Basisinfos für Anfänger in der heißen Kunst

roman

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Nachdem es ungefähr 1x pro Woche vorkommt, dass wieder einer das Schmieden von Klingen und Lagenstahl beginnt (Was absolut super ist!!), aber dabei meist auch Schiffbruch erleitdet, soll mal der Thread hier helfen die grundlegenden Fehler zu unterbinden

Daher einfach mal eine Zusammenfassung all derer Punkte die man unbedingt als Anfänger beachten sollte um zum Erfolg zu kommen.


Ziel Setzen:

Wählt euch ein besonders attraktives Ziel das ihr erreichen wollt und malt es euch in aller Vielfalt in eurer Vorstellung aus, sodass es euch magisch anzieht.

Bedenkt: Als Vision ist ein Katana hervorragend, als erstes Schmiedestück ist es aber ein Desaster.

Trotzdem fängt eine große Vision mit dem ersten kleinen Schritt an.

1. Wählt für euch machbare Schritte die zu dieser Vision führen und beginnt Stückweise Erfahrungen zu sammeln

Hier ein Beispiel für einen deutlich zu großen ersten Schritt:

„Habe schon viele Stunden mit dem Lesen der einschlägigen Beiträge verbracht und kann mich trotzdem noch immer nicht entscheiden mit welchen Stählen ich meine erste Dreilagenklinge schmieden soll.

Hätte gerne zumindest rostfreie/träge Flanken (440A?) und einen dazupassenden harten Kern (D2, O1). Wäre das eine gute Kombination hinsichtlich "hartem Kern" und "weicher Schale", bzw. wie steht es da um die Feuerschweißbarkeit?

Da es sich um meinen ersten Versuch handelt, würde ich es natürlich für's Erste gerne recht kostengünstig versuchen. Hätte da sicher eine alte Feile für den Kern übrig. Wie siehts da mit dem doch sehr großen Unterschied im Kohlenstoffgehalt (Feile/440A), den daraus resultierenden unterschiedlichen Schmelzpunkten und somit mit der Feuerschweißbarkeit aus?“



Theoretische Grundlagen: Messerklingen Stahl & Wärmebehandlung

2. Theoretische Grundlagen von Stahl und Schmieden in den wesentlichen Grundzügen einlesen: Also: Warum ist das so? Im 2-Schritt, steht dann die Frage: Wie geht’s damit ich das erreiche.

3. Literatur besorgen (z.B.Havard Bergland Die Kunst des Schmiedens 49€, Stahlschlüsse Taschenbuch 10€ später mal mein Buch Messerklingen und Stahl 39€ wenn wieder da ist, Internet-Foren durchstöbern)


Praktisches Set up und erste Übungen Schmieden

4. Geeignetes Werkzeug beschaffen 3-5 Zangen Hämmer und Abschrote, Feuer, Amboss, ggf Borax zum Feuerschweißen (Siehe Havard Bergland)

5. Erlernen der ersten grundlegenden Basics des Schmiedens, Feuerarten, Feuerbau, Feuerführung, auch hier hilft die Literatur wie (Havard Bergland: die Kunst des Schmiedens)

6. Erste Übungen Feuerführung Glühfarben erkennen und Feuer kennenlernen. Haltung beim Schmieden erlernen.


Design und Fertigung der ersten Klingen

7. Vorstellung von dem Messer machen was man Schmieden möchte (Für was soll’s sein und wie soll’s aussehen) Zunächst einfache Formen und kleine handhabbare Klingengrößen auswählen.

8. Einfachen Stahl nehmen und Messer Schmieden (Vorgehen z.B. Havard Bergland) ohne Feuerschweißen.

9. Stahl auswählen einfacher Stahl für Anfänger ( Schmiedeerfahrung 0-2 Jahre) C 60 C75, komplizierter Stahl für Fortgeschrittene (Ab 2 Jahre Erfahrung)(Feilen, Kugellager, Silberstahl, rostfrei...)

10. Dann in Abhängigkeit vom gewählten Stahl, Glühbehandlungen vorbereiten und durchführen

11. Dann in Abhängigkeit vom gewählten Stahl, Wärmebehandlungen (Härten, Anlassen) durchführen.


Erste Übungen Feuerschweißen

12. Beherrsche ich das Schmieden mein Feuer und die Wärmebehandlung einfacher Stähle und weis ich warum sich diese so verhalten wie sie es tun, dann kann ich den nächsten Schritt die Feuergeschweißte Klinge in Angriff nehmen.

13. Vorstellung von dem Messer machen was man Schmieden möchte (Für was soll’s sein und wie soll’s aussehen) Zunächst einfache Formen und kleine handhabbare Klingengrößen auswählen.

14. Geeignetes Werkzeug beschaffen 3-5 Zangen Hämmer und Abschrote, Feuer, Amboss, Borax zum Feuerschweißen (Siehe Havard Bergland)

15. Einfachen Stahl nehmen und Messer Schmieden (Vorgehen z.B. Havard Bergland)

16. Stahl auswählen einfacher Stahl für Anfänger ( Schmiedeerfahrung 0-2 Jahre) C 60 C75, komplizierter Stahl für Fortgeschrittene (Ab 2 Jahre Erfahrung)(Feilen, Kugellager, Silberstahl, rostfrei...)

