Hiebschwert

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Hier ein im Kundenauftrag gefertigtes Hiebschwert.

Klingenmaterial: Leo-Damast
Gesamtlänge :89cm
Klingenlänge: 78cm
Klingenbreite an der Wurzel: 60mm
Klingenbreite 10cm vor dem Ort : 48mm
Stärke der Klinge an der Wurzel: 4mm
Stärke am Ort: 3,5mm
Gesamtgewicht: 1200gr.
Balancepunkt: 20cm vor der Griffplatte.
Beidseitige flache angeätzte Hohlkehle in der Klinge, welche kurz vor der
Parierplatte enden.
Schneiden blank geschliffen und scharf.
Perfektes Finish von Dieter Kraft!


Dieses Schwert ist von seinem Gefäß und der Klingenform her ein schweres Hiebschwert welches im späten 8. /9. Jahrhundert
vorkommen konnte. Diese breite Klingenform mit der ausgeprägten Spitze
kam aber auch schon im späten 6./7. Jahrhundert vor.

Maße und Form dieses Schwertes stammen von einem Orginal
aus einer privaten Sammlung.(Siehe Bild)

Auf besonderen Kundenwunsch wurden alle Metallteile des Griffes
aus rostfreien Stahl gefertigt. Der Griff selbst besteht aus Wahlrosszahnbein.
Die Knaufplatte ist etwas dicker als bei dem Orginal, das sorgt dafür, dass dieses Schwert ein wenig schwerer ist als das Orginal.


Markus Balbach

www.schmiede-balbach.de
 

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Super Klasse, dass ausgerechnet dieses Schwert nachbaut wurde. Genau über dieses Schwert habe ich mich schon mit Dieter unterhalten. Das Original dürfte um die 1050gr, laut Dieter, gewogen haben. Der Griffabschluß und das Elfenbein erhöhen das Gesamtgewicht natürlich.

Eine wirklich super Arbeit vom Schmied und Schwertfeger, absolut erstklassig.
Ich hoffe wir bekommen noch ein paar solcher Meisterwerke zu sehen.;)
 
Last edited:
Gratuliere, ein wirklich gelungenes Beispiel für ein Normannenschwert!
Das Design, besonders die Klinge, ist einfach gehalten und dadurch absolut mein Ding!:super:
Der Preis würde mich sehr interessieren!
Ich hoffe M.Balbach, dessen wunderbaren Arbeiten ich sehr schätze, wird uns Auskunft darüber geben!
Das M.Balbach zu den wenigen "Schwerthersteller der Spitzenklasse" gehört, wissen wir seit seiner unglaublich präzisen Nachbildung des Sutton - Hoo Schwertes!
Ich freue mich auf das nächste Projekt von M.Balbach!
Nur weiter so!
Du bist einer der ganz Großen bezüglich "Damast&Stahlverarbeitung" aber auch in der Weiterentwicklung nicht mehr wegzudenken
 
Jens25 und Ikarus,

ich muss noch einige Schwerter schmieden.
Alles wurmbunte oder noch kompliziertere und echt aufwendige Stücke, welche nach Ausgrabungsfunden gearbeitet werden.
Vielleicht kommen davon später mal Bilder.
Ansonsten freut es mich, dass die Arbeit von Dieter und mir euch gefällt, danke!



Markus Balbach
www.schmiedebalbach.com
 
Hallo Markus und Dieter,

ausgezeichnete Arbeit:super: :super: :super:

Ich bin schon auf eure kommenden Arbeiten gespannt.

Markus, sehe ich das richtig, ist der Knauf vernietet? Und wenn ja, wie hast du den Erl dazu vorbereitet, Rund oder Oval?


Schöne Grüße, David
 
Ich muss sagen das ist ein sehr schönens Schwert. :super:

Ist zum unter die Tür hängen und wenn ein ungebetener gast kommt, dann zieht man an einer Schnur und "plumps" fühlt sich jemand nicht mehr so gut...:haemisch: :teuflisch
 
Wirklich, meine Hochachtung !!!:super: :super: :super:
Kostet bestimmt ein Vermögen und Prinz Eisenherz wäre neidisch darauf gewesen - sicher.
Bescheidene Frage - was macht man damit im Jahre 2007 anno Christi ???:confused:
Zwiebeln schneiden ???:hehe: :hehe: :hehe:

Gruss, Ralf.
 
Bescheidene Frage - was macht man damit im Jahre 2007 anno Christi ???:confused:
Zwiebeln schneiden ???:hehe: :hehe: :hehe:

Ich würde sagen, man freut sich über die wunderschöne Arbeit des Schmiedes und dekorativ ist es auch!

Ehrlich, ein wunderschönes Schwert. Wie auch schon andere gesagt haben, die geraden Linien und das eher einfache Erscheinungsbild machen den besonderen Reiz aus. Für mich als absoluten Laien, sieh es aus wie ein laaanges Wikingerschwert. Normannenschwert wurde schon gesagt.
 
Last edited:
Bescheidene Frage - was macht man damit im Jahre 2007 anno Christi ???:confused:
Zwiebeln schneiden ???:hehe: :hehe: :hehe:

Gruss, Ralf.

Ganz einfach weil es Leute gibt die Spaß daran haben und so etwas gerne besitzen möchten. Und Spaß hatte so ziemlich jeder der das Teil mal befingern durfte. Der Auftraggeber konnte die Nacht vor der Lieferung gar nicht richtig schlafen....:D Er träumte das er den Postboten verpasste und das Schwert dann weg sei:D :D :D

Und.....damit Leute wie Du (Radulbh) solche Fragen stellen können.:haemisch:

Zur Angelvorbereitung:
Die Angelspitze hatte ich oval gestaltet damit es beim Warmvernieten kein Verdrehen der hinteren Knaufstange gibt.
 
