Amboss

Oder ne Kiste Bier, n Maifeuer, ne Kette, nen Radlader/Traktor und nen Bach mit nem Brett drin.
So n Hexenwerk ist es nun auch wieder nicht :rolleyes:
Ich mach auch gerne Fotos wenn ich mit meinem rechtzeitig zum 30ten April fertig werd...
 
Amboss selbst härten

Oder eine Kiste Bier, ein Maifeuer, eine Kette, einen Radlader/Traktor und einen Bach mit einem Brett drin. So ein Hexenwerk ist es nun auch wieder nicht.....
Ich bin sehr gespannt, besonders was die Verwendung von Bier in diesem Zusammenhang angeht - darüber habe ich in meinen Unterlagen über Ambossherstellung nichts gefunden.

Das Brett im Bach soll dann wohl das Suchen des Ambosses erleichtern?

Ein Holzfeuer ist natürlich denkbar ungeeignet für diesen Zweck.

Gruß

sanjuro
 
Och, mit Handpuppen muss ich nun aber nicht anfangen, oder?

Ich habe vier Beiträge weiter oben bereits zustimmen auf die Telefonnummer von Refflinghaus hingewiesen für Informationen dieser Art.
Ich hab sie mir da auch geholt :super:
Also die Kiste Bier ist zur Kühlung der freiwilligen Manschaft und als Bezahlung der Bereitstellung der Maschinen gedacht.
Das Brett wird Personen verliehen die ein sprichwörtliches vor dem Kopf haben und danach wird es zum aufstauen des Fliessgewässers verwendet.
Und sollte der Amboss noch nicht ganz auf Härtetemperatur sein , steht eine Gasgarnitur bereit um ihm die letzten Grade zu verpassen.
Mitdenken keinesfalls unerwünscht.

Bis auf die Art der Erwärmung mach ich es also benauso wie vom Fachmann empfohlen.
Servus
 
Ich hatte einmal die Gelegenheit bei Ernst Refflinghaus bei einer kompletten Aufarbeitung incl. Wärmebehandlung zusehen zu können. Natürlich gehört zu diesem Job ein großer Erfahrungsschatz, keine Frage! Anderseits wird dort auch nur mit Wasser gekocht. Zum Erwärmen werden dort entsprechend große, im Boden eingelassene, Vulkanfeuer verwendet, welche durch seitliche Düsen angeblasen werden. Der Amboß selber wird dabei stirnseitig mit einer Vierkantstange im dafür vorgesehenem Vierkantloch verkeilt. Das Ganze wird mit Wendeknebel und Gegengewicht versehen, sowie in einer Kette mit Galgen aufgehängt. Die absolute Einfachheit der Konstruktion war faszinierend! Das Aufwärmen war eher unspektakulär. Im aktuellen Angelekatalog 2010 ist übrigens ein sehr schönes Foto von diesem Prozedere. Die Handhabung nach dem Erwärmen erfolgte nur durch ziehen mit entsprechenden Stangen am Boden. Danach ging es eine schräge Rampe hinunter in einen Bach, der durch die Werkstatt läuft. Zum Abschrecken wurde ein Wehr geöffnet, dann hieß es "Wasser marsch", welches von oben durch ein mächtiges Rohr auf den glühenden Amboss donnerte. Dieser Prozess dauerte gute 10 Minuten. Der Amboß hatte danach noch immer eine gehörige Restwärme, welche zum Anlassen völlig ausreichte. Ein Versuch mit den Mitteln von Chayron könnte ich mir mit einem entsprechend vorbereitetem Feuer mit Gebläseluft durchaus vorstellen. Es wäre zumindest ein sehr spannender Versuch!
 
Ich spiele zur Zeit alle möglichen Varianten durch die meinen Amboss wieder fit bekommen. Die Fa. August Refflinghaus werde ich sicherlich auch noch die Tage anrufen.

Langfristig werde ich mir sicherlich noch einen neuen Amboss kaufen, als Student reicht das Geld leider zur Zeit (und in absehbarer Zeit) nicht aus um einen neuen Amboss (auch wenn ich auf dem Schrott nur den Kilo-Preis zahlen müsste) zu erwerben.
Meinen jetzigen Amboss habe ich als Schnäppchen erworben inklusive Kohleesse und ca. 100 Gesenken.