17. Dann in Abhängigkeit vom gewählten Stahl Glühbehandlungen vorbereiten und durchführen.

18. Dann in Abhängigkeit vom gewählten Stahl Wärmebehandlungen (Härten, Anlassen) durchführen.

19. Es empfiehlt sich speziell beim beginn jeder neuen praktischen Herausforderung einen erfahrenen Schmied aufzusuchen und ihm über die Schulter zu schauen (fschott :ahaa: )

Wer hinter diese Punkte einen ehrlichen Haken setzen kann und Schritt für Schritt vorgegangen ist, sollte in jedem Fall Erfolg haben.



und dann heist es...üben, üben, üben

Und alles was man macht kontinuierlich selbstkritisch hinterfragen.
Auch ich muss heute noch viel üben speziell darum, weil ich Jahrelang als "fahrender Schmied" unterwegs war.
Erst jetzt kann ich langsam meine Schmiede aufbauen, weil ich die bessere räumliche Möglichkeiten habe. Trotzdem heists wieder... üben üben, üben...


Eigenes Wissen Sammeln und andere daran teilhaben lassen

So jetzt gilt hier die Einladung alle die Erfahrungen gemacht haben mal zu posten.

Was ich besonders hilfreich an dieser Stelle fände, beschreibt euere persönlichen Erkenntnisse wie...

...Hab zunächst mal so begonnen und das verlief gut, und das ging in die Hose.

Dann die Begründung, warum jeweils was gut oder schlecht verlief.

Dann den Tipp den Ihr an die Anderen weitergeben möchtet, bezüglich genau dieser Erkenntnis die Ihr für euch gewonnen habt,​
 
Last edited:
Naja dann will ich mal den Anfang machen.

Das interesse an der heißen kunst kam vor ca. 3 Jahren auf
einem Mittelaltermarkt.
Ich habe mich dann erstmal für einen Schmiedelehrgang
entschieden , bevor ich ein haufen kohle für
Equipment ausgebe, und dann doch keinen Spaß daran habe.

Durch Mundpropaganda kam ich dann an die Schmiede Balbach
( nochmal dank an Markus und Manuel ).
Bei meinem Lehrgang habe ich ein kleines Wikingermesser
geschmiedet, was dank Manuel super geklappt hat.

Nach und nach habe ich mir dann die einschlägige Literatur
zugelegt und Werkzeuge gekauft.
Bisher sind dann leider mangels Zeit nur zwei weitere
dieser Messer gefolgt, aber das soll jetzt besser werden.
Weil es mir eine bessere Kontrolle gibt, und den Nachbarn zuliebe
bin ich von Kohle auf Gas umgestiegen.
Nachdem die erste glühende Klinge durch die Garage geflogen
ist wusste ich wie wichtig es ist passende Zangen zu haben.
Die WB kann ich an der Arbeit machen , da haben wir mehrere
Öfen, Härteöl, Härteprüfgerät usw.
Ich hoffe das war nicht zu Lang und richtig fürs Thema
Hoffentlich kann ich bald mal ein paar herzeigbare klingen
zeigen.

Gruß Kai
 
Ein seh schöner Thread, hoffen wir dass er gelesen wird.

Bei mir war es am Anfang so, dass ich nicht auf die im Punkt 6 erwähnte Haltung geachtet habe.. mein Amboss war zu niedrig und ich habe einfach auch den Hammer falsch geschwungen... das hat mir zeimliche Probleme mit meinem (bürostuhlgewöhnten) Rücken beschert...
Prinizipiell bin ich allerdings nach ähnlichem Muster vorgegangen und muss sagen dass einem so die Motivation erhalten bleigt...nur einmal, relativ am Anfang meiner "Schmiedekarriere", hab ich einmal versucht eine 40 cm Klinge zu machen, was meine Fertigkeit einfach überstrapaziert hat (Verzug, wellige Oberfläche, war einfach nicht schön).. danach ist mir dann tatsächlich auch einige Wochen die Lust vergangen.
Also : Kleine machbare Ziele sind wesentlich Motivierender :super:
Ich stehe momentan wohl so bei Punkt 16-17 mit ca 1 Jahr Erfahrung (aber ich schmiede eigentlich jede Woche 1-2 Mal)

Das einzige was meiner Meinung noch in der Aufführung ergänzenswert wäre: Schaut dass ihr jemanden findet, der schmieden kann! Einen gelernten Schmied o.Ä...Davon gibts noch mehr als man denkt. Ein Tag mit so jemandem in der Werkstatt arbeiten (die sind immer froh wenn mal einer mit anpackt) bringt mehr als ein Jahr Bücherlesen und Probieren...
 
Interessanter Tread, ich hoffe ich kann etwas beitragen.

Hab vor 9 Jahren im Grillfeuer gleich mit dem Verschweißen von Damastresten begonnen, damals hatte ich noch keine Vorstellung geschweige Literatur oder Recercen darüber gesammelt. Ich wuste nur das man den Stahl erhitzt und dann zusammenschmiedet, das hatte mir ein Fachhändler gesagt, bei dem ich ein Böker Damastmesser bewundert hatte, das Taschengeld reichte jedoch bei weitem nicht für das Messer. Jedoch für eine handvoll Stanzreste aus Damast, so legte ich los und verfeuerte ein Stück nach dem anderen. Daraus hab ich gelernt:

Das sich Damaststeel nicht feuerschweißen läst und wenn man ihn unterhalb der Schmiedetemperatur versuch zu schmieden zerbröckelt.
Das eine Kombizange mit Plastikgriff ungeeignet ist, da der Griff schmilzt und sich das Plastik mit den Handschuhen verschweißt.
Das man keinen Vorschlaghammer als Amboss einsetzt da er zu klein ist.
Sich C-Stähl-Damast auch ohne Borax verschweißen lassen, weis immer noch nicht wie ich das geschafft habe.
Das wenn man unvorsichtig und abgelenkt wird nichts vom Schmiedegut über bleibt weil es Verbrennt.
Syntetik-Kleidung gene Schmiltz und Brandlöcher im Guten Hemd sehr unschön sind.
Man keine Sandalen tragen solte und lange Hosen pflicht sind.
Gedanken über die Klingenform von Vortel sind.
Nicht einfach gedankenlos ohne Ziel drauf los genacht werden solte.

