Passaround #8 - Spyderco Kris Berichte

Peter1960

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Nun bin also ich der Erste, der seine Testeindrücke vom Kris festhält. Zuerst die Eckdaten:

voller Name - C104 Kris by Ed Schempp
MSRP: $ 199,99
Länge gesamt: 219 mm
Länge geschlossen: 124 mm
Lochdurchmesser: 12 mm
Klingenlänge: 95 mm
Schneidlänge: 78 mm
Klingenstärke: 3 mm
Klingenstahl: VG-10
Gewicht: 165 g
Griffmaterial: Micarta

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Vergleichsbilder zum bereits bekannten Persian; damit wird wohl die wahre Größe des Kris besser ersichtlich:
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Verarbeitung
Wer mit der Verarbeitung vom Persian zufrieden ist, der wird vom Kris nicht enttäuscht! :super: Fließende Übergänge vom Micarta zu den Stahlbolstern, saubere Politur, hervorragend gut eingepasstes Lanyardhole-Röhrchen, alle Kanten sauer geglättet.
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Die Griffschalen sind vernietet und somit nicht zerlegbar. Der Clip (gleicher wie beim Persian) ist mit drei Schrauben am Griffende befestigt (erfreulich wenig Griffüberstand, somit tief in der Hosentasche tragbar) und nicht umschraubbar. Auch ihn „ziert“ wiederum ein gelbfarens Logo (leider)

Handlage
Ich habe Handschuhgröße 9 ½ und der Griff passt perfekt! Nichts das zwickt oder zwackt. Mein Daumen findet genau die richtige Auflageposition. Da wünsche ich mir, dass alle Modelle so in die Hand reinschlüpfen. :super:
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Klinge
An diesem Punkt war ich am Meisten interessiert. Die optische Beschreibung reicht von „zu heiß in der Sonne gelegen“, über „Fantasieklinge“, bis „schönes Schaustück“.

Auf der linken Seite zweimal der Hinweis auf den Hersteller – einmal der Name Spyderco + dann das offensichtlich grad in Mode gekommene goldfarbene Logo (wie beim Sprintrun Calypso hält die Farbe nicht besonders). Rechts ein dezentes Schempp-Logo und Stahlbezeichnung mit Herstellort.

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Ich bringe es lieber gleich auf den Punkt: Für mich unbrauchbare Klingenform! :irre: Für so ein großes Messer ist immer „zuwenig schneidende Klinge“ da. Meist habe ich mit dem vorderen Klingendrittel geschnitten, der hintere gerade Klingenteil reichte mir eigentlich für nichts, noch dazu hat man ein paar Millimeter möglicher Schneide verschenkt (finde ich halt).

Der Recurve brachte mir die Klinge bei härterem Holz eher zum Rutschen als zum Beißen.
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Gerauchswert
Der Frontlockverschluss sitzt jetzt eher im vorderen Drittel als mittig, was das Handling erleichtert. Wie schon vom Persian bekannt, ist der Klingengang am Anfang auffallend schwergängig (ließe sich aber mit Reinigung/Öl etc. leicht beseitigen, was ich aber aus Testgründen nicht gemacht habe). So schwergängig, dass beim Schließen von einer Einhandbedienung nicht zu sprechen ist, denn nicht mal mit Schwung war die Klinge zu bewegen sich aus ihrer Lage zu verändern :( . Erst mit zunehmender Zeit oder mit steigender Erfahrung meinerseits, stellte sich eine Verbesserung ein. Bin gespannt, wie sich das innerhalb der Testreihe verändern wird. Das Öffnungsloch könnte auf jeden Fall 1-2 mm größer sein!

Fazit: Für mich kein Gebrauchsmesser da die Schneideigenschaften unzureichend im Alltag sind; obwohl sehr solide verarbeitet.
 
Ein sehr schöner Bericht. Ich freue mich jetzt schon das Teil in Händen halten zu dürfen.
 
Jetzt hab ich ein paar Tage mit dem Kris herumgespielt und ja, es gefällt mir! :super:

Das, was jeden gleich anspringt, ist die Klingenform. Dem „Was soll denn das?“ :eek: halte ich ein „Warum denn nicht!“ ;) entgegen. Vorteile bringt die Doppelwelle der Schneide m.E. wirklich nicht, aber eben auch keine Nachteile, wenn man einen Sharpmaker besitzt. Als Brotzeitmesser ist es allemal geeignet. Dank der fast 10 cm langen Klinge lassen sich auch große Brotlaibe bearbeiten – probiert das mal mit einem SUBCOM! :glgl: Die Klinge verschenkt leider einen guten Zentimeter an Schneidenlänge - das Zeigefingercoil ist vermutlich für Neandertaler oder Bären gemacht. Ich bring da fast zwei Finger rein… :D Aber ich kann damit leben.

