Welchen Edelstahl?

beratungs-shop

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hallo,

welchen edelstahl soll ich für die griffbearbeitung benutzen? V2A oder V4A oder was nehmt ihr denn so als griff-/fingerschutz?
danke für eure antworten.
 
Für die Griffbearbeitung würde ich Feilenstahl benutzen............... :steirer:

Griffbacken kannst Du aus allem machen, was Du gut findest. In der Regel nimmt man Edelstahl rostfrei, Messing, Neusilber, Bronze, Damast, Mokume usw.
 
danke rumag für die antwort,

ich frage, da ich einiges an v2a und v4a blöcke habe. nur weiss ich nicht genau welches von den beiden besser aussieht bzw. schöner glänzt.
 
Kann ich Dir auch nicht sagen. Vermutlich wird da kein großer Unterschied sein. Mach doch einfach zwei Probestücke. Dann kannst Du die Oberflächen vergleichen.
 
Hi,

@ beratungs-shop: Nimm V-4A, das ist Lebensmittel-VA und wird auch in der Nahrumgsmittelindustrie für Anlagen und Rohrleitungen verwendet. :super:

MfG

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Hallo
Das kommt darauf an, was man unter wesentlich schwerer versteht.
V4A-1.4571 hat einen Titananteil und ich glaube noch was Mn.
Das macht das ganze etwas härter.
V2A-1,4301 lässt sich aber auch beschissen bearbeiten (von Hand ).
Ich würde auf jeden Fall versuchen viel zu schleifen, und nur wenig zu feilen.

Optisch gibt es sich poliert finde ich nicht viel.
1.4571 behält halt länger den Glanz, bzw, die schöne Oberfläche.

Ansonsten nimmt man 1.4571 meines Wissens nach für agressivere Medien, was nicht unbedingt mit Lebensmitteln zu tun haben muß.
Mn erhöht die Lochfraßbeständigkeit, und Titanoxid ist halt was wiederstandsfähiger als bloses Chromoxid.

Stefan
 
Rost- und Korrosionsbeständige austenitische Stähle

V2A, V3A und V4A sind alte Herstellerbezeichnungen (1912!) die heute eigendlich nicht mehr zum Einsatz kommen sollten. :rolleyes:

Wenn man schon unbedingt vereinfachen möchte kann man auf die Bezeichnungen in der Befestigungstechnik ausweichen. (DIN 3506).
1.4301 = A2 = X5CrNi 18 10
1.4541 = A3 = X6CrNiTi 18 10
1.4401 = A4 = X5CrNiMo 17 12 2
1.4404 = A4 = X2CrNiMo 17 13 2
1.4571 = A5 = X6CrNiMoTi 17 12 2 (wobei dieser früher als V4A bezeichnet wurde.)
...

Beim Polieren von Werkstoffen mit Titan können Titanschlieren auftreten. Wenn man jedoch nicht Hochglanz/Spiegelpoliert sollte das jedoch kein Problem sein.

Je höher der Chrom (Cr) und Molybdängehalt (Mo), des so besser die Korrosionsbeständigkeit.
Mangan (Mn) müsste bei bei allen aufgeführten Werkstoffen gleich/größer 2% sein.

1.4571 lässt sich nur schlecht kaltumformen. Deshalb weicht man in diesem Bereich (Schrauben!) meist auf andere Werkstoffe aus.

Bei der Zerspanbarkeit wird man untereinander im Vergleich zu RSt37-2 (S235J2G3) kaum einen Unterschied feststellen können. Sie lassen sich alle deutlich schlechter als RSt37-2 verarbeiten. Jedoch nicht so schlecht das man sich davon abhalten lassen sollte. :D

Ach soo, 1.4571 ist Seewasserbeständig, 1.4301 meist nicht (anlaufen durch Handschweiß?) ;)
 
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V4A hat gegenüber V2A einen Anteil Molybdän von 2,5 - 6%. Dadurch wird die Rost- und Säurebeständigkeit erhöht. Optisch sollte es keinen Unterschied geben.
 
Last edited:
Hallo
Jetzt wo ich es lese, erinnere ich mich auch an Mo, nicht Mn.
Sorry.
Für mich ist dabei etwas anderes von Interesse.
Kann sich jemand Schwierigkeiten bei Materialkombinationen, nicht rostfreie Stähle vs. 4301/4571 vorstellen, und die gegebenenfalls erklären.
Sichwort galvanische Ströme/Opferanode.
Ich weiß, daß das umgebende Elektrolyth fehlt, hatte aber bei einigen Dekoobjekten schon heftige Korossionserscheinungen bei der Kombination -nicht rostfreier Stahl/Buntmetalle-4301.