Drumm war dann für lange Zeit der Frust über das missglücken groß und nur noch Fertigklingen angesagt.

Das enderte sich dann erst als ich Peter J. Stienen kennenlernte, 2 Jahre später besuchte ich ihn dann in seiner Schmiede und konte nicht nur zuschauen wie der Damast geschmiedet wird sondern auch selbst erste Schmiedeversuche machen, Danke Peter!

Danach durfete ich beim Hammer In in Asperg und bei anden Schmiedetreffen zusehen und selbst Hand anlegen, besonden dank an Roman, Daniel Vally und Thomas Walker!

Alles in allem würde ich sagen das ich nun 30 Tage Schmiedeerfahrung gesammelt habe das Feuerschweißen verschiedenener Kombinationen behersche, das Formschmieden auch gut funktioniert und ich in sachen Wärmebehandlung noch viel lernen muss. Mir wenn ich einmal den Platzt und die Zeit habe eine eigene Schmiede einrichten werde.


Schöne Grüße, David


PS: an alle die Messer von mir haben und zwecks der Wärmebehandlung verunsichert wurden, alle Klingen die zu Messern verarbeitet wurden ist die WB von Profis vorgenommen worden. einzige ausnahme ist ein Messer das ich jeden Tag in der Tasche habe.
 
Hallo, bei mir wars so:

als kleiner Junge schon hab ich immer gerne gebastelt und in der Hobbywerkstatt meines Vaters gearbeitet, irgendwann fing ich mit Metallbearbeitung an und habe meinen ersten Erfahrungen mit Metallgestaltung durch das Kalttreiben von Kupfer gemacht, dass ich "massenhaft" bekommen konnte bzw. selbst aus Erz erschmolz (In einem Blumentopf mit Holzkohle und Luftmatrazen-blasebälgen :steirer: ), nachdem ich merkte, das Cu für Messer und Werkzeuge definiv zu weich ist, hab ich davon geträumt selbst Eisen herzustellen und dieses wollte ich dann natürlich auch bearbeiten können.
Da ich schon etwas Ahnung hatte mit Hammer und Zange fing ich mir erstmal Stück für Stück an Amboß und echte Schmiedezangen ect. zusammen zu suchen.
Da das mit der Eisenherstellung lange Zeit nie richtig funktionieren wollte und ich auch keinen Schmied kannte, wälzte ich mich durch diverse uralte Schlosserlehrlings-bücher, in denen das Schmieden noch richtig "erklärt" wurde.
So begann ich anfangs aus Baustahl auf einem Vorschlaghammerkopf als Amboßersatz im Garten zu schmieden, mit einer Kombizange und besagten Billig-bälgen als Hilfsmittel, in Lehmessen, die ich immer wieder nach dem Schmieden neu Bauen musste :argw:
Für meine erste "Schmiedezange" hab ich dabei volle 4 Stunden gebraucht.......
Irgendwann hab ich dann das Messerforum entdeckt und hab mir dann endlich bei Angele professionelleres Werkzeug kaufen können, nachdem ich die Suche nach Händlern schon fast aufgegeben hatte.
Bis dahin hatte ich seit etwa 2 Jahren mehr oder weniger Erfahrung mit Eisenverbiegen, bzw. schmieden.
Das große Glück kam dann, als ich mich entschloss nach meinem Abitur mal in einer Schlosserei Praktikum zu machen, wobei aus den anfänglich geplanten 3 Wochen, fast 3 Monate wurden. Dabei hatten ich und der Meister, Herr Wierich, die Vereinbarung getroffen
"1 Stunde Arbeit für die Schlosserei = 1 Stunde schmieden", so dass ich teilweise den ganzen Tag mich mit der Arbeit an einem echten Amboß, Kohleesse und einer Wand voll (leider seit langer Zeit ungenutzten) Werkzeugen erfreuen konnte.
Allerdings war ich sehr entäuscht wie wenig Sinn doch die meisten Menschen von professioneller Handarbeit hatten und daher wie wenig der heutige Schlosser mit der traditionellen Vorstellung zu tun hat. Zwar konnte er mir noch eine Menge Tricks zum schmieden beibringen, das Feuerschweißen und Damastschmieden musste ich mir allerdings selbst aneignen. Am Anfang zeigte der Meister mir, wie man einfache Dinge, wie eine Kante schmiedet, runde oder viereckige Spitzen, Spiralen, aber auch kompliziertere Sachen, wie Blumen und Blätter ect.
Später durfte ich dann meine eigenen Versuche machen.
(Nägel schmieden, kleine Kunstobjekte oder zB. Feuerschlageisen mit denen ich dann ua. die Söhne des Meisters sehr erfreunen konnte :super: )
Alles im Allem hat es mir sehr geholfen meine Fertigkeiten zu verbessern obwohl ich dort, nach der Aussage des Meisters, zu seiner Verzückung in den 3 Monaten mehr geschmiedet hab, als er selbst die letzten 10 Jahren,... :staun: ...und natürlich auch gleich den gesamten Kohlevorrat aufgebraucht und das Kurzeisenregal "geplündert" hab :teuflisch

