Mosaikpin-herstellung

klingenkarl

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Hallo erstmal!

Ein tolles, umfangreiches und sehr informatives Forum habt ihr da!
Ich interessiere mich erst seit kurzem für Messer(herstellung) und bin daher ein newbee. Also seid bitte nicht zu streng mit mir :)

Zu meinen Fragen:
Letztens hab ich versucht einen einfachen Mosaikpin selber herzustellen. (drei kleine Röhrchen in einem 6mm Rohr, Messing)
Füllen wollte ich das ganze mit Phosphor-Kupfer-Hartlot.
Leider hat das nicht ganz funktioniert, weil das Lot nicht so gut in die Spalten geronnen ist, wie ich mir das vorgestellt habe.

Was kann man da machen? Normalerweise weden MPins ja mit Kunststoff ausgefüllt, oder? Mit welchem (geht vl auch 2K-Kleber)?
Hat vielleich jemand Erfahrung mit der Herstellung?

Danke!
 
Dankeschön für die schnelle Antwort!
Dennoch würde es mich reizen, den Pin mit Metall zu füllen.
(Hasse Kunststoff :argw:)
 
Mosaikpin-Herstellung

....Dennoch würde es mich reizen, den Pin mit Metall zu füllen.
(Hasse Kunststoff....
Was ich über das Löten weiß, lässt mich vermuten, dass Du das Röhrchen nur dann mit Lot füllen kannst, wenn es in voller Länge erwärmt wird. Die erforderliche Kapillarwirkung wird aber das Lot nur auf eine gewisse Steighöhe "ziehen", daher bedarf es da sicher geeigneter Maßnahmen, z.B eines einseitig geschlossenen Röhrchens.

Wenn ich diese Aufgabenstellung hätte, würde ich vermutlich mit Lot in Pulverform arbeiten und die Volumenverkleinerung durch das Zusammensintern an einem Ende mit Lot von der Stange ergänzen. Aber das ist jetzt ein rein theoretischer Ansatz.

Gruß

sanjuro
 
Ich hab den Pin möglichst kurz gemacht (ca. 40mm, eben wegen der Kappilarwirkung) und alles gleichmäßig und ziemlich heiß gemacht. Hat nichts genutzt.
Das mit dem Pulver ist eine gute Idee. Wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Aber kann es da nicht passieren, dass sich Lufteinschlüsse bilden?
 
Moin.

Gibt es einen speziellen Grund, warum Du Hartlot nimmst?

Das ist schon mit Weichlot oder halt reinem Zinn was für Leute mit viel Geduld. (Habe sowas ja auch schon probiert:D)

Dein Hartlot läßt sich übrigens mit Schleifpapier oder einer feinen Feile in "Pulverform" bringen.

Gruß
chamenos
 
hm, ich würde weichlot nehmen.. dann sollte das kein grosses problem sein?

das röhrchen erwärmen auf löttemp, und das lot dann reingeben (in drahtform, oder sogar giessen..)
 
Ich habe mal D-Sub9 Steckergehäuse mit einem 2K Polyurethangiessharz ausgegossen, das Zeug ist auch in die letzte Ritze gekrochen. Könnte mir vorstellen, daß es hier auch sehr gute Dienste verrichtet.

z.B. sowas hier
http://de.farnell.com/108786/werkstatt-labor-burobedarf/product.us0?sku=electrolube-ur5041rp250g

Die Masse die ich hatte war schwarz, es gibt das Zeug aber zumindest auch in blau und weiss.

Anmischen war auch sehr einfach, die beiden Komponenten waren in einem Beutel, aber durch eine Klammer getrennt. Man muß also nur die Klammer entfernen und den Beutel gut durchkneten.

Gruß,
JoBe
 
Mosaikpin-Herstellung

Ich hab den Pin möglichst kurz gemacht (ca. 40mm, eben wegen der Kapillarwirkung) und alles gleichmäßig und ziemlich heiß gemacht. Hat nichts genutzt.
Das mit dem Pulver ist eine gute Idee. Wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Aber kann es da nicht passieren, dass sich Lufteinschlüsse bilden?
Sicher ist das ein Risiko, aber dafür gibts ja Schleuderguss. Ich würde mal einen Profi zu dem Thema befragen, bevor Du alle Techniken der Welt selbst erlernen musst. Das wären nach meiner Kenntnis Goldschmiede und Zahntechniker.

Viel Erfolg! Wenn Du dann mal ein paar Meter Ganzmetall-Pins vorrätig hast, werde ich gern Dein Kunde! Die Idee finde ich nämlich auch gut.

Gruß

sanjuro
 
AW: Mosaikpin-Herstellung

Was ich über das Löten weiß, lässt mich vermuten, dass Du das Röhrchen nur dann mit Lot füllen kannst, wenn es in voller Länge erwärmt wird. Die erforderliche Kapillarwirkung wird aber das Lot nur auf eine gewisse Steighöhe "ziehen"

Hallo sanjuro,

das sehe ich auch so.
Aber das Giessen von oben nach unten macht wegen der Lufteinschlüsse genauso Probleme.

