenig benutzt habe, kann ich nichts über die Schnitthaltigkeit sagen. Zu Otter aus meiner Sicht nur soviel: Alle Messer die ich bisher von der Firma bezogen habe (etwa 20), sind mit einer C-Stahl Klinge ausgestattet und Preis/Leistungs-bezogen sehr gut. Alle sind sehr scharf zu bekommen und auch sehr schnitthaltig. Ich liebe C-Stahl!!! Bei einigen ist der Kingenschliff etwas asymmetrisch angesetzt aber das stört mich nicht. Aus 440C ist dies mein erstes Messer von Otter. Die Erfahrungen mit dem C-Stahl der Firma lassen allerdings hoffen, dass die (Wärme)behandlung auch bei den "Rostfreien" gut ist und dementsprechend ein Jagdmesser aus diesem Material eine gute Wahl sein sollte. Mein Tipp wäre der, dass noch nicht wirklich die Schneide geschärft wurde sondern eher die Flanke der Klinge (magic marker trick!!!).
Viel Erfolg beim schärfen und hoffentlich danach viel Spaß mit dem tollen Messer.
espresso
 
Mansche Messer kann man scheinbar echt nicht schärfen , ich habe da auch so einen Kanditaten , ein Stiefelmesser was ich mal billig bekam , absolut unschärfbar ,ich hatte es stundenlang bearbeitet und es blieb stumpf und ich habe ansonnsten jedes Messer in kürzester Zeit scharf bekommen ,dieses aber absolut nicht , mittlerweile habe ich es auch aufgegeben das ist nicht scharf zu bekommen
 
Muss ich zustimmen, das originale Model "Master of Defense Ayoob Razorback" ist so ein Kandidat.
Die EINZIGE scharfe Stelle dieses Messer ist der Wellenschliffbereich im hinteren Drittel der Klinge. Ansonsten ist der ganze restliche Anschliff zwar tip top ausgeführt, aber von der Schneidgeometrie nicht dafür gedacht sich scharf ausschleifen zu lassen.
Der Schliffwinkel ist viel zu flach, was dazu führt, dass man zwar eine ultra stabile Schneidkante hat, diese aber schlichtweg nicht scharf zu bekommen ist, außer man schleift das ganze Messer um und nimmt viel Material weg.

Ich kann es mir nur dadurch erklären, dass das Messer den Gedanken des Entwicklers nach nur zum Stich entwickelt wurde (desshalb vielleicht auch die extrem stabile Tantospitze und die drei Blutrillen (links, rechts und eine Rille im Klingenrücken).

Ich muss aber zugeben, dass ich ein wenig enttäuscht war von diesem Messer. Super Geometrie, toller Griff, unter 12 cm Klingenlänge, gute Scheide und doch für nix zu gebrauchen (wenn man halt keine reine Stichwaffe sucht).
Habe es aus diesem Grund wieder verkauft.

Ich wäre interessiert ob die Nachfolgefirma Blackhawk die das Model Razorback nun baut, diesen "Mangel" mit übernommen hat, oder nun ein brauchbares Messer baut.

Gruß
 
Ich habe noch kein Messer in der Hand gehabt, dass sich nicht wenigstens soweit schärfen ließ, dass man sich die Haare vom Arm rasieren kann. 6mm Wuppdichprügel, Messer mit Brend Schliff, meine beiden Beile, Messer aus Kohlenstoffstahl, gedengelten Blech, irgendwelchen MonsterkarbidCPM Stählen....egal was.

Ich will ja nicht ausschliessen, dass es sowas gibt (Jürgens 1/2" oder 1" Prügel habe ich noch nicht getestet), aber weder das Otter noch das Razorback gehören dazu. Wenn man obige Schärfe nicht hinbekommt, liegts nicht an den Messern. Wie lange die dann hält ist wieder eine andere Frage.

Richtig scharf (tm) ist natürlich ein weites Feld. Klar, das Razorback ist als Waffe konzipiert, der Schliff ist alles andere, als besonders schnittfreudig. Aber Haare rasieren kann auch das - und das durchgeschliffene Otter zweimal. Bleibt eben die Frage, wie man "scharf" definiert.

