Solicut vs Güde vs Windmühle

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*ZingZing*

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Hallo!

:super: Zuerst will ich mal sagen, dass ich wirklich froh bin, dass es ein solches Forum gibt! :super:

Ich bin auf der Suche nach einem Küchenmesserset, oder vielmehr erstmal ein oder zwei Messer für den Anfang. (Ich befürchte nur, dass es nicht dabei bleiben wird :lechz: )
Ich brauche quasi eine generelle Erneuerung meiner Messer, denn bisher hab ich vererbte (Henckel) benutzt und irgendwann will man doch mal was Ungebrauchtes haben. Für mich kommen eigentlich nur die europäischen / deutschen Formen in Frage und vor allem will ich keine Kohlenstoffstähle (Gründe dafür später) und wenn es vermeiden lässt keine Damastklingen (Außnahme Solicut Absolute ML). Im Netz klappert man dann die üblichen Verdächtigen ab und landet bei WMF (schlechte Preis/Leistung), Zwilling (mag ich nicht) und Wüsthof (dito), letztere vielleicht auch weil sie doch recht "normal" sind und ab und zu will man doch mal was Außergewöhnliches haben. Dann sucht man weiter und findet eben genau "kleinere" Messerschmieden, die vielleicht nicht in jedem größeren Möbelhaus vertreten sind.
Warum kein Kohlenstoffstahl? Ich hatte eines und habe damit ein Abendessen gekocht, dabei hat meine "Küchenhilfe" Zitronen (ich wusste einfach nicht , dass es Kohlenstoffstahl war) geschnitten. Mal davon abgesehen, dass ich mich schon immer gewundert habe warum das Ding anläuft (jetzt weiß ich es) hatte die Forelle ein leichten Metallgeschmack gehabt :( ... Gott sei Dank habe nur ich das bemerkt (Liegt vieleicht an meiner "schweren" Jugend, als ich immer mit alten Löffeln meine Haferflocken essen musste und ich dachte, ich ess einen Teller voll Eisenspäne ;) ), trotzdem war ich an dem Abend nicht so "glücklich". Ich hab für mich dann einfach das Resümee gezogen, dass ich nur noch NICHT-Kohlenstoffmesser möchte.


In Frage kommen für mich folgende Messer:

* Güde Alpha Fasseiche

* Solicut First Class Limited

* Windmühle 1922 (Legierung)

* (Solicut Absolute ML)
<- find ich hübsch, kann mich aber nur teilweise mit der Damastoptik anfreunden und wie sie im Einsatz sind, kann ich nicht beurteilen

jeweils wäre dann ein Kochmesser, ein Zubereitungsmesser und ein kurzes Gemüsemesser angedacht. Zu guter letzt steht dann noch ein Brotmesser an.

Was mich nun interessiert, wie verhalten sich die Messer untereinander was die Schärfe, die Schärfbarkeit,die Qualität und den Gebrauchswert (Gewicht, Schwerpunkt) angeht? Das Windmühle wird hier ja über den Klee gelobt, aber hauptsächlich nur das Kohlenstoffmesser, die Qualität soll ja eher mittelprächtig sein. Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass die anderen sich so viel in der Schärfe nehmen.


ich freue mich über Eure Antworten!


Grüßle aus dem Hessenland!



Steffen
 
Ok, gleich vorweg, haben tu ich nur ein Maximum ML. Direkte Vergleiche ALLER Messer sind mir also nicht möglich.
Deine Vorauswahl wirkt solide, alles ganz gute Messer. Das Maixmum ML Santoku liegt mir persönlich sehr gut, neben einem Kai Shun ist es mein meistgenutztes Messer. Bin begeistert!
Ein Herder 1922 hatte ich mal beim Kochen bei einem Freund in Gebrauch. Sauscharf, aber imho wirkt es billig, war schlecht verarbeitet und optisch wenig hochwertig. Mag sein daß ich einfach ein Montagsmodell hatte, aber ich war echt enttäuscht. Denoch, befrag die Suche, das 1922 hat echte Fans! Als Gemüsemesser sollen sich die kurzen Windmühlmesser super schlage, kenn ich leider selber nicht.
Güde, da kenn ich nur das Brotschwert, das ist aber perfekt! Da wissen andere mehr:confused:
Bleibt Solicut: Klingt gut, kenn ich nicht. Wenn der hohe Verarbeitungsstandard des Maximum ML bei allen Serien gilt sollten die aber ok sein.

