Spiegel online: Schwerter für die Ewigkeit

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Sven

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Schwerter für die Ewigkeit

Sie sind das Höchste, was menschliche Schmiedekunst je hervorgebracht hat: Katana, die Langschwerter der japanischen Samurai-Ritter. Noch heute stellen Schmiedemeister die Waffen nach uralter Tradition her. Und wirklich gute Handwerker wissen auch, wie man damit kämpft...
 
"Sie sind das Höchste, was menschliche Schmiedekunst je hervorgebracht hat: Katana, die Langschwerter der japanischen Samurai-Ritter................."

Naja, so wirklich viel Schmiedekunst hat der Autor wohl noch nicht gesehen. Denn wenn Katana tatsächlich der schmiedetechnische Höhepunkt menschlichen Könnens wären, säßen wir ziemlich im Dunkeln. Selbst bezogen auf geschmiedete Klingen stimmt die Aussage lange nicht. Der übliche Japan-Hype halt.

Dennoch, wenigstens mal ein netter, positiver Artikel über blanke Waffen.
 
Na das ist doch mal ein recht guter Artikel, der Laien (wie ich z.B.) ein wenig die Kunst nahe bringt die hinter einem Kantana Steckt.
Fehlt vielleicht noch die Erwähnung, dass die Klingen teilweise auch aus mehreren Stahlsorten unterschiedlicher Härte aufgebaut waren.
Sicherlich beinhaltet der Artikel einige Ungenauigkeiten, aber das mit "das höchste was die Schmiedekunst hervorgebracht hat" bezieht sich vielleicht nicht nur
auf die Schmiedetechnik, sondern auf das für Japan typische Begehren der absoluten Perfektion, Harmonie und Detailverliebtheit.

Auch wenn es sicherlich auch andere, technisch ebenbürtige Waffen gab, (Wikinger Schwerter, Wootz etc.) so ist doch das Katana wohl die Waffe die mit den meisten Mythen und Sagen verbunden wird.

Danke für den Link!

Grüsse
surfer
 
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Geht doch noch.

Würde man einen Fachartikel über japanische Schwerter schreiben so wäre die Anzahl der Leser welche auch wirklich verstehen um was es geht ziemlich eingeschränkt.

Das die Presse-Schreiberlinge diese völlig überflüssigen Vergleiche, Wertungen und Lobpreisungen immer wieder mit einfließen lassen....:rolleyes:

Vergiss es, lohnt nicht sich drüber aufzuregen..is halt so und wird man auch nie abschalten oder ändern können.....ist Tradition.
 
Das die Presse-Schreiberlinge diese völlig überflüssigen Vergleiche, Wertungen und Lobpreisungen immer wieder mit einfließen lassen....:rolleyes:

Vergiss es, lohnt nicht sich drüber aufzuregen..is halt so und wird man auch nie abschalten oder ändern können.....ist Tradition.

Nein, das ist nicht Tradition, sondern ein Beruf! Und der heißt nicht Presse-Schreiberling, sondern Journalist.

Die Aufgabe des Journalisten ist es, Artikel zu schreiben, die etliche 100.000 Leute lesen. Natürlich weiß er, dass er sich dabei mitunter der Kritik von Leuten aussetzt, die sich seit Jahren intensiv mit einem schmalen Fachgebiet beschäftigen und sich dort erstaunlicherweise besser auskennen als er.

Doch diese Fachleute schreiben bestenfalls einen Artikel, der ein paar tausend Leser interessiert. Das reicht dann vielleicht für ein einigermaßen erfolgreiches Fachbuch, aber nicht für eine Veröffentlichung über japanische Schwerter auf Spiegel Online.
 
Nein, das ist nicht Tradition, sondern ein Beruf! Und der heißt nicht Presse-Schreiberling, sondern Journalist.

Die Aufgabe des Journalisten ist es, Artikel zu schreiben, die etliche 100.000 Leute lesen. Natürlich weiß er, dass er sich dabei mitunter der Kritik von Leuten aussetzt, die sich seit Jahren intensiv mit einem schmalen Fachgebiet beschäftigen und sich dort erstaunlicherweise besser auskennen als er.

Doch diese Fachleute schreiben bestenfalls einen Artikel, der ein paar tausend Leser interessiert. Das reicht dann vielleicht für ein einigermaßen erfolgreiches Fachbuch, aber nicht für eine Veröffentlichung über japanische Schwerter auf Spiegel Online.