Deshalb würde ich folgendes versuchen:
Ein Schmelzbad mit dem (Weich)-Lot, das Röhrchen mit Flussmittel und Füllung erwärmen, in die Schmelze stellen und dann die Luft oben absaugen.

Oder eben umgekehrt:
Das Röhrchen in ein U-förmiges Rohr mit Trichter einsetzen und giessen, so dass das Lot von unten nach oben durch das Röhrchen strömen kann.

Hans
 
man könnte die Schmelze eigentlich mit Unterdruck in den Pin ziehen lassen. Nach dem "Strohhalmprinzip".
Wobei man bei diesem "Strohhalm" nicht mit dem Mund anziehen sollte ;)
 
Ich weiß nicht, ob Mosaikpins in Messing... noch den selben Effekt haben wie normale.
Gerade der harte Kontrast Schwarz-Gold usw. macht doch die reizvolle Optik von Mosaikpins aus.
Bei Ganzmetallpins muß man sicher ganz genau hinschauen, um da noch ein Muster zu erkennen.
 
hallo
wegen dem Kontrast was ist denn, wenn man eben wie oben schon angesprochen einfach Zinn nimmt und das eventuell, wie schon angesprochen über ein Zinnbad in den Pin einbringt, wobei es natürlich schwierig werden könnte, dass alles ausgefüllt wird aber bei entsprechender Temperatur könnte das klappen oder?
 
@Flaming-Moe: Denke eigentlich, das sich bei richtiger Materialwahl durchaus gut zeichnende Muster herstellen lassen sollten - geht doch bei Mokume auch, warum dann nicht hier?!?

Sehe ja durchaus ein, das ein von unten steigender Füllstand aus Lot wahrscheinlich auch recht sauber in die Röhrchen des Mosaikpins wandern sollte - aber was rein kann, kann doch genauso gut wieder raus (von den Kräften, die alle Flüssigkeiten in kleinen Röhren halten mal abgesehen - aber da dürfte dann auch das Füllen mit oben beschriebener Methode wieder schwieriger werden). Wie bekommt ihr dann den Pin aus dem Lotbad? Oben den Finger draufhalten, wie beim Strohhalm-Prinzip dürfte ja wohl ausfallen...:glgl:

Also entweder sind die zu füllenden Räume so eng bemessen, das auch diese Methode schwierig bis nutzlos sein dürfte, oder beim herausheben sinkt auch der Füllstand in den Röhrchen um sich dem des Tauchbades anzupassen - oder übersehe ich da nen Faktor, der das ermöglicht (oder gibts gar irgendnen tollen Trick, an den ich einfach nicht denke?)?

Gruß tribernium
 
(oder gibts gar irgendnen tollen Trick, an den ich einfach nicht denke?)?

Ähm. Den Pin auf eine Lötunterlage legen, richtig schön warm machen und dann das Lot von der Seite reinziehen lassen?
Sollte eigentlich funktionieren bei einem 4cm-Stück.

Gruß
chamenos
 
Nochmal zwei ganz andere Ideen:
1. Ohne Rohr: Das Füllmaterial nur lose bündeln bzw. an den Enden mit einem Rohrabschnitt zusammenhalten und dann frei verlöten
2. Mit Rohr: Aber alle paar Zentimeter ein (kleines) Loch quer einbohren und hier das Lot einfliessen lassen (bei waagerecht liegendem Rohr natürlich).

Hans
 
pic02088grenderngk8.jpg
[/URL][/IMG]Hallo Leute,
nach mehreren Versuchen ist es mir gelungen verwenbare Mosaikpins selbst herzustellen wenn mir jemand sagt wie ich hier Fotos einfügen kann, zeige ich sie mal
 
Last edited:
Dass sich so große Spalte nicht einfach mit Lot vollfüllen lassen wundert mich nicht. Bei solchen Löchern ist nicht mehr viel mit Kapillarwirkung.
Für diesen segensreichen Effekt geht man von einem Idealspaltmaß von 0,05 bis 0,1mm aus.

Andererseits, wenn schon so viel Platz ist, dann kann man die Röhrchen auch auf einer Seite verschlossen aufstellen, innen mit Flussmittel benetzen und dann mit einem dünnen Lötdraht jeden Zwischenraum einzeln auffüllen.
Das geht sicher sowohl hart wie weich solange man es schafft eine gleichmäßige ideale Temperatur zu halten ohne dass irgendwas überhitzt.
Zum Weichlöten nehme ich in solchen Fällen gerne eine regulierbare Heissluftpistole und eine Reflektorwand.
Das Lot muss dabei mit einem kleinen Schild abgedeckt werden, weil es sonst im Luftstrom wegschmilzt bevor es das Werkstück berührt hat.
 
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