Hallo zusammen,
ich bräuchte Hilfe bei der Bestimmung folgender Bestecke....
Ich habe mich heute dunkel daran erinnert, dass irgendwo im Haus eine Messerrolle mit alten Bestecken rumliegt.
Nach kurzem Suchen war diese auch gefunden und folgender Inhalt kam zum Vorschein:
6 Paare Messer und Gabeln aus Kohlenstoffstahl und Ebenholzgriffen in recht gutem Zustand. Das Bild entstand nach der Reinigung und Ölung.
Lediglich zwei Messer zeigten ein paar kleine Roststellen, welche nach der Reinigung schwarze Stellen in der Klinge hinterließen. In der Tiefe ist der Stahl nicht angegriffen. Eine der Gabeln lief recht deutlich im Laufe der Zeit an. Ansonsten waren die Klingen und Gabelzinken alle blank und so gut wie unverfärbt.
Die Klingen hatten alle die Schärfe eines Buttermessers und wiesen keinerlei Anzeichen auf, dass sie jemals mit einem Schleifstein in Verbindung kamen.
3 Klingen sind mit einer Lampe und P. Lungstrass/ Ohligs-Solingen gestempelt.
Im Forum erfuhr ich nur, dass diese Firma so ziemlich alles herstellte was eine Schneide hat. Gegründet 1900 und 1994 aus dem Handelsregister gelöscht.....das wars aber auch schon.
Die anderen 3 Klingen haben nur ein Symbol gestempelt. Eine geflügelte rechte Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger und den Schriftzug "Solingen".
Bei näherem Betrachten kann man die Bestecke als zwei 3 teilige Paare unterscheiden. Das Holz der P. Lungstrass Bestecke ist deutlich rauher und unstruckturierter als das des anderen Herstellers (im Bild rechts). Es ist im Laufe der Zeit auch stärker, bei einem Messer bis zur Zerstörung gerissen und aufgeklafft.
Das andere Griffholz der Bestecke hat nur teilweise leichte Risse, vom Griffende ca. 1cm zur Klinge hin gehend und nicht sehr tief.
Des Weiteren lassen sich die Gabeln in der Zinkenlänge und der Ausarbeitung der Zinken unterscheiden. Die Lungstrass Gabelzinken sind kantig ausgearbeitet, die des anderen Herstellers sind ca. 3mm länger und deutlich rundlicher in den Übergängen gearbeitet.
Das Zwischenstück im Übergang von Klinge zum Griff hat zur Griff gewandten Seite Grünspan angesetzt. Nach der Reinigung blieb dort eine matte Oberfläche zurück. Die Übergänge sind wie das Gesamte Stück sehr sauber gearbeitet.
Die Klingen und Zinken der Lungstrass Modelle sind von der Oberfläche her etwas "schmiederauh".
Die Klinge ist recht biegsam. Die Biegung nimmt von der Klingenwurzel bis zur Spitze gleichmäßig zu.
Die Schneide kann man mit etwas Überredung zum buckeln bringen. Sie sind jedoch nicht so nagelgehend wie Klingen von Robert Herder.
Die Griffabschlüsse sind mit Blei ausgegossen worden.
Wahrscheinlich als Verschluss nach der Klingenbefestigung im Griff??? Rechts zeigt den Zustand vor dem Reinigen.
Ich hoffe, dass hier jemand mehr über die Firma P. Lungstrass berichten kann und auch der andere Firmenstempel identifiziert wird.
Eine zeitliche Einordnung der Stücke wäre auch toll, sowie eine Beurteilung ob man nun etwas besonders erwischt hat oder die Bestecke nur etwas bessere Massenware der damaligen Zeit sind.
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Des weiteren möchte ich hier noch kurz mein Besteck, welches ich zu meinem 18. Geburtstag von meinem Großvater geschenkt bekam, vorstellen.
Hersteller ist Arthur Krupp, Berndorf (Niederösterreich).
Die Gabel ist aus Silber, ebenso der Griff des Messers. Die Klinge ist aus Normalstahl und wird sehr scharf.
Eine der beiden Klingen zeigt noch Ansätze von einem Wellenschliff, welcher wohl im Laufer Jahre ebenfalls verschwinden wird.
Gestempelt mit Art.-Krupp Berndorf auf der Klingenwurzel und im Kreis angeordnet mit einem aufgerichtetem Bären in der Mitte rückseitig auf dem Griff des Messers und der Gabel.
Die Bestecke sind im täglichen Gebrauch und ich möchte sie nicht mehr missen. Man merkt einfach, dass man noch eine gute Qualität in Händen hält.
Über die Firma Arthur Krupp - Berndorf findet man noch genügend im Netz. Jedoch wüsste ich gern, in welche Zeit man diese Stücke stecken könnte und ob sie schon etwas gehobeneres waren oder lediglich Massenware.
Vielen Dank für eure Mühe.