Der Höhepunkt war dann das Damastschmieden, was ich kurz nach meinen ersten erfolgreichen Feuerschweißungen in Angriff nahm.
Das Ergebniss waren 2 kleinere Damsatklingen von etwa 12 cm Länge, wobei ich eines wohl aus zwei Baustahlstücken machte :irre: , zumindest wurde es nie hart, das andere in einem Anfall von Übermut aus Damast über Weicheisenkern. Leider hatte ich nicht bedacht, den Kern etwas einzuziehen, so dass die Spitze des Messers nachher auch aus Weicheisen war.. :glgl: ...zumindest hatte ich die Angst vor dem Feuerschweißen verloren, wenn auch die Spannung immer sehr hoch blieb, besonders beim Härten....
Aber solche Fehlschläge schärfen die Aufmerksamkeit beim Arbeiten.
Das Erstaunlichste war aus einem Scherz des damaligen Lehrlings,
Niko Kessler, enstanden; "Schmiede mir dochmal eine Axt !",
Nach zwei Tagen und einem Fehlversuch hatte ich es schließlich geschafft aus einem altem Meißel und einem Block Baustahl eine Beilklinge mit Schneidleiste zu schmieden, was ich bis zum letzten Augenblick nicht glauben wollte, es selbst gemacht zu haben.
Das Ende und Höhepunkt des Praktikums war dann das Schmieden eines Damastpaketes unter 2 Zuschlägern, bzw. dem Maschinenhammer,
Nach 8 Stunden und über 1kg Ausgangsmasse hatten ich, Niko und der Meister dann einen 300 lagigen, 2 fach tordierten Damastblock von knapp 300g hergestellt.
2 Wochen später trafen wir uns noch um daraus ein großes Damastmesser zu schmieden, welches bis jetz die größte und umfangreichste Schmiedearbeit darstellt, die ich gemacht habe.
Die Erfahrungen und die Zeit in der Schlossrei waren somit die schönste Schmiedeerfahrung bis jetzt, und ohne dies hätte ich es sicher nie so "weit" gebracht, sowas kann man einfach nur jedem Empfehlen !

Wie gesagt, hat die Arbeit in den meisten Schlossereien heute wenig mit Schmieden zu tun und das ich als Aussenstehender, noch einem Lehrling zeigen musste, wie das mit dem Feuerschweißen geht, oder gar dem Meister, wie man in der Praxis Damast schmiedet, fande ich eher beschämend für die heutige Zeit als Freude :(

PS. trotzdem nochmals vielen Dank an dieser Stelle an Herrn Wierich und alle die mir das ermöglicht haben !! :super:

..und irgendwann mache ich mir dann endlich mal ein Messer aus eigenem Eisen, dieses Ziel habe ich nämlich bis jetz, trotz erfolgreicher Verhüttung, noch nicht geschafft... :rolleyes:

Also, immer frohen Mutes voran !

Salü
Raphael Richarz
www.die-roemer-online.de
 
Hallo zusammen

Der anfang war bei mir wohl der, das ich als kind bei besuchen von freilichtmuseen dem ruf/klang der schmiede gefolgt bin und immer faziniert war. Als kind war das mein großes interesse. Ich habe es aber zuerst nicht geschafft daraus was zu machen. 1998 hatte ich dann kontakt zu einer mittelaltergruppe und bin durch diese richtung dazu zu kommen mich intensiver mit dem handwerk zu beschäfftigen.Ich habe VIELE Bücher zum thema verschlungen. Gute und weniger gute. Aber es fehlte die praxis! Ich hatte sehr schnell eine feldesse und einen amboss besorrt und habe losgelegt. Dabei habe ich folgendes an lehrgeld bezahlt:

Wenn:

das Feuer nicht heis genug ist, ist das schmieden SEHR ermüdent weil man das material nicht gut bewegt bekommt.(lamer arm)

der amboss nicht richtig steht und nicht zieht hat man den gleichen effekt. Mein erster unterbau für einen 75kilo amboss war aus fichte/tannebalken zusammengenagelt. Der unterbau schwang mit, der amboss klirrte wie irre und dadurch, das alles drausen auf weichem unebenen boden stand passiert nicht das was ich wollte. Im prinzip war es eine qual denn mein arm war irgentwann kaputt. Aber ich habe daraus gelernt.

man nicht genau weis was man erreichen will(fehlendes wissen) straft das einen bei der mutivation. Ich habe zwar nicht mit einem schwert oder messer angefangen, aber selbst wenn man bei einfacheren sachen keinen erfolg hat tut das weh!!
Also wieder lesen und richtig ausprobieren. Sich mit anderen schmieden unterhalten und fragen stellen bis es weh tut. Sorry an alle schmiede die ich zur weisglut gebracht habe.(-;

Was mir aufgefallen ist: wenn beim schmieden im grunde der richtige rythmus fehlt, ist nicht nur das zuhören beim schmieden anstrengend sondern man merkt auch schnell die qualität des schmiedes. Ich denke der rythmus ist entscheidender als manche meinen.(persönliche meinung) Das ist wie beim sport. Ein Rythmischer läufer kommt besser ans ziel. Jeder hat seinen eigenen takt, aber diesen takt kann man nur entwickeln wenn man einiges beachted.
Der stand muß stimmen. Die höhe des ambosses muß stimmen. Sonst geht das alles auf den Rücken.
Am anfang, für die einfachen sachen(baustahl in form bringen. Übungsstücke wie kesselhaken,gabeln, buttermesser ect ect) braucht man im grunde nur eine flachzange und einen einfachen hammer. Weiteres werkzeug kann man sich langsam dazu kaufen. Im Prinzip kann man auch auf einem großen fäustling in einem holzklotz schmieden. Die schmiedestücke können dann zwar nicht so große sein ,aber auch damit kann man üben. Man muß nur wissen wie.
Um seinen rythmus zu finden, kleine brötchen backen. Back to the rules. Von vierkant auf rund, von rund auf eckig, spitze ausziehen, ect ect. Laerning by doing.
Wenn die grundlage sitzen kann man immer ne schippe drauf legen.
Und was wichtig ist, sich zeit nehmen!! Mann sollte nicht meinen das manche dinge "mal eben gehen" Das kann man machen wenn man rotiene hatt.
Bei mir besteht leider das problem das mir momentan die zeit fehlt intensiv zu schmieden. Und da ich nichts nur zur häfte anfangen möchte und dann später nicht fertig werde und viel zeit bis zur vollendung verstreicht, gehe ich an die sachen wenn die richtige zeit da ist. Geduld ist das Wort. Besonders am anfang. In der zwischenzeit wir all das vorbereited, was man davor erledigen kann. Material besorgen, werkzeug besorgen, infos und wissen besorgen. Dann zum richtigen moment intensiv loslegen und wenn geht, auch bei einfachen sachen keine halben sachen machen(anspruch)

