Schwertklinge gebrochen=> Schweißen???

Hallo Leute,
ich könnte mich selbst Ohrfeigen!
Ich habe mit mir zum ersten Mal eine Schwertklinge aus C60 geschmiedet. Zwar recht kurz (70cm) aber es sollte auch ein kurzes Schwert werden. Ich habe mit meiner Gasesse eine große Pulle Gas verbraucht, geschmiedet bis zum Umfallen und ca. 4-6 Stunden geschliffen.

Nun ging es ans Härten. Erst wollte ich das bei einer Lohnhärterei machen lassen. Dann dachte ich mir aber, was soll´s...

Na ja, hat sogar geklappt.
Allerdings war es nach dem Abschrecken reichlich krum. Ich wollte der Klinge nur leicht einen auf die Nuss geben zum richten und da machte es pling... 2 Teile. Mist!!!!!!
Was für ein dämlicher Fehler, die Klinge vor dem Anlassen zu richten.

Meine Frage:
Ich wollte sowieso kein Schaukampf oder ähnliches damit machen.
Vielleicht mal einen Ast abschlagen oder so etwas.

Kann man die Klinge schweißen?

Feuerschweißen hallte ich für nicht besonders sicher (Zumindest wenn ich das mache...)
Meine Idee: Die Klinge ist ca. 40 mm breit. Auf der einen Seite flexe ich eine Art Zunge und auf der anderen Seite eine Nut. Ca. 15mm breit und 40mm lang. Alle Seiten fase ich an und schweiße mit Elektrode.

Das die Stelle weich ist, ist klar. Hauptsache es bricht nichts und es fliegt mir nichts um die Ohren, beim Äste abschlagen.

Kann das klappen oder sollte ich das als "Lehrgeld" abschreiben und aus der Klinge z.B. Nägel oder "Alteisen" machen?

Gruß
Bullebax

Alteisen! Und eine neue Klinge schmieden, Du hast nach dem Härten ca 1-2 min Zeit zum Richten, danach kannst Du aus der Anlasswärme Richten.

Uli hat absolut recht.
Verzeichne das was passiert ist unter Lehrgeld.
Irgendwelche Experimente mit Schweißen würde ich sein lassen.

Mach die Klinge neu.
Ausgiebiges Spannungsarmglühen vor dem Härten sowie das richtige Eintauchen der Klinge mit der Spitze vorran in ein Gefäss welches Hoch genug ist., senkrecht stehendes Rohr z.B., und Du hast ein besseres Ergebnis.
Bei dem Klingenrohling ist es wichtig, insbesonders wenn die Klinge zweischneidig werden soll, das die späteren Schneiden gleichmäßig dick auf beiden Seiten sind. Sonst bekommst Du wieder Bögen und Krümmungen in die Klinge beim härten. Bedingt duch die Volumenausdehnung des Martensit.
Es lohnt sich hier pingelig zu arbeiten. Je genauer desdo weniger Verzug.
Eigene Erfahrungen von Mir sowie auch von Peter Johnson sprechen hier für sich.

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=76180 !
Er freut sich früber!
mfg
Tct

Hallo und Danke für den Rat.

Das ärgerliche an der Sache ist, dass ich eure Tipps alle berücksichtigt habe. Die Klinge war spannungsarmgeglüht usw.

Soooo krumm war sie ja eigentlich nicht nach dem Härten.
Ich wollte es aber perfekt machen.
Ein Schlag und...naja, ich habe es ja schon beschrieben.

Kennt ihr die Momente, wo man sich wünscht, die Zeit nur um 2 Sek. zurück zu drehen? Das war so einer!

So viel Arbeit für die Schrottkiste....

Vielleicht mache ich aus den 2 Teilen jeweils einen Dolch.
Mal sehen, wie viel Klinge übrig bleibt, wenn ich eine Griffangel gestreckt habe.

Von Schwertklingen habe ich erst mal die Schnauze voll.

Gruß
Bullebax

Hallo, ich würde rein gefühlsmäßig auch die Finger vom Schweißen lassen.
Auch wenn DU die Klinge in die Vitrine hängen solltest,
was ist in 20 Jahren? Wo ist die Klinge dann?
Und derjenige, der damit dann doch rumhaut... naja, den Rest kannst Du Dir denken

Es währ doch mal interessant die zu schweißen. Es gibt doch einige historische Schwertklingen die Schweißstellen zeigen; also gehen tut das

Hallo,
heute hat es mich gepackt und ich habe die Klinge geschweißt.
Ich habe ein Art Passfeder reingeschnitten. Eine ordenliche Fase angeschliffen und mit Elektrode geschweißt.
Danach alles übergeschliffen.

Fazit:
Man sieht nicht viel von der Schweißung. Hätte ich an einer Stelle keine Schlackeeinschlüsse, dann würde man gar nichts sehen.

Die Klinge habe ich in den Schraubstock gespannt und gebogen.
bei ca. 15°-20° geht die gleichmäßige Biegung in einen leichten Knick über, der ca. 20mm oberhalb der Schweißnaht liegt. Aber es ist noch was drin. Ich wollte aber die Klinge nicht schon wieder kaputt machen. Ich möchte die Klinge nicht noch mal härten. Die Schweißnaht ist sowieso nicht härtbar.

Das Schwert werde ich natürlich nicht wirklich zu Schnitttest usw. einsetzen.
Jetzt wo alles egal ist, mache ich einen Versuch:
Ich will die Klinge künstlich altern lassen und ich mache eine Art "Bodenfund" aus der Klinge.

Mal sehen...

Gruß
Bullebax