Der Griff ist natürlich eine feine Sache. Rundgeschleckt passt er super in meine Hand. Der Clip fügt sich dabei prima zwischen meine Finger und stört beim Schneiden in keinster Weise. Bei genauem Betrachten sieht man dann, dass sich auf dem satiniertem Finish schnell feinste Kratzer einstellen, was dann als „persönliche Note“ gewertet werden kann/muss. Auch der Clip zeigt schon Spuren.

Der Lock sitzt so, dass ein „versehentliches“ Betätigen unwahrscheinlich ist. Er rastet mit einem satten Klack ein. Der Klingengang ist vielleicht etwas streng. Mich stört das nicht, denn ich bin noch weit davon entfernt die zweite Hand zu Hilfe nehmen zu müssen.

Auch meine Küchenwaage wirft 165 Gramm aus. Man merkt schnell, das man kein 3.5er Opinel in der Tasche stecken hat, aber das Kris ist als EDC noch akzeptabel. Ich mein', andere führen 250-Gramm-Folder mit sich! :irre:

Fazit => s. Anfang des Post’s
 
Last edited:
Als Besitzer eines Persian kann ich nur sagen: Watt n häßliches Ding!
Datt kommt mir sicher nie ins Haus. :p
 
Da sich das Kris und das kleine Manix aus dem anderen Passaround leider fast zeitgleich eingefunden haben, bleibt´s hier zum Kris etwas kürzer.

Meins ist es nicht.

Was mich hauptsächlich stört, ist die Ergonomie.

Der Buckel auf dem Klingenrücken ist genau da, wo ich am liebsten meinen Daumen plazieren würde.

Man kann entweder recht weit vorgreifen, oder aber den Daumen hinter dem Buckel plazieren.
Beides ist für meine Hand nicht optimal.

Ein richtig sicheres Griffgefühl würde sich einstellen, wenn ich Daumen und Zeigefinger "gegenüberliegend" plazieren konnte.
Aber da ist halt der Buckel...

Die Verarbeitung gibt keinen Anlaß zur Klage, und die Klingenform hätte ich gern noch etwas ausführlicher im Alltag getestet.
Spezifische Nachteile der Klinge konnte ich in der kurzen Zeit nicht feststellen.

Aber wie gesagt: einerseits ist das Griffdesign für mich nichts, andererseits wartete dann auch noch das Manix.
 
ich bin mit meinem bericht wieder mal ganz spät dran.
hatte das messer ja bereits vor beagleboy.
man möge mir verzeihen, schreiben ist im moment nicht das meine.

zum messer:
ich kam mit dem kris überhaupt nicht zurecht.
das ding passte einfach nicht in meine hand. ich brachte meine 4 finger nicht an der dafür vorgesehenen stelle unter. dieses problem hatte ich bisher noch mit keinem messer. das messer um einen finger weiter vorne zu greifen, brachte auch kein angenehmeres griffgefühl.
ausserdem wollte mein daumen immer genau auf dem knubbel oben am griff platz nehmen. ingesamt sehr unangenehm das ganze.

klingengang: extrem schwer. dazu ist das spyderhole ausgesprochen klein und scharfkantig. das macht das öffnen zur qual.

verriegelung: der backlock ist extrem schwergängig und der hebel muss ziemlich weit in den griff gedrückt werden. fast bis parallel zum griff. erfordert einiges an kraftanstrengung. sowas muss eigentlich auch nicht sein.

der clip kann leider nicht umgesetzt werden. damit fiel das messer als edc für mich flach.

kurzum: ich konnte mit dem messer eigentlich garnichts anfangen.

positiv zu erwähnen ist die tadellose verarbeitung. die passungen zwischen bolstern und micarta sind sehr sauber ausgeführt und das finish ist tadellos.

ergebniss für mich: schön anzusehen, aber zu nix zu gebrauchen

gruss

Bonemachine
 
So, da das Messer heute Mittag auf die Reise zu dem netten Onkel geht, hier schon mal meine Eindrücke von dem Messer.