Noch kurz zum ML: Sauscharf (subjektiv besser als Herder, das Herder ist aber schon 2 Wochen in Dauergebrauch - off the Box???) Schärfbarkeit top, Verarbeitung perfekt! Sehr gut ausbalanciert, keine Ermüdung beim Schneiden großer Mengen. Mein Tip!

Denk doch mal darüber nach die Messer aus verschiedenen Serien zu kaufen, und im Vergleich zu rezensieren. Würde mich freuen!

Woz
 
Was mich nun interessiert, wie verhalten sich die Messer untereinander was die Schärfe, die Schärfbarkeit,die Qualität und den Gebrauchswert (Gewicht, Schwerpunkt) angeht? Das Windmühle wird hier ja über den Klee gelobt, aber hauptsächlich nur das Kohlenstoffmesser, die Qualität soll ja eher mittelprächtig sein. Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass die anderen sich so viel in der Schärfe nehmen.

Das Geheimnis des 1922 ist der Dünnschliff. Die restlichen Messer sollten sich in Sachen Schärfe nicht viel nehmen. Standartstähle mit Standarthärtung und Standartschliff.
Gewicht und Schwerpunkt werden sehr individuell wahrgenommen. Ich hatte früher auch mit Güde und Goldhamster geliebäugelt. Hängengeblieben bin ich bei Burgvogel, weil es sich im direkten Vergleich besser anfühlte.
Man kann nur raten, die Messer vor dem Kauf in die Hand zu nehmen.
Falsch machst du mit allen dieser Messer nichts. Burgvogel, Dick und Eicker sind auch einen Blick wert.

stay rude
braces
 
Hallo,

also könnte man zusammenfassen, dass von der Schärfe her an erster Stelle das Herder liegt, darauf kommt das Solicut Absolute ML und die übrigen liegen dahinter, jedoch untereinander gleich auf.

also in der Hand hatte ich bisher noch keines, ein Laden, der Windmühlenmesser führte hatte leider aus der Serie 1922 nichts da, die übrigen Messer von Windmühle fand ich von der Verarbeitung aber eher mau. Es wirkte auf mich fast schon lieblos zusammengesteckt.
Liegen die 1922 auf höherem Niveau als die "normalen" Messer von Herder?

Die Solicut würde ich gerne mal in der Hände nehmen, sind die Griffe eigentlich wirklich so dick wie sie auf den Bildern wirken?

Grüße

*ZingZing*
 
Dünn sind die Griffe nicht, liegen aber super in der Hand und sind haptisch toll. Meine Bessere ist nicht unbedingt riesig, eher zierlich, nimmt das Maximum ML aber am liebsten von all meinen Messern, weil leicht und sehr griffig. Ausprobieren, wenn möglich.

Zur Verarbeitung der 1922: folgt man den Beiträgen hier im Forum ist die generell eher "rustikal". Muß man mögen, finde ich.

Ich hoffe das hilft dir ein bisschen.

lg Woz
 
Liegen die 1922 auf höherem Niveau als die "normalen" Messer von Herder?

Ich gehe mal davon aus, daß du mit der Verarbeitung die Holzgriffe meinst, an den Klingen finde ich nichts auszusetzen (bin aber auch kein Experte). Ich habe mir in der letzten Zeit einige Herder-Messer in den Geschäften angesehen und würde meinen: ja, sie sind besser, aber auch bei der 1922-Serie können Griffe dabei sein, die nicht so verarbeitet sind, wie es bei einem Messer dieser Preisklasse wünschenswert wäre (wenn ich das jetzt mal mit Nicht-Küchenmessern vergleiche). Bei den kleinen Küchenmessern ist kaum mal eines dabei, wo nicht ein größerer Spalt zwischen Griff und Klinge wäre - beeinträchtigt ja nicht die Funktion und ist für mich bei einem Messer für um die 10 Euro verschmerzbar. Bei den Messern im oberen Segment scheint mehr Sorgfalt auf die Griffe verwendet zu werden, aber kleinere "Unschönheiten" sind mir auch bei denen schon mal aufgefallen. Mein 1922 Kochmesser habe ich im Laden gekauft, so konnte ich mich vergewissern, daß der Griff OK war. Keine sichtbaren Mängel, nur die Griffschalen schließen nicht ganz 100%ig bündig mit dem Erl (?) ab; kann man gerade so erspüren, fällt optisch aber nicht auf und stört nicht.

Ich habe im Laden aber auch ein Güde in der Hand gehabt, wo der Holzgriff ebenfalls nicht toll verarbeitet war. Mag ein Ausrutscher gewesen sein (war - wohl aus diesem Grund - auch runtergesetzt), aber so ganz gefeit ist man davor wohl nicht. Anscheinend herrscht da bei Küchenmessern ein anderer Standard.

