Mal wieder Blasebalg!

Torsten Pohl

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Hier in diesem ätlerem Thread wird ein Japanischer Blasebalg ziemlich gut beschrieben, so einer solls dann auch werden. Geburtstagsgeschenk für einen guten Freund!
Auch wenn ich mir die Funktonsweise gut vorstellen kann, hat jemand mal ein konkretes Bild davon, der den mechanischen Aufbau detailiert darstellt?
Oder noch besser gleiche ne ordendliche Konstruktionsskizze??
Würde gerne Siebdruckplatten dafür nehmen, (ausser das es nicht authentisch ist,) spricht was dagegen?

Tschau Torsten
 
Hi Torsten,

Geonohl hat so ein Ding gebaut, und zwar in vollendeter Form.
Er hatte ihn letztes Jahr zum 2ten Rheinischen Rennfeuertreffen dabei.

Gruss unsel
 
Hallo Thorsten,
im Buch von Kapp, Kapp und Yoshihara, "Japanische Schwertschmiedekunst" ist eine sehr gute Skizze und im Text stehen Maße.
Bemerkenswert: Als Dichtung wird traditionell Waschbärenfell verwendet...Aber wenn du Siebdruckplatten verwendest geht vielleicht auch Katze :)....

Gruß, Jan.
 
Hallo Torsten,

die Beste Seite, die ich zu den Teilen kenne ist die hier:

http://64.176.180.203/boxbellows.htm

Da steht eigentlich alles was man wissen muss kurz und knapp zusammengefasst.
Incl. Skizzen, Bilder usw...

Schichtholz in irgendeiner Form bietet sich an...
Irgendwas, das sehr stabil ist (je nachdem wie groß Du das Teil baust)
aber gleichzeitig moeglichst leicht..
Wenn so ein Teil mit 120cm Laenge (dann hat er auf jeden Fall richtig Dampf..!) gebaut wird, kann das ruckzuck verdammt schwer werden..

Beste Gruesse,
-Klingenklopfer-
 
Interessant das es in Japan mal Waschbären gegeben haben soll.:confused:
Könnte das mal jemand verifizieren?
 
AW: Mal wieder Windbeweger!

Ja, ich hab so ein Ding Gebaut.
In einzelne Platten zerlegbar. Mit dem immer mal wieder dran arbeiten, und jede Menge nachdenken und umbauen, an Kleinigkeiten, hat das gut 2 Jahre gedauert.
Ich habe nach Dachsfellen für die Dichtungen gesucht, die in Japan und auch Deutschland dafür traditionell verwendet werden.
Es war sehr schwierig, die günstigste Stelle ist wohl ein Internet-Auktionshaus, wenn man Felle mit Löcher kauft, auf die kaum jemand bietet.
Ich hatte bei mehreren Fellverarbeitern in der Stadt herum gefragt und da immer nur gehört das sie Waschbär hätten, aber kein Dachs.
Der Dachs wird dort nicht (mehr) verarbeitet.
Der Waschbär kommt aus Nordamerika und war vor 100 Jahren noch nicht in Japan, soweit ich weis.
Dachs soll haltbarer sein, aber ich habe schließlich Streifen eines gekürzten Waschbär Mantels geschenkt bekommen:p.

Die reichten nicht ganz herum, also habe ich oben an dem Kolben, wo weniger Belastung ankommt, Schulterstücke aus einem noch herum liegenden Chinchilla? Fell verwendet.

Ich habe einen sehr großen Windbeweger gebaut wil er zur Belüftung von Rennfeuern gedacht war (ist).
Die Länge von 1,2m hat sich nicht so bewährt weil ein so weiter Hub zu anstrengend ist bzw. nicht ohne hin und her rutschen auf einem Sitz zu bedienen ist.
Wenn mehr Wind gebraucht wird, muß man eher den Querschnitt vergrößern als die Länge.
Wenn man ihn im Hocken bedient und mit zwei Leuten, die Kolbenstange schaut bei meinem auf beiden Enden heraus, kann man die Länge ausnutzen.
Bei dem Rheinischen Rennfeuertreffen wurde das Gebläse zeitwiese von vier Schülern bedient:steirer:. Das gab Wind!:D! (das war der letzte Versuch als die Düsen zu gingen).

Für ein Schmiedefeuer ist die Größe aber klar überdimensioniert und die in dem oben genannten Buch angegebene Größe wird alle mal ausreichen. Bei meinen fliegen die Kohlen aus den Schmiedefeuer wenn mal ein Zuschauer zeigen will was er kann:rolleyes:.

Für Fragen zu Einzelheiten bitte Mail senden.
 
