Gas Härteofen /Weichglühen etc.!

Torsten Pohl

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Irgendwann hatten wir das Thema schon mal vor 1-2Jahren finds aber nicht mehr Cyrus sagte damals mach dir ein Faß zurecht, funktioniert Klasse!!!
Naja was soll ich sagen ich hab das damals auch gebaut, tauchte ja schon immer wieder mal auf den Bildern auf, habs aber nie vorgestellt.
Was ich hiermit mache, vielleicht Interessiert es ja jemand!:D

Vorweg die Daten 60L Ölfass, 2lage Hochtemp Wolle 1400Grad und ne dünne Schicht Hochofenbeton, gerade soviel das die Watte satt bedeckt ist und nirgends mehr offen liegt.
Brenner wie gehabt.
Ich kann durch das normale Manometer wirklich fast gradgenau die Temperatur halten wie ich will, dafür dient ein K-Fühler im Mantel nebst Multimeter zur optischen Kontrolle, knapp vorm Innenraum eingebaut. mehr isses nicht. so hab ich bei 0,5bar nach etwa 40min zB. genau 820Grad und da verändert sich dann absolut auch über std. nichts mehr das geht so bis eta 1200Grad höher hab ich ihn nie getestet, wozu auch.
Max. Härtelänge ist, wenn ich die diagonale nutze ca.70cm, was ich noch nie gebraucht habe.
Verzundern findet fast überhaupt nicht statt, wirklcih minimalst wenn überhaupt eher wie ein leichter Belag der sich wegwischen lässt.
Mein Fazit ich leibe es, auch zum Weichglühen etc. perfekt.

Tschau Torsten

PS. Bilder wie gewohnt mist!!

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Hallo Torsten

einen prima Gashärteofen hast Du da gebaut :super:

Habe ich das richtig verstanden, daß Du den Ofen nur einmal auf gewünschte Temperatur bringst und der Ofen speichert diese dann über Stunden hinweg ohne nachheizen?

Ich frage deshalb, weil ich mir letztes Jahr einen aus Ytong Steinen gebaut habe und das war ein Reinfall. Ich mußte ca. alle 10 min mit dem Brenner nachheizen. Das war einfach nur stressig und der Gasverbrauch dementsprechend hoch. Da habe ich den nach zweimaligen Gebrauch in den Bauschutt entsorgt.

Ich habe da noch ein paar Fragen:
Wie weit reicht der Temperaturfühler in den Brennraum?
Wie groß ist die längliche Öffnung an der Öffnungsklappe zwecks Zuluft?
Wenn der Ofen auf der gewünschten Temperatur ist, verschließt Du auch die Brenneröffnung?

Gruß Dieter
 
Der Brenner bleibt die ganze Zeit über an.

Die Öffnung vorne an der Klappe ist nicht für Zuluft, sondern Abluft, damit sich kein Druck aufbaut.

Zuluft holt sich der Brenner wie gewöhnlich mit dem Gasstrom durch den Venturi-Effekt.

Auch ich finde, dass das eine sehr gelungene Konstruktion ist!

P.S. der Brenner von Peter Abel ist immernoch der Beste!
 
Richtig verstanden!

Brenner bleibt an, und durch den Gasdruck selbst lässt sich die Temperatur regeln und einstellen.

Der Gasverbrauch ist aber sehr moderat, i.d.R läuft der stundenlang mit dem was aus der eigentlich leeren Flasche noch rauszuhohlen ist.
Und ich fahre die Flaschen schon im Wasserbad beim Essenbetrieb sehr weit runter.
Sinn macht diese größe eh nur wenn man den nicht täglich braucht in habe es mir daher angewöhnt immer ein paar Klingen identischen Grundmaterials zu machen und die Restwärme dann gleich noch zum weichglühen auszunutzen.

Der Fühler ist nicht direkt im Brennraum, sondern damit er ein wenig länger lebt, versteckt in einem kleinem dickwandigem Röhrchen eingesetzt mit Wärmeleitpaste.
Das Construkt sitzt dann im oberem Teil des Ofens quer im Hochofenbeton so knapp wie irgendmöglich zum Brennraum.
Mit einer nichtgeeichten Temperaturmeßpistole verglichen, ist kein nennenswerter Unterschied zur Anzeige des Mutimeters feststellbar.
Und nach ausreichender Aufheizzeit eine wirklich fast 100% gleichmäßige Wärmeverteilung im Ofen (Ausnahme ist die Aufprallfläche der Flamme!).
Verzunderung findet praktisch nicht statt, zumindest nicht nennswert.
Öffnen tue ich den Ofen im Betrieb eigentlich nur für das gezeigte Bild, ansonsten arbeite ich die einzelnen Klingen einzeln durch den Schlitz ab oder lege das Werkstück zum weichglühen ein, halte ein paar std. die erforderliche Temp. und ziehe dann den Brenner und verschließe die Geschichte mit Watte.
So geschlossen verliert er die ersten paar std. je ca 40-50Grad und ab 400Grad deutlich weniger die std.
Über Nacht erkalten lassen bedeutet immer noch gut 100Grad am Werkstück am nächstem morgen.

