Damastklingen nur für die Vitrine?

einser00

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Nach der Lektüre dieses herrlichen threads

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=38965

kam mir die Idee, euch mal zu fragen, ob ihr auch Damastmesser im täglichen Einsatz habt. Und ich meine nicht die pulvermetallurgischen Damasteel-Gewächse, sondern die ehrlichen maximal rostträgen Klingen aus dem Schmiedefeuer:hehe:

Fotos wären toll und Pflegetipps auch:super:

Kann leider nicht mit einem Beispiel dienen, da ich als frisch infizierter Messerfreak meinen paar Damastmesserchen noch nichts zumuten möchte.

Bin gespannt...

lg Matthias
 
Leider habe ich bislang noch kein Messer mit Damastklinge in meiner Sammlung. Sicher ist jedoch, dass das erste Messer mit einer solchen Klinge in Vitrine wandert. Beim zweiten könnte ich mir vorstellen, dass es als EDC benutzt werden könnte.

Gruß
Schnipschnapp
 
Hallo Matthias,

trau' ich mich mal!

Ich habe jetzt einige Messer gebaut, die meisten aus Stienen-Damast.
Eines nehme ich immer auf Wanderungen mit.
Vespern, Pilzeschneiden und säubern, etc.. Zur Jagd natürlich auch.
Zählt alles nicht, weil die Nutzung relativ selten stattfindet und wenig aussagekräftig ist.
Ich bin nunmal kein Jäger, der 30 Sauen im Jahr streckt.
Fest steht aber, dass auch die gelegentlichen Nutzungen mit deutlich
mehr Spaß stattfinden, als vorher.

Eindeutig wird es, wenn ich über unser selbstgefertigtes Kochmesser berichte.
Es ist im Prinzip täglich im Einsatz, manchmal mehrfach.
Es verrichtet seit ca. 18 Monaten klaglos seinen Dienst in der Küche.
In dieser Zeit ist es dreimal nachgeschärft worden.
Unsere alten Zwillingmesser (Vier Sterne) waren alle 4 Wochen reif.
Klar, dass der Damast nicht mehr wie neu aussieht, aber von Rost
keine Spur.
Eine Patina hat es bekommen. Es ist so gut in Schuss, dass erst vor
einem Monat ein Bekannter geäußert hat, dieses Messer auch haben
zu wollen, nachdem ich es auch in der Nutzung präsentiert habe und
ihn selbst habe schneiden lassen.
Einer meiner Arbeitskollegen wird demnächst ein Praktikum bei Stienens machen.
Was baut er? ............Ein Kochmesser!

Ein mir freudschaftlich zugetaner Wirt nutzt zwei von mir gebaute Kochmesser aus rostenden Stählen.
Es ist kein Restaurant, aber an Wochenenden finden regelmässig größere Gesellschaften statt,
wo dann gerne mal 20 kg Gulasch geschnitten werden müssen, entsprechende Berge von Gemüse
und auch mal Krustenbraten, wo dann die Schwarte rautenförmig eingeschnitten werden muss.
Auch diese Messer sehe ich max. zweimal im Jahr zum Nachschärfen.

Pflege:

Spülen, Trockenwischen und mit einem in Kamelienöl getränkten Läppchen drüberwischen, fertig!

M. M. nach sind sorgfältig hergestellte Damastmesser zu schade für die Vitrine.
 
Kurz und knapp: Bei der richtigen Pflege spricht nichts gegen den Gebrauch der Messer aus nicht nichtrostenden Damast.:rolleyes:

Was hätten denn die Römer, Alemannen, Franken, Normannen und so weiter sonst nehmen sollen.:D
 
Damast gehört meiner Meinung nach nicht in die Vitrine.
Ich lasse gerade eines aus Wildem Damast bei mir entstehen und ich habe es schon als Schnitz- und Outdoor Messer eingeplant.

Ursprünglich sollte Damast ja auch als besserer Gebrauchsklingenstahl dienen, wozu diesen Grundgedanken nicht weiter führen?

Messer aus Damast taugen sehr wohl etwas als User.
 
Hallo,
meiner Meinung nach ist das eine, jedem einzelnen gegebene Leben viel zu kurz um teure Messer nicht zu benutzen.
Meine Oma nahm das gute bzw, teure Meissengeschirr auch nur an Weihnachten oder Ostern auf den Tisch mit der Begründung: Ist ja auch teuer gewesen! Ich finde:Ja und?
Gerade diese Gegenstände erfreuen uns durch die Benutzung jeden Tag auf's Neue.
Bei mir ist kein Messer vor Benutzung sicher und sei es noch so teuer. Ich hab da richtig viel Spass an der Benutzung.Zu sehen , wenn die Bruinierung vom Monostahl oder Damast verschwindet, die ersten Kratzer auf der Klinge sind,oder wenn ich am Abend genüsslich die Klinge bei einem guten Glas "Dies und Das" über die Keramikstäbe vom Triangle streife.