:super: wow danke für die Tips, also das Buch werde ich mir gleich mal besorgen und der Link erklärt ja wirklich fast alles.:ahaa:

Das mit dem Dachsfell:eek: ist nicht euer ernst oder??
Ich glaube falls doch, schaue ich micht diesbezüglich nach ner alternative um.

Irgendwie find ich die Dinger mitlerweile richtig Klasse nachdem ich mich so ein wenig reingelesen habe, mal sehn wie das in der Praxis hinhaut.

Tschau Torsten
 
Ich fahre im Jahr wenigstens an einem halben Dutzend überfahrenen ausgewachsenen Dachsen vorbei, die sich sicherlich noch abziehen lassen, um deren Fell gerben zu lassen.

Abgesehen von Dichtungen könnte man ja noch stilvolle Keltenumhänge daraus machen :super: ,.....oder?
Gute Rasierpinsel sind übrigens auch aus Tasso ( Dachs):)

unsel
 
Hallo Zusammen,

also fuer mich ist das mit dem Dachsfell hier so wichtig wie das abschrecken in Pferdeurin oder eine andere Spezialitaet....

:)

Da kann man - klar - auch improvisieren...


Und die Loecher zum ansaugen der Luft...
Wenn man will, kann man da ein Stueck Gummi um die Oeffnung kleben um etwas mehr abzudichten.
So wie ich die Teile kenne, haben die aber so viel Dampf, das es ueberhaupt nichts ausmacht, ob die Ansaugloecher abgedichtet sind oder nicht. Natuerlich sollten die Holzplatten halbwegs plan aufeinanderliegen.

Die 120cm Lange muessen von einer Person, wenn sie vorm Feuer sitzt ja auch nicht immer voll ausgenutzt werden..
Je nachdem was man macht, reicht es auch, wenn man etwas weniger Hub benutzt..

Mir persoenlich ist von der Arbeitsweise (Lueftung ohne Strom zum Schmieden) allerdings ein Radial-Ventilator mit Getriebe und Handkurbel oder sowas lieber...
Also was zum Drehen um Luft zu erzeugen...
Finde ich auf Dauer angenehmer und einfacher wie diese Bewegung fuer die Japanischen Luefter..
Und die Bauweise ist um einiges kleiner (gerade auch im Hinblick auf Platz, Aufbewahrung und Transport..)

Beste Gruesse,
-Klingenklopfer-
 
Klingenklopfer, die Geschichte hat leider keine Rücksicht auf dein Empfinden genommen, also kann man getrost davon ausgehen dass Dachsfell sich wegen seiner Wiederstandskraft durchgesetzt hat, und deswegen bei stark Mechanisch beanspruchten Maschinenelementen zum Einsatz gekommen sind.

Radialgebläse wie wir sie heute an jeder Ecke antreffen wären jenen Altvorderen sicher auch genehmer gewesen, leider kam in jenen Regionen keiner auf die Idee damit Luft zu befördern, denn die Hydrauliker unter jenen kannten bereits Radialpumpen. (china)

unsel
 
Last edited:
Hallo

das wird ein Geschenk an einen der sich sowas wünscht (klar probier ich das dann auch mal selbst aus).
In erster Linie ist erst mal die Funktion gefragt, Optik autentität erst mal zweitrangig.

Was ahtten eigentlich die alten Kelten ist da was belegt, ich kenne Specksteinessen die so gefunden sind aber ein Lederbalg oder so ist mir unbekannt, wer weiß................

Tschau Torsten
 
Das habe ich auch noch nicht gehört. Aber es gibt Dachse (TANUKI), vielleicht sind die gemeint?

Bei Kapp und Yoshihara steht in der deutschen Ausgabe "Waschbär", aber das kann natürlich gut ein Übersetzungsfehler sein. Ich habe mal kurz gegoogelt: Tanuki heissen auf englisch "japanese racoon dog". Und racoon ist der Waschbär.
Übrigens sind Tanuki wohl auch keine Dachse:

Zitat: "Tanuki werden oft fälschlich als Dachse oder Waschbären gedeutet, daher wählt man auch gerne "Dachs" als Übersetzungswort. Tanuki sehen aber nicht nur ganz anders aus als heimische Dachse, sie zählen auch zoologisch zur Familie der Hunde. Im Unterschied zum Hund können sie allerdings nicht bellen" (Quelle)

Also doch eher Hundefell als Katzenfell?

Gruß von Jan, der sich zu oft von Nebensächlichkeiten ablenken läßt...
 