Lieber axcos,

da bin ich aber nicht Deiner Meinung; die "Schreiberlinge" die solche "Reisser" ohne weiteres Hintergrundwissen verbreiten haben nicht den Begriff Journalist "verdient" :teuflisch

Nur weil sie in hoher Auflage Fehlinformationen verbreiten rechtfertigt das noch lange nicht journalistischen Anspruch:lach:

Es gibt Journalisten und Fachjournalisten und eine Menge Schreiberlinge die ohne Ahnung für "Blutblätter" nur für Geld schreiben; und das über Dinge die nicht ordentlich recherchiert wurden - hier ist der Begriff Journalist dann doch etwas überzogen :mad:
 
Hast natürlich vollkommen Recht, Dieter.

Beim Begriff "Schmiedekunst" geisterten allerdings Bilder von Arbeiten von Samuel Yellin oder Albert Paley sowie so manche Silber- und Goldschmiedestücke aus verschiedenen Moghul- und Kirchenschätzen durch meinen Kopf.

Daneben dachte ich ebenfalls an geschmiedete Schiffskurbelwellen, Turbinenschaufeln oder Großkugellager, ohne die wir wirklich im Dunkeln säßen.

Wenn man so ein großes Wort in den Mund nimmt, dann muss man auch damit leben, dass man an solch anderen Dingen gemessen wird.
 
Nein, das ist nicht Tradition, sondern ein Beruf! Und der heißt nicht Presse-Schreiberling, sondern Journalist.

Und genau da gibt es den Unterschied. Der Schreiberling will unterhalten und nimmt dabei Fehler nicht nur billigend in Kauf, sondern schreibt sie auch absichtlich zusammen. Superlative und Schwarzweißmalerei verkaufen sich an die dumme Masse nämlich besser.

Journalisten müssen sicher oft Sachverhalte vereinfachen, aber wollen dabei nicht Sinn und Zusammenhänge entstellen oder absichtlich Falschinformationen verbreiten. Auch das ständige Bestreben, durch falsche Superlative Storys zu erschaffen, die sonst niemanden interessieren, ist nicht gerade Journalistisch.

Wenn du dir ansiehst, wie Redaktionen und Recherchezeiten in den letzten Jahren bis über die Schmerzgrenze hinaus zusammengeschrumpft wurden, dann wird doch vieles klar. Heutzutage wird oft und gern von Pressemeldungen, Tickern oder der Konkurrenz abgeschrieben. Der Grundsatz, dass Quellen geprüft werden müssen gilt für viele schon lange nicht mehr.

Also, Infotainment-Schreiberlinge nicht mit Journalisten verwechseln.

stay rude
braces
 
Lieber axcos,

da bin ich aber nicht Deiner Meinung; die "Schreiberlinge" die solche "Reisser" ohne weiteres Hintergrundwissen verbreiten haben nicht den Begriff Journalist "verdient" :teuflisch

Nur weil sie in hoher Auflage Fehlinformationen verbreiten rechtfertigt das noch lange nicht journalistischen Anspruch:lach:

Es gibt Journalisten und Fachjournalisten und eine Menge Schreiberlinge die ohne Ahnung für "Blutblätter" nur für Geld schreiben; und das über Dinge die nicht ordentlich recherchiert wurden - hier ist der Begriff Journalist dann doch etwas überzogen :mad:


Wo genau ist denn hier bitte die Fehlinformation? Über Sätze wie "das höchste was, menschliche Schmiedekunst..." kann man sicher prima diskutieren, widerlegen wirst du es nur sehr schwer können, einfach weil es Ansichtssache ist. Mit Fehlinformation hat das mal gar nix zu tun... Ich will jetzt nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass hier jedes Detail stimmt, ich hab selbst viel zu wenig Ahnung von der Materie, aber für mich ist das eine der besseren Geschichten zu dem Thema.

Für mich hat der Spiegel mit allen Ablegern in den vergangenen Jahren auch an Qualität verloren, aber nicht weil das Handwerkliche schlecht wäre, sondern wegen der Themensetzung. Wer die Autoren einfach als Schreiberlinge abzuqualifiziert, beweist nur, dass er von dem Job einfach überhaupt keine Ahnung hat.

Journalismus ist Übersetzungsarbeit Profi => Unwissender, dabei bleiben Details auf der Strecke, das müssen sie, das ist der Job. Für Medien wie Spiegel Online müssen auch noch Einstiege her, die den Leser halten, auch das ist der Job. Ob und wieviel Hintergundwissen der Autor hat, kann niemand beurteilen, der nur den Artikel gelesen hat.

