Minimag Led - Modding

Long John

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Hallo :)

Ich besitze eine 3xAA Minimag, die ich ab und zu Freunden ausgeliehen habe.
Die Lampe ist noch relativ neu, daran hat das Verleihen auch nichts geändert.:)

Nach mehreren kurzen Einsätzen und insgesamt vielleicht 4 Betriebsstunden (2. Satz Batterien), begann die Lampe, unregelmäßig zu flackern und ging unzuverlässig anzuschalten.

Die Zeit für einen Mod war gekommen:D

Ich entnahm das Led-Modul und öffnete es.
Nachdem ich den Treiber entnahm und mir genau anschaute, wunderte mich nichts mehr.
Die Kontakte auf beiden Seiten sind "Stecknadelspitz" und alles wird nur geklemmt, d.h. wenn ein Kontakt nur minimal verbiegt = Wackelkontakt bzw. Dunkelheit.

Diese "windigen" Kontakte habe ich mit Lötpunkten optimiert.

Die nächste Enttäuschung erwartete mich, als ich die LuxIII von ihrer Halterung entfernen wollte. Heatsink wäre übertrieben zu sagen, da die Halterung das Gehäuse der Treibereinheit darstellt, nicht sehr massiv ist und keine Verbindung zum Lampengehäuse aufweist.

Ich nahm eine dünne stabile Messerklinge und stellte mich auf einen "vorsichtigen Kraftakt" ein.

Aber als die Schneide dem "Spalt" zwischen Led und Unterlage näher kam, ist die Led (wahrscheinlich aus Angst:D) von alleine umgeklappt.

Ich habe eine krümelige, elfenbeinfarbige Substanz in Stecknadelkopfgröße unter ihr gefunden.

Der Hersteller sagte sich wahrscheinlich, die Heatsink taugt sowieso nichts, AA-Epoxy ist teuer, außerdem hat der Treiber einen Thermosensor........das wird schon gut gehen:(

Da ich keine Änderungen am Reflektor vornehmen wollte, habe ich mich als Austauschled für eine Edixeon KLC8 (240 Lumen @ 1A binning) entschieden.

Die LuxIII hatte zwei Kontaktplättchen am + und - Kontakt, die ich abbrach und an die KLC lötete.
Der Boden der KLC wurde isoliert.
Außerdem ist darauf zu achten, daß diese Kontaktplättchen nicht ans Gehäuse kommen, da sie durch zwei dortige Aussparungen geschoben werden = auch eine Kurzschlußgefährdete Lösung:mad:

Deshalb habe ich diese Kontakte im Öffnungsbereich mit dünnem Glasfaserband isoliert.

Wenn der Treiber in seinem Kunststoffhalter in den metallenen Treiberhalter eingeschoben wird, rasten diese beiden Kontaktplättchen der Led im Treiber ein.

Bei dem gesamten Mod ist darauf zu achten, daß alle Teile exakt so wieder zusammengebaut werden, wie sie demontiert wurden. Also +Seite am metallenen Gehäuse im Vorfeld markieren, ebenso Einschubrichtung des Treibers ins Plastikgehäuse und dessen ins Metallgehäuse.

Nach erfolgter Montage kam der Funktionstest.

Dieser hat mich (endlich mal:staun:) positiv überrascht.

Die Lampe ist wesentlich heller, subjektiv doppelt so hell. Der "gefürchtete" Teint der Edixeon (nach meinem Geschmack) ist hier kaum wahrnehmbar, d.h. ein gleichmäßiger, leicht warmer Teint bei maximalem Fokus.
Wird die Lampe defokussiert, erscheint die gelbe Korona.
Kein Flackern mehr.

Doch hier die Vorher- Nachher-Bilder.

Distanz 20m, maximaler Fokus, alle Einstellungen gleich, neue Alkalines.

Vorher:

MMLuxIII.jpg


Nachher:

MMKLC820m.jpg



Der Unterschied ist sehr gut zu sehen.:D



Fazit:

Wer eine Minimag-Led schon hat, dem empfehle ich diesen Mod unbedingt, alleine schon, um die unzuverlässigen Wackelverbindungen incl. Led-Befestigung abzustellen.

Wer noch keine hat und sich die Anschaffung überlegte, dem empfehle ich, besser eine andere Lampe kaufen.

Im Serienzustand ist sie "crap" (Schrott).

Selbst nach meinem erfolgreichen Mod wird sie nicht zu einer meiner guten Lampen, auf die ich mich verlassen würde.

Aber zum Verleihen taugt sie allemal, jetzt besser als zuvor, weil sie dann Licht macht, wenn sie soll, wie lange steht natürlich auf einem anderen Blatt;)

Viele Grüße

_____
Tom
 
Hallo Tom,

wieder mal ein eindrucksvoller Wohnwagen...:hehe:

Die Lampen von Maglite sind gut, jedoch nur die mit C oder D-Cell.

Die kleineren hatten schon immer Kontakt Probleme am Schalter oder sonst wo.

Dass diese Kontakt-Probleme mit der LED Generation nicht ausgeräumt wurden, ist ebenso verwunderlich, wie ärgerlich...


Ich schließe mich Deinem Fazit voll an, wer eine hat soll sie modden, wer keine hat die Finger davon lassen.



Heinz
 
Dieses Beispiel beweist wieder mal, daß man die Qualität einer Lampe tatsächlich nur beurteilen kann, wenn man sich alle Komponenten anschaut.

Besonders enttäuschend ist der Umstand, daß die UVP bei 59,99 Euro liegt und MagLite Jahre brauchte, um diese Lampen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.

Sie haben es verpasst, rechtzeitig auf den "LED-Zug" aufzuspringen. Aber anstatt ein ausgereiftes und konkurenzfähiges Produkt verspätet zu präsentieren, sind diese Lampen noch nicht einmal die US-Preise wert.

Schade, aber so ist es nun mal.

Das könnte aber ein Hinweis für all diejenigen sein die glauben, für möglichst wenig Geld eine gute Lampe zu bekommen, wobei 60,-Euro nicht gerade wenig Geld ist, jedoch zu wenig, für eine gute Lampe;)

Grüße

____
Tom
 
Hi Long John

Die besseren Fotos sind aber für den Modder nicht die Beamshots sondern die zu deiner sehr ausfühlichen Beschreibung,die fehlen oder kommen die noch?
So kann sich der technikbegeisterte Lampenfreak mal selbst ein überlegen so eine Lampe zum basteln gebraucht zu erwerben.


MfG
Nebel Jonny
 
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