U P D A T E
Aus gegebenem Anlaß (Pakete in der Post
) will ich den Leitfaden um eine weitere Lampe erweitern: der
Surefire 6P. Zuviel Neues wird hier nicht zu lesen sein, denn sie ähnelt der Barbolight in einigen Punkten.
Generell ist zu sagen, dass sich die 6P um eine Lego-Lampe handelt, d.h. Kopf, Körper und Endkappe/Schalter lassen sich nach Belieben anpassen. In meinem Fall handelt es sich um eine Serien-6P und um ein Baukastensystem mit Kopf und Z41-Endkappe, sowie zweier Batterierohre für 18650 und 18500-Akkus, gefertigt von FiveMega im CPF.
Aber gehen wir der Reihe nach vor:
1. Größe/Finish/Verarbeitung
Die 6P ist ziemlich genauso groß wie meine Barbolight U-04 (auch mit dem 18650 body ändert sich die Größe nicht). Will jemand den 18500 body nutzen, so spart er sich ca. 1cm in der Gesamtlänge. Natürlich gibts die Batterierohre noch in anderen Größen, von 1xCR123 bis 2x18650 ist alles möglich.
Die Größe ist also sehr Handlich, sie liegt gut in der Hand und stört nicht am Dienstkoppel.
Das Finish ist typisch Surefire: perfekt. Es gibt hier nichts zu bemängeln. Die Serien-6P ist in gunmetal grey gehalten, d.h. ein hellgrauer bis silberner Farbton. Für den dienstlichen Gebrauch empfiehlt sich v.a. das schwarze HA-Finish, es hält viel aus und schützt das Metall der Lampe.
Auch in Sachen Verarbeitung gibts nichts zu bemängeln. Es gibt O-Ringe im Kopf und Schalterbereich, so dass Wasser nicht so schnell ins Innere der Lampe gelangen kann. Allerdings gibt Surefire seine Lampen nur als wassergeschützt an, nicht jedoch als wasserdicht oder gar tauchfähig. Im normalen Gebrauch sollte aber weder eine Pfütze noch starker Regen auch nur das kleinste Problem darstellen.
2. LED
Die 6P gibt es vom Werk aus mit Birnchenbrenner (P60 und P90) oder mit einem LED-Modul.
Das Entscheidende ist, dass die 6P die "Ur-Lampe" für die sog. P60 oder D26-Dropins ist. Was heißt das? Der Anwender kann aus unzähligen Leuchtmitteln das für sich am besten geeignetste wählen. Sei es ein Solarforce R2-Dropin für 13 USD, ein Modul von Lumensfactory mit LED oder verschieden starken Birnchenbrennern, ein Dropin von Malkoff, Wolf-Eyes oder Dereelight oder eines der originalen Surefire-Module.... die Auswahl ist wirklich groß.
Somit kann der Anwender zwischen Flut und Spotlicht, zwischen Helligkeit und Laufzeit, zwischen kühl-weiß bis gelblich-weiß entscheiden.
Auch die Funktionsweise kann angepasst werden, es gibt Module mit nur einer Leuchtstufe (100%) bis hin zu 5-stufigen Modulen mit Dimmstufen und Strobo.
Meine Empfehlung: ein einstufiges Modul. Ob Birnchenbrenner, kühle oder warme LED, ist eine persönliche Vorliebe.
3. Energie
Surefire legt seine Lampen generell auf die CR123 aus. Die Serien-6P kann also mit 2xCR123 betrieben werden, der Akkubetrieb ist möglich mit 1x17670 oder 2xRCR123. Wichtig ist hierbei, dass die Energieversorgung mit dem jeweiligen Leuchtmittel abgestimmt ist, um zum einen überhaupt Licht zu bekommen und zum anderen sein Modul nicht sofort zu zerstören.
Wer auf die FiveMega-bodys zurückgreift, kann auch die 18500 oder 18650 (oder auch zwei davon) verwenden, was sich positiv auf die Leuchtdauer auswirkt.
4. Bedienkonzept/UI
Die 6P verwendet den Z41-Endschalter, dieser funktioniert wie der Schalter bei der Barbolight: Drücken für Momentlicht, drehen für Dauerlicht. Das ist perfekt und absolut stresssicher.
Es ist kein Problem, die Endkappe mit einer Hand festzudrehen und somit auf Dauerlicht zu stellen, der Momentschalter ist absolut lautlos.
Wer einen Clicky will, geht auch nicht leer aus, dieser ist ebenso erhältlich.
