Test Cold Steel Master Hunter
Kennt ihr das auch? Es steht mal wieder ein Camping-Trip an oder die nächste Wander-Tour gen Wildnis schart schon ungeduldig mit den Hufen und die Frage nach dem passenden Messer fängt an sich aufzudrängen. Den 30 Zentimeter Prügel? Wohl eher etwas zu viel des Guten. Gewichtsparen und nur ein Klappmesser mitnehmen? Das scheint etwas gewagt. Das Ideal wäre ein Messer, das zwar stabil und vielseitig einsetzbar ist und dennoch den Rucksack nicht noch schwerer macht. Wenn es dann noch einen nicht allzu martialischen Eindruck seitens der Optik verbreiten würde, wäre es der ideale Reisebegleiter. So was gibt es? Aber ja! Und zwar in Gestalt des Cold Steel Master Hunter San Main III.
Dank Lynn konnte ich ein Modell des Messers ergattern und der erste Eindruck nach dem Auspacken war...exzellent! Die Verarbeitung ist gut, um nicht zu sagen sehr gut. Die Klinge sitzt mittig und ist rasierscharf. So wie man es erwartet.
Das Master Hunter ist nun nicht gerade ein neues Modell. Trotzdem ist es bedauerlicherweise recht unbekannt, zumindest selten empfohlen. Persönlich empfinde ich dies als sehr schade, da ich denke, dass das Messer die Bedürfnisse von 60-70 % der Menschen erfüllt, die ein feststehendes Messer fürs Wandern und ähnliche Aktivitäten suchen.
War das Messer bisher mit einer Klinge aus AUS-8 ausgestattet, setzt man seit diesem Jahr auf eine Klinge aus zwei verschiedenen Werkstoffen. Die Außenlagen bestehen aus rostfreiem, flexiblem Stahl. Der Kern der Klinge wird aus VG-1 gefertigt. Laut Lynn wollte Cold Steel seine Produktpalette durch den Stahltausch aufwerten. Das Unternehmen hat laut seiner Aussage sehr viel Zeit in die Stahlsuche investiert. Nach etlichen Tests kristallisierte sich dann VG-1 als beste Kombination aus Elastizität und Schnitthaltigkeit heraus.
Ob der Stahl wirklich hält was er verspricht, sollte meine Testphase im Alltagsgebrauch zeigen.
Testphase 1:
Es war mal wieder an der Zeit den riesigen Stapel mit Magazinen und Katalogen zu vernichten, der sich in meiner Wohnung angesammelt hatte. Also einen großen Korb besorgt und das MH bereit für „Extrempapierschnibbling“ gemacht. Ziel war es, jede Seite eines jeden Heftes mindestens einmal zu zerteilen. Bei Seiten aus stärkerem Material wurde schon mal eine Ausnahme gemacht...diese wurden dann in zig Teile zerlegt.
Um es kurz zu machen: Das MH hat tausende Seiten zerteilt. Die ganze Aktion hat um die sechs Stunden gedauert. Die Schneide rasiert jetzt ein ganz klein wenig schlechter.
Testphase 2:
Judogürtel und andres Gurtmaterial wollte zerteilt werden. An Judogürteln beißen sich selbst Messer mit Wellenschliff oft die Zähne aus. Es bedurfte zwar etwas mehr Kraft, aber das MH zerteilte die Gürtel und Gurte anstandslos.
Testphase 3:
Ich hatte Hunger. Das MH musste seinen Dienst in der Küche verrichten. 90 Minuten später war ich satt und glücklich. Das MH hatte beste Dienste in der Küche geleistet. Weder Zwiebeln noch Zucchinis hatten eine Chance. Lediglich das Knoblauchschälen war etwas mühsam.
Testphase 4:
Ab geht’s in die Natur. Der Wald ruft. Kein Wald da...okay, dann eben in den Garten.
Was ein echtes Messer sein will, muss auch Holz spalten können. Also ein paar Holzbretter geschnappt und das Messer mit einem Ast durchgetrieben. Funktionierte tadellos.
Testphase 5:
Wie stabil ist die Messerspitze? Um das herauszufinden, wurde das Messer Spitze voran in Holz getrieben und umgehebelt. Die Spitze gab auch nach zahlreichen Versuchen nicht nach.
Testphase 6:
Kombiniere die Messerklinge mehrmalig mit dem Erdboden. Sollte man nicht machen, aber ich wollte es drauf anlegen. Normalerweise sieht das Ergebnis bei den meisten Messern so aus: War der Klingenstahl zu weich, ist es jetzt stumpf. Gehört der Klingenstahl zu den härteren Vertretern, kann man dann meist Ausbrüche oder kleinere Scharten in der Klinge begutachten.
