Herr Esch
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Hallo zusammen,
ich habe einige Wochen auf der schönsten Sandbank der Welt verbracht, der Nordseeinsel Juist. Der ideale Ort, um das Aqua Salt in derjenigen Umgebung zu testen, für die es gemacht wurde. Meine Eindrücke möchte ich Euch nicht vorenthalten.
Meine Vorgaben an ein Strandmesser waren folgende:
- höchstmögliche Korrosionsbeständigkeit, auch im Salzwasser;
- feststehend, jede Mechanik fällt irgendwann dem Sand zum Opfer;
- bissige Serrations, um auch zähes Tauwerk und Netze kappen zu können;
- leichte Nachschärfbarkeit mit einem kleinen Lansky Crock-Stick;
- zumindest teilweise auffällige Farbe, neverlost-Effekt;
- Kunststoffscheide, kein enges Kydex-Kondom, da überall viel Sand im Spiel ist;
- möglichst universell einsetzbare drop-point-Klinge. Blunt, sheepfoot etc. nicht notwendig, da kein Einsatz auf einem (Schlauch-)Boot oder als Rettungsmesser.
Die Entscheidung fiel dann zugunsten des Spyderco Aqua Salt, Serrated Edge, mit gelbem Griff aus. Ich habe es nicht bereut.
Die Oberflächenstruktur des Griffes krallt sich regelrecht in die Hand. Anfangs hatte ich mir eine Handschlaufe aus Flexcord gebastelt. Die erwies sich aber nicht als notwendig. Selbst direkt in der Brandung hatte ich niemals ein unsicheres Gefühl. Abends war es oft notwendig, den Griff von Schlick zu reinigen. Das habe ich mit Flüssigseife gemacht, und auch dabei ist mir das Messer nicht weggerutscht.
Die Scheide besteht aus Kunststoff, allerdings nicht Kydex, wie es in manchen Shop-Beschreibungen dennoch heißt. Das Messer klappert etwas in der Scheide. Zum Glück. So knarzt nicht gleich jedes Sandkorn unangenehm auf der Klinge.
Die Scheide bietet die üblichen Befestigungsmöglichkeiten und ist mit einem G-Lock ausgestattet, dass sich leicht über Gürtel oder Gurte streifen lässt und auch am Saum der Hosentasche genug Klemmwirkung erzielt, um sicher zu sitzen.
Die modifizierte drop-point-Klinge verfügt über eine hohe Stabilität. Selbst das Öffnen von Austern war kein Problem. Der relativ stark ausgeprägte Hohlschliff wäre zwar im filigraneren Kücheneinsatz etwas hinderlich, aber für diesen Zweck ist das Messer auch nicht gedacht. Ansonsten erledigt das Messer jede Aufgabe zuverlässig. Dicke Nylonseile, Fischernetze, Kunststoffe, Getränke-Blechdosen, ich habe alles zerlegt, was ich gefunden habe. Auch das Schnitzen und Anspitzen von Pflöcken oder Pfählen ist ohne Mühe möglich, trotz der Serrations.
Damit sind wir bei dem Punkt, der mich am meisten überrascht hat: Dem Schneideverhalten des H1-Stahles. Je mehr ich die Schneide gequält habe, je zäher das Material war, das geschnitten wurde, desto bissiger wurde das Messer und desto länger hat die Schärfe nach jedem Schleifvorgang mit dem Lansky Spydie-Crock gehalten. Mittlerweile kann ich den Biß der Schneide nur noch als "fies" bezeichnen.
Alles in allem: ein wirklich universelles Strandmesser, bei dem man sich über nichts Gedanken machen muß. Schade ist nur Eines: Im Spyderco-Forum wird geunkt, dass das Aqua Salt schon wieder auf der Abschussliste der Modellpolitik steht…
Gruß,
Herr Esch
ich habe einige Wochen auf der schönsten Sandbank der Welt verbracht, der Nordseeinsel Juist. Der ideale Ort, um das Aqua Salt in derjenigen Umgebung zu testen, für die es gemacht wurde. Meine Eindrücke möchte ich Euch nicht vorenthalten.
Meine Vorgaben an ein Strandmesser waren folgende:
- höchstmögliche Korrosionsbeständigkeit, auch im Salzwasser;
- feststehend, jede Mechanik fällt irgendwann dem Sand zum Opfer;
- bissige Serrations, um auch zähes Tauwerk und Netze kappen zu können;
- leichte Nachschärfbarkeit mit einem kleinen Lansky Crock-Stick;
- zumindest teilweise auffällige Farbe, neverlost-Effekt;
- Kunststoffscheide, kein enges Kydex-Kondom, da überall viel Sand im Spiel ist;
- möglichst universell einsetzbare drop-point-Klinge. Blunt, sheepfoot etc. nicht notwendig, da kein Einsatz auf einem (Schlauch-)Boot oder als Rettungsmesser.
Die Entscheidung fiel dann zugunsten des Spyderco Aqua Salt, Serrated Edge, mit gelbem Griff aus. Ich habe es nicht bereut.
Die Oberflächenstruktur des Griffes krallt sich regelrecht in die Hand. Anfangs hatte ich mir eine Handschlaufe aus Flexcord gebastelt. Die erwies sich aber nicht als notwendig. Selbst direkt in der Brandung hatte ich niemals ein unsicheres Gefühl. Abends war es oft notwendig, den Griff von Schlick zu reinigen. Das habe ich mit Flüssigseife gemacht, und auch dabei ist mir das Messer nicht weggerutscht.
Die Scheide besteht aus Kunststoff, allerdings nicht Kydex, wie es in manchen Shop-Beschreibungen dennoch heißt. Das Messer klappert etwas in der Scheide. Zum Glück. So knarzt nicht gleich jedes Sandkorn unangenehm auf der Klinge.
Die Scheide bietet die üblichen Befestigungsmöglichkeiten und ist mit einem G-Lock ausgestattet, dass sich leicht über Gürtel oder Gurte streifen lässt und auch am Saum der Hosentasche genug Klemmwirkung erzielt, um sicher zu sitzen.
Die modifizierte drop-point-Klinge verfügt über eine hohe Stabilität. Selbst das Öffnen von Austern war kein Problem. Der relativ stark ausgeprägte Hohlschliff wäre zwar im filigraneren Kücheneinsatz etwas hinderlich, aber für diesen Zweck ist das Messer auch nicht gedacht. Ansonsten erledigt das Messer jede Aufgabe zuverlässig. Dicke Nylonseile, Fischernetze, Kunststoffe, Getränke-Blechdosen, ich habe alles zerlegt, was ich gefunden habe. Auch das Schnitzen und Anspitzen von Pflöcken oder Pfählen ist ohne Mühe möglich, trotz der Serrations.
Damit sind wir bei dem Punkt, der mich am meisten überrascht hat: Dem Schneideverhalten des H1-Stahles. Je mehr ich die Schneide gequält habe, je zäher das Material war, das geschnitten wurde, desto bissiger wurde das Messer und desto länger hat die Schärfe nach jedem Schleifvorgang mit dem Lansky Spydie-Crock gehalten. Mittlerweile kann ich den Biß der Schneide nur noch als "fies" bezeichnen.
Alles in allem: ein wirklich universelles Strandmesser, bei dem man sich über nichts Gedanken machen muß. Schade ist nur Eines: Im Spyderco-Forum wird geunkt, dass das Aqua Salt schon wieder auf der Abschussliste der Modellpolitik steht…
Gruß,
Herr Esch