Seit der Jagd-&-Hund besitze ich zwei weitere Otter-Messer, ich kann an dem Stand nicht vorbeigehen.
Ich kaufte nach gründlicher Auswahl das Jagdklappmesser mit Hirschhorngriff und nur einer Klinge für 38 €. Ich hatte einige davon in der Hand und es gab etliche Unsauberkeiten, die Klingen liefen meist etwas unrund, das Finishing war schlecht. Bis ich eins fand, dessen Klinge butterweich lief, eine Freude beim Ein- und Ausklappen, und das auch sonst schön aussah.
Erst Zuhause bemerkte ich, dass die Hornschalen sehr unterschiedlich sind, links glattes braunes Horn, rechts scharf gezacktes, dunkelgraues Horn. Als hätte jemand in den falschen Korb gegriffen beim Montieren. Ein Wendemesser...
Die Klinge aber kam spitz und sehr scharf und nach etwas Bearbeitung auf dem Belgischen Brocken ist sie unglaublich scharf, die Härchen fliegen nur so. Laut Klingenätzung 440C-Stahl.
Die dazugehörige Tasche mit einem Mini-Wetzstahl ist hingegen eher Folklore, billigstes Leder, schlecht verarbeitet. Könnte man auch weglassen und das Messer 5 € billiger machen. Oder nein, besser das Messer 12 € teurer machen und sauber ausliefern, für 50 € wäre es dann ein tolles Ding.
Der furchtbar nette Seniorchef am Stand schenkte(!) mir dann noch ein Klappmesser mit Eichenholzgiff, so eines wie im ersten Posting des Threads beschrieben. Es war nicht ganz zu Ende gebaut, ich musste die zu lange Feder etwas abfeilen und die Klinge war nicht, also noch gar nicht, geschliffen. "Herr Otter" (Rainer Morsbach?) erklärte mir noch, wie ich rangehen soll und bot mir zudem eine Führung durch den Betrieb an, ich solle nur vorher anrufen. Die sind so nett, das war mir schon fast peinlich. Supernett
Das geschenkte Messer ist sauber verarbeitet, keine Mängel, und wurde ruckzuck sehr scharf. Komische Politik: sie verkaufen Messer, wo man schon genau hinsehen muss und bauen schöne Messer nicht zu Ende, um sie dann zu verschenken...
