Suche Infos zu Fa. E. Brückmann Ohligs Solingen

Ich habe eine Frage an die Fachleute im Bereich "Solinger Messerhersteller" unter Euch.
Wo kann ich Informationen zu Solinger Taschenmesser- oder Schneidwarenherstellern aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg erhalten?

Speziell suche ich Informationen zu der Firma E. Brückmann, Ohligs, Solingen.
Sie soll nach dem 2. Weltkrieg nicht mehr existiert haben.

Ich habe nämlich die Möglichkeit, mehrere "fabrikneue", unbenutzte Taschenmesser dieses Herstellers zu erwerben.
Das Exemplar, das mir zur Ansicht vorliegt, sieht für das Alter ausgesprochen gut aus.
Sollte das Herstellungsdatum tatsächlich VOR 1945 liegen, werde ich um den Kauf nicht herumkommen!

Für Eure Hinweise bedanke ich mich schon mal im voraus!

Gruß,
Wolfgang

E. Brückmann - Solingen

Hallo Wolfgang "Wrangler",

obwohl ich mich NICHT unbedingt zu den "Fachleuten" zähle, wage ich die Beantwortung - ganz besonders weil bisher noch niemand geantwortet hat:
Informationen zu Solinger Taschenmesser- oder Schneidwaren- herstellern aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg werden vereinzelt in der Zeitschrift "MesserMagazin" veröffentlicht, sind aber in noch geringerem Umfang in der Vergangenheit auch in den Zeitschriften DWJ-Deutsches Waffenjournal sowie in der Waffenzeitschrift VISIER zu finden gewesen. Spezielle Veröffentlichungen zu "allen" deutschen oder Solinger Messerherstellern gab es bisher nicht, es dürften weit über 1.000 sein.
Hier im Messerforum gibt's aber auch immer wieder Nachfragen und hilfreiche Antworten.

Die Taschenmesserfabrik E. (Ernst) Brückmann, Ohligs, Solingen hat eindeutig noch nach dem 2. Weltkrieg existiert, sie hat den Krieg überlebt und wurde von Paul Brückmann bis zu seinem Tod 1956 geführt. Dann wurde sie aufgelöst und mir ist von verschiedenen Messersammlern in den USA bekannt, dass die Restbestände offenbar von einem US-Importeur aufgekauft worden sind und seitdem immer wieder einzelne Messer in fabrikneuem Zustand angeboten werden.

Als Markenzeichen verwendete die Firma eine stilisierte Brücke mit dem Schriftzug MANN unter dem Brückenbogen, teilweise dieses Markenzeichen auch in einem Oval mit Firmen- und Ortsbezeichnung.
Bis 1929 ist die Markierung der Ortsbezeichnung OHLIGS alleine oder über dem Schriftzug SOLINGEN erfolgt, nach 1929 erfolgte sukzessive die bis zuletzt benutzte Ortsbezeichnung "Solingen-Ohligs".

Da Paul Brückmann mit 71 verstarb, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass die Firma in der von Rohmaterialmangel gekennzeichneten Nachkriegszeit irgendwelche "neuen" Messermodelle fertigte. Zumindest wurden sicherlich -wie auch bei anderen Solinger Herstellern- vorrangig die "alten" Werkzeuge weiter genutzt und auch Restbestände von Einzelteilen aus der Kriegs- und Vorkriegszeit komplettiert.


Grüsse
cut

Vielleicht kann Dir Herr Bernard Levine vom Bladeforums.com weiterhelfen, dort gibt es jedenfalls ein paar Sammler, die Brückmanns haben!

@cut

Vielen Dank!
Mensch, Du bist ja ein wandelndes Lexikon , woher bekommt man denn solche detaillierten Informationen?!?!
Bei meinem Messer ist keine stilisierte Brücke im Namen zu erkennen.


@surfer
Auch Dir einen herzlichen Dank für die Information!
Werde mich mal mit Mr. Levine in Verbindung setzen!

@ Wrangler

Danke für die "Blumen", aber als "wandelndes Lexikon" sehe ich mich keinesfalls. Die Informationen stammen aus längerer eigener Sammelleidenschaft für Messer, vielen Gesprächen mit anderen Sammlern und regelmäßigem Lesen von Messerliteratur aus aller Welt.
Leider schaffe ich es nicht, alles stets ordentlich zu archivieren, das würde sicherlich oft eine Recherche erleichtern.
Die stilisierte Brücke als Markenzeichen ist nicht zwingend auf allen Brückmann Taschenmessern verwendet worden, auch mir sind Markierungen nur mit dem Schriftzug bekannt.

Ich bin gespannt, welche zusätzlichen Informationen vom amerikanischen "Knife Expert" Bernard Levine bekanntgegeben werden.
Zu deutschen und europäischen Herstellern gibt es in seinen Veröffentlichungen leider oft nur unvollständige und durchaus auch fehlerhafte Informationen. Aber das ist sicherlich nicht nur verzeihbar sondern oft auch besser als KEINE Information.

Grüsse cut

P.S. leider reichen meine Kenntnisse (noch) nicht aus, eine Abbildung des Markenzeichens mit zu posten.

@cut
Schön zu wissen, dass sich in unserem Forum Antworten auf die meisten Fragen finden lassen! Danke!
Bei den Amerikanern habe ich nicht sonderlich viel zusätzliche Informationen bekommen können.
Es läuft im großen und ganzen darauf hinaus, dass wohl bis Anfang des 2. Weltkrieges bei Brückmann Taschenmesser (und wahrscheinlich auch einige Wehrmachts- oder SS-Dolche) hergestellt wurden und während, bzw. nach dem Krieg der Verkauf noch bis 1956 oder 57 weiterlief.
In den 70er oder 80er Jahren muss es in einem Lagerhaus in USA einen größeren Fund an unbenutzten Brückmann-Messern in z.T. sehr gutem Zustand gegeben haben, die u.a. auch im großen Internet-Auktionshaus verkauft wurden.
Allgemein (damit meine ich speziell Bernard Levine, Bob W und A.G. Russell) wird die Qualität der Brückmann-Messer mit s e h r gut bewertet! Die Preise variieren gewaltig!
Während die Internet-Auktionshaus-Verkäufe zwischen 20.- und 60.- USD, je nach Zustand gelegen haben sollen, spricht Russell (wohl auch in eigenem Händlerinteresse ) von Spitzenpreisen, je nach Modell und Zustand, bis 300.-USD.
Man wird mit 30.- bis 40.- € sicher nicht zu falsch liegen, denke ich. Oder?

Gruß,

Ludi

(Habe mich endlich entschlossen, auch hier meinen eigentlichen "Spitznamen" zu verwenden! Schließlich wurde ich sogar von meinen Eltern so gerufen. )

Hallo

Konnte vor kurzem dieses schöne Messer in unbenutztem Zustand erwerben.

Wie nennt man die Art der Beschalung? Florale Motive, erinnern an´s Toledo, gehört m.M. nach aber nicht dazu.

Kann man den Herstellungszeitraum eingrenzen?


Danke und Gruß Frank


Vielleicht sollte man das hier in´s Vintage-Forum verschieben.

Dieses kleine, nette Gentleman-Taschenmesser habe ich seit heute auch. Habe mal im Internet nach der Geschichte von Brückmann gesucht. Gibt's aber nicht viel bzw. nichts . Würde mich auch für de Geschichte diese Messers interessieren.

Klufti

Auch mich würde das Alter interessieren, ab wann waren denn die Werkzeuge mit Kapselheber üblich?