Ganz ehrlich das Teil war ein Versuch, das das Ergebniss so gut ausfällt (wie ich finde) purer Zufall und so nicht planbar für mich, kann ja auch mal Schwein haben:D.

Tschau Torsten
 
Hallo

Ich war der Meinung, daß die Ofentemperatur über das öffnen der Ofentüre erfolgt. Da war ich auf dem Holzweg, schon allein wegen der Verzunderung.

Den Ofen werde ich mir auf jeden Fall nachbauen, bis ich mal Geld für einen elektrischen Ofen übrig habe.

Wenn noch Fragen sind, melde ich mich wieder.

Gruß Dieter
 
Ich benutze den Ofen schon seit einigen Jahren, habe allerdings einen etwas größeren, so ca. 200 l und die Tonne ist besser als jeder Elektroofen. Zumindest was das Härten angeht weil man mit der Gaszufuhr die Atmosphäre des Ofens insoweit beeinflussen kann, das man sogut wie keine Verzunderung hat. Mein Ofen ist auch bestens geeignet um lange Klingen wie Schwerter zu härten.

Der einzige Unterschied ist, dass ich einen Brenner mit Radiallüfter benutze, finde den noch besser zu regeln.
 
Hy Cyrus

dein Ofen stand ja Pate für meinen, funktioniert absolut top.:super:
Meiner ist zwar ein wenig kleiner, aber ein 200L Faß kommt irgendwann vielleicht auch noch, bisher habe ich allerdings wenig Interesse an Schwertern.
Noch mal danke für den Tip damals!!!!!

Tschau Torsten
 
Nabend

Auf dem Kamf und per PM hatten mich einige wegen weitergehenden Deatails, Bauplan etc. angesprochen.
Ich habs noch nicht geschafft wirklich ein Tutorial zu schreiben aber mal ein paar Worte dazu.

Das Gehäuse ist in meinem Fall ein 60L Ölfass Handelsüblich und bei jeder Schrauberbude zu bekommen wenns leer ist.

Isolierung ist 1Lagig nmit 1"Isolierwatte Hochtemp 1400grad, wie sie in den bekannten shops überall angeboten wird.
Gleiches gilt für den Boden und die Öffnung zum beschicken.
Darauf ist nur um die Wolle vor abbrand und die gesundheit des Benutzers zu schonen eine ganz dünne schicht Hochofenbeton.
Bei mir ist die wirklich dünn und mechanisch kaum belastbar, fast schon eher einem Anstrich aufgebracht.

Also die Arbeitsschritte grob zusammengefasst.

Faß besorgen, Füße drann, eine Seite öffnen, dort das untere drittel wieder verschließen, Brennereingang einbauen und Tür anfertigen(diese muß nicht 100% dicht schließen, irgendwo muß ja auch ein wenig Abgas raus:rolleyes:) Isolierung fertig.
In die Tür habe ich einen Schlitz gemacht mit 2,5 mal 10cm größe, den ich mit einem rest Wolle verschließe wenn der Ofen zB. weichglüht etc.

Temperaturmessung erfolgt über K-Fühler und Multimeter, beides gibts zB. bei Conrad fü zusammen rund 40.-.

Damit der Fühler das länger überlebt hab ich seitlich ein Loch durch die Isolierung gebohrt und ein 6mm Röhrchen eingesteckt.
Dieses ist mit etwas Beton zusätzlich im Brennraum befetigt und nach aussen abgedichtet.

Das wars eigentlich schon, wenn ihr einen sauber laufenden Brenner für die Gasesse habt könnt ihr auf gleiche weise einen weiteren bauen oder diesen dort verwenden und über eueren vorhanden Regler steuern.
Er sollte allerdings ab 0,1bar regeln können und der Brenner dabei sauber laufen, durch die größe des Innenraums reicht das zum regeln völlig. Notfalls kann man noch ein Nadelventil dazwischen setzen war aber bei mir nicht nötig.

Als Auflage/Ablage im Ofen dient mir ein Ytongstein der in der Länge so gekürtzt ist das vorne und hinten ein Spalt von etwa 10cm bleibt.