Der Amboss war leider starkt zernarbt als ich ihn bekam. Aus diesem Grund habe ich ihn abgeschliffen. Ich habe aber sofort wieder Macken in die Bahn bekommen, auch durch einfache Hammerschläge.

Bilder von meinem Amboss kommen übrigens noch nach.

Die günstigeste Variante erscheint mir zur Zeit einfach eine gehärtete Bahn aufzuschweißen. Ich habe gelesen, dass Amboss und Bahn auf erhitzt werden müssen (auf ca. 100-250°C) und dann verschweißt werden. Würde die Bahn durch das vorherige erwärmen die härte halten?
Wie hoch ist die Lebenserwartung von einer Ambossbahn die nicht Flächig verschweißt ist? Wo ist der Nachteil wenn die Bahn nicht flächig verschweißt ist? Wenn sie 100% plan aufliegt sollte doch eigentlich nichts passieren können, oder?
 
Das Thema Amboss aufschweißen wird ziemlich kontrovers diskutiert. Benutz mal die Suchfunktion, dann wirst Du fündig.

Gruß,

Der Schlosser
 
Das Aufarbeiten und Härten eines Ambosses ist keine Kleinigkeit, aber auch nicht völlig unmöglich.
Gehen wir mal die Möglichkeiten durch.

Der erste Schritt ist die Sichtkontrolle. Eine aufgeschweißte Bahn ist in der Regel optisch deutlich zu erkennen.
Liegt eine aufgeschweißte Bahn vor, so gilt es festzustellen, ob sie noch gehärtet ist oder- ich frage mich wie- ausgeglüht ist.

Das stellt man durch Überfeilen einer sauberen Kante fest.
Greift die Feile leicht, ist die Härtung dahin und es muß neu gehärtet werden. Dazu später mehr.
Greift die Feile nur mit großem Druck oder kaum, so ist der Amboß hart genug und kann so verwendet werden.

Stellt man durch den ersten Schritt fest, daß keine Bahn aufgeschweißt ist, schließt sich wieder der zweite Schritt-Feilenprobe- an.

Stellt sich dabei heraus, daß keine brauchbare Härte mehr vorhanden ist, ist durch die Funkenprobe zu prüfen, ob das Material härtbar ist.
Das ist so vielfach erörtert worden, daß ich mir hier Ausführungen dazu spare.

Zeigt die Funkenprobe keine Sternchen und damit nicht härtbares Material an, so schließt sich der letzte Behandlungsschritt an: Begießen mit Tränen und Bier.

Wenn die Funkenprobe aber den erhofften Sternchenregen zeigt, steht fest, daß das Material härtbar ist.

Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Fachmann zu rate ziehen und diesen das Härten durchführen lassen-
Das hat den Vorteil, daß der Erfolg einigermaßen sicher ist, der Spaßfaktor allerdings etwas zu kurz kommt.

2. Das Härten selbst probieren.
Ich will nicht sagen, daß dabei der Mißerfolg sicher ist, aber so ganz einfach ist es nicht.
Der Lern- und Spaßfaktor sind dabei allerdings ungleich größer.

Wie sollte man vorgehen ?
Zunächst muß gewährleistet sein, daß man den Amboß sicher unter Kontrolle hat. Hat er die seitlichen Vierkantlöcher, müssen lange und ausreichend starke Stahlstangen darin sicher verkeilt werden, sodaß man den Amboß mit diesen Stangen bewegen und tragen kann.
Sind keine Vierkantlöcher vorhanden, so kann man durch die Löcher für die Hilfswerkzeuge starke Stahlkabel führen und in deren Schlaufen die Tragestangen anbringen. Es gibt dafür sicher noch viele andere Möglichkeiten, es muß aber sichergestellt sein, daß die Konstruktion sicher und haltbar ist.
Es handelt sich hier- wenn ich es recht erinnere- um ein Kinderambößchen von 75 kg. Gleichwohl sollte man das vom Gewicht und von der Wärmeabstrahlung nicht unterschätzen.

