Richtig kleben

Hallo Andreas,
ich wieder.............
Gut, dann spare ich mir die Arbeit mit den Sacklöcher bohren.
Ich habe mir jetzt mal das Tutorial vom Nils, Painless Potter durchgelesen.
Jetzt sehe ich "klarer" :)
Mal sehen wie mein erster Versuch wird.
Danke nochmals.
Peter (pgj)
 
Ich moechte mich an einem Kuechenmesser versuchen und mir stellt sich die Frage, wie man da am besten (lebensmittelecht) klebt (Klinge und Holzgriff).

Knochenleim scheidet wegen Wasserloeslichkeit aus, Epoxydharz bleibt giftig(?) - was benutzen die Profis?
 
Ich möchte mich an einem Küchenmesser versuchen und mir stellt sich die Frage, wie man da am besten (lebensmittelecht) klebt (Klinge und Holzgriff).....was benutzen die Profis?
UHU plus endfest 300 sowie Niete.

Ich weiß nicht, was 'lebensmittelecht' bedeuten soll - Du willst doch die Wurst nicht etwa auf Deiner Brotscheibe festkleben? Die modernen Klebstoffe sind alle (je nachdem, wie sie aufgenommen werden) gesundheitsschädlich und nicht z.B. mit einer zugelassenen Lebensmittelfarbe vergleichbar. Ich kann mir aber nicht vorstellen, wie die Klebstoffschicht zwischen Griffschalen und Angel in Kontakt mit Lebensmitteln kommen soll - da sehe ich kein Problem.

Bewährte 'biologische' Klebemethoden mit Naturstoffen (Harze, Birkenholzteer usw.) funktionieren auch und wurden seit der Steinzeit eingesetzt. Aber auch diese Methoden scheinen schwere Nebenwirkungen zu haben - die Menschen, die damit gearbeitet haben, sind alle gestorben......

Gruß

sanjuro
 
Hi,

was 'lebensmittelecht' bedeuten soll

das steht in der EG-VO 1935/2004.

Demnach gibt es auch zugelassene Klebstoffsysteme. Leider ist der Anhang nicht abgedruckt.

Das war die rechtlich korrekte Theorie. Praktisch halte ich es wie sanjuro. Bei der einem handgefertigten Messer angemessenen Behandlung sehe ich kein Problem. Wie sich Kleber bei unsachgemäßer Pflege verhalten, sieht man daran, dass sich die meisten Epoy-Systeme bei längerer Einwirkung von heißem Wasser (Spülmaschine) auflösen.

Also Messer bitte nicht mitkochen :hehe:

Gruß
Reiner
 
Danke fuer die Antworten.

Wenn sich die Gifte einigermassen vermeiden lassen wuerden, dann waere das schon Klasse. Andererseits habe ich im R&G Forum auch schon gelesen, dass sachgerecht getrocknetes Expoydharz (mehr oder weniger!) unbedenklich sein soll.

Spuelmaschinenfeste Klebungen kann ich mir also abschminken? :hehe:
 
Hi,

da mir so etwas keine Ruhe lässt, habe ich ein wenig recherchiert.

Zugelassen sind meistens 2-Komponenten-Silicon-Klebstoffe. Google mal nach RTV2. Dann findest du reichlich Auswahl.

Und mit einer Temperaturbeständigkeit von 150 Grad sind die auch "kochfest" :D

Gruß
Reiner
 
.....Demnach gibt es auch zugelassene Klebstoffsysteme......
Danke für die Info.

Beim raschen Lesen des umfangreichen Texts stellen sich mir da schon etwas die Haare auf, wenn ich erfahre (sinngemäße Formulierung), 'dass Stoffe zum Überziehen und Beschichten von Wurst, Käse und Obst nicht erfasst werden, sofern diese Substanzen mitgegessen werden können'.... Da fühle ich mich als Verbraucher doch gleich besser geschützt!

Gleichwohl habe ich den Begriff 'lebensmittelecht' nicht gefunden, und das überrascht auch nicht, weil er suggeriert, dass ein Fremdstoff - in diesem Zusammenhang ein Klebstoff - so 'echt wie ein Lebensmittel' sei. Das gibt es nach meiner Kenntnis bei modernen Kunststoffen nicht. Die Formulierung müsste also bestenfalls 'lebensmittelsicher' lauten. Im Vorschriftentext heißt es denn auch vorsichtig 'für Kontakt mit Lebensmitteln geeignet'.

@drupal:...habe ich im R&G-Forum auch schon gelesen, dass sachgerecht getrocknetes Expoxidharz (mehr oder weniger!) unbedenklich sein soll.....

Diese Harze 'trocknen' nicht, sondern sie härten aus, meist durch Polymerisation oder Kondensation. Wenn die Reaktion abgeschlossen ist, sind viele dieser Verbindungen nicht mehr sehr reaktiv und daher weniger bedenklich. Ein gutes Beispiel dafür ist Polyurethan, das aus hoch gefährlichen Bestandteilen (Leberkrebs!) hergestellt wird, nach abgeschlossener Reaktion aber so weitgehend inert ist, dass es kaum verrottet und als Sondermüll entsorgt werden muss. Ja, die alte GORETEX-Jacke gehört nicht in den Hausmüll!