Die Japaner die ich bei einer Vorführung sah, ließen mich in ihr Gebläse sehen.
Die Dichtung war ein Streifen eines alten Teppichs. Da der aber wohl nicht so gut gleitet wie ein Fell (manche nehmen als ersatz auch Kaninchenfell)war auf den Boden ein Spigelglas gelegt.

Übrigens sind relativ dichte Ventile wichtig. Mir währ das Gebläse schon fast abgebrannt.
 
Hi
Meine Kiste ist zwar nur 60cm l x 20cm b x 40cm, aber da hat selbst gemachter Filz gereicht.Das mit dem Waschbärfell war auch nur am Rande erwähnt,ob das ernst zu nehmen ist ??.Das Fell muß das Gewicht des Schiebers aufnehmen und oben auch noch Abdichten,deshalb habe ich Filz genommen weil es fester ist.

Gruß Maik
 
Ich bau mal eine und zeig sie dann hier, rigendwie hat das Thema ja was, ich hab noch zwei billig Linearführungen hier liegen (ja ich weiß nicht original:rolleyes:, die taugen eh nicht mehr viel aber dafür werden sie reichen.) die werd ich da unsichtbar verwursteln, dann lässt sich der Schieber vermutlich auch leichter dauerhaft rundum abdichten.

Tschau Torsten

PS:
danke für die Tips mir ist mitlerweile klar wie/was/wo:super::super::super:
 
Bei Kapp und Yoshihara steht in der deutschen Ausgabe "Waschbär", aber das kann natürlich gut ein Übersetzungsfehler sein. Ich habe mal kurz gegoogelt: Tanuki heißen auf englisch "japanese racoon dog". Und racoon ist der Waschbär.
Übrigens sind Tanuki wohl auch keine Dachse:

Zitat: "Tanuki werden oft fälschlich als Dachse oder Waschbären gedeutet, daher wählt man auch gerne "Dachs" als Übersetzungswort. Tanuki sehen aber nicht nur ganz anders aus als heimische Dachse, sie zählen auch zoologisch zur Familie der Hunde. Im Unterschied zum Hund können sie allerdings nicht bellen" .....Also doch eher Hundefell als Katzenfell?.....
Danke für die Info (Man learns never out)....

Gruß

sanjuro
 
AW: Mal wieder Kastengebläse!

Ich hatte auch etwas im Netz gesucht, es gibt auch einen Rüsseldachs/Riesendachs in Japan. Einige andere Arten werden mit verbreitungsgebieten von China bis Indonesien beschrieben, die könnten auch auf Japan zu finden sein.

Ich weise nochmal auf das Buch
Peter Tunner
Stabeisen und Stahlbereitung in Frischherden oder der wohlunterrichtete Hammermeister; Freiberg 1858,
hin.

Da wird Filz (Ölgetränkt) nur bei gusseisernen Gehäusen empfolen.
Es werden verschiedene Felle erwähnt, müsste ich mal nachblättern.

Gebläse, mit rotierenden Schaufelartigen Bauteilen, werden zwar gelobt wegen des gleichmäßigen Luftstroms aber getadelt wegen der ineffektivität (man braucht mehr Energie) um die gleiche Luftmenge, bei gleichem Druck zu bewegen.
Die Gusseisernen Kolbengebläse (zylindrisch) werden sehr gelobt als wartungsarm, fast ewig haltbar, gut dicht, nicht brennbar, bei hohen und niedrigem Druck verwendbar,...; es werden sogar Angaben zur benötigten Eisenmenge gemacht.
Diese haben auch nur Ventiele an den Stirnseiten um die Baulänge verkleinern zu können.
Es werden auch Kastengebläse aus Blechplatten erwähnt.
Da werden Kastengebläse auch mit Maschinellem Antrieb beschrieben, die platzsparend senkrecht gestellt werden, was auch eine gleichmäßigere Dichtungsabnutzung zur Folge hat.
 
Hi
Hier Bilder von meiner Kiste.
Der Schieber ist leicht rausnehmbar,weil der Schieber im Betrieb nur bis zum Ventil geht.
Man kann sie auch als Transportkiste und als Sitzgelegenheit benutzen.
Öl zum gleiten würde ich auch nur für welche aus Metall nehmen.
Man sollte aber auch Holz nehmen was sich nicht so leicht verzieht oder aufquellt.

http://messerforum.net/fotoalbum/data/500/Blase-Kiste_001.JPG
http://messerforum.net/fotoalbum/data/500/Blase-Kiste_002.JPG
http://messerforum.net/fotoalbum/data/500/Blase-Kiste_003.JPG
http://messerforum.net/fotoalbum/data/500/Blase-Kiste_004.JPG


Gruß Maik
 
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