Amboss

Sobald ein Anfänger (was das Schweißen anbelangt) die ersten Panzerraupen schweißt wird er aufgeben.
Ich kenne das und rede erst gar nicht dass es keinen Sinn macht ohne langjährige Praxis davon zu träumen.

Grimjau
 
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Hallo Jungs, habt ihr schon mal was von Linienhärtung gehört, Brenner und Brause sind hintereinander angeordnet und fest miteinander verbunden. Sie bewegen sich langsam über das Werkstück (Ambosbahn). Die Flamme des Brenners erhitzte das Werkstück streifenweise, während die unmittelbar folgende Brause die Streifen abschreckt. Wenn nicht die ganze Bahnbreite erfaßt wird muß Linie um Linie nacheinander gehärtet werden. Der Vorschub beträgt bis zu 250 mm/min, vorausgestzt das Material ist zum Härten geeignet und wie die Vorredner bereits sagten durch eine evtl. Funkenprobe zu ermitteln.
Für das ganze sind Brenner mit großer Wärmeleistung erfoderlich und die Flamme ist auf Sauerstoffüberschuß einzustellen, das Wasser wird mit einem Druck von 5 bis 6 (Atü) Bar zugeführt. Die Tiefe der gehärteten Randschicht beträgt mindestens 1 bis 1,5 mm beim Azetylenhärten 2 - 3mm mit Leuchtgas waren 2 - 4mm. Das ganze stammt aus meinem Lehrbuch von 1959, das Buch ist natürlich nicht von mir sondern meins, ha!
HOPO45
 
Glashärte.

Meiner Einschätzung nach ist die Abkühlgeschwindigkeit zu schnell und zu schroff bei einem Amboß aus Manganstahl. Selbst bei einen billigen Amboß aus Gußstahl würden Härterisse auftreten. Wie wird eigentlich verhindert dass das Wasser unter den Brenner rinnt ?

Steht nichts in deinem Buch darüber wofür die Linienhärtung gedacht war ?

Grimjau
 
Nun die genaue Ausführung ist nicht ersichtlich auf der Abbildung ist nur zu sehen das die Brennerleiste mit mehreren Düsenöffnungen und die Brause mit gleicher Breite eng aneinander stehen und miteinander verbunden sich langsam über das Werkstück bewegen. Der Vorschub kann von 100 bis 250 mm/min eingestellt werden, ich nehme an das durch den Flammendruck und die große Hitze das Wasser sofort verdrängt bzw verdampft wird.
Zitat: Wichtig in allen Fällen ist, daß die örtliche Erhitzung sehr schnell erfolgt, damit die Wärme nicht in den Kern des Werkstücks strömt und ihn erhitzt. Hierzu sind Brenner mit großer Wärmeleistung notwendig.
Für welche Zwecke die Linienhärtung gebraucht wurde ist leider nicht aufgeführt.

HOPO45
 
Ürigens wird bei der Induktionshärtung ja auch unmittelbar nach dem Oberflächenerhitzen eine Brause nachgeführt, wird ja vielfach so gezeigt!

HOPO45
 
U. Gerfin said:
Wieso der Amboß so weich ist, erfahren wir nicht. Liegt es am Material ?. Da der Fragesteller den Amboß überschliffen hat, müßte er uns eigentlich etwas über den Schleiffunken und damit über den C-Gehalt und die Härtbarkeit sagen können.

Landi109 17.03.10 09:18 said:
Die Funkenprobe ergab im übrigen, dass mein Amboss höchst wahrscheinlich nicht zu härten ist.
Ich kann es aber noch einmal deutlicher formulieren: Der Amboss ist nicht zu härten. Die Ursache des Problems liegt im Grundwerkstoff der nicht hart genug ist.

U. Gerfin said:
Es gibt nun eine Reihe von einfachen und sinnvollen Maßnahmen, dem Problem zu Leibe zu rücken.
Ernsthaft käme in Betracht, einen brauchbaren Amboß zu kaufen und das weiche Ding zu Kraftübungen zu verwenden, oder in einer dafür eingerichteten Werkstatt eine Bahn aufschweißen zu lassen, sei es als ganze Bahn oder mit Raupen.
Alle drei Varianten kommen zur Zeit nicht in betracht, da sie zu teuer sind. Und wie du damals auf Schallplatten gespart hast, so spare ich zur Zeit auf einen neuen Amboss, der allerdings nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre aufzutreiben ist. Aus diesem Grunde suche ich eine Methode meinem Amboss für die nächsten zwei Jahre nutzbar zu machen, die möglichst so günstig ist, dass ich sie bezahlen kann.

Eine gehärtete Bahn (wo soll die kostenlos herkommen ?)
Ist vorhanden, wurde mir kostenlos überlassen. Im Übrigen habe ich in einem Schweißfachhandel nach geeigneten Elektroden angefragt um eine gehärtete Bahn an einen weichen Grundwerstoff zu schweißen und eine Probepackung Thermanit Elektroden zur Probe geschenkt bekommen.
wird am Rand mit ein paar Schweißpunkten auf den Amboß geheftet.
Interpretation deiner Seite.
Durch strenge Ermahnungen wird sie gehindert, zu klirren und abzuspringen.
Landi 109 said:
...Ich wollte nun nicht wissen ob das aufschweißen einer Stahlplatte funktioniert, sondern warum es nicht funktioneren soll bzw. was passiert wenn ich es dennoch mache.
Wunderbar, endlich eine Antwort auf meine Frage. Danke. Wobei ich ja auch mit Hr. Refflinghausen darüber gesprochen habe und er sagte, dass man es ausprobieren kann und entweder es funktioniert oder es funktioniert nicht.
Ein Mensch ohne Schweißerfahrung
Interpretationssache deinerseits.

