AW: Und wem fällt da was auf?
Das beeindruckendste Beispiel das ich bisher gesehen habe ist eine Klinge, die man in Finnland gefunden hat. Die ist als letzte Klinge im Buch "Swords of the Viking Age" abgebildet. Bei der läuft eine Bahn nicht nur im Zickzack, sondern macht sogar noch an der Spitze eine Wende und läuft zurück. Diese Klinge ist sowieso total krank mit einem halben Dutzend verschiedener Muster auf Torsionsbasis: Schlange, Schachbrett und so weiter. Falls Du die Bilder/das Buch nicht kennst, melde Dich und ich zeig's Dir.
Hi Achim,
die von Dir genannte Klinge, welche auch schon schmiedetechnisch rekonstruiert wurde und ich gehärtet habe und mit der ich mich sehr sehr viel auseinandergesetzt habe, kenne ich also ganz gut.
Den Rohling geschmiedet hat mein Ex-Geselle Jens Eichler.
Da aber sind keine Bänder welche in der Reihe verspringen. Vielmehr ist dort eine Schlange auf einer Klingenseite und einige andere Schwierigkeiten(Spielereien).
Die Schlange entspringt aus einem Torsionsband und legt sich auf insgesamt drei andere Bänder geschlängelt bis zum Ort usw..
Auch ist das aus Torsionsbändern bestehende Rautenmuster bei den anderen angesprochenen Klingen, die Rauten sind innen verfüllt, bzw. die Bänder eingeschmiedet, auch was anderes.
In den Büchern Sword of Viking Age; The Metallography of Early Ferous Edge Tools and Edged Weapons; Sachsen und Angelsachsen(Zur Schmuck-u.Waffentechnik); in den Korrespondensblättern von Willem J.H.Willems und Jaap Ypey und anderen Büchern wird von keinem Klingenaufbau mit in den Linien versetzten Torsionsbändern geschrieben. Ein Fundstück ist mir also nicht bekannt in diesem Aufbau.
Wohl aber sind da weitaus schwierigere Aufbauten aus Bändern zu sehen. Auch weggeklapte Bänder usw., was aber immer nur einseitig geschmiedet werden konnte und wieder was ganz anderes ist.
Und das größte Problem bei den Nachschmiedungen, ist immer die Länge.
Wir haben erst gestern ein Modell für das Württembergische Landesmuseum fertiggestellt. Ein Stückbereich einer Schwertklinge mit einseitiger Schlange, Zwickel,Torsionsbändern,Mittellagen, Schneiden. Wir haben 3 Wochen an vielen Schmiedeversuchen gearbeitet, bis wir die Sache unserer Meinung nach gut rekonstruiert haben. Nur das auf einer Länge einer Schwertklinge zu schaffen ist weitaus schwieriger. Meine Hochachtung gillt echt den Schmieden von damals.
Gruß Markus