Moin Freunde der heißen Kunst,
nachdem der Betrieb der Rennöfen auf dem Treffen in Luxemburg 2008 auch für uns ein Reinfall war, hatte ich fest beschlossen, es dieses Jahr nochmals zu Versuchen: Erfolgreich. Verhüttet wurden vorallem Restbestände diverser eisenhaltiger Substanzen mit 50-70% Fe-Gehalt.
Außer dass der Ofen rechteckig ist, ist er genau so wie in Luxemburg gebaut worden. Dieser Text mit Bildern dazu wird hoffentlich auch bald auf unserer Internetseite zu lesen sein. Den Ofen ganz ohne Gebläse zu Betreiben werde ich beim nächsten Rennfeuer testen, was wohl erst im nächsten Frühjahr sein wird. Bis dahin feile ich noch etwas am genauen Konzept.
2. Rennofenversuch 2008
Nach längerer Pause startete am Abend des 8.9.2008 die Vorbereitung zu einem neuen Verhüttungsversuch im Garten. Schon einige Monate zuvor hatte ich einen neuen Rennherd aus Grünlingen und Lehm unter einem kleinem Schutzdach errichtet, nach den üblichen Maßen des roemer-online-Ofens, war bis dato aber noch nicht zu einer Verhüttung gekommen. Nun sollten vor allem die großen Restbestände an Erzen, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hatten aufgebraucht werden. Der Ofen wurde nun mit Holz angefeuert und war schon nach wenigen Stunden absolut trocken, so dass er über Nacht ausglühen konnte. Am Morgen des 9.9.2008 wurde der noch handwarme Ofen mit Holz bis zu den Düsenstöcken gefüllt und einige handvoll Kohlen eingefüllt. Zudem wurde das Ersatzdüsenloch verschlossen, und in das andere eine Düse aus Strohlehm etwa 8 cm tief in den Ofen eingeführt. Mit Hilfe eines Feuerbohrers die Glut authentisch historisch entzündet, wurde diese vor der Düse platziert und der Ofen von uns (Ines Weiher, Raphael Richarz) angefahren. Das war um etwa 12.00 mittags.
Der Rest war schon Routine: Der Ofen wurde mit ca. 10 kg einfacher Grill-Holzkohlen aufgefüllt und danach Erz und Holzkohle im Verhältnis von 1:1 (!) zugegeben, wobei jedes Mal 500-600 g Walzzunder-Rost-Gemisch mit je einer Hand voll Sand eingestreut wurden. Bis 17:00 hatten wir insgesamt 30 Schichten aufgeschlagen, bei mäßiger Luftzufuhr durch den Doppelbalg, da wir das Eisen nicht, wie in Luxemburg, verbrennen wollten. Das 1:1 Verhältnis funktionierte prächtig, die Kohlen verbrannten nicht zu schnell. Jedoch bildete sich langsam ein Schlackesee vor der Düse, der zu einer sich langsam verschlechternden Durchlüftung des Ofens führte und einfach nicht abfließen wollte. Als um 18.30 die Schlacke schon fast zur Düse hereinschwappte wurde die Luftzufuhr unterbrochen und das Ersatzdüsenloch aufgebrochen und ab 19.00 über die 2. Düse belüftet. Zu dieser Zeit waren bereits 17,4 kg Erz im Ofen, und ich beschloss es dabei bleiben zu lassen und den Ofen nur noch herunter zu fahren. Um 21.00 wurden dann zum Abschluss noch einmal 2 kg Holzkohlen eingebracht und um 21.30 die künstliche Belüftung eingestellt. Der Ofen brannte die Nacht über aus und wurde am nächsten Morgen aufgebrochen. Leider konnte der Ofen trotz der großen „Ofentür“, also locker eingebauten Ziegelwänden zur zerstörungsfreien Entnahme der Luppe, nicht schadlos geöffnet werden, und wurde teilweise abgebrochen. Zum Vorschein kam große Luppe, die nach Abtrennung der anhaftenden Schlacke ein Rohgewicht von 4,5 kg hat und aus gutem Eisen besteht. Somit wurde die theoretische Ausbeute von 50 % des eingebrachten Eisengehaltes erschmolzen, was ein sehr gutes Ergebnis darstellt. Verbraucht wurden dafür genau 32 kg Holzkohle. Insgesamt das beste Ergebnis des roemer-online-Rennherdes überhaupt.
Aussichten:
Da wir nun das Verfahren des künstlich belüfteten Rennherdes als ausgreift (Betrieb nur mit einem traditionellem Schlauchgebläse, Erz, Holzkohle und Lehm zum Bau) empfinden und es praktisch keine Verbesserungsmöglichkeiten mehr gibt, überlege ich, den seit langem ausstehenden Versuch einen Rennfeuerofen allein durch seinen Kamineffekt zu betreiben, in die Tat umzusetzen. Selbstziehende Rennöfen haben einen großen Vorteil: Man brauchte nur 1 Person zur Bedienung, was billigeres Eisen bedeutete; Es konnten viele Öfen auf kleinstem Raum betrieben werden, da man keinen Platz für die Bläser brauchte. Zudem können selbstziehende Öfen sehr groß (bis zu 8 m) gebaut werden, was mehr Eisen pro Verhüttung bedeutete. Dies wollen wir in verkleinertem Rahmen nachempfinden.
Dafür wurde der Rennherd wieder aufgebaut und mit 4 Düsenlöchern versehen. Dann wird der Ofen noch auf mindestens 110-120 cm über den Düsenlöchern aufgestockt und nach obenhin auf ca. 20 cm verjüngt. Der Ofen wird dabei nur bis maximal 50 cm hoch gefüllt, der Rest fungiert als Kamin. Ob diese Höhe/Geometrie ausreicht, werden kommende Versuche zeigen.
nachdem der Betrieb der Rennöfen auf dem Treffen in Luxemburg 2008 auch für uns ein Reinfall war, hatte ich fest beschlossen, es dieses Jahr nochmals zu Versuchen: Erfolgreich. Verhüttet wurden vorallem Restbestände diverser eisenhaltiger Substanzen mit 50-70% Fe-Gehalt.
