Fett-/ Schmierstofffrage

schrenz

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Hallo zusammen,
nachdem ich jetzt zwei Wochen lang meine gebrauchte Dreh-Fräskombi geschrubbt habe, um sie vom Dreck der Jahrzehnte zu befreien, kommt nun in den nächsten Tagen der große Augenblick:
Das neu Abschmieren :D!
Vielleicht ist dieses Thema ja auch für die Besitzer und Erbauer von Bandschleifern interessant, ich frage mich halt, ob man evtl. mit der Verwendung von speziellerem Fett den leichten Lauf der Lager, Spindeln, und /oder Führungen verbessern kann, oder ob es genauso gut das Mehrzweckfett aus dem Werkzeugladen (nicht Baumarkt !) tut?

Bis auf die Hauptspindel (Kegelrollenlager) geht es um Gleit- und Wälzlager.
Zur Versorgung ist die Maschine reichlich mit Schmiernippeln gesegnet (ca 15 Stk.).

Grüße
Jens
 
Für das Bett der Drehmaschine gibt es extra hochviskoses Bettbahnöl. Im Zweifelsfalle tuts auch Motoröl.

Füre Gleitlager ebenfalls, für Wälzlager meist Wälzlagerfett.

Sicherheitshalber: diesel fragen.
 
Hallo,
mal zur Ergänzung:
Ich habe noch ein paar Kartuschen folgendes Fettes rumliegen:
CRC
Langezeitfett mit MOS2 (molybdänsulfidhaltig)

Ist das jetzt reines Werbegeschwalle, oder kann man daraus irgendwelche Rückschlüüse ziehen?
Da die Packung ansonsten sehr sparsam mit Informationen umgeht, lediglich "erfüllt VW-TL 08/15-was weiß ich" :D und "zur Verwendung bei Wälzlagern Herstellerangabe beachten" (ja toll! :rolleyes:).

Grüße
Jens
 
Moin

Ich würde von mir unbekannten Schmierstoffen(Ss) die Finger lassen, zumal der offenbar in begrenzter Menge vorrätig ist, und u.U. der Nachschub nicht gesichert ist.

Wenn der dann alle ist, setzt Du einen Ss ein, dessen Mischbarkeit mit dem Unbekannten nicht gegeben sein muß.

Für eine Dreh-Fräskombi sollte ein einfacher Lithiumverseifter Ss ausreichend sein.
Ich kenne aus dem Kopf nur Beacon EP von Mobil/Esso sicher, es gibt aber Entsprechungen von jedem Ss-Hersteller.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Drehen und Fräsen.
 
Begrenzt ist relativ, ich habe mehrere 400g Kartuschen und ein örtlicher Werkzeugladen hat es auch im Pogramm.
Was mich etwas irritiert hat ist das fehlen eines Temperaturbereiches, was ich bisher an jedem Mehrzweckfett gesehen habe.

sollte ein einfacher Lithiumverseifter Ss ausreichend sein.
Das sagt mir ehrlich gesagt gar nichts :confused:, aber schonmal danke für den Ansatz, ich hoffe ein Spezialhändler vor Ort kann mir weiterhelfen.

Grüße
Jens
 
Moin,

Lithiumverseift heißt, dass es ein Langzeitfett ist, also geschmeidig bleibt und nicht fest wird. Und es ist "wasserfest", also wasserabweisend.

Das Langzeitfett mit MOS2 darf nur in Gleitlagern verwendet werden, da es feine feste Bestandteile enthält, die in Wälzlagern zu Problemen führen können. So habe ich es zumindest mal gelernt.

Gruß
Olli

PS.: Was sagt denn Deine Betriebsanleitung?
 
Last edited:
Begrenzt ist relativ, ich habe mehrere 400g Kartuschen und ein örtlicher Werkzeugladen hat es auch im Pogramm.....

Das sagt mir ehrlich gesagt gar nichts :confused:,

Verstehst Du gefühltes Klingonisch?:D
Wenn ja, war das reine Absicht.