Gruß
Doc_Elli
ich bräuchte Hilfe bei der Bestimmung folgender Bestecke....
Ich habe mich heute dunkel daran erinnert, dass irgendwo im Haus eine Messerrolle mit alten Bestecken rumliegt.
Nach kurzem Suchen war diese auch gefunden und folgender Inhalt kam zum Vorschein:
6 Paare Messer und Gabeln aus Kohlenstoffstahl und Ebenholzgriffen in recht gutem Zustand. Das Bild entstand nach der Reinigung und Ölung.
Lediglich zwei Messer zeigten ein paar kleine Roststellen, welche nach der Reinigung schwarze Stellen in der Klinge hinterließen. In der Tiefe ist der Stahl nicht angegriffen. Eine der Gabeln lief recht deutlich im Laufe der Zeit an. Ansonsten waren die Klingen und Gabelzinken alle blank und so gut wie unverfärbt.
Die Klingen hatten alle die Schärfe eines Buttermessers und wiesen keinerlei Anzeichen auf, dass sie jemals mit einem Schleifstein in Verbindung kamen.
3 Klingen sind mit einer Lampe und P. Lungstrass/ Ohligs-Solingen gestempelt.
Im Forum erfuhr ich nur, dass diese Firma so ziemlich alles herstellte was eine Schneide hat. Gegründet 1900 und 1994 aus dem Handelsregister gelöscht.....das wars aber auch schon.
Die anderen 3 Klingen haben nur ein Symbol gestempelt. Eine geflügelte rechte Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger und den Schriftzug "Solingen".
Bei näherem Betrachten kann man die Bestecke als zwei 3 teilige Paare unterscheiden. Das Holz der P. Lungstrass Bestecke ist deutlich rauher und unstruckturierter als das des anderen Herstellers (im Bild rechts). Es ist im Laufe der Zeit auch stärker, bei einem Messer bis zur Zerstörung gerissen und aufgeklafft.
Das andere Griffholz der Bestecke hat nur teilweise leichte Risse, vom Griffende ca. 1cm zur Klinge hin gehend und nicht sehr tief.
Des Weiteren lassen sich die Gabeln in der Zinkenlänge und der Ausarbeitung der Zinken unterscheiden. Die Lungstrass Gabelzinken sind kantig ausgearbeitet, die des anderen Herstellers sind ca. 3mm länger und deutlich rundlicher in den Übergängen gearbeitet.
Das Zwischenstück im Übergang von Klinge zum Griff hat zur Griff gewandten Seite Grünspan angesetzt. Nach der Reinigung blieb dort eine matte Oberfläche zurück. Die Übergänge sind wie das Gesamte Stück sehr sauber gearbeitet.
Die Klingen und Zinken der Lungstrass Modelle sind von der Oberfläche her etwas "schmiederauh".
Die Klinge ist recht biegsam. Die Biegung nimmt von der Klingenwurzel bis zur Spitze gleichmäßig zu.
Die Schneide kann man mit etwas Überredung zum buckeln bringen. Sie sind jedoch nicht so nagelgehend wie Klingen von Robert Herder.
Die Griffabschlüsse sind mit Blei ausgegossen worden.
Wahrscheinlich als Verschluss nach der Klingenbefestigung im Griff??? Rechts zeigt den Zustand vor dem Reinigen.
Ich hoffe, dass hier jemand mehr über die Firma P. Lungstrass berichten kann und auch der andere Firmenstempel identifiziert wird.
Eine zeitliche Einordnung der Stücke wäre auch toll, sowie eine Beurteilung ob man nun etwas besonders erwischt hat oder die Bestecke nur etwas bessere Massenware der damaligen Zeit sind.
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Des weiteren möchte ich hier noch kurz mein Besteck, welches ich zu meinem 18. Geburtstag von meinem Großvater geschenkt bekam, vorstellen.
Hersteller ist Arthur Krupp, Berndorf (Niederösterreich).
Die Gabel ist aus Silber, ebenso der Griff des Messers. Die Klinge ist aus Normalstahl und wird sehr scharf.
Eine der beiden Klingen zeigt noch Ansätze von einem Wellenschliff, welcher wohl im Laufer Jahre ebenfalls verschwinden wird.
Gestempelt mit Art.-Krupp Berndorf auf der Klingenwurzel und im Kreis angeordnet mit einem aufgerichtetem Bären in der Mitte rückseitig auf dem Griff des Messers und der Gabel.
Die Bestecke sind im täglichen Gebrauch und ich möchte sie nicht mehr missen. Man merkt einfach, dass man noch eine gute Qualität in Händen hält.
Über die Firma Arthur Krupp - Berndorf findet man noch genügend im Netz. Jedoch wüsste ich gern, in welche Zeit man diese Stücke stecken könnte und ob sie schon etwas gehobeneres waren oder lediglich Massenware.
Vielen Dank für eure Mühe.
Gruß
Doc_Elli
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