Stefan
 
Kontaktkorrosion zwischen Baustahl und "rostfreien" Edelstahl sorgt immer wieder für Spaß.
Mal kurz mit der "schwarzen" Flexscheibe die Kanten am "weißen" Stahl entgratet und man hat später tolle Rostflecken :staun: :mad:
Da hilt dann meist nur noch Beizen. Ich nehme an, das es mit der Luftfeuchtigkeit zu tun hat.

Prinzipell sind s/w-Verbindungen möglich, man muß nur sorgfältig darauf achten den weißen Stahl nicht zu kontaminieren. Der schwarze Stahl muß natürlich einen Korrosionsschutz (ohne Zinkstaub!) erhalten damit er nicht rostet.
 
diesel said:
...Kann sich jemand Schwierigkeiten bei Materialkombinationen, nicht rostfreie Stähle vs. 4301/4571 vorstellen, und die gegebenenfalls erklären.
Sichwort galvanische Ströme/Opferanode.
Ich weiß, daß das umgebende Elektrolyth fehlt, hatte aber bei einigen Dekoobjekten schon heftige Korossionserscheinungen bei der Kombination -nicht rostfreier Stahl/Buntmetalle-4301...

Hallo Diesel,

kann ich mir (leider) sehr gut vorstellen. Das kann man sogar schon bei Messing-Bolstern und Messingnieten (andere Legierung) nach einigen Jahren sehen.

das Elektrolyt ist, zumindest bei Gebrauchsmessern, vorhanden. Feuchtigkeit (Abwaschen) und vor allem (salzhaltiger) Handschweiß. Auch die Luftfeuchtigkeit ist (zumindest langfristig) nicht zu unterschätzen. Und damit wird wohl die Klinge zur Opferanode :mad:

Gruß
Olli
 
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das geht auch ohne Elektorlyth => Kontaktkorosion, Spannungsrisskorosion..........=> Problem bei Messing bei falscher Wärmebehandlung und oder Chinamessing (Viele Verunreinigungen in derschmelze) recht anfällig. Aber über das Thema kann man seitenlange Aufsätze verfassen.

Denke mal das man kann man bei Edelstählen relativ vernachlässigen.
Es mag vorkommen aber ich denke recht selten.
Hat schon mal jemand Probleme mit Neusilber gehabt , das es grün anläuft? CUNI Legierungen reagieren auf Chloride.
 
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@UPS:

Das mit den Flexscheiben ist klar, aber nicht gemeint.

Ich meine die galvanische Schiene, nicht die normale korossion mit Wasser und O........
Ich kenne das bisher nur von s/w verschweißten Dekos.

Es geht mir aber um Messer.
Da kommt irgendeine Zinksache nicht in Frage.

Da ich in Chemie nicht besonders gut aufgepasst habe, folgendes Szenario:

Falls ich ein rostfreies Parierelement an eine nicht rostfreie Klinge mit Zinn anlöte, sollte dann nicht der Zinn das Opferelement darstellen?

Ich dachte, daß eventuell der Zinn als trennendes Metall zwischen den kritischen Stählen sitzt.
Käme es nun unter widrigen Umständen zu Angriffen auf das edlere Metall, würde dann nicht zuerst das Lötmaterial leiden?

Oder ist die ganze Sache tatsächlich zu vernachlässigen?

Ich stelle mir in meinem Maschinenbauerhirn elektrochemische Ströme innerhalb metallischer Verbindungen auch bei relativer Trockenheit vor.

Stefan

An die Mod`s:
Ich will hier nicht OT posten, sehe im Moment aber keine Möglichkeit mit dem Thema anders umzugehen.
 
@ Stefan:
Ist OK, gehört schließlich zum Thema.

Zum Thema:
Bei der Kombination rostender Stahl - Zinn - VA wird vermutlich rostend den Kürzeren ziehen, da Zinn das edlere Metall zum rostenden Stahl ist, bei Zink ist es anders, da wäre Zink der unedlere Partner, das ist ja das Funktionsprinzip von Verzinkungen jedweder Art.

Andererseits bezweifle ich, dass Du V2/4A mit Zinn weichverlöten kannst, vielleicht habe ich es damals nicht mit dem richtigen Zinn versucht, aber es hat nicht wirklich zufriedenstellend funktioniert, mag aber auch an der unpassenden Oberflächengüte gelegen haben...

Es ist sogar schon schwierig, den 1.2436 als Vorschritt zu benetzen, um den Handschutz sauber zu anzulöten, das kann ich aber mindestens auf die relativ hohe Oberflächengüte des Exemplars schieben, wenn nicht sogar der hohe Cr-Anteil nachteilig war...