Temperaturbereiche stehen nicht zwingend auf dem Produkt, ergeben sich u.a. aus der Verseifungsart (Li,Ca,Na um drei zu nennen).
Das weiß aber alles Dein örtlicher Werkzeughändler, der übrigens auch wissen sollte, welche Eigenschaften die Produkte haben, die er verkauft.
Frag halt mal nach, was sich hinter dem Ss mit der VW-Zulassung verbirgt.
Ziemlich sicher bin ich mir jedoch, daß ich noch kein `normales` Mehrzweckfett mit Mo-Zusatz gesehen oder eingesetzt habe.

Weil es mir gerade einfällt: Du schreibst, daß Du noch mehrere 400gramm Kartuschen hast.
Ss, auch Fette haben eine Lebensdauer, die der Hersteller in der Regel auf 2 Jahre befristet, meine Erfahrung hat mir gezeigt, daß man die Originalgebinde ungeöffnet 5 Jahre lagern kann, dann ist aber auch gut.

Also solltest Du m.M. nach erstmal in Ruhe darüber sinnieren, wie alt Dein Fett schon ist, ob sich das Ganze rentiert, oder ob Du das unbekannte Fett nimmst, um die Scharniere Deines Hoftores zu schmieren, und auf ein sicheres Produkt umstellst.
 
Bist Du sicher, dass Deine Maschine mit Fett und nicht mit Öl geschmiert werden soll?

Gruß
Olli
 
Naja, ich habe noch nie Öl in Schmiernippel gepresst ;).


[...]Weil es mir gerade einfällt: Du schreibst, daß Du noch mehrere 400gramm Kartuschen hast.
Ss, auch Fette haben eine Lebensdauer, die der Hersteller in der Regel auf 2 Jahre befristet, meine Erfahrung hat mir gezeigt, daß man die Originalgebinde ungeöffnet 5 Jahre lagern kann, dann ist aber auch gut.

Also solltest Du m.M. nach erstmal in Ruhe darüber sinnieren, wie alt Dein Fett schon ist, ob sich das Ganze rentiert, oder ob Du das unbekannte Fett nimmst, um die Scharniere Deines Hoftores zu schmieren, und auf ein sicheres Produkt umstellst.
Hallo Diesel, damit hast du mir die Entscheidung leicht gemacht, da ich nicht weiß, wie lange das Zeug schon rumliegt, wird es für unwichtige Anwendungen verbraten und ich schau mich mal bei Schmierstoffhändlern (wenn ich hier einen finde) oder der guten alten Raiffeisen um.


Verstehst Du gefühltes Klingonisch?:D
Wenn ja, war das reine Absicht.

:D

Grüße
Jens
 
Ich denke man sollte erst mal nachfragen was den denn das für ein Luxusteil ist von dem wir reden.

Gibt es ein Getriebe das im Ölbad läuft?
Gibt es vielleicht sogar eine Umlaufschmierung?
Dann würde ich schon eine Viskosität nehmen die der Hersteller vorschreibt.

Geht es ums Abschmieren von untergeordneten Gleitlagern und Führungsbahnen?
Nimm ordinäres 15W40 Mineralöl fürs Auto.

Geht es ums Schmieren von frei laufenden Zahnrädern, Gewindespindeln, nicht perfekt gedichteten Kugellagern?
Nimm Wälzlagerfett eines bekannten Herstellers.

Für alle einfachen Fettschmierstellen würde ich aber auch ohne Bedenken das MoS2 Fett nehmen wenn die ekelige schwarze Pampe nicht stört.
Solange das Fett sich gut anfühlt kann man es auch reindrücken. Was soll da schon groß passieren?
Besser als Wälzlagerfett ist es aber bei ausreichender Schmierstoffversorgung nicht.
Die Vorteile spielt es hauptsächlich bei Mangelschmierung aus, die aber nicht vorkommen sollte
 
Last edited:
Ich denke man sollte erst mal nachfragen was den denn das für ein Luxusteil ist von dem wir reden.