5. Holster/Trageweise
Ein spezielles Holster für die 6P habe ich noch nicht, meine Kydex-Holster muss ich noch testen. Surefire bietet aber alles an vom einfachen Corduraholster bis hin zum Kydexholster, das eine Trageweise mit Kopf nach unten und oben ermöglicht.
Da die 6P eine der weit verbreitesten Lampen ist, mangelt es nicht an Holsterauswahl. Selbst blade-tech oder comp-tac in den USA bieten Kydex-Holster für die 6P an.
UPDATE:
Zum Thema Trageweise gibt es Neues zu berichten. Surefire bietet die sog. Combat-Ringe an, das sind Gummi-/Kunststoff-Ringe, die über die Tailcap einer 6P (oder Tailcaps mit vergleichbarer Größe) gestülpt werden. Im Set finden sich 3 solcher Ringe unterschiedlicher Form.
Der einfachere besitzt den Surefire-typischen Combat Ring, wie zB auch eine C2. Man hat also komplett umlaufend einen überstehenden Rand, der bei bestimmten Techniken (Lampe und Waffe) mehr Halt gibt.
Der zweite Ring ist der sog. Combat Hook, der zusätzlich zum Rand eine Art Haken oder Nase hat, die auf dem Finger zum Liegen kommt und den Halt zusätzlich verstärkt.
Der Combat Loop hat, wie der Name schon sagt, eine Schlaufe, durch die man den Finger stecken kann. Hier bekommt man den Super-Halt, es sind die verschiedenen Anschläge mit der Lampe möglich, man rutscht nicht ab und kann sogar die Faust komplett öffnen, ohne die Lampe zu verlieren. Wer sich also mit dem Gedanken anfreunden kann, dass seine Taschenlampe am Finger festhängt, der ist hier gut bedient. Gerade wenn es zB ans Fesseln des Gegenüber geht, verliert man die Lampe im Eifer des Gefechtes nicht. Inwieweit diese Finger-Lampe-Verbindung auch eine Gefahr darstellt, muss sich erst im Praxiseinsatz zeigen. Derzeit sehe ich hier keine Probleme, da der Fingerring weich und flexibel ist, wird die Lampe in der Hand verdreht, gibt der Ring nach und bricht nicht den Finger.
Eine Verwendung mit Handschuhen ist uneingeschränkt möglich.
Diese Praxiserfahrungen habe ich damit noch nicht, weil die Ringe gerade erst eingetroffen sind. Wenns aber Bedeutendes zu berichten gibt, werd ich hier den Beitrag ergänzen.
Die Ringe lassen sich leicht installieren, da der untere Teil aus Gummi besteht. Mit etwas Druck werden sie über die Endkappe gestülpt und sitzen dort ziemlich fest. Dass die Lampe aus dem Ring rutscht ist kaum möglich. Trotzdem läßt sich der Ring recht schnell wieder von der Endkappe abziehen.
Für insgesamt 19 EUR erhält der Anwender, der seine Lampe nicht nur im Garten, sondern auch im dynamischen und teils ins Eingemachte gehende Einsatz verwendet, eine praktische "Kampfwertsteigerung". Die Größe und der Halt lassen sich durch die drei Modell den individuellen Vorlieben anpassen.
6. Lichtkegel
Hier gibts nicht viel zu sagen, denn der Lichtkegel ist allein abhängig vom verwendeten Leuchtmittel/Dropin.
7. Service
Hier ist Surefire legendär. Da der offizielle Weg zur Surefire über die deutschen Importeure läuft (Exportverbot durch Surefire USA), sind diese Ansprechpartner Nr. 1. Hier wird jedoch die Surefire-Politik weitergeführt, d.h. dass für jedes defekte Surefire-Teil schnellstmöglich und unkompliziert Ersatz beschafft wird.
Hier erhält der Kunde zur Surefire auch ein Sorglos-Paket dazu, das sicherstellt, das seine Lampe auch bei Defekten in Kürze wieder einsatzbereit ist. Dieser Service rechtfertigt den etwas höheren Preis der Surefires.
Fazit:
Surefires wurden speziell für den Einsatz bei Polizei und Militär entwickelt, diese zählen auch zu den Hauptkunden. Man merkt es an den Details.
Die 6P ist einfach und zuverlässig, läßt sich flexibel den Bedürfnissen anpassen. Sollte was sein, so ist der Surefire-Service auch sehr zuvorkommend.
Preislich läßt sich bei Surefire natürlich deutlich mehr Geld ausgeben als zB bei Fenix.
Dafür bekommt man aber eine ernsthafte Einsatzlampe, die sich nahtlos einreiht in die Elite aus Gladius, Barbolight, Hellfighter, Inova.
PS: Die Bilder sind weniger gut, meine kleine Digicam blitzt nicht mehr.