Soo, jetzt habe ich zwar schon zum teil einiges gesagt was die anderen auch schon erwähnt haben, aber ich sollte ja erzählen.
Und wenn es auch nur ein bischen hilft, war es nicht völlig falsch.

Man kann, wie bei vielen anderen dingen, auch hier immer wiede die einfachsten redensarten gut anbringen.

Der weg ist das Ziel
Eile mit weile / In der ruhe liegt die kraft
Das ziel nicht aus den augen verlieren
Man soll das eisen schmieden solange es heis ist(glühfarben)
Geduld ist eine tugend(zeit)
Alles große fängt mit dem ersten schritt an(kleine brötchen backen)
Man lernt nie aus
Es ist noch kein meister vom himmel gefallen(klassiker)
genie und wahnsinn liegen näher als man manchmal meint(wenn man manchmal nix zu stande bringt und am liebsten den amboss zertrümmern möchte(-:)
Jeder ist seines glückes schmied(der klassiker)
......aber nicht jeder schmied hat glück )-;
entweder ganz oder garnicht(anspruch)
ect ect.

So, muß jetzt weiter.
Grüße
Thomas
 
Hallo
was bei mir das Interesse weckte weis ich nicht mehr so genau, vermutlich ein Grundinteresse an allem was heiß ist und wo man sich leicht verletzt und da ich zu dieser Zeit schon relativ viel mit Metall bastelte lag es irgendwie nahe es auch mal mit Schmieden zu probieren.
Da aber natürlich eine Esse in unerreichbarer Ferne lag hab ich mir eine gebaut, aus einem Heißluftföhn und viel Lehm die auch einigermaßen funktionierte aber halt nicht so wie man sich des vorstellt, dennoch konnte man durchaus einige sehr brauchbare Erfahrungen sammeln wie z.B. es ist auch noch heiß wens nicht mehr glüht oder dass Sandalen nicht die geeigneten Schuhe sind etc..
Denn Stein richtig ins rollen brachte aber erst ein Praktikum das ich in einer Schlosserei machte und das abgesehen vom ersten Tag, Balkon montieren mit Höhenangst, ein absoluter Traum war (deshalb der Kommentar an dich Rafail).Hier lernte ich stufenweise Schmieden beginnend mit den ganz grunlegenden Dingen Haltung Temperatur erkennen …
dann von rund auf eckig und umgekehrt, stecken, stauchen
dann Löcher Nuten Schnecken … bishin zum Feuerverschweisen
Danach hab ich mit Grundwissen ausgestattet immer so lang probiert bis es funktionierte z.T. eine sehr unbefriedigende Angelegenheit

Deshalb hier meine Empfehlung an alle die Schmieden lernen wollen Abschauen und Nachahmen in Verbindung mit fachgerechter Anweisung ist der leichteste Weg, selbst alles ausprobieren zu müssen ist der bitterste Weg, was natürlich auf keinen fall heißen soll dass man auf das Probieren verzichten soll, aber es ist zumindest sehr hilfreich die grundlegenden Dinge gezeigt zu bekommen da man sich so sehr viel Frust ersparen kann
 
Meinen ersten Kontakt mit dem Schmieden hatte ich im ersten Lehrjahr (1989). Wir hatten damals noch eine alte Feldschmiede im Betrieb stehen, die gibt es leider heute nicht mehr.

Angefangen haben wir mit dem Schmieden von Feuerhacken aus Baustahl und Meißeln aus CK45. Dann kamen kleine Kunstschmiedearbeiten wie z.B.: Räucherpfannen usw.

Nach der Lehrzeit war erst mal Schluss, kein rechtes Interesse mehr.

Vor 3 Jahren kam ich durch Zufall auf das Messerforum, und hab begonnen aus dem vollen Material Messer zu schleifen, hat mich aber nicht recht befriedigt, war für mich irgendwie was Halbes.
Zu der Zeit hab ich mir das Buch von Roman gekauft, und bis Heute schon mehrmals gelesen, aber bis Heute immer noch nicht alles verstanden. :rolleyes:
Das wir im Betrieb fast täglich härten, ist mit beim Messermachen sehr entgegen gekommen.

Dann hab ich mit einem Arbeitskollegen zusammen eine Gasesse und einen Brenner gebaut ( mit viel Hilfe aus dem Forum und telefonischen Anleitungen von Peter Abel).

Ich hab dann meine Eltern vor vollendete Tatsachen gestellt und die Schmiede einfach in einem Nebenraum in ihrer Garage eingerichtet. Die haben gar nicht viel gesagt, ich schmiede allerdings nur, wenn sie nicht da sind. ;)

Angefangen habe ich mit Stahlresten aus unserem Betrieb, die Wärmebehandlung kann ich in der Arbeit mit einem Ofen mit Steuerung machen, nach den Angaben von Roman.