Nunatak
 
Ich habe mir vor ca. 2 Monaten das ca. 8cm Gemüsemesser der Herder Windmühlenmesser in C60 um 9 € gekauft. Dieses Messer hatte auch die beschriebenen Mängel wie:
- Spalt zwischen Griff und Klinge
- nicht scharf out of the box
- und rauhe Holzoberfläche.

Vorgestern habe ich das gleiche Messer (beim gleichen Händler) nochmal für meine Freundin gekauft, und ich war sichtlich überascht:
- absolut fein polierte Holzoberfläche
- fast kein Freiraum zwischen Holz und Metall
- viel schärfer
- und nochdazu eingefettet

Evtl. hat sich im Herstellungsprozess einiges geändert.
Ist dies sonst noch jemandem aufgefallen?
 
Also Herder scheint ja ein bisschen Glückssache zu sein, wenn man sich eines im Laden aussuchen kann, ist es wohl machbar, aber ich muss schon ehrlich zugeben, dass ich von einem Messer im Bereich von 100Eur eigentlich schon erwarte, dass es einem hohen Qualitätsstandard erfüllt. Zumindest einmal, was die Produktionsqualität angeht, egal von welcher Marke. Das die Klingen einem hohen Anspruch genügen denke ich schon, so ist es für mich noch viel unverständlicher, wieso dann bei den Griffen wenig sorgfältiger gearbeitet wird.

Grüße

*ZingZing*
 
Also Herder scheint ja ein bisschen Glückssache zu sein, wenn man sich eines im Laden aussuchen kann, ist es wohl machbar, aber ich muss schon ehrlich zugeben, dass ich von einem Messer im Bereich von 100Eur eigentlich schon erwarte, dass es einem hohen Qualitätsstandard erfüllt. Zumindest einmal, was die Produktionsqualität angeht, egal von welcher Marke. Das die Klingen einem hohen Anspruch genügen denke ich schon, so ist es für mich noch viel unverständlicher, wieso dann bei den Griffen wenig sorgfältiger gearbeitet wird.

Grüße

*ZingZing*

Naja, Glückssache ist es sicher so nicht...
Schon die "einfachen" Messer mit Buchenholzgriff haben Top-Klingen mit dem Solinger Dünnschliff und hervorragenden Schneideigenschaften, da bleibt wohl kaum Spielraum für bessere (aufwändigere) Bearbeitung der Griffe. Davon ist aber die Funktionalität nicht betroffen...
In der Mittelklasse mit den dort typischen Kirschholzgriffen sieht es schon besser aus und z.B. die Lignum3-Serie ist auch eher schlicht aber gut gearbeitet.
Zu der 1922-Serie kann ich nix sagen, habe noch keines in der Hand gehalten.
Nach meiner Meinung überzeugen die Herder Messer eher über die tollen Klingen mit dem Dünnschliff als durch die sogenannte Wertigkeit - ich würde aber keines meiner Herder-Messer hergeben (mein ältestes Herder- Messer ist ca. 50 Jahre alt (Hamburger 7") und hat eine Carbonstahlklinge mit Buchenholzgriff (mit riesigen Spalten zwischen Klinge und Griffschalen).

IMHO würden diese Messer mit "besseren" Griffen auch deutlich teurer, denn die Herstellung der Dünnschliff-Klingen, die anschließend von Hand blaugepließtet werden, ist relativ aufwändig.

Herder hat halt seine eigene Philosophie - man liebt sie oder lehnt sie komplett ab!

BTW:
Nichts gegen Güde, Solicut usw. usw - das sind aber ganz andere Messerphilosophien - siehe Handling, Pflege, Schärfe, Schneideigenschaften -> Herder 1922 = Carbonstahl(Patina und im schlimmsten Fall rostend); alle anderen nehmen Edelstahl.


Viele Grüße aus Lich ...

Peter
 
Hallo Peter,

so sehe ich es auch. Letztendlich ist es eine Frage des Preis-Leistungs-Verhältnisses und die Griffverarbeitung beeinträchtigt jedenfalls nicht die Funktionalität (ich glaube nicht, daß einer der Griffe auseinanderfallen wird - es sieht eben nur nicht so schön aus). Wobei Herder nicht die einzigen mit Carbonstahlmessern sind, es gibt z. B. auch ein Kochmesser von Güde aus Carbonstahl.

Bei den Messern aus den höherpreisigen Serien scheinen die Griffe auch durchaus sorgfältiger verarbeitet zu sein, also nicht zu vergleichen mit den einfachen Gemüsemessern.

Nunatak
 
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