Das Feuer braucht auch ein bißchen Überlegung. 4-5 Festmeter Holz sollten schon ausreichen, die nötige Temperatur zu erzeugen. Macht man ein so großes Feuer aber einfach auf der Erde, ist die Hitzabstrahlung unangenehm. Da hilft es auch nichts, die Aktion in der Winterkälte zu machen. Das würde nur dazu führen: "Vorne werschde gebroht, unn hinne klapperschde mit de Zäh".
Das Feuer muß also so eingefasst sein, daß die Wärmeabstrahlung gemindert wird. Das läßt sich mit einfachen Hochlochsteinen machen, durch die man auch recht gut einen wirksamen Zug einstellen kann, oder mit einem passenden Loch in der Erde. Beide Konstruktionen ersparen eine Menge Brennstoff.
Bei dem Loch in der Erde ist eine wirksame Luftzufuhr erforderlich, bei oberirdischen Konstruktionen könnte der natürliche Zug ausreichen.

Der Amboß wird mit der Bahn nach unten in das Feuer gehängt. Er muß nicht bis zu den Füßen auf Härtetemperatur sein. Zwei cm der Bahn gleichmäßig auf Härtetemperatur sollten genügen.
Da der Stahl aller Wahrscheinlichkeit nach untereutektoidisch ist-weniger als 0,8 % C muß man mit der Härtetemperatur etwas heraufgehen, sagen wir mal auf 820 Grad.

Ist die passende Temperatur erreicht, wird der Amboß abgeschreckt.
Wegen der doch nicht ganz zu vernachlässigenden Masse genügen Pinkeln oder ein paar Eimerchen Wasser nicht.
Bei Refflinghaus läßt man angestautes Wasser darüberströmen. Durch die Bewegung des Wassers wird die Abkühlungswirkung erhöht, nicht nur weil immer frisches kaltes Wasser auf den Amboß kommt, sondern weil auch die Dampfblasen-Leydenfrostsches Phänomen- vermieden bzw. weggespült werden.

Sollte die Härtung funktioniert haben, so ist möglichst sofortiges Anlassen angesagt, am besten mit der Restwärme. Sollte an der blankgeputzten Bahn des Ambosses sich Anlaßfarbe zeigen, kann nachgekühlt werden. Da Amboßstähle in der Regel um 0,5-0,6 % C haben, sind sie von sich aus recht zäh und müssen nicht so hoch angelassen werden.
Wenn man sicher gehen will, daß bei der Arbeit keine Kanten splittern, kann auch höher angelassen werden, etwa auf 300-350 Grad.

Hat das alles funktioniert, kommt das Bier zum Einsatz.
Hat es nicht funktioniert und ein melodisches "Pling" zeigt an, daß es Risse gegeben hat, muß wieder das Bier als Balsam für die wunde Seele herhalten.

Es ist übrigens nicht so, daß das Amboßhärten bei den Profis wie das Bretzelbacken geht. Auch bei denen kann es Fehler und böse Überraschungen geben.

Freundliche Grüße

U. Gerfin

Ich habe gerade Beitrag 25 gelesen- Davon kann ich nur abraten. Eine nicht flächig aufgeschweißte Bahn klirrt und springt ab. Da macht es mehr Sinn, überhaupt nichts zu machen und den Amboß "weich" zu verwenden. Er zieht dann halt nicht, wie er sollte, verwendbar ist er aber jedenfalls.
Meine ersten Schmiedeversuche habe ich mit einem 5 kg Gewichtsstein gemacht, den ich auf einem Holzklotz festgeklemmt hatte.
Afrikanische Schmiede arbeiten oft auf winzigen Steckambößchen. Wenn es wirklich am Geld liegt, kannst Du mit vielen einfachen Mitteln arbeiten. Pfusch und "billig" sind aber immer teuer.
 