Die max. länge des Stückes das man härten kann reich ich noch nach habe vergessen es zu messen, kann aber jetzt schon sagen ein römisches Gladius passt rein:D

Mehr isses wirklich nicht ich hänge noch ne reihe Bilder an, und hoffe damit ist alles klar, wenn nicht her mit den Fragen.

Das ganze geht natürlich auch mit nem 200L Faß!!
Verzunderung findet fast nicht, und wenn dann nur minmalst beim härten statt, wobei ich das natürlich nur für die von mir verwendeten Stähle (C Stähle, Wootz) beziehen kann.
Der Hauptvorteil den ich sehe ist aber das zB. die zu härtende Klinge, bei eigestellter Temperatur wirklich annähernd zu 100% gleichmäßig auf Temperatur kommt egal ob dünne Spitze oder dickes Blatt (gemessen hab ich das nicht wäre dann vermutlich auch nicht haltbar, aber allein über die Glühfarben scheint das wirklich so zu sein!) Und ein überhitzen zB. der Spitze fast nicht möglich ist.
Auch ein Verzug etc. hat sich durch die Verwendung dieses Ofens drastisch reduziert.
Für mich hat sich der Bau auf jeden Fall gelohnt einen E-Ofen vermisse ich nicht mehr und den Nervenkitzel beim härten in der Gasesse vermisse ich nicht.

Tschau Torsten

PS.die Feilen auf dem Bild hatten 6std 650Grad und blieben über Nacht zum abkühlen im Ofen, sie sind definitiv weich und man kann gut sehen das sich praktisch kaum Zunder etc. gebildet hat.
Früher habe ich das wie viele in der Glut, mit der Lehm-Rohrmethode gemacht und da sahen die nicht immer so gut aus.

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Hallo Torsten
Wie fixierst du die HT-Watte vor der Beschichtung mit dem
Hochtemperaturbeton?
 
Hallo Peter
Willst du nun doch auf Gas überwechseln:confused:
Es gibt zwar auch Kleber zum fickzieren,ich weis jetzt nicht ob Torsten es hier gemacht hat,aber bei der Größe ist es Glaube ich noch nicht Notwendig wenn man genug Übermaß nimmt,dann reicht die Klemmwirkung eigentlich aus,den Rest macht dann der Beton.

Gruß Maik
 
Hallo Maik
Ab August haben wir ein neues Häuschen zur Miete, da kann ich dann
endlich wieder meinem Hobby frönen :p
Je länger ich hier über Gasessen, Gasöfen etc. lese, desto verlockender
erscheint mir diese Technik. Aber die Kohle-Esse bleibt als Ergänzung natürlich stehen!
Der Ofen von Torsten ist schon klasse. Einfach selbst zu bauen, effektiv und die Kosten halten sich auch im Rahmen.
Ein Gas-Schmiedeofen sollte auch nicht wesentlich teurer werden.
 
Davon wollte ich dich ja auch überzeugen,wenn du die Kohleesse in einem Gebäude betreiben willst,dann wirst du spätestens wenn ein Schornsteinfeger vorbei schaut der es genau nimmt merken wie Aufwendig und Dauerkosten-intensiv es werden kann und bei der Gas-Technik nur ein gutes Absauggebläse nicht schlecht ist,was aber bei jeder Staub-Qualm-Arbeit von nutzen ist.

Gruß Maik
 
Hallo Torsten,

danke für Deine Mühe!

Ich will mir einen Gas-Ofen für lange Klingen wie Schwerter bauen.
Vielleicht kannst Du oder Cyrus nochmal genauer erklären, warum sich die Hitze so gleichmässig über die Länge verteilt ?
Ich kann noch nicht nachvollziehen warum eine Schwertspitze nicht die gleiche Temperatur haben soll wie z.b. die Angel .... dazwischen liegen ja ca. 80cm ???
Wäre es hier nicht doch besser, wenn man mehrere kleine Brenner baut und über die ganze Länge verteilt um eine gleichmässigere Durchwärmung zu erhalten ?

Das soll keine Kritik sein (weil offensichtlich funktioniert es ja bei Euch) aber ich würde gerne verstehen warum es das tut ! :confused:

EDIT: Habe fleissig gegoogelt und mein Englisch ausgekramt ....
http://www.dfoggknives.com/photogallery/DrumForgePS/DrumForge.htm

Laut Don Fogg ist das Prinzip einen großen Brennraum aufzuheizen, damit sich die viele heisse Atmosphäre darin dann selbst vermischt und gleichmässig verteilt. (wenn ich das richtig verstanden habe)

Die Frage bleibt jetzt nur: Wenn man den Ofen von Cyrus aufrecht hinstellt um Schwertklingen einhängen zu können .... habe ich dann trotzdem die gleichmässige Wärmeverteilung und ein gleichmässiges Ergebnis bei der Durchwärmung?