Dann hab ich herausgefunden, das bei uns im Betrieb die Führungssäulen für die Tiefziehwerkzeuge aus 1.3505, Ck60, 1.8159 gefertigt sind. Mit den Beiden letzten hab ich begonnen.
Dann hat mir ein Arbeitskollege 5 Blattfedern von Mercedes LKW mit 1,5 Metern Länge und ca. 11mm Stärke besorgt, für große Messer ein tolles Material nur etwas schwierig in Brauchbare Stücke zu kriegen. :glgl:

Ich konnte mich eigentlich nie richtig für Damast begeistern, aber jetzt wo ich die Möglichkeit hatte, ihn selber zu machen, wollte ich es doch mal probieren.

C101 und Kugellager als erster Versuch, das musste in die Hose gehen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen hab ich dann auf Roman gehört, und mit 3 Lagenstahl angefangen.

2842 als Schneidleiste und Ck45 als Randschichten. Ist zwar übereutektoid aber der 2842 ließ sich toll schweißen und die richtige Wärmebehandlung hat er auch bekommen.
Dann noch einige mit Außenlagen aus Reineisen von Angele, dadurch wird das Messer aber sehr „biegsam“ um nicht zu sagen weich. Verschweißen lässt sich aber Reineisen noch einfacher als CK45.

Ich hab inzwischen auch schon zwei kleine Beile aus Baustahl mit Schneidleiste aus CK60 geschmiedet. Das Herstellen der Aufdornwerkzeuge war schon eine Aufgabe für sich.
Die Beile sind bestimmt nicht perfekt und auch ein kleiner Schweißfehler hat sich Stirnseitig eingeschlichen, aber die Schneide ist gut verschweißt und hat eine sehr gute Härte und es hat großen Spaß gemacht sie zu Schmieden.

Inzwischen verarbeite ich vorwiegend 3505 zu Messern normaler Größe, richtig Feuerverschweißen kann ich den aber noch nicht, wird aber noch. :D
Größere Messer mach ich aus den oben genannten untereutektoiden, Wie Roman in seinem Buch rät.

Für mich steht die Funktion eines Messers im Vordergrund, dann kommt erst die Optik. Ich bemühe mich zwar, sauber zu arbeiten, aber wichtiger ist mir die richtige Stahlwahl, Klingenform und Wärmebehandlung zum Verwendungszweck zu verarbeiten.

Was den Damast angeht, da fahre ich nächstes Wochenende zum Treffen bei Peter Abel, um erfahrenen Leuten über die Schulter zu sehen und unter Anleitung mein erstes Paket erfolgreich zu verschweißen.
Sind zwar 650Km eine Strecke, aber was macht man nicht alles, wenn einen der Virus erwischt hat. So verrückt kann man sein. :glgl: :irre:

Ich hab auch vor, zum Treffen von Markus Balbach und nach Kolbermoor zu fahren.

Inzwischen hab ich schon eine Kleine Bibliothek über das Messermachen, Schmieden und Wärmebehandlung zu Hause.
Seit Ulrich Gerfin hier im Forum schreibt, hab ich zusätzlich viel Neues gelernt.

Danke an Roman, Ulrich, Herbert, Peter Abel und alle Schmiede Hier im Forum, die mir mit Rat und Tat zu Seite standen.
 
Servus!

Mein erster Kontakt mir dem Schmieden war die Werkstatteinweihung bei Peter Abel letztes Jahr. Ich hatte mir etwas 1.2842 mitgebracht und die große Hoffnung, daß ich am Abend mit einer fernünftigen Klinge heimfahre.
Die Illusion, daß ich den Stahl wie ein Schnitzel klopfen kann hat sich dann allerdings schnell zerschlagen. Es war schon schwierig für mich den Stahl überhaupt vernünftig mit der Zange zu halten. Geschweige denn während einer Hitze eine merkliche Formveränderung in Richtung "Messer" hinzubekommen. Ich stand mit Albino an einer Esse, und als auf die Frage an mich, was für ein Stahl das denn währe der Kommentar "das ist aber nicht unbedingt ein Anfängerstahl" zurückkahm mußte ich dann doch einsehen das das Ganze nicht so einfach ist.
Ich habe dann unter Hilfe von (der Name fehlt mir) aus einer Feile dann doch noch etwas ansehnliches hinbekommen, und bin nach den Vorträgen und den Filmaufnahmen für Peters DVD durchgeschwitz und dreckig heimgefahren.
Was für mich vorher "Leicht" aussah, ging den erfahrenen Schmieden nur "Leichter" von der Hand.

Was ich als Erfahrung mitgenommen habe ist:
-Es macht Spaß
-Es ich nicht annährend so einfach wie gedacht
-kenne dein Werkzeug
-kenne dein Material
-suche dir Hilfe

und auch ganz wichtig, um letztendlich zu einem Messer zu kommen, sollte man die Arbeitsschritte, die nach dem Schmieden folgen (Schleifen Griff usw.) schon beherrschen, sonst bleibt der geschmiedete Rohling ewig liegen, bis mal was draus wird.