Außer dass der Ofen rechteckig ist, ist er genau so wie in Luxemburg gebaut worden. Dieser Text mit Bildern dazu wird hoffentlich auch bald auf unserer Internetseite zu lesen sein. Den Ofen ganz ohne Gebläse zu Betreiben werde ich beim nächsten Rennfeuer testen, was wohl erst im nächsten Frühjahr sein wird. Bis dahin feile ich noch etwas am genauen Konzept.
2. Rennofenversuch 2008
Nach längerer Pause startete am Abend des 8.9.2008 die Vorbereitung zu einem neuen Verhüttungsversuch im Garten. Schon einige Monate zuvor hatte ich einen neuen Rennherd aus Grünlingen und Lehm unter einem kleinem Schutzdach errichtet, nach den üblichen Maßen des roemer-online-Ofens, war bis dato aber noch nicht zu einer Verhüttung gekommen. Nun sollten vor allem die großen Restbestände an Erzen, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hatten aufgebraucht werden. Der Ofen wurde nun mit Holz angefeuert und war schon nach wenigen Stunden absolut trocken, so dass er über Nacht ausglühen konnte. Am Morgen des 9.9.2008 wurde der noch handwarme Ofen mit Holz bis zu den Düsenstöcken gefüllt und einige handvoll Kohlen eingefüllt. Zudem wurde das Ersatzdüsenloch verschlossen, und in das andere eine Düse aus Strohlehm etwa 8 cm tief in den Ofen eingeführt. Mit Hilfe eines Feuerbohrers die Glut authentisch historisch entzündet, wurde diese vor der Düse platziert und der Ofen von uns (Ines Weiher, Raphael Richarz) angefahren. Das war um etwa 12.00 mittags.
Der Rest war schon Routine: Der Ofen wurde mit ca. 10 kg einfacher Grill-Holzkohlen aufgefüllt und danach Erz und Holzkohle im Verhältnis von 1:1 (!) zugegeben, wobei jedes Mal 500-600 g Walzzunder-Rost-Gemisch mit je einer Hand voll Sand eingestreut wurden. Bis 17:00 hatten wir insgesamt 30 Schichten aufgeschlagen, bei mäßiger Luftzufuhr durch den Doppelbalg, da wir das Eisen nicht, wie in Luxemburg, verbrennen wollten. Das 1:1 Verhältnis funktionierte prächtig, die Kohlen verbrannten nicht zu schnell. Jedoch bildete sich langsam ein Schlackesee vor der Düse, der zu einer sich langsam verschlechternden Durchlüftung des Ofens führte und einfach nicht abfließen wollte. Als um 18.30 die Schlacke schon fast zur Düse hereinschwappte wurde die Luftzufuhr unterbrochen und das Ersatzdüsenloch aufgebrochen und ab 19.00 über die 2. Düse belüftet. Zu dieser Zeit waren bereits 17,4 kg Erz im Ofen, und ich beschloss es dabei bleiben zu lassen und den Ofen nur noch herunter zu fahren. Um 21.00 wurden dann zum Abschluss noch einmal 2 kg Holzkohlen eingebracht und um 21.30 die künstliche Belüftung eingestellt. Der Ofen brannte die Nacht über aus und wurde am nächsten Morgen aufgebrochen. Leider konnte der Ofen trotz der großen „Ofentür“, also locker eingebauten Ziegelwänden zur zerstörungsfreien Entnahme der Luppe, nicht schadlos geöffnet werden, und wurde teilweise abgebrochen. Zum Vorschein kam große Luppe, die nach Abtrennung der anhaftenden Schlacke ein Rohgewicht von 4,5 kg hat und aus gutem Eisen besteht. Somit wurde die theoretische Ausbeute von 50 % des eingebrachten Eisengehaltes erschmolzen, was ein sehr gutes Ergebnis darstellt. Verbraucht wurden dafür genau 32 kg Holzkohle. Insgesamt das beste Ergebnis des roemer-online-Rennherdes überhaupt.
Aussichten:
Da wir nun das Verfahren des künstlich belüfteten Rennherdes als ausgreift (Betrieb nur mit einem traditionellem Schlauchgebläse, Erz, Holzkohle und Lehm zum Bau) empfinden und es praktisch keine Verbesserungsmöglichkeiten mehr gibt, überlege ich, den seit langem ausstehenden Versuch einen Rennfeuerofen allein durch seinen Kamineffekt zu betreiben, in die Tat umzusetzen. Selbstziehende Rennöfen haben einen großen Vorteil: Man brauchte nur 1 Person zur Bedienung, was billigeres Eisen bedeutete; Es konnten viele Öfen auf kleinstem Raum betrieben werden, da man keinen Platz für die Bläser brauchte. Zudem können selbstziehende Öfen sehr groß (bis zu 8 m) gebaut werden, was mehr Eisen pro Verhüttung bedeutete. Dies wollen wir in verkleinertem Rahmen nachempfinden.
Dafür wurde der Rennherd wieder aufgebaut und mit 4 Düsenlöchern versehen. Dann wird der Ofen noch auf mindestens 110-120 cm über den Düsenlöchern aufgestockt und nach obenhin auf ca. 20 cm verjüngt. Der Ofen wird dabei nur bis maximal 50 cm hoch gefüllt, der Rest fungiert als Kamin. Ob diese Höhe/Geometrie ausreicht, werden kommende Versuche zeigen.