Gibt es ein Getriebe das im Ölbad läuft?
Gibt es vielleicht sogar eine Umlaufschmierung?
[...]

Moin,
höre ich da einen leicht höhnischen Unterton raus? ;)
Es handelt sich lediglich um eine Hobbymaschine, um eine Wabeco 2400-400V + Fräseinrichtung 10xxx (genaue Nr habe ich jetzt nicht im Kopf).

Zu den beiden unteren Fragen:
2 x Nein.

Wie oben geschrieben, handelt es sich bei den meisten Schmierstellen um die Gleitlager der Spindeln und der verschiedenen Riemenscheiben, über ein Dutzend.


Grüße
Jens
 
Nein, wegen der Maschine an sich habe ich sicher nicht gelächelt.
Wegen der Schmierstofffrage muss man halt abwägen ob es sich um das Gleitlager einer Dampfturbine im Kraftwerk handelt, oder um einen schwenkbaren Klodeckel.

Deine Maschine machst du sicher nicht kaputt wenn du die Ölschmierstellen mit mineralischem 15W40 aus dem Baumarkt schmierst solange es keine exakte Info aus einer Bedienungsanleitung gibt.

Die einzige Sache die es wirklich gilt rauszufinden ist, wo es sich um Fett und wo um Ölschmierstellen handelt.
Die Schmiernippel geben darüber keine sichere Auskunft. Fast jeder geht für Öl und Fett.

Je schneller die Gleitgeschwindigkeit, umso dünner ist normalerweise der Schmierstoff.
Bei der Hauptspindel demnach wahrscheinlich Öl.
Aber ich will nicht ausschließen, dass bei einer so preiswerten Maschine die Hauptspindel fettgeschmiert wird, weil man sich da nicht so um die Sauerei kümmern muss.

Irgendeine Schmieranleitung muss doch aufzutreiben sein!
 
Nein, wegen der Maschine an sich habe ich sicher nicht gelächelt.
Wegen der Schmierstofffrage muss man halt abwägen ob es sich um das Gleitlager einer Dampfturbine im Kraftwerk handelt, oder um einen schwenkbaren Klodeckel.

Die einzige Sache die es wirklich gilt rauszufinden ist, wo es sich um Fett und wo um Ölschmierstellen handelt.
Die Schmiernippel geben darüber keine sichere Auskunft. Fast jeder geht für Öl und Fett.

Je schneller die Gleitgeschwindigkeit, umso dünner ist normalerweise der Schmierstoff.
Bei der Hauptspindel demnach wahrscheinlich Öl.

Da ich davon Ausgehen mußte, daß Schrenz weiß wonach er fragt, wovon ich übrigens noch immer ausgehe, habe ich nach bestem Wissen geantwortet.
Es wäre für mich kein Problem, eine zweiseitige Zusammenfassung über den Ss-Einsatz bei Werkzeugmaschinen zu erstellen/posten, ich habe es der Allgemeinheit erspart.
Beruflich muß ich ab und zu über diese Themen referieren, und freue mich dann immer über Schalumeier, die bei klar gestellten Ausgangsszenarien vom 100/tel ins 1000/stel kommen, und Fragen, Tips geben und Fragen und Tips ge...........Frage.........Ti........etc.

Einfache Frage vom Fachmann erfordert eine einfache von einem Ebenbürtigen.

Man verzeihe mir Anwandlungen von Arroganz.

Stefan

Das ist wie bemerkt keine Entschuldigung für Unzulänglichkeit, oder fehlendes Interesse.

Dampfturbinen moderner Bauart haben nur an sehr unkritischen Stellen Gleitlager.
Grüße vom Sachverständigen für Dampfkesselanlagen und Druckbehälter.

Edit: Mikromeister, ich sah gerade, wir sind Kollegen, falls Du einfache Fragen hast reicht eine Mail.
 