Hahaha ..... !!!!
Na da habe ich ja "getroffen" .:haemisch:
Verstehe schon, dass sowas gefällt, bin selbst Mittelalterfan.
Was dem einen sein unnötiger Sportwagen, dass ist dem anderen sein Schwert. Aber man darf doch mal so fragen - oder ?
Messer - kann man eben einfach auch benutzen und wenns das Bowie zum Wurstschneiden ist. Ein Schwert - ist eben ein "Ausstellungsstück".
Es ist wundervoll ! Keine Frage ! :super: :super: :super:
Aber sone kleine neckische sozialkritisch spitze Frage kann man sich schon mal gefallen lassen, wenn einem unbrauchbare Gebrauchsgegenstände soviel wert sind - oder !:hehe:

Viel Spass auch noch beim Zwiebelschneiden ,
Gruss, Ralf.
 
Klasse Arbeit, da kann man nur gratulieren. :super: Hoffentlich bekommen wir von den anderen Schwertern auch Bilder zu sehen. Mich würde noch interessieren auf welche Härte du die Klinge gebracht hast?

Gruß
Martin
 
...
Gesamtlänge :89cm
Klingenlänge: 78cm
...
Stärke der Klinge an der Wurzel: 4mm
Stärke am Ort: 3,5mm
Gesamtgewicht: 1200gr.

:eek:
Ist das jetzt eine eher "normale" Größe wenn man jetzt von +/- 100/200gr absieht, oder eher eine Leichtgewicht,... -> für die damalige Zeit ?
Die Menschen im Mittelalter waren doch im Durchschnitt auch etwas kleiner und vermutlich schmächtiger - ist für mich kaum vorstellbar, dass so ein "Ungetüm" soo leicht ist, das ist ja nicht viel schwerer als ein ganz normaler Fäustel...

Ich staune ehrfurchtsvoll und versuche, verschiedene Alltagsgegenstände abzuschätzen, die in etwa vergleichbares Gewicht und Größe haben... :super:

Gruß Andreas
 
Wenn wir schon mal so "närrisch" sind.....mit Fragen und dazu passenden Antworten....und dann zu den unbrauchbaren Gebrauchsgegenstände ! :rolleyes: (OK es reicht jetzt...)


Ich hab das Teil benutzt um meinen linken Unterarm zu rasieren....:haemisch:
Bei meinem rechten Unterarm war ich etwas vorsichtiger (das alte Rechtshänderproblem) soviel zu "Unbrauchbarkeit".

Zitat:Luftauge
Ist das jetzt eine eher "normale" Größe wenn man jetzt von +/- 100/200gr absieht, oder eher eine Leichtgewicht,... -> für die damalige Zeit ?

Dieses Schwert gehört zu den "schweren" Hiebschwertern.
Meistens sind diese Schwerter etwas leichter so um 1000gr. im Durchschnitt. Dazu kommt noch das der Kunde eben unbedingt einen Wahlrosszahn verarbeitet haben wollte. Allein der hat schon mit den Schellen ein Gewicht von 143gr. auf die Waage gebracht. Dazu noch die stärkere Knaufstange/platte. Das Orginal ist nur halb so stark.

Das leichteste Schwert was ich bisher dokumentieren konnte war aus dem 10. Jh. leicht korrodiert, und wog ohne Hilze (Griffschalen mit Schnurwicklung und beledert), 610gr ! Klingenlänge war 79cm. Breite an der kurzen Griffplatte 41mm bei einer Klingenstärke von 3,9mm.
Rechne für den Griff 100gr dazu dann kommst Du auf ein Gewicht von 710gr.

Das war bisher das leichteste.
 
@ D. Kraft

Wie lange hast Du für das Schleifen vom Schmiederohling bis zur fertigen Klinge gebraucht, also ohne Gefäßmontage usw.?

Habt ihr die Klinge wieder auf 60 HRC gehärtet und sie im Angelbereich höher angelassen?

Welcher Damast ist für ein Schwert, aus rein physikalischer Sicht, am besten geeignet? Ich habe irgendwo mal gelesen, dass z. B. Torsionsdamast, obwohl historisch oft benutzt, nicht optimal sein soll.

Jens
 
Jens25;343053Habt ihr die Klinge wieder auf 60 HRC gehärtet und sie im Angelbereich höher angelassen? Jens[/QUOTE said:
@Jens,

Die Klinge wurde von Hand gehärtet.
Im Angelbereich ist die Klinge weicher.
Insgesamt wurde die Klinge nach dem Härten so gerade hellgelb angelassen und sollte somit noch eine relativ hohe Härte besitzen.
Geprüft habe ich die Härte allerdings nicht.
Dieser Leo-Stahl verhält sich direkt nach dem Abschrecken anders als man es vermutet. Man kann ihn leicht biegen und er bleibt auch gebogen. Man hat das Gefühl, als ob der Stahl überhaupt keine Härte angenommen hätte.
Erst nach etwa ab 5 Stunden stellt sich der Stahl so ein, dass er flexibel ist und nach einem Biegen von allein wieder gerade flext!

Gruß
Markus Balbach

www.schmiede-balbach.de
 
Hallo Dieter und Markus

Das ist absolut ein Klasse schwert. :super:

Wie habt ihr das gemacht, das ihr nur die Hohlkehle geätzt habt ?
Habt ihr die ganze klinge geätzt und den rest "weggeschliffen" ?

Gruß Murat
 
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