Um eines vorweg zu sagen, dieses Messer war überhaupt nicht mein Fall. Die Optik wusste mich zwar zu begeistern, im täglichen Gebrauch vesagt das Messer jedoch auf ganzer Linie.
Zum einen war der Griff nicht wirklich geschaffen für meine Hand. Jede Griffposition fühlte sich unnatürlich an, zum anderen waren die Klingenform und der Winkel der Klinge zum Griff für mich sehr unpraktisch. So wird das optische Highlight zum praktischen Stolperstein.
Die Verarbeitung des Messer hat mich jedoch auf ganzer Linie überzeugt.
Das Messer hat meiner Meinung nach kein Spiel und es gab, bis auf die Klinge, keine scharfen Ecken oder Kanten.
Der Übergang vom Micarta zum metallenen Boster war sehr sauber so das er für mich nicht spürbar war.
Der Klingengang ist ein wenig schwer, aber das ist nichts woran man sich nicht gewöhnen könnte. Einhändiges oöffnen geht also problemlos. Beim Schließen sah das schon anders aus. Die Verriegelung ist so stramm und muss so tief eingedrückt werden das es für mich nicht möglich war das Messer mit einer Hand zu schließen.
Von der Größe und vom Gewicht her würde ich es als nicht EDC tauglich einstufen. Im Gegensatz zum MiniManix spürte ich das Messer jederzeit in der Tasche.
Die Schärfe war in Ordnung, hat mich jedoch nicht vom Hocker gehauen, ich war ja allerdings nicht der erste in der Reihe. Nachschärfen viel für mich flach, soviel Schleifkunst traue ich mir dann doch nicht zu, zumal mir wohl das richtige Handwerkszeug fehlt.
Der Bolster (heißt das so?) aus Metall ist leider auch recht kratzanfällig.
Das man den Klip nicht umsetzen kann finde ich auch ziemlich schade, er hatte aber die richtige Spannung.
Alles in allem ein schön verarbeitetes Messer das sein Geld sicher wert ist, für mich jedoch leider nicht zu gebrauchen.
Bilder folgen im Laufe des Nachmittags.

Gruß Mario
 
Hallöle,

Ich hab das Messer jetzt 2 Tage und kann schon jetzt sagen, als EDC gänzlich Durchgefallen.

Nun, die Klingenform sieht nett aus, taugt aber zu nicht viel mehr als Briefe öffnen.

Die Verarbeitung ist imo mässig, man spührt die Übergänge von Micarta zu den Bolstern ziemlich arg auf beiden Seiten, auch die Fangriemenöse ist nicht wirklich sauber eingepasst.

Öffnen und schließen stellt für mich kein problem da, aber ich bin da eh durch "andere" ;) Messer, geschädigt. Die Klinge hat Spiel in alle 4 Richtungen.

Greifen lässt es sich auch nicht wirklich, der einzige Griff der Passt, ist der reverse grip - evt. ist es dafür gemacht?

Hätte das Messer hochwertigere Materialien wäre es ein toller hingucker in der Vitrine.

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Grüße
Olli
 
Mein Review für das Spyderco Kris ist schon mehr als überfällig – tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat. Da das Messer im größten Umzugsstress bei mir war, hatte ich nicht die Zeit für ausführliche Tests. Fotos gibt es von mir diesmal leider auch nicht. Sorry!

Als ich im Netz die ersten Bilder des Kris gesehen hatte, dachte ich »Man, ist das hässlich!« und »Ich kann mir nicht vorstellen, dass das praktisch sein soll!«. Spyderco steht für mich für die konsequente Umsetzung des »form-follows-function«-Gedankens, aber bei dem Messer hatte ich vorab so meine Bedenken. Weil ich aber neugierig war, ob sich bei der Nutzung doch noch ein paar Vorzüge offenbaren, habe ich mich beim Passaround angemeldet. Dem Review vorausschicken muss ich noch, dass ich mit Sinn und Zweck der traditionellen Kris-Klingen nicht vertraut bin. Vielleicht sind mir deshalb Dinge verborgen geblieben, die ein Kenner aufdecken könnte.

Der Verarbeitung des Messers war ok, soweit ich mich erinnern kann. An Klingenspiel kann ich mich nicht erinnern, die Passungen von Backen und Micarta fand ich ok. Überhaupt hat mir die Kombination von Micarta und Stahlbacken gut gefallen, wobei das Micarta noch besser poliert werden könnte und die Stahlbacken das Messer ganz schön schwer machen. Nach Größe (geschlossen) und Gewicht spielt es in etwa in der gleichen Liga, wie das Manix – mir persönlich ist das für den Alltag zu groß und zu schwer.

Trotz des relativ großen Griffes war die einzig bequeme Position, die ich finden konnte, die mit dem Daumen zwischen Höcker und Spyderhole und dem Zeigefinger in dem (Riesen)Choil. In dieser Position lag es dann aber ziemlich gut in der Hand.