Last edited:
Tschuldigung, wollte dir nicht auf den Schlips treten.
Dieses Forum ist das einzige mir bekannte, wo selbst auf Dauer weder geschwafelt noch gehackt oder gar beleidigt wird.
Vielleicht auch deshalb geben hier die kompetenten Leute nicht nach kurzer Zeit auf wie in anderen Foren..
So einen Schatz sollte man hüten wie Gold.

Doch zur Sache. Ich dachte halt, dass Schrenz vielleicht zusätzlich auch einige ganz grundlegende Tipps brauchen kann, bevor er Öl in einen Fettnippel presst.
In die Ausgangsfrage kann man mit einigem bösen Willen doch ein Informationsbedürfnis reininterpretieren und es wäre doch schade wenn ein unnötiger Fehler passiert.
Das ist doch das tolle hier dass es viele Leute mit sehr speziellem Fachwissen gibt das anzuzapfen man sich nicht scheuen sollte.
 
Last edited:
Hallo Mm

Ich meinte nix böse, und glaube wir verstehen uns.
 
.... Ich dachte halt, dass Schrenz vielleicht zusätzlich auch einige ganz grundlegende Tipps brauchen kann, bevor er Öl in einen Fettnippel presst....


Moin,

da ich von Schrenz schon einige gute Tipps über Lampen gelesen habe, und weil´s mich auch interessiert hat, habe ich ´ne kurze mail an den Hersteller geschickt . Hier die Antwort:hmpf::


Sehr geehrter Herr XXX,

Sie können ein ganz gewöhnliches Allzweckfett verwenden.

Bei dem Öl gibt es keine besonderen Anforderungen. Sie sollten darauf achten das die Viskosität nicht so gering ist.

Ich hoffe Ihnen hiermit geholfen zu haben und Verbleibe



Mit freundlichen Grüßen



i. V. Christoph Schneider

Betriebsleiter



Walter Blombach GmbH

Wabeco-Str. 1-10

54673 Neuerburg



Somit dürften alle Unklarheiten beseitigt sein ;).

Gruß
Olli
 
Da ich davon Ausgehen mußte, daß Schrenz weiß wonach er fragt, wovon ich übrigens noch immer ausgehe, habe ich nach bestem Wissen geantwortet.
[...]
Bis ich Antworten bekommen habe, habe ich das auch gedacht (Vorsicht Ironie) :D.

AAAAlso, ersteinmal Dank an euch alle für die Mühe, das im Normalfall Mehrzweck und oder Wälzlagerfett ausreichend ist, ist mir soweit auch geläufig, da ich allerdings auch weiß, dass hier im Forum zu diesem Thema sehr kompetente Leute vertreten sind, hatte ich die Hoffnung, dass man in diesen Bereich vielleicht der Mechanik auch noch was Gutes tun kann (und ich es auch mithilfe von Diesels Tip Li-verseiftes Fett zu nutzen versuchen werde).
Das Olli sich die Mühe macht, sogar an Wabeco zu mailen rührt mich zutiefst ;):D, ich hatte es mir verkniffen, da ich diese schon wegen anderen Sachen mehrfach genervt hatte, wobei ich anmerken will, dass diese Firma wiklich einen top Service bietet:
Innerhalb 2-3 Tage waren Bedienungsanleitungen und der Aukleber zu den Gewindesteigungen in der Post, Datenblätter gemailt oder technische Fragen beantwortet, aus gegebenem Anlass einfach mal ein großes Lob an Wabeco !! :super:

Ich dachte halt, dass Schrenz vielleicht zusätzlich auch einige ganz grundlegende Tipps brauchen kann, bevor er Öl in einen Fettnippel presst.
Na, ich habe schon vor 25 Jahren mit der Fettpresse unterm Schlepper gelegen :cool:.

Viele Grüße
Jens
 
....ich habe schon vor 25 Jahren mit der Fettpresse unterm Schlepper gelegen :cool:....

Ich auch ;). ( jetzt weiss ich auch, dass Du Öl-, und Fettnippel unterscheiden kannst:super:).

Gruß
Olli
 
Last edited:
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