Beim Master Hunter trat weder das Eine noch das Andere auf. Das Messer rasierte nicht mehr so gut, aber es besaß keine Klingenausbrüche oder Scharten. So soll es sein!
Testphase 7:
Für den vorletzten Test wollte ich mich etwas archäologisch betätigen. Ziel war es, einen Bohrer fürs Feuermachen zu bauen. Dazu musste ich mit dem Messer ein kleines Loch in ein Brett bohren. Dann wurde das Messer durch einen langen Ast getrieben. Einen Teil des Astes habe ich als Schlagholz benutzt, um mit seiner Hilfe und dem Messer den anderen Teil des Astes zu bearbeiten. Mit dem Messer ließ sich wirklich sehr gut schnitzen.
Am Ende fehlte nur noch etwas Schnur, ein Stein und Zunder und fertig war der „Feuerbohrer“.
Nachdem ich das Messer mit Wasser gesäubert hatte ging s zum letzten Test. Konnte das Messer noch ein Blatt Papier durchtrennen?
Zu meiner Überraschung...ohne Probleme. Ich nahm an, dass das Messer nach der vorangegangenen Beanspruchung recht stumpf sein musste, aber weit gefehlt. Es rasierte zwar nicht mehr, aber es war immer noch sehr scharf. Das Papier wurde sauber durchtrennt. Ein weiterer Beweis dafür, dass das Versenken des Messers im Boden keine Schäden an der Schneide verursacht hatte. Bis auf ein paar kleinere Kratzer auf der Klinge, sieht das Messer aus wie neu.
Das Master Hunter und der VG-1 haben sich wirklich bewährt. Ich bin mit dem Messer sehr zufrieden und es ist nicht leicht, mich zufrieden zu stellen. Ich denke, dieses Messer sollte in jedem Jagd- oder Wanderrucksack vorhanden sein. Es macht sich gut in jedem Survivalpack und für alle Freunde des rostenden Stahls existiert ein Modell mit einer Klinge aus Carbon-V.
Abschließend würde ich fast sagen, es gibt eigentlich keinen Grund ein Master Hunter nicht sein eigen zu nennen...
Das Design = Zeitlos
Der Preis = Fair
Das Konzept = Just keep it simple...
Preise und technische Angaben findet ihr bei den entsprechenden Händlern. Habe leider viel zu wenig Fotos gemacht.
Kennt ihr das auch? Es steht mal wieder ein Camping-Trip an oder die nächste Wander-Tour gen Wildnis schart schon ungeduldig mit den Hufen und die Frage nach dem passenden Messer fängt an sich aufzudrängen. Den 30 Zentimeter Prügel? Wohl eher etwas zu viel des Guten. Gewichtsparen und nur ein Klappmesser mitnehmen? Das scheint etwas gewagt. Das Ideal wäre ein Messer, das zwar stabil und vielseitig einsetzbar ist und dennoch den Rucksack nicht noch schwerer macht. Wenn es dann noch einen nicht allzu martialischen Eindruck seitens der Optik verbreiten würde, wäre es der ideale Reisebegleiter. So was gibt es? Aber ja! Und zwar in Gestalt des Cold Steel Master Hunter San Main III.
Dank Lynn konnte ich ein Modell des Messers ergattern und der erste Eindruck nach dem Auspacken war...exzellent! Die Verarbeitung ist gut, um nicht zu sagen sehr gut. Die Klinge sitzt mittig und ist rasierscharf. So wie man es erwartet.
Das Master Hunter ist nun nicht gerade ein neues Modell. Trotzdem ist es bedauerlicherweise recht unbekannt, zumindest selten empfohlen. Persönlich empfinde ich dies als sehr schade, da ich denke, dass das Messer die Bedürfnisse von 60-70 % der Menschen erfüllt, die ein feststehendes Messer fürs Wandern und ähnliche Aktivitäten suchen.
War das Messer bisher mit einer Klinge aus AUS-8 ausgestattet, setzt man seit diesem Jahr auf eine Klinge aus zwei verschiedenen Werkstoffen. Die Außenlagen bestehen aus rostfreiem, flexiblem Stahl. Der Kern der Klinge wird aus VG-1 gefertigt. Laut Lynn wollte Cold Steel seine Produktpalette durch den Stahltausch aufwerten. Das Unternehmen hat laut seiner Aussage sehr viel Zeit in die Stahlsuche investiert. Nach etlichen Tests kristallisierte sich dann VG-1 als beste Kombination aus Elastizität und Schnitthaltigkeit heraus.
Ob der Stahl wirklich hält was er verspricht, sollte meine Testphase im Alltagsgebrauch zeigen.