Bei allen Messer, von denen ich erstmal glaubte, "Scheiße, wird nicht scharf" ;) - lags an mir. Zu ungeduldig, zu schnell, Schneide nicht bis zur anderen Seite geschliffen. Und bei manchen Messern dauert das - anno dunnemal mein erstes BM710 am Sharpmaker dank des viel zu spröden ATS bekanntermaßen eine Spielfilmlänge ;)

Pitter
 
Sagte ja, Material wegnehmen (und zwar ordentlich) und somit den ganzen Schliffcharakter, sprich Winkel, des Messers ändern. Anders nicht scharf zu bekommen.

Für den Fall des Razorbacks .. wars mir nicht Wert .. weg damit, gibt genug "ab Werk zu gebrauchende" andere Messer.

Gruß
 
Vielleicht liegt es am Schnittwinkel:
Ich hatte kürzlich das Problem, eine 440C-Klinge ab Werk mit völlig unzureichender Schärfe ins Haus bekommen zu haben. Alles Wetzen und Schleifen hatte keinen Sinn, weil der Schnittwinkel viel zu groß war. D.h. Schärfe war vorhanden aber zu viel Material gleich hinter der Schneide (die Klinge ist verhältnismäßig dick). Jetzt hab ich vor Kurzem mit einem motorisch betriebenen Wasserstein ordentlich viel Material weggenommen (das heißt eine Dreiviertelstunde mit viel Druck geschliffen) und so dann den Schnittwinkel wesentlich verkleinert. Danach mit ein paar Wassersteinen verschiedener Körnung per Hand geschliffen und dann mit zwei Ölsteinen den Grat entfernt. Rasieren ist jetzt kein Problem (dafür ist die Klinge ziemlich verkratzt...)

gut Schnitt!
 
Ich unterstelle mal, dass die angegebenen 25° der Gesamtwinkel sind. Wären es zusammen aber 50° kann ich mir gut vorstellen, dass Papier schlecht geschnitten wird.

Bei einem Gesamtwinkel von 25° sollte genau geprüft werden, ob kein Grat vorliegt. Falls der Stahl eine Härte im bereich um die 55 HRC besitzt, kann das Entfernen des Grats eine nette Geduldsprobe sein. Ist wie Gummi und weicht dem Schleifmaterial schnell aus. Vor allem, wenn es sich dabei um einen Keramikstab handelt, der zu fest angedrückt wird. Der macht legt dann auch Grate bei härteren Klingen um.

Es kann aber auch sein, dass eine fehlerhafte Klinge nicht scharf wird. Mir so gegangen mit einem BM 812s. Da ich andere scharf bekam, schloss ich handwerkliche Fehler aus. Das hatten die von BM auch so gesehen.

Soweit das auch für Falcon 61 gelten kann, würde ich den von Otter mal anrufen. Es könnte durchaus sein, dass so eine Email mal untergeht. Ein freundliches Gespräch ist da wahrscheinlich besser.
 
Die Erfahrungen kann ich bestätigen,ich hatte ebenfalls schon 2 oder 3 Messer die egal was ich anstellte keine vernünftige schärfe annehmen wollten, und ich krieg eigentlich alles gritzescharf einschließlich Glock usw.
Vermute auch Fehler in der Wärmebehandlung oder ähnliches bei dem Otter Messer, schade das Du keine Resonanz vom Hersteller auf deine Nachfrage bekommst, ich würde nochmal nachhaken oder das Messer mit Anschreiben zurückschicken.
 
Hallo und einen guten Abend,

bin neu in diesem Forum. Habe allerdings schon seit längerer Zeit verschiedene Themen aufmerksam verfolgt. Habe ebenfalls auf der Messe Pferd & Jagd das Jagdmesser erstanden. Ich durfte mir ein Messer aussuchen. Klar, der Fabrikschliff
des Messers kann nicht befriedigen und ich habe darauf hin abends zuhaus die Klinge geschärft.
Dannach rasierte ich meinen Unterarm und machte einen Papierschneidtest. Keine Beanstandungen!! Besser geht es nicht. Bin von dem Preisleistungsverhältnis der Ottermesser überzeugt. Man sollte allerdings dieses Messer aufgrund des doch recht niedrigen Preises nicht zu hoch bewerten. Mehr kann ich über das Messer berichten, wenn ich demnächst ( hoffentlich ) eine Sau mit diesem Messer von der Schwarte befreie.
Einen schönen Abend noch....
 
wobei ich auch probleme damit habe mein ankermesser und meine hippe mit zweiter grader klinge , richtig scharf zukriegen . kann mir da vlt jemand helfen wie ich das hinbekommen . bei meinen opinel und schweizern klapp das ja auch . würde mich über hilfe freuen .
 
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