Last edited:
.....Die günstigste Variante erscheint mir zur Zeit, einfach eine gehärtete Bahn aufzuschweißen. Ich habe gelesen, dass Amboss und Bahn erhitzt werden müssen (auf ca. 100-250°C) und dann verschweißt werden. Würde die Bahn durch das vorherige Erwärmen die Härte halten?
Wie hoch ist die Lebenserwartung von einer Ambossbahn, die nicht flächig verschweißt ist? Wo ist der Nachteil, wenn die Bahn nicht flächig verschweißt ist? Wenn sie 100% plan aufliegt, sollte doch eigentlich nichts passieren können, oder?
Es geht so nicht - siehe oben mein Beitrag Nr. 14.

Es hilft Dir nichts, wenn Du Deine Fragen umformulierst und immer wiederholst. Sprich mit Refflinghaus!

Gruß

sanjuro
 
Sanjuro said:
Es hilft Dir nichts, wenn Du Deine Fragen umformulierst und immer wiederholst. Sprich mit Refflinghaus!
Vielen Dank für deine Antwort. Mit diesem Forumbeitrag bezwecke ich möglichst viele Meinungen einzuholen um aus diesem Pool dann die besten Lösungen herauszufiltern. Meine Frage habe ich im übrigen nicht umformuliert, sondern neu gestellt. Ich wollte nun nicht wissen ob das aufschweißen einer Stahlplatte funktioniert, sondern warum es nicht funktioneren soll bzw. was passiert wenn ich es dennoch mache.

Die Funkenprobe ergab im übrigen, dass mein Amboss höchst wahrscheinlich nicht zu härten ist.

Mit Refflinghausen habe ich auch gesprochen. Er nannte mir die Möglichkeit des aufpanzern mit speziellen Elektroden (neue Bahn auftragen).
Zu meiner Idee mit dem Aufschweißen einer Stahlplatte als neue Bahn meinte er, dass es sein kann, dass der Amboss nicht mehr zieht. Allerdings kann man das durchaus ausprobieren, wenn es nicht funktionieren sollte kann man die Bahn auch schnell wieder runterholen und immer noch die Bahn aufpanzern. Das Argument hat mich überzeugt.

Ich werde also eine neue Bahn aufschweißen und dann in diesem Forum berichten ob und wie es funktioniert hat. (Das kann allerdings noch ein bisschen dauern, meine Zeit ist ziemlich knapp)

Vielen Dank für eure ertragreiche Diskussion zu meinem Thema.
 
U. Gerfin said:
Eine nicht flächig aufgeschweißte Bahn klirrt und springt ab. Da macht es mehr Sinn, überhaupt nichts zu machen und den Amboß "weich" zu verwenden. Er zieht dann halt nicht, wie er sollte, verwendbar ist er aber jedenfalls.
Ok, diese Variante ist auch immer noch im rennen. Ich habe noch eine 20mm Stahlplatt rumliegen. Davon werde ich mal ein Stück zum Härter geben zum Probehärten und je nach dem wie das Ergebnis ausfällt werde ich mich letztendlich entscheiden.
 
Last edited:
Ich würde mit MAG Auftragsschweißen. Es gibt eigene Schutzgasdrähte um eine Verschleißfeste Schicht aufzuschweißen. DUR-Drähte zum Beispiel wo die Schweißnaht sehr hart wird.
Als ich noch als Schweißer arbeitete machte ich das regelmäßig.

Als erste musst du wissen aus welchem Material dein Amboss ist.
Im Internet findest du genügend Firmen die dir eine Drahtrolle verkaufen. Die wissen auch welchen Draht du benötigst.
Falls du Glück hast ist die Schweißtemperatur unter 200C°. Das kann man ohne Probleme mit einen Autogen-Bunzenbrenner erreichen. Mit der Thermokreide kontrolliert man die Temperatur. Ein Anlassen ist nicht Notwendig solange beim Schweißen der Amboss nicht unter die Schweißtemperatur fällt. Je sauberer man die Raupen schweißt um so weniger Nacharbeiten muss man. Als guter Schweißer sollte man eine Ebenheit unter 0.3mm schaffen. Den Rest kann man per Hand planen.
Als Lehrling lernten wir noch mit der Hand zu planen. Es geht schon, nur dauert es halt sehr lange.
Aber um solche gleichmäßigen Raupen Schweißen zu können bentötigt man sehr viel Schweißpraxis und eine ruhige Hand.