Das war jetzt ein weiter Bogen zum Kleber für Messergriffschalen, zeigt aber unsere Verantwortung beim Umgang mit Chemikalien. In den meisten Fällen wissen wir nicht, was wir da in den Händen halten, und von 'lebensmittelecht' kann überhaupt keine Rede sein.

Ein letzter Punkt: die abgeschlossene Reaktion bei den genannten Klebstoffen setzt voraus, dass der Anwender das Mischungsverhältnis richtig beachtet und umgesetzt hat. Falls das nicht geklappt hat, können durchaus reaktive Anteile übrig bleiben, die dann auch ziemlich schädlich sein können.

Gruß

sanjuro
 
......Spülmaschinenfeste Klebungen kann ich mir also abschminken?.....
Die Industrie kriegt das ja auch hin, indem sie auf das Kleben verzichtet und temperaturresistente Kunststoffgriffe aufnietet. Wenn Du dann auch den richtigen rostträgen Stahl verwendest, spricht nichts gegen den Vollwaschgang.

Ob der immer zur Reinigung eines Messers nötig ist, möchte ich allerdings bezweifeln.

Gruß

sanjuro
 
In letzter Zeit habe ich Experimente mit Abflämmen als Oberflächenaktivierung vor dem Kleben gemacht.
In diesem Thread wurde das früher schon mal ansatzweise angesprochen.
In der Industrie scheint das ein gängiges Verfahren zu sein und es braucht keine besonderen Geräte dafür.

Die Oberflächen müssen pico bello sauber sein, dann kann man mit einer nicht rußenden Gasflamme wie z.B. Campinggaz Lötbrennner ein paar mal kurz über die Oberflächen huschen.
Es funktioniert auch bei Kunststoffen, weil man wirklich nur ganz kurz drüberflitzt.
Das war schon alles!

Im Ergebnis werden auf der Oberfläche Molekülbindungen aufgebrochen und verändert.
Die Oberfläche wird chemisch aktiv und bereit für einen Partner. Sozusagen eine künstlich ausgelöste Brunftzeit. :lechz:
Kleber oder Lack kann sich dadurch besser anlagern und haftet besser.
Schwer zu klebende Stoffe können überhaupt erst mit Aktivierung geklebt werden.

Die Behandlung sollte kurz vor dem Kleben erfolgen. Der Effekt verflüchtigt sich im Laufe der Zeit wieder.

Wer es nicht glaubt soll einen ganz einfachen Test machen:
Saubere neue Alufolie oder VA Blech oder Kunststofffplatte auslegen und die Hälfte beflammen.
Wenn man danach einzelne dicke Wassertropfen auf die Oberfläche setzt kann man ganz deutlich sehen, wie das Wasser auf der behandelten Hälfte auseinanderfließt, während die Tropfen auf der unbehandelten Fläche gerne kugelförmig bleiben.
Technisch gesagt: Der Randwinkel verringert sich deutlich.

Dieses einfache und schnelle Verfahren sollte man bei Problemklebungen zumindest im Repertoire haben.
 
Last edited:
Hallo zusammen um das Sommerloch zu überbrücken hab ich einen einfachen und unwissenschaftlichen Test einer Verklebung von Holz und Stahl gemacht
Da diese bei uns recht häufig vorkommt.

https://www.youtube.com/watch?v=49PQ6-RIhOE&feature=youtu.be



Die Vorbereitung der Klebestelle hab ich mit Absicht sehr einfach gemacht um zu sehen ob diese überhaubt hält!

Normale Vorgehensweise bei mir sonst: aufrauhen, entfetten, abflammen, kleben.

Hier hab ich das entfetten und abflammen einfach weggelassen.

Bin von dem Ergebnis überrascht! Hätte nicht gedacht das es so gut hält.

Über die Langzeithaltbarkeit sagt das hier natürlich nix aus!

Natürlich werde ich in Zukunft meine Klebestellen ordendlich vorbereiten und die Griffschalen verstiften oder vernieten.

Und wer hebelt schon so mit seinem Messer rum.:argw:
 
Hallo zusammen,
zum verkleben sind Temperaturen von über 20 ° C sehr vorteilshaft.
Ich pack die zu verklebenden Teile seit neusten in den Backofen und schalt nur die Backofenbeleuchtung an.
Das sorgt für gute konstante 30+ ° C!
Was zum Hefeteig aufgehen lassen funktioniert, hilft auch beim verkleben mit 2 K Kleber! Vielleicht nicht grad zusammen in den Ofen schieben.:glgl:

Achso vielleicht vorsichtig vorher mit eurer Vorgesetzten abklären was die von der Aktion hält!

 
Back