Gruß
Martin
 
Also gut, ich schreib mal, wie ich angefangen habe...
Zuerst war der Wunsch ein Schwert zu bauen... :p
Unerfahren und bewaffnet mit nur einem Schleifmaschine mit 2 Steinen (grob/fein) hab ich einen flachen Baustahl gaanz mühsam spitz und anschließend seeehr grob scharf geschliffen. Das verbog dann aber (gaaanz unerwartet) nach einiger Zeit.
Damit wars für mich erstmal gestorben. Dann, etwas später, las ich auf Tempus Vivit! wie man einfache Essen für wenig Geld bauen kann. Da ich wenig Geld hatte (und eigentlich immer noch habe), hab ich mich gründlichst eingelesen und dann einen Fön gekauft. Spaten hatte ich, und los gings. Eine Erdesse gebuddelt, Fön reingeleitet/rangehalten... Habe dann aufgestockt mit einem Stahl- und einem Plastikrohr, damit der Fön nicht nach 5 minuten anfängt zu schmelzen.
Leider habe ich die ersten Schmiedeversuche zu lange durchgehend gemacht, so dass der Fön durchbrannte.
Das Schmieden mit Baustahl ging eigentlich ganz gut, auch wenn mir das Führen des Hammer (gerades Auftreffen, um Dellen zu vermeiden) noch schwierigkeiten bereitete. Habe dann versch. einfache Formen geschmiedet, z.B. eine Spitze usw.
Danach habe ich mich mal an ein Baustahlmesser gemacht. Das ging relativ gut, also dachte ich mir, nehm ich ne Feile und das wird schon gehen. Tja, falsch gedacht. Das Schmieden: wieder super.
Das Härten: naja... ich hätte doch normalisieren, weichglühen etc. machen sollen. Das Messer brach beim leichten richten der Angel an derselben einfach durch. Mittlerweile hab ich den dreh raus, lasse allerdings noch von Profis härten. Und nun warte ich auf den Sommer, damit ich wieder loslegen kann. Möglichst mit besserer Esse.
(Wer ne Feldesse günstig abzugeben hat, kann sich ja mal melden. ;) )
So, abschließend lässt sich sagen: für einfache Schmiedearbeiten reicht die einmalige oder monatl. Ausgabe von ca. 7€ für einen Fön bei guter Behandlung, das Loch kann in den Garten, und fertig ist die Esse. Die Erde darf nur nicht abbröckeln, sondern muss eine lehmige Konsistenz haben. Ist bei mir so. Baustahl als Reste gibts u.U. gratis beim Schlosser, aber darauf achten, dass man ein möglichst langes Stück nimmt, damit man ohne Zange auskommt, denn mit so ner verstellbaren Rohrzange komm ich nicht ganz klar :argw:
Ansonsten kann ich allen nur raten es mal auszuprobieren (und auch immer ordentlich Kohlenachschub zu haben), es macht Spaß und ist eigentlich nicht allzuschwer.
Sebastian
 
Hallo

Aktuelle Erfahrung, ich frage mich jetzt warum mir das vorher nicht einfiel.
Ich bin kein Schmied, sondern ein Plattklopfer.
Das erspart in erster Linie Schleifarbeit.

Nachdem ich von Lars das ersehnte 1.2552 geschickt bekam und die ersten Klingen ausgebohrt habe, kam ich auf die Idee, `vorzuschmieden`.
D.h. ich habe den Griff ausgebohrt und mit schleifen in Form gebracht.
Anschließend habe ich die Klinge mit Hilfe von Feldesse und Schmiedewerkzeug vorgeformt.
Langsam neben dem Feuer abgekühlt, geschliffen, anschließend im Feuer gehärtet.
Gerade habe ich sie vom zweiten Anlassen im Ofen abgeholt.

Ich bin begeistert, und das alles nach nur sechs Stunden Arbeit.

Will sagen, daß ich es bisher nicht geschafft habe die Griffform vernünftig zu schmieden ( Flacherl, nur weil ich es vorher nicht erwähnt habe).
Die Klinge, mit entsprechender Schleifarbeit klappte schon.

Peter A. habe ich schon zweimal zugeschaut, und bewundert, wie er eine Feile umformt.
Ich kann das nicht, und habe gerade einen für mich gangbaren Weg gefunden.
Glaube ich zumindest.

Nur mal so als Tip.

Stefan
 
Würde mir auch wünschen, dass mal unsere anderen Profis ihre Tipps/ Sichtweisen mit einbringen um hier hilfe zu leisten
Ulrich, Arno, Peter, Markus, usw.
 
Tja ich fange nun quasi neu an und vielleicht kann ich wärend meinr zeit so hier und da mal tips geben... zum schmieden bin ich eigentlich durch mein Mittelalterhobby gekommen bei dem ich als lanzenabuer fungiere und so hier und da mal musste auch schon mal der schaft der spitze erhitzt werden dass er sich gut mit dem holz verbindet (bzw auch anpassen)... das waren so die ersten dinge die ich mit schmieden zu tun hatte... und dann plötzlich trug sich mehr oder weniger aus dem nichts eine komplette ausrüstung zusammen... also denek ich warum nicht es mal wenigstens versuchen.

vielleicht kann ich auch mal die ein oder anderen erklärungen für leute wie mich verfassen denn da ich eigetnlich informatiker bin und mit metall garnichts zu tuen habe verstehe ich die halbe zeit hier nur bahnhof :).
ich denke zwar dass sich dies mit der zeit gibt aber als quereinsteiger in diese technik hat mans schon schwer mit diversen kurzeln und zahlen
 
Bin seit heute dabei. Habe mit dem Schmieden nach 25 Jahren Abstinenz wieder angefangen. Gleich mal ein Tipp für Schmiedeessenbauer: Gibt jetzt überall alte Ölbrenner (Neue Emmissionsgesetze) trotz nur 60-80 Watt herrrrvoragend als Schmiedegebläse geeignet!!! Und leise und dauerfest. Man muß natürlich Düsenstock, Stauscheibe, Zünder ect rausholen, abdichten und einen passenden Adapter aufs Flammrohr machen.
 