Dizzy
 
Es ist immer wieder erfrischend zu lesen, dass sich jemand ein Supermesser aus Superstahl bauen lässt, das enorm scharf wird und wahnsinnig lang die Schärfe hält, um es dann in irgendeiner Vitrine verstauben zu lassen. :D
Da hätt`s auch Dosenblech getan. :steirer:
Was anderes ist es bei Sammlermessern, evtl. von Messermachern die nicht mehr am Leben sind, die nicht mehr reproduzierbar sind. Da könnte ich ein Vitrinendasein nachvollziehen.

Ansonsten gilt: Es ist eine Beleidigung für jeden Messermacher, wenn seine Messer nicht benutzt werden!
Wie soll er auch Erfahrungswerte über seine Arbeit, (Wärmebehandlung, Anschliff, Stahlwahl, etc.) erhalten, wenn keiner seine Messer ausprobiert?


Hier mal einige meiner Damastmesser die sich jedes mal sehr über ihre Benutzung freuen.
Wobei das Klappmesser mein EDC ist und dementsprechend oft benutzt wird.



Frühes Werk von Murat, (als er noch keinen Damast geschmiedet hatte)mit Klinge von Peter "Claymore" Abel.

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Feststehendes Messer von Heiko "Lanfear" Dörr (1.2510 + ck75)

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"Nickervariante" von Karel "cosco" Koci mit Klinge von Murat (1.2842 + C75Ni8)

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Scandi von Karel Koci mit Klinge von Steen Nielsen (lLancarcièr Damast)

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Linerlock von Rainer Grösche mit Klinge von Perry Bahls (1.2842 + C75Ni8)

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Das schöne ist doch, wenn die Messer bei der Benutzung eine Patina annehmen und so "mitleben und mitaltern" .
 
kam mir die Idee, euch mal zu fragen, ob ihr auch Damastmesser im täglichen Einsatz habt.

ich benutze alle Messer, was soll ich denn mit nem Messer in der Vitrine?
Die Klingen werden benutzt, wenn das Messer mal ne zeitlang nicht "dran" ist, gehe ich mit einem Ballistollappen kurz über die Klinge, das war's.
 
Ich hab nur ein Dmastmesser. Hier zu sehen. Die Klinge ist vom Peter Abel, Typ unkaputtbar aus 1.2842 und C45. Das Messer ist vorwiegend an den Wochenenden im Einsatz und erfreut mich seit gut 3 Jahren. Bei Gebrauch läuft es in allen Regenbogenfarben an. Deshalb polier ich es nach dem Schärfen mit einem Lappen und Polierpaste, dann glänzt es wieder für ein paar Tage.
 
Mein Auto kostete wesentlich mehr als ein Damastmesser im Durchschnitt.
Ich habs aber nicht zum Angucken gekauft sondern weil ich damit fahren will.
Und wenn ichs wieder verkaufen will bekomm ich nichts mehr dafür. Vererben geht auch icht, die erben würden sich wahrscheinlich kaputtlachen.

Jetzt kann jeder seine eigenen Schlüsse draus ziehen.
 
Hi,

mein Vater hat seit mehr als 15 Jahren ein Damastmesser aus nicht rostfreien Stählen im jagdlichen Gebrauch. Bei entsprechender Pflege (nach Benutzung saubermachen, abtrocknen und einen Tropfen Öl auf die Klinge) absolut kein Problem!!!


Schönheit, Individualität, kombiniert mit hervorragenden Schneideigenschaften findet man meiner Meinung nach vorwiegend bei nicht rostfreien Damastkombinationen :hehe:
 
Hallo,
ich hab ein Böker Eurofighter Damast im alltäglichen Einsatz.
Ich wollt mir kein sooo teures Messer kaufen um es dann im Schrank liegen zu haben.
Ich fragte bei Böker nach ob es Alltagtauglich wäre bei entsprechender Pflege.
Also wurde es erst mal richtig geschärft weil es ab Werk nämlich nicht schneidet! Man schärft also sicher 3-4mal so lange als bei "guten" normalen Messer, aber es zahlt sich aus.
Sehr schneidhaltig und man freut sich jedesmal wenn man es rausholt :)

Die Pflege ist nich sehr intensiv, nach Gebrauch zum Beispiel Äste o Ä. bearbeiten einfach abwischen, und abends nach der Jause mit Wurst und Käse abwischen und dann einölen, fertig und wieder einsatzbereit.