Keiner von uns hier ist der Adressat für diese Geschichten, dafür wissen wir zu viel. Wenn wir damit zufrieden wären, würde es sonst keine Sau mehr lesen....


Chrisse
 
Nein, das ist nicht Tradition, sondern ein Beruf! Und der heißt nicht Presse-Schreiberling, sondern Journalist.

Die Aufgabe des Journalisten ist es, Artikel zu schreiben, die etliche 100.000 Leute lesen. Natürlich weiß er, dass er sich dabei mitunter der Kritik von Leuten aussetzt, die sich seit Jahren intensiv mit einem schmalen Fachgebiet beschäftigen und sich dort erstaunlicherweise besser auskennen als er.....
Da jault wohl ein getroffener Journalist?

Die im Zusammenhang mit Messern häufig geäußerte Kritik an Texten aus Journalistenfeder macht sich an den oft unrealistischen, reißerischen Darstellungen fest. Da wird das Emotionale in unangemessener Weise angesprochen, die Fakten bleiben häufig auf der Strecke oder werden nicht korrekt wiedergegeben. Eine halb richtige Nachricht ist aber in meinen Augen schlechter als gar keine.

Im Prinzip fand ich den Artikel - vermutlich Dank der Beratung durch Herrn Peuker - inhaltlich nicht so schlecht. Was mich daran stört, sind die orthografischen Fehler und seitenverkehrte Fotos. Das passt für mich nicht ins Erscheinungsbild des Profi-Schreibers.

Gruß

sanjuro
 
Bei so einer Diskussion fühle ich mich hier doch schon gleich wieder wie in Deutchland ;)

Steht es denn über der Würde der Sammler sich über so einen Artikel zu freuen?
Geht Ihr noch in Theater oder Kino oder lest Ihr zu Hause nur metallurgische Fachliteratur?
Ist es denn nicht erfreuenswert, dass so ein (absolut inkompetenter und laienhafter) Artikel uns, die sich mit dem Thema mehr auseinander setzen, bei den sterblichen Laien eventuell weniger als Freaks auftreten lassen, da diese Laien nun eventuell die Faszination hinter der Materie erkennen?
In dem Spiegel erscheinen sicherlich sehr wenige absolut korrekte Artikel, aber der Spiegel erhebt ja auch nicht den Anspruch ein Fachblatt zu sein. Er gilt der allgemeinen Information und Unterhaltung. Die zum Himmel schreieneden Falschaussagen habe ich nicht gefunden, die fehlende Tiefe sehr wohl. Aber sicherlich lesen sehr wenige, die sich wirklich mit dem Thema auskennen diesen Artikel, aber eventuell ergreift einige Leser das Interesse am Thema und sie besorgen sich Fachliteratur - und erkennen die fehlenden Details im Spiegel Artikel - falls Sie diese denn gesucht haben.

Genauso erkundigen sich Börsenmarkler sicherlich nicht im Spiegel über die aktuelle wirtschaftliche Situation im Lande und Rüdiger Nehberg sucht nicht nach Inspiration für den nächsten Trip unter "Reisen".

Aber unterhaltsam ist dieses Blatt allemal. Und dazu ist es da.

surfer
 
Diese etwas reißerischen Überhöhungen haben mich auch gestört, gehören aber zeitgeistmäßig wohl dazu:rolleyes:

Inhaltlich habe ich keine größeren Böcke finden können und das ist eigentlich schon mehr als ich erwartet habe. Das heißt für mich nämlich, das der Autor seinem Gegenüber aufmerksam zugehört hat und ihm die Möglichkeit zur Korrektur eingeräumt hat.

Davon können manche Schmiede die sich für Dreharbeiten zur Verfügung gestellt haben nur Träumen:D

Ciao Sven
 
Lieber axcos,

Ich hoffe nur, dass Du den Artikel, um den es hier geht, gründlicher gelesen hast als meinen Benutzernamen. :rolleyes:

da bin ich aber nicht Deiner Meinung; die "Schreiberlinge" die solche "Reisser" ohne weiteres Hintergrundwissen verbreiten haben nicht den Begriff Journalist "verdient"

Nein, hast Du offenbar nicht. :argw:
 
Das erschreckende ist, anscheinend in allen belangen und Themen wird es diese "unschärfen" geben. Was soll ich da noch glauben?

rufuss
 
Da jault wohl ein getroffener Journalist?

Ich würde es zwar nicht Jaulen nennen, doch pauschale Verunglimpfungen meines Berufsstandes finde ich sehr wohl verdrießlich.