Ich würde bei der Wahl zwischen V2A/V4A auf jeden Fall den V2A vorziehen, allein, weil er einfacher von Hand zu bearbeiten ist.

edit, @Olli:
Der V2A ist geringfügig dunkler und lässt sich meist sauber feilen, im Gegensatz zum 4A, d.h der 4A "schmiert", wenn er überhaupt Abtrag zeigt, ausserdem ist er wesentlich zäher, sowohl beim Bohren, als auch beim Sägen. Bevor da 1mm runter ist, hat man zwei neue Feilen gekauft...

Gruß Andreas
 
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luftauge said:
...Ich würde bei der Wahl zwischen V2A/V4A auf jeden Fall den V2A vorziehen, allein, weil er einfacher von Hand zu bearbeiten ist.

Gruß Andreas

Klasse ;)

Sehe ich genauso, ich habe bei unserem Schrotthändler vor einigen Jahren reichlich "Niro" eingekauft (für 20 DM), (Netterweise in Kachelgröße ausgestanzt, also vielseitig einsetzbar) und feile jetzt an einer Parierstange für ein Bowie rum. [Für andere Verwendungszwecke probiert: Bohren, Feilen, Gewindeschneiden, etc. :mad: ]

Ob´s V2A oder V4A ist, :mad: keine Ahnung.
Aber, die Passung MUSS gefeilt werden (da säge ich lieber einen neuen Rohling aus :mad: )

Gruß
Olli
 
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Hallo

Auf die Gefahr hin hartnäckig zu wirken mach ich mal weiter.

Ich habe schon ST 37 und besser, 4301, und Messing miteinander weichgelötet.
Das Reinigungsmittel/Flußfördermittel war verdünnte Salzsäure, und nach dem Löten habe ich mit Sodalösung neutralisiert.

Das klappte gut, und hielt auch.

Zum Lot, ich nannte es Zinn, weil man häufig von Lötzinn spricht.
Ich glaube, daß das verwendete `Lötzinn` viel Blei und andere Bestandteile enthielt.
Es hatte auch einen sehr niederen Schmelzpunkt.
Das ging mit einem Lötkolben (zugegebenermaßen ein sehr großer :) )

Meiner Meinung war es unedler, als der benutzte Stahl.

U.U. hat ja wer einen Lötmitteltip.

Das mit Zink und Zinn wußte ich.

Stefan
 
Korrosion + Löten

Hallo, ich werde noch mal was zur allgemeinen Aufklärung und Verwirrung beitragen. :hehe:

Blei (Pb) und Zinn (Sn) sind auf der Elektochemischen Spannungreihe "höher" angesiedelt als Nickel und Eisen, damit ist es edeler. Das edlere Metall wird nicht angegriffen.

Je geringer die Masse des edelen Metalls im Verhältnis zum unedelen, um so geringer ist die "Korrosion" des unedelen.
Je dichter die Metalle auf der Spannungsreihe zusammenliegen um so geringer die Korrosion usw. ...

d.h. das ein bißchen edeles Lot sollte an einer ausreichend großen C-Stahl-Klinge keine große Rolle spielen.
[ :irre: ] (oder doch besser eine Opferanode aus Zink im Griff platzieren ;) ) [/ :irre: ]

Noch ein paar Infos:
Als "Korrosionsmedium" (DIN 560900 T1) gilt u.a.:
feuchte Umgebung und Sauerstoff
heiße Gase
schmelzflüssige Salze
wasserfreie "organische" Flüssigkeiten Ich sag nur Bratwust ? :hehe: :staun:

1.4571 hat das gleiche elek. chem. Potential wie Nickel!
Damit das auch so bleibt wird der C mit Ti und N gebunden (AFFIR), ansonsten kann es zur Bildung von Chromkarbiden kommen und damit zur Interkristallinenkorrosion.
Beim Hartlöten besteht bei den genannten Werkstoffen immer die Gefahr des Lötbruchs! ( >723°C falls es jemand interessiert ;) )

@diesel: Lötzinn sagt mir zwar was aber nichts genaues. Auf deinem Lot steht doch bestimmt eine DIN/Hersteller- Bezeichnung. Damit kann man nachsehen woraus das Lot besteht und wofür es geeignet ist. ;) Wieso willst du eigentlich ein anderes Lot einsetzen wenn das Löten funktioniert hat? (o.k. Du bist Techniker. Damit ziehe ich meine letzte Frage zurück :D )
[Edit] Mit Pb60Sn40 bzw. Sn99Cu1 / Sn96Ag4 (Bleifrei) sollte man mit einem geeignetem Flußmittel nicht verkehrt liegen.
Hab es jedoch noch nicht selbst ausprobiert. [/EDIT]

@olli16: "NIRO" bzw. "Edelstahl Rostfrei" kann auch Martensittisch oder Ferritisch sein! :D
 
Last edited:
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