Falls die Schweißtemperatur über 200C° liegt vergiss das ganze. Solche Temperaturen erreicht man nur in einem Ofen.
Finde als erstes heraus aus welchem Material dein Amboss besteht. Erst dann kann man sagen ob Auftragsschweißen überhaupt möglich ist.

Grimjau
 
Hallo

Ich persönlich habe auch einen Amboss mit neu aufgeschweissten Kanten und bin sehr zufrieden. Da splitterte schon mal ein billiger Schlosserhammer, also immer auf PSA achten.
Und in einigen Schmieden die damit ihr Geld verdienen konnte ich auch schon ähnliches sehen.
Nur lohnt es sich imho nur wenn es keine Vollflächige Auftragung wird oder man hat Zugang zu günstigen Elektrode/Fülldrat oder kennt jemanden der es günstig macht (die bessere Version).
Für eine komplette Bahn wirst du wohl weit mehr als 200€ ausgeben, allein für Schweissgut und dann noch Schutzgas, Brennergas, Zeit, Topfscheiben etc.
 
Also ich habe leider nur ein Elektrodenschweißgerät und ein Bekannter von mir hat ein WIG Schweißgerät. WIG ist eigentlich aber noch besser geeignet als MAG wegen geringerer Wärmeeinführung, oder?
Stabelektroden sind dann wohl die ungeeingeste Methode um den Amboss aufzuschweißen wenn ich das richtig interpretiere.

Grimjau, wenn ich deinen Beitrag richtig interpretiere soll der Amboss erst auf Temperatur gebracht werden (200°C) und dann geschweißt werden? Oder ist es eher umgekehrt der Fall, das man versucht den Amboss möglichst kalt zu halten und dann aufträgt?

Vielen Dank für die hilfreichen Infos
 
Mir ist gerade noch etwas eingefallen.

Wie dick müsste denn so eine Panzerung sein? Wenn der Untergrund (die bisherige Ambossbahn) weich ist und ich nur eine Lage aufschweiße kann es doch sein, dass die Schweißlage bricht und Risse bekommt, oder nicht?
 
...Grimjau, wenn ich deinen Beitrag richtig interpretiere soll der Amboss erst auf Temperatur gebracht werden (200°C) und dann geschweißt werden? Oder ist es eher umgekehrt der Fall, das man versucht den Amboss möglichst kalt zu halten und dann aufträgt?...

@Landi109

wenn Du den aufgeführten Link von der Böhler Welding Group liest, wird Dir einiges klarer...

Freddie
 
Das hängt vom Draht/Elektrode ab.
Bei einem Kaltschweißdraht sollte der Amboss ständig gekühlt werden.
Pressluft ist sicherlich am einfachsten, vom im Wasserbad kühlen rate ich nur ab.
Nie längere Schweißnähte als 100mm. Ich bin immer im Kreis um den Amboß marschiert. Linkes oberes Eck, rechtes unters Eck, linkes untere Eck, rechtes oberes Eck. Und immer auf die Schweißnaht draufschweißen. Die Enden der Schweißnähte mit einer Flex anstechen so dass ein V-förmiger Einschnitt entsteht. Schweißnähte mit einer Drahtbürste sauber Putzen bevor die nächste Naht geschweißt wird.

Bei Schweißdrähten wo Vorgewärmt wird braucht man nur die Ambossbahn anwärmen. Die Temperatur wird seitlich etwa 1.5cm unter der Bahnkante mit einer Thermokreide gemessen. Die Wärmeeinfußzone der Schweißnaht beläuft sich nur auf wenige mm.

Ich würde dir empfehlen schweiße mit einen Kaltschweißdraht.
Gerade als Anfänger hat man noch nicht die Ausdauer um 2-5 Std.
zu schweißen.

Wie dick?
So etwa 5-8mm. Das reicht, mehr ist nicht Notwendig.
Versuche mit so wenig Ampere wie möglich zu schweißen.

