Nun in der Tat sind Ausscheidungshärter auch Maragingstähle genannt bereits ein halter Hut. Ich kenn die auch schon aus der Zeit, meines Automobilengagements und die metallurgischen Vorgänge sind mir bekannt.
Wenn man diese Legierung ansieht, werden eine ganze Reihe komplexer Verbindungen beim Auslagern ausgeschieden, unter anderem intermetallische Phasen aber auch Nitride und Karbide gesamt führt dies zu eine merklichen Härtsteigerung.
Die chemische Zusammensetzung lies aber nicht gleich erkennen, dass es ein ausscheidungshärter ist, daher war ich offensichtlich zu schnell mit meiner vermutung.
Trotzdem: Das mag schon sein das die Härte getestet worden ist jedoch will ich bei soetwas das erst mal selber gesehen haben.
Den 68HRC+ ist schon en wenig viel, als dass man es von Ausscheidungshärtenden Werkstoffen kennt, selbst wenn man das Thema Kaltverfestigung mit einbezieht.
Wenns tatsächlich geht, kein Problem ich lerne ja auch täglich dazu.
Zu den Tests bzgl der Schnitthaltigkeit habe ich eine bestimmte Meinung, da hier ledigliech der Zugschnitt gestestet wird und der für den täglichen gebrauch viel wichtigere Faktor, die Stabilität der feinen Schneidkante nicht berücksichtigt wird. Aber das ist ein eigenes Thema. Zudem dann will ich genau wissen, was wie unter welchen Bedingungen getestet wurde.
Dann zu den Eigenschaften:
Mal unterstellt der macht seine 60 HRC und er hat ein klassisches Matrixgefüge eines Ausscheidungshärters ohne grobe Hartphasen,
dann wird die Schärfbarkeit wegen der kaum vorhandenen Karbide recht gut sein, bleibt nur genau zu sehen wie sich Aufgrud der hohen Streckgrenzen das Thema der Gratbildung verhält.
Aus dem selben Grund dürfte er auch hohe Schärfen annehmen und diese gut (mittelfeld) halten.
Genauso wie ich das beim Ultrafort vermute, nur muss ich jetzt mal ein paar Messerchen und Probeklingen daraus machen dann weis ich mehr.
Durch die hohe Zähigkeit und Festigkeit kann dann auch die Geometrie angepasst und recht schlank gehalten werden.
Aufgrund der kaum vorhandenen Karbide wird er im Zugschnitttest eher mäßig abschneiden.
OB nun das Verhältnis der Streckgrenze und der Härte mal abgesehen von der Gratbildung recht gut ist für den Druckschnitt, muss man erst noch sehen, es ist jedoch zu anzunehmen dass seine Druckschnitthaltigkeit gut ist, und mit 58-60 HRC im Mittelfeld liegt.
Und wegen der geringen Karbidmengen und der hohen Streckgrenze sollte die Schockbelastbarkeit auch recht gut sein.
Nun das Thema Seewasserbeständig ist sowieso gekauft.
Wie bereits gesagt eines der Schicken sachen ist die Verarbeitung bei solchen Stählen.
Nachdem es ein Ausscheidungshärter ist, kann man das Rohmaterail vom Hersteller Lösungsgeglüht bekommen. Dann stantzt man und schleift dann kommt eine verzugsfreie WB bei ca. 500°C für einige Stunden einfach nur halten sonst nix und das wars.
Also mal abgesehen von den etwas höheren Materialkosten im vergleich z.B. zu einem 440C recht kostengünstig der Spaß.
Entscheidend ist aber nicht der Stahl alleine, sondern ob der Hersteller das Leistungspotential des Werkstoffes voll erkannt hat!
Wenn man so einen Werkstoff benutzt der dann mit den genannten Eigenschaften ausgestattet ist dann sollte man auch sein Potential zu einer Schneidfähigken und schalnken Geometrien nutzen. Also z.B. anständiger Dünnschliff und leicht ballige Ausführung bis zur Schenide auf Null.
Noch zu Stickstoff und C Umwandlungshärtung:
Die Wirkung von Stickstoff bei der Umwandlungshärtung ist bekann und wie Du richtig erkannt hast, nicht mit der von C zu vergleichen.
Der Atomradius von N ist kleiner daher sorgt er auch nuch für geringere verspannung im gitter und damit für nidrigere Härtewerte bei der Uwandlungshärtung.
Es gibt schon seit einiger Zeit martensitische Stähle die spezeill für die Flugzeugindustrie/Lagerindustrie entwickelt wurden (z.B. große Laggeringe in Turbinen) die mit diesem Prinzip arbeiten.
Beispiele sind hier der Cronidur 30 oder der X15TN .Diese werden auch in der zunehmend mehr in der Klingenindustrie eingesetzt.