Liebe Grüße

Nandger
 
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@Peter
Maik hat recht mit ein wenig Übermass gearbeitet und die Wolle klemmt in einem zylindrischem Raum von selbst bei dieser größe überhaupt kein Problem.
zur Not gibt es aber auch noch einen speziellen Hitzefesten Kleber dafür den brauchst du aber wirklich nicht.

@Nadger

Don ist und bleibt der Schöpfer dieser Konstruktion und die Erklärung die du gefunden hast bringt es genau auf den Punkt. Durch das große Volumen und das gleichmäíge relativ langsame Aufheizen bis zur Wunschtemperatur, ist einfach nicht mehr Hitze da. das bedeutet, das das Werkstück nur gleichmäßíg die vorhandenen Wärme aufnehmen kann, somit ist das ausglühen der Spize schlicht unmöglich.


Aufrecht stehend habe ich so einen Ofen noch nie betrieben da kann ich dir nicht viel dazu sagen, wenn du wirklich so lange Schwerter härten willst wäre es denkbar das du zB aus Ytong einfach Ablagen im innerem schaffst, damit die Hebelkraft gar nicht erst zum tragen kommt und du kannst bei der liegenden Variante bleiben.
Bei einer stehenden Variante würde ich evtl ein paar Dinge anders machen so aus dem Bauch raus, zB. denke ich das dann der Brenner kurz über dem Boden angeordnet sein sollte ohne direkt in den Raum zu feuern also evtl eine art doppelter Boden mit Schattenfuge rundum damit nur Hitze und Abgas in den eigentlichen Härteraum gelangt aber keine offenen Flamme die ja punktuell heißer wäre.
Ich würde also die Wärmezufuhr zwingen sich schon einmal ein wenig zu verteilen, bevor sie sich mit der eigentlichen Atmosphäre vermischt.
Aber bitte das hab ich so noch nie gebaut sind eher Gedankenspiele.

Tschau Torsten
 
Hallo Thorsten,

du hast die Meßleitungen deines Thermoelements mit Krokoklemmen und Kupferkabeln verlängert. Das wird den Meßwert verfälschen, das an den Übergangsstelle jeweils wieder verschiedene Metalle zusammenkommen, an denen eine Thermospannung entsteht. Wenn man's richting machen will, muß man sog. Ausgleichsleitungen verwenden, die aus den gleichen Materialien bestehen, wie das Thermo-Paar.

Wie groß der Fehler ist, kann ich nicht sagen. Wäre aber interessant...

viele Grüße,
Jan.
 
Hi Torsten,

liegend möchte ich keine Klingen härten, da man spätestens beim herausziehen um sie ins Öl zu stecken wieder Verzug durch Eigengewicht hätte.
Meine Klingen sollen reingehängt werden!

Meint Ihr sowas könnte klappen ? Hierbei würde sich die Trennwand aus Schamottstein schon aufheizen und wärme abgeben.
Die Flamme selbst würde sich auspowern und auf dem Boden durch die Öffnung in die hauptkammer als Wärme und Abgas eintreten.
In der Theorie zumindest ;-)

Gruß

Nandger
 

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@Jan hast recht,
habe auch die original Verlängerung zum K-Fühler für ein anderes Multimeter und es ist kein Unterschied meßbar. Zumindest nicht bei diesem ungeeichtem Krempel:D;)
Ich denke einen Unterschied wirst du nur messen wenn alles geiecht ist, und zu 100% auf einander abgestimmt.
Was das Conradgeraffel sicher nicht ist.
 
Nandger ich weiß es ncht wirklich.
Vom gefühl her würde ich es eher so bauen wie oben schon mal angerissen.


Tschau Torsten

PS. hoffe du erkennst auf dem paintgeklexel was ich meine.

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Mit liegend,bedeutet nicht das die Klingen auf der Seite liegen müssen,
man kann sie auch hochkant in eine einfache geschlitzte Leiste stellen,andere machen es doch auch.Na OK. ich hänge sie ja auch hochkant ins Blei,das hat aber andere gründe.

Gruß Maik
 
Ich bin auch gerade mir dabei diesen härte ofen von Don Fogg bzw. Cyrus nachzubauen.

Das einzige was mir noch fehlt ist ein radiallüfter mit ca. 96 - 126 m³ / h

wenn jemand einen zu verkaufen hat bitte mal ne mail an mich.

Gruß Murat
 
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