Testphase 1:
Es war mal wieder an der Zeit den riesigen Stapel mit Magazinen und Katalogen zu vernichten, der sich in meiner Wohnung angesammelt hatte. Also einen großen Korb besorgt und das MH bereit für „Extrempapierschnibbling“ gemacht. Ziel war es, jede Seite eines jeden Heftes mindestens einmal zu zerteilen. Bei Seiten aus stärkerem Material wurde schon mal eine Ausnahme gemacht...diese wurden dann in zig Teile zerlegt.
Um es kurz zu machen: Das MH hat tausende Seiten zerteilt. Die ganze Aktion hat um die sechs Stunden gedauert. Die Schneide rasiert jetzt ein ganz klein wenig schlechter.
Testphase 2:
Judogürtel und andres Gurtmaterial wollte zerteilt werden. An Judogürteln beißen sich selbst Messer mit Wellenschliff oft die Zähne aus. Es bedurfte zwar etwas mehr Kraft, aber das MH zerteilte die Gürtel und Gurte anstandslos.
Testphase 3:
Ich hatte Hunger. Das MH musste seinen Dienst in der Küche verrichten. 90 Minuten später war ich satt und glücklich. Das MH hatte beste Dienste in der Küche geleistet. Weder Zwiebeln noch Zucchinis hatten eine Chance. Lediglich das Knoblauchschälen war etwas mühsam.
Testphase 4:
Ab geht’s in die Natur. Der Wald ruft. Kein Wald da...okay, dann eben in den Garten.
Was ein echtes Messer sein will, muss auch Holz spalten können. Also ein paar Holzbretter geschnappt und das Messer mit einem Ast durchgetrieben. Funktionierte tadellos.
Testphase 5:
Wie stabil ist die Messerspitze? Um das herauszufinden, wurde das Messer Spitze voran in Holz getrieben und umgehebelt. Die Spitze gab auch nach zahlreichen Versuchen nicht nach.
Testphase 6:
Kombiniere die Messerklinge mehrmalig mit dem Erdboden. Sollte man nicht machen, aber ich wollte es drauf anlegen. Normalerweise sieht das Ergebnis bei den meisten Messern so aus: War der Klingenstahl zu weich, ist es jetzt stumpf. Gehört der Klingenstahl zu den härteren Vertretern, kann man dann meist Ausbrüche oder kleinere Scharten in der Klinge begutachten.
Beim Master Hunter trat weder das Eine noch das Andere auf. Das Messer rasierte nicht mehr so gut, aber es besaß keine Klingenausbrüche oder Scharten. So soll es sein!
Testphase 7:
Für den vorletzten Test wollte ich mich etwas archäologisch betätigen. Ziel war es, einen Bohrer fürs Feuermachen zu bauen. Dazu musste ich mit dem Messer ein kleines Loch in ein Brett bohren. Dann wurde das Messer durch einen langen Ast getrieben. Einen Teil des Astes habe ich als Schlagholz benutzt, um mit seiner Hilfe und dem Messer den anderen Teil des Astes zu bearbeiten. Mit dem Messer ließ sich wirklich sehr gut schnitzen.
Am Ende fehlte nur noch etwas Schnur, ein Stein und Zunder und fertig war der „Feuerbohrer“.
Nachdem ich das Messer mit Wasser gesäubert hatte ging s zum letzten Test. Konnte das Messer noch ein Blatt Papier durchtrennen?
Zu meiner Überraschung...ohne Probleme. Ich nahm an, dass das Messer nach der vorangegangenen Beanspruchung recht stumpf sein musste, aber weit gefehlt. Es rasierte zwar nicht mehr, aber es war immer noch sehr scharf. Das Papier wurde sauber durchtrennt. Ein weiterer Beweis dafür, dass das Versenken des Messers im Boden keine Schäden an der Schneide verursacht hatte. Bis auf ein paar kleinere Kratzer auf der Klinge, sieht das Messer aus wie neu.
Das Master Hunter und der VG-1 haben sich wirklich bewährt. Ich bin mit dem Messer sehr zufrieden und es ist nicht leicht, mich zufrieden zu stellen. Ich denke, dieses Messer sollte in jedem Jagd- oder Wanderrucksack vorhanden sein. Es macht sich gut in jedem Survivalpack und für alle Freunde des rostenden Stahls existiert ein Modell mit einer Klinge aus Carbon-V.
Abschließend würde ich fast sagen, es gibt eigentlich keinen Grund ein Master Hunter nicht sein eigen zu nennen...
Das Design = Zeitlos
Der Preis = Fair
Das Konzept = Just keep it simple...
Preise und technische Angaben findet ihr bei den entsprechenden Händlern. Habe leider viel zu wenig Fotos gemacht.