Nur zum Campen oder so nehme ich es nicht mit, sonst ist es mein gewöhnliches Taschenmesser

LG Gerry
 
Hallo,

interessanter Thread. Ich würde mich sehr freuen, wenn noch ein paar ihre Damast EDC`s etc. mal hier einstellen könnten.

Bisher war es bei mir so, dass mir diese Messer für den täglichen Einsatz zu schade waren, weshalb bisher auch noch keins einen Weg zu mir gefunden hat.

Ich überlege an einem klassischen Backlock mit Damast.Zb. das Böker Mooreiche. Hat jemand dieses oder ähnliches Böker im Einsatz und kann dazu etwas sagen?

Die Klinge ist ja nicht entnehmbar (zerlegen), so das eine Reinigung im Bereich der Klingenwurzel/ Achse ja nicht möglich ist.

gruß
Sebastian
 
Für den Alltäglichen Einsatz ist mir mein Leo Damast I nie zu Schade. Bisschen Pflege braucht jedes vernünftige Messer, wenn es nicht gerade nen China Folder ist. Aber die Schnitthaltigkeit eines Damast ist natürlich unvergleichlich...
 
Das ist mein Damastmesser mit kaum pflege.Ab und zu mal mit einem
feinem Schmirgel abschmirgeln und fertig.



Mit diesem Messer schneide ich alles in der Schmiede und im Garten.Das Messer hab ich selbst geschmiedet.
Gruß Chris
 
Last edited:
interessanter Thread. Ich würde mich sehr freuen, wenn noch ein paar ihre Damast EDC`s etc. mal hier einstellen könnten.

Bisher war es bei mir so, dass mir diese Messer für den täglichen Einsatz zu schade waren, weshalb bisher auch noch keins einen Weg zu mir gefunden hat.

Hallo basti,
dir sind Damastmesser für den täglichen Einsatz zu schade?.....Schade,denn dafür sind die Messer doch gemacht. :ahaa:
Anbei einige Bilder eines Greiss Damastmessers im jagdlichen Einsatz.
Ach ja, zu Pflege von Damastmesser: Abwaschen mit warmen Wasser oder einem feuchten Tuch,mit Küchenkrepp trocknen und mit Kamelienöl kurz einreiben. Fertig!
Was für ein Wahnsinns - Aufwand! :steirer:


Dizzy
 

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Hallo basti,
dir sind Damastmesser für den täglichen Einsatz zu schade?.....Schade,denn dafür sind die Messer doch gemacht.

Hi,

bisher schon..... als Student ist das Budget natürlich etwas begrenzt und man überlegt ob mans schafft sich zu überwinden, ein teures Messer zu nutzen.

Aber werde mir jetzt mal wohl ein klassisches Zweihand mit Backlock zulegen und meine ersten Erfahrungen sammeln.

gruß
Sebastian
 
Hi,
bisher schon..... als Student ist das Budget natürlich etwas begrenzt und man überlegt ob mans schafft sich zu überwinden, ein teures Messer zu nutzen.

Aber wenn Du es benutzen willst, MUSS es ja schon in Deinem Besitz sein. Da spielt das Budget dann keine Rolle mehr, denn das Messer ist ja dann schon da und im Normalfall auch bezahlt. :ahaa:
Gute Damastmesser, normaler Gebrauch vorausgesetzt, sollten ohne Probleme noch im Gebrauch sein, wenn Du schon alt und grau geworden bist.

Dizzy
 
Last edited by a moderator:
Hi,

:lechz: die Überlegung hat mich bisher abgehalten, eins zu kaufen, da ich nicht nur für die Vitrine kaufe... . Deshalb ist es bis zum Haben noch nicht gekommen.
 
die Frage war: "Damastklingen nur für die Vitrine ?" , und nicht: " Rostend oder Rostfrei".
Ich stell die Frage mal eindeutiger: "Was kann bis zur Jagdmessergrösse/Kochmessergrösse bis18cm eine Damastklinge besser als eine Monostahlklinge."
Nichtrostender Stahl/Damast wurde ausgeklammert!
Viele der hier gezeigten Messer sind aus wunderschönem Damast. In der heutigen Zeit, in der wir Qualitätsstähle fix und fertig kaufen und uns durch Fachliteratur zur Werkstoffauswahl umfangreich informieren können ist meiner Meinung die Damastklinge bestenfalls der Monostahlklinge gleichwertig hinsichtlich der Schneideigenschaften, naaaatüüüürlich mit dem zusätzlichen optischen Anreiz aber der schneidet nicht.
ich hoffe niemanden zu nahe getreten zu sein.
gruss
karl
 
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