Kommen wir zur Klinge: Wenn die billigen Tomatenmesser Micro-Serrations haben, müsste man das hier wohl Macro-Serrations nennen, oder? :glgl:

Nee im Ernst – so richtig praktisch ist das Messer nicht. Allerdings schneidet es auch nicht ganz so schlecht wie erwartet. Im Prinzip ist das hier ja so eine Art Doppel-Recurve. Insbesondere wenn das Schnittgut einen geringen Durchmesser als der Klingenbogen hat, kommt man eigentlich ganz gut klar. Beim Zugschnitt gleitet das Messer auch durch größere Dinge (z.B. Brot). Die Stärken eines Recurve kommen hier auch halbwegs zum Tragen.

Edit: Vergessen: Auch ich hatte Probleme beim Öffnen. Zu dem verhältnismäßig schweren Klingengang und der geringen Größe des Spyderholes kam noch, dass die Position des Lochs relativ weit von der Klingenachse entfernt ist, so dass die Daumenspitze einen relativ großen Weg zurücklegen muss.

Fazit:
Ich *persönlich* finde das Messer immer noch hässlich (Sorry – das ist halt eine Frage des Geschmacks), aber es ist zumindest nicht ganz so unpraktisch, wie ich dachte. Echte Vorzüge konnte ich aber auch nicht entdecken. Ich betrachte das Kris eher als Design-Studie (Fragestellung: Lässt sich ein Kris als Taschenmesser umsetzen?), die aus meiner Sicht nicht das Zeug zum Spyderco-Klassiker hat und vermutlich schon bald wieder aus dem Katalog verschwinden wird. Trotzdem weiß ich die Experimentierfreude bei Spyderco zu schätzen. Manchmal kommt ja auch was Gutes bei raus.
 
Last edited:
so, mal eion paar worte zum kris:

es ist wie ein lambhorgini, schoen aber unpraktisch und kann nur eine sache richtig.
in diesem fall ist es das Briefoeffnen, bei ueberlebenswichtigen aufgaben (fleischwurstschneiden) ist es leider durchgefallen.
schoen anzusehen war es ja, hatte aber einige kleine macken im finish.
 
So nun kommt mein "Senf".

Für meine Ansprüche gute, saubere Verarbeitung.
Das Design ist auch Okay, mal was anderes.

Klingenform ist nicht ganz alltagstauglich!
Es hat ein gewisses "Drohpotential".
Im Restaurant gezückt, um sein Steak zu schneiden, würde angstvolle Blicke ernten.

Man schneidet fast nur mit der vorderen Welle.
Das Messer war schnell stumpf, allerdings mit Keramikstäben schnell wieder auf Vordermann zu bringen.

Der Klingengang war schwergängig.
Klingenspiel habe ich nur das typische (ärgerliche) Vertikale gespürt.
Das bekommt sogar das Byrd Messer besser hin.

Irgendwie war auch der Clip nicht Hosentaschenfreundlich.
An meiner Jeans sind einige Nähte auf!

Fazit:
Das Kris ist eher ein Vitrinenstück, klasse für Systemsammler.
Es hat zwar eine Woche lang gut gearbeitet, der Funke ist aber nicht übergesprungen!

Vielen Dank noch an Spyderco und natürlich an Keno für die Organisation!!!!!!
Ich mußte zwar diesmal etwas länger ausharren, aber beim nächsten, interessanten Messer bin ich bestimmt wieder dabei!!!

Alex
 
Last edited:
Das Kris ist kein Messer für mich.

Kurzgegriffen und im Reverse Grip passte es bei mir gut, dann ist aber auch schon Schluß mit Ergonomie.
Die Klinge läuft stramm aber nicht zu schwer, und der Lock rastet vertauensvoll ein.
Das ganze Messer macht 'nen soliden Eindruck. Die Verarbeitung ist o.k., bis auf den Übergang vom Micarta zum Bolster. Dieser ist doch recht deutlich spürbar, das geht besser.
Die Klinge, interessant zum anschauen, aber selbst im freien Schnitt aufgrund der Form nicht überzeugend.
Desweiteren mißfällt mir der Rückenanschliff. Zwar nicht scharf, aber doch recht unangenehm beim "Kubotan-Griff".

Fazit: Interessant mal das Messer zu befummeln, aber als EDC (für mich) nur sehr bedingt nutzbar. Als Vitrinenstück, gibt's andere, die ich vorziehen würde.

Danke an Keno, Joyce & Spyderco für das Passaround.
 
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