Bevor du am Amboss schweißt übe das Auftragsschweißen auf einer Stahlplatte mit einem 08/15 Schweißdraht.

Grimjau
 
Ich muß schon sagen, ich bin beeindruckt.

Wir haben es nur scheinbar mit einem ganz einfachen Problem zu tun.
Jemand hat einen Amboß gekauft, der ihm zu weich vorkommt.

Wieso der Amboß so weich ist, erfahren wir nicht. Liegt es am Material ?. Da der Fragesteller den Amboß überschliffen hat, müßte er uns eigentlich etwas über den Schleiffunken und damit über den C-Gehalt und die Härtbarkeit sagen können.
Exakt davon erfährt man aber nichts.

Es gibt nun eine Reihe von einfachen und sinnvollen Maßnahmen, dem Problem zu Leibe zu rücken.
Ernsthaft käme in Betracht, einen brauchbaren Amboß zu kaufen und das weiche Ding zu Kraftübungen zu verwenden, oder in einer dafür eingerichteten Werkstatt eine Bahn aufschweißen zu lassen, sei es als ganze Bahn oder mit Raupen.

Diese Möglichkeiten scheiden aber, wie man dann erfährt, aus Kostengründen aus.
Dazu sage ich mal gar nichts. Ich habe teilweise Jahre gespart, um mir einfache Wünsche (Schallplatten, Bücher, Sportgeräte, Werkzeug) erfüllen zu können. Ich weiß, das mag heute niemand mehr hören !.

Wir stehen also in Wirklichkeit vor einem Problem, das etwa der Quadratur des Kreises entspricht.
Es soll gut sein und nach Möglichkeit nichts kosten.

Die dazu vorgeschlagenen Ideen zeichnen sich durch Kreativität und Originalität aus:
Eine gehärtete Bahn (wo soll die kostenlos herkommen ?) wird am Rand mit ein paar Schweißpunkten auf den Amboß geheftet. Durch strenge Ermahnungen wird sie gehindert, zu klirren und abzuspringen.

Ein Mensch ohne Schweißerfahrung soll selbst ein paar Lagen Manganhartstahl auf den corpus aufschweißen. Bei einer aufzupanzernden Fläche von 12 x 50 cm und 8 mm Dicke wären das etwa 4 kg, die aufgeschweißt werden müßten- die Unebenheiten, die weggeschliffen werden müßten, mal ganz konservativ berechnet.

Wenn wir schon mal dabei sind: da gäbe es noch ein paar Ideen:
1. Krupp hatte ein Verfahren entwickelt, Chromnickelstähle oberflächlich aufzukohlen. In entsprechender Gasatmosphäre dauerte es nur ein paar Tage, bis eine Aufkohlungstiefe von 4-5 cm erreicht war. Vielleicht kann man den Amboß mal in so eine Behandlung einschmuggeln.

2. Man könnte auch in den Amboß-er ist ja weich-Loch an Loch feine Löcher bohren, in die dicht an dicht Stahlnägel gesteckt werden.
Die werden dann erhitzt- meinetwegen autogen- und so auf die Grundplatte gehämmert, daß sie eine geschlossene Bahn bilden.

3. Mein Favorit: Man nehme eine so dicke gehärtete Platte, daß man den Amboß darunter einfach weglassen kann. Aus optischen Gründen sollte die Platte allerdings in Form der Amboßbahn geformt sein. Ob die Formgebung durch Schneidbrennen oder durch Aussägen vorgenommen wird, soll jedem überlassen bleiben. Aussägen mit einem Wolframkarbiddraht ist für mich allerdings die sportlichste Lösung.

Leicht verwundert

U. Gerfin
 
Last edited:
2. Man könnte auch in den Amboß-er ist ja weich-Loch an Loch feine Löcher bohren, in die dicht an dicht Stahlnägel gesteckt werden.
Die werden dann erhitzt- meinetwegen autogen- und so auf die Grundplatte gehämmert, daß sie eine geschlossene Bahn bilden.

... währe mein persönlicher Favorit ... :steirer: ... das ganze natürlich mit einen Handbohrer ... :irre:
 
Back