Mir war es wichtig Erfahrungswerte zu sammeln. Ich hatte gehofft, dass der eine oder andere ein ähnliches Problem bereits gelöst hat und hier von seinen (positiven oder negativen) Erfahrungen berichten kann. Von dieser Seite her hat mir die bisherige Diskussion auch viel gebracht und mich der Lösung des Problems näher gebracht.

Mit freundlichsten Grüßen

Landi109

P.S.Aber noch mal auf deine Lösungsvorschläge zurück zu kommen. Welche Nageldicke würdest du denn empfehlen?
 
Ich habe versucht hier Bilder einzustellen. Das hat aber nicht funktioniert. Also versuche ich es anders:
http://www.gmx.de/mc/F8UUEOpOJmiPRLS5cHPmrF5hrqg7LJ
Der Link ist nur 10 Tage gültig (Ihr müsst auf "GMX Mediacenter starten" klicken)


Hier noch ein paar Bilder von dem Amboss, inklusive der Funkenprobe. Im mittleren Bild halte ich einen Blechstreifen auf die Bahn und es ist deutlich zu sehen, dass die Bahn ganz und gar nicht plan ist. Der Amboss ist wohl mal als Richtamboss mit einem Vorschlaghammer bearbeitet worden, so dass er mittig ziemlich runter gearbeitet wurde.
 
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Hat der Amboss seitlich zwei Sacklöcher und eins unten in der Standfläche?

Das wäre ein sicheres Zeichen für ne aufgeschweißte Bahn laut Aussagen Herrn Refflinghaus.

Nach den Bilder zu Urteilen besitzt er keine Aufgeschweißte Bahn und da wenig Sternchen zu sehen sind, bsitzt der Grundkörper wenig Kohlenstoff.

Mach doch mal ein Bild beim Anschleifen der Bahn.
 
Der Amboss hat weder an den Seiten noch unter dem Fuß Sacklöcher. Ich wollte verweiden an der Bahn noch einmal zu schleifen, da sie gerade erst abgeschliefen wurde. (kann ich bei zeiten aber trotzdem machen)
Die Bahn war übrigens in der Mitte so flach gekloppt, dass sie wulstig über stand. Diesen Wulst habe ich ebenfalls abgeschlieffen (wie auf den Bildern gut zu sehen ist) und keine Anzeichen für eine evtl. aufgeschweißte Bahn gefunden. Der Amboß sieht auch eher gegossen aus wenn man sich den Fuß und die Kanten genauer ansieht.

Die Idee den ganzen Amboss neu zu härten habe ich im übrigen Fallen gelassen. Das ist mir zu heiß (Haha Wortwitz und so). Wenn ich mir den Link von danki durchlese denke ich, das ich weder die mittel habe den Amboss verlässlich auf Temperatur zu bringen als auch nicht die möglichkeit habe ihn dann wieder schnell runter zu kühlen.
 
Zu Beitrag 46.
Das klingt etwas "auf´s Füßchen getreten".

Dazu gibt es keinen Anlaß.

Wenn du schreibst, "der Amboß sei höchstwahrscheinlich nicht zu härten", dann aber wieder, du habest den Gedanken, ihn neu härten zu lassen "Fallen gelassen" oder, "das Material sei zu weich", so kann man damit ehrlich gesagt nichts anfangen. Das ist in sich nichtssagend und widersprüchlich.
Eine kurze Beschreibung des Funkenbilds oder Bilder vom Schleiffunken hätten genügt, über die Härtbarkeit eine klare Aussage zu machen.

Es ist auch kaum möglich, über das Aufschweißen einer gehärteten Bahn halbwegs begründbare positive Aussagen zu machen, wenn man Material und Abmessungen der Bahn nicht kennt.
Ist die Bahn dünn-5 mm oder weniger- so müßte sie vollflächig verschweißt werden, um überhaupt brauchbar zu sein. Andernfalls wäre sie bei weitem nicht haltbar genug, den Hammerschlägen zu widerstehen.
Beim vollflächigen Verschweißen würde sie warm werden und müßte wieder neu gehärtet werden. Der Aufwand für ein solches Vorgehen wäre groß, für die Kosten bekommt man sicher einen guten gebrauchten Amboß.

Ist die gehärtete Platte dick-2 cm aufwärts- könnte man sie rundum so auf den Amboßkörper schweißen, daß sie einigermaßen hält und durch Schweißen Stück für Stück und Zwischenkühlen könnten selbst die Kanten vor der Erweichung geschützt werden.
Ich hätte nach wie vor Bedenken mit der Haltbarkeit.

Ein Aufschweißen mit V-Naht bis zur vollflächigen Verschweißung ist mit großem Aufwand, Materialverbrauch und zwingend mit einem Ausglühen der "gehärteten Platte " verbunden. Dem müßte sich ein erneutes vollständiges Härten anschließen.
Das wäre mit Sicherheit teurer und technisch schlechter, als sich bei Refflinghaus eine neue Bahn aufschweißen zu lassen.

Die einzige vernünftige Möglichkeit scheint mir zu sein, mit dem vorhandenen Amboß so wie er ist zu arbeiten und Schmiedeerfahrung zu sammeln. So schlecht ist selbst ein nicht gehärteter 75 kg Stahlblock als Amboß nicht.

Wenn der Weg nicht zu weit ist, nimm doch einfach mal den kleinen Amboß unter den Arm und besuche mich. Dann können wir ihn gemeinsam auf seine Schmiedeeignung prüfen.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
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