Die im Zusammenhang mit Messern häufig geäußerte Kritik an Texten aus Journalistenfeder macht sich an den oft unrealistischen, reißerischen Darstellungen fest. Da wird das Emotionale in unangemessener Weise angesprochen, die Fakten bleiben häufig auf der Strecke oder werden nicht korrekt wiedergegeben. Eine halb richtige Nachricht ist aber in meinen Augen schlechter als gar keine.

Genau das meine ich ...

Im Prinzip fand ich den Artikel - vermutlich Dank der Beratung durch Herrn Peuker - inhaltlich nicht so schlecht. Was mich daran stört, sind die orthografischen Fehler und seitenverkehrte Fotos. Das passt für mich nicht ins Erscheinungsbild des Profi-Schreibers.

Womit wir endlich wieder beim Thema wären. Während ich allerdings die Häufigkeit orthografischer Fehler in dem Bericht noch akzeptabel finde.
 
Da jault wohl ein getroffener Journalist?

Die im Zusammenhang mit Messern häufig geäußerte Kritik an Texten aus Journalistenfeder macht sich an den oft unrealistischen, reißerischen Darstellungen fest. Da wird das Emotionale in unangemessener Weise angesprochen, die Fakten bleiben häufig auf der Strecke oder werden nicht korrekt wiedergegeben. Eine halb richtige Nachricht ist aber in meinen Augen schlechter als gar keine.
Tja, schade, dann musst du wohl künftig auf jegliche Nachrichten verzichten müssen. Journalisten müssen weglassen und vereinfachen - immer, völlig gleichgültig ob bei Nachricht, Reportage oder Feature. Was sie nicht haben dürfen, ist eine Agenda und die sehe ich hier nicht.

Im Prinzip fand ich den Artikel - vermutlich Dank der Beratung durch Herrn Peuker - inhaltlich nicht so schlecht. Was mich daran stört, sind die orthografischen Fehler und seitenverkehrte Fotos. Das passt für mich nicht ins Erscheinungsbild des Profi-Schreibers.

Gruß

sanjuro

Klar ist der durch Beratung von einem Profi inhaltlich in Ordnung - wodurch auch sonst. Was Rechtschreibung und Bilder angeht - ist Mist und hat oft mit den von Braces angesprochenen Arbeitsbedingungen zu tun.
Und wenn hier ein getroffener Journalist jault, dann vermutlich weil er die Nase voll von Fachidioten hat, die der Meinung sind, alle Welt müsse ihr Fachgebiet genau so faszinierend finden wie sie selbst. Und deshalb wären natürlich auch nur sie in der Lage zu entscheiden, welche Informationen in einen Artikel müssen.

Chrisse
 
Das erschreckende ist, anscheinend in allen belangen und Themen wird es diese "unschärfen" geben. Was soll ich da noch glauben?

rufuss

Glauben kannst du vieles, wirkliche Falschmeldungen sind selten. Du solltest nur nicht glauben, dass du wirklich alles was dir persönlich wichtig sein mag, in der Zeitung lesen kannst. Und reflektieren und dir selbst eine Meinung bilden solltest du schon auch noch.

Chrisse
 
Nun bleibt mal locker Leute.
Jede Medaille hat zwei Seiten :Ja auf der einen Seite gibt es wirklich Fachidioten, Betonung auf Idiot,die der Meinung sind sie hätten die Weisheit mit dem Löffel gefresen. O.K.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch Schreiberlinge ( den Titel Journalist haben sie sich aus meiner Sicht verscherzt durch ihre Methoden die wirklich jeglicher Seriösität entbehren ), die der Meinung sind Pressefreihet bedeutet jeglichen Blödsinn zu Papier bringen zu dürfen.

Was diesen Artikel angeht : Aus meiner Sicht eine hübsch eingefädelte Werbeaktion. Nährwert für Lernwütige : Eher mager.
Wie gesagt mein Eindruck.
Gruß
Stefan
 
[...] Nährwert für Lernwütige : Eher mager. [...]

Vielleicht ist das ja gar nicht der Anspruch eines Artikels, ein Lehrbuch zu ersetzen...

(Da könnten auch andere mal 'drüber nachdenken...)

Gruss, Keno
 
Ich erwarte ja gar kein Lehrbuch Cheez ,blos so eine Dauerlobeshymde ist irgendwie überflüssig wie sonst was. Das ist keine Information das ist Blablabla..im Werbeformat. Nicht mehr, nicht weniger.
Wenn ich auf plakativen Kram bestehe kann ich doch gleich die Bild lesen oder ?
 
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