Hallo zusammen,
schmieden interressiert mich schon ewig.
Die Bücher von Havard Bergland und Heinz Denig stehn schon lange gelesen im Regal. In der Werkstatt einer Bekannten konnte ich die ersten Schmiedeversuche mit Dreilagenstahl machen. Baustahl und Feile, Holzkohle als Brennmaterial. Borax als Schweißmittel.
Schmieden mit Hammer und Ambos von Hand. Es hat mit der Anleitung von Bergland nach einigen Versuchen geklappt.
Vor kurzem kann ich mit einem Schlosser in Kontakt. Wir haben in seiner Werkstatt die ersten Versuche zum Damastschmieden gemacht.
Material Baustahl und Feilenstahl. Heizmaterial Schmiedekoks. Schweissen mit dem Hammer. Ausschmieden mit dem Federhammer.
Die erste Schweissung hat bei allen Versuchen funktioniert. Aber dann wurde es immer schlechter.
Wir haben das Material bei den ersten Anzeichen von "Sternchen" aus dem Feuer genommen und verschweisst. Ich vermute jetzt das war zu kalt. Bei meinen ersten Versuchen hat es immer ordentlich gefunkt.
 
Messer und Feuer.... seit meiner Kindheit ( Schulzeit ) bin ich diesen Beiden verfallen. Mein erstes Taschenmesser bekam ich vom Opa zur Einschulung und auch heute noch begleitet mich immer mindestens eins. Nach Jahrelangem Messermagazin lesen und Stahlplatten zu Klingen feilen, wollte ich mal ein Messer schmieden.

Passend zum runden Geburtstag ließ ich mir einen 2-tägigen Schmiedekurs schenken.
Tolle Sache - Grillspieß aus, zu einem T geschweissten, Rundmaterial schmieden?!??? mit so nem Schnörkel-Kringel am Ende, und Sinn der Übung sollte das Aufpassen sein, damit der Stahl auch ja nicht verbrennt...
Haha ich, gelernter Feinmechaniker unter 3 "Metallfremden"...und wem ist´s verbrannt ???!
O.K. erste Erfahrung = Aufpassen!
Dann durften wir aus irgend einem Federstahl eine Klinge schmieden -
Mann das Zeug leistete richtig Widerstand, vor allem nach dem 3. bis zum 6. Mal erhitzen dann gings auf einmal wieder!
Das Ding biegt seine Spitze ja voll nach oben!?!!! Na klar wenn ich so nen Schneidkeil schmiede, dann verdränge ich auf der einen Seite Material und irgendwo muss es ja schliesslich hin!
Es war einen halben Tag lang eine Katastrophe bis ich den Schmied endlich mal um Rat gefragt habe: " Du solltest so stehen, den Hammer solltest Du weiter oben halten...." - kurzum auf einmal wurde aus der Plage wieder richtig Spass.
Am 2. Tag habe ich dann sogar ein 10-lagiges Damastmesser ( 5 Lagen aus Baustahl und Feile, einmal gefaltet ) hingekriegt.

FAZIT : Jetzt bin ich süchtig nach der Glut und dem Lied des Hammers auf dem Amboss. Und bin auch bereit eine Schnecke aus Rundstahl zu biegen - wenn es dem Ziel dient, eines Tages traumhafte Damastmesser zu machen.

Am 30.03.2007 werde ich bei diesem Schmied einen Damast-Versuch machen, mit einem Stahl mit 36% Nickelgehalt ( Invar ). Mal sehen ob ich mich schon wieder zu weit hinauswage...


Grüssle aus dem Schwoba-Ländle

Benny
 
hallo erstmal

Schmieden hat mich eigentlich schon immer fasziniert und bei meinem Opa hab ich früher immer Nägel ins Feuer geworfen und darauf rumgehauen ....

Letzten sommer hab ich mein erstes "Messer" geschmiedet(mit einer Zange, Bauhaus-Holzkohle, einem Stein:)rolleyes: ) als Amboss, einem 1 kg-Fäustel und ohne jegliche Vorbildung) und wollte jetzt mal ein paar Sachen fragen :

Ich schmiede sehr unregelmäßig und nicht unbedingt oft (je nach Wetter mal 3 mal die Woche oder auch mal 2 Monate gar nicht)

-lohnt es sich extra für diese paarmal einen großen Amboss (mehr als 20 kg) zu kaufen oder tut es ein Stahlträger (T-oderI-träger) auch ?

-wieviel Zubehör brauche ich ? bisher habe ich mir einer langen und einer kurzen Zange gearbeitet (ähnlich einer Kombizange nur ohne Rillen)

-braucht man einen richtigen (teuren) Schmiedeofen oder tut es ein mit Steinen ausgelgtes Erdloch auch ?


So ich glaube man merkt dass ich wenig Ahnung von der Materie habe , dafür macht es umso mehr Spass :)
Also wie gesagt ich "schmiede" nicht oft ....


so un ein Bild von meinem ersten Messer habe ich auch noch (ich bin für Kritik und Lob dankbar )


bild1ba9.jpg
 
Last edited:
Hallo Marius ,

endlich mal jemand der ganau wie ich begonnen hat .:p
Einen Amboss zu kaufen lohnt sich eigendlich schon, (doch nicht neu) doch zum Anfang geht auch eine Eisenbahnschiene die auf einem Holzklotz sitzt .
Die gibt es auf jedem Schrottplatz und dort meistens auch einen alten Amboss der auf ein neues Zuhause wartet .
Als Zubehör hat mir am Anfang eine Flachmaul.- und Wolfsmaulzange und ein Abschroter gereicht ,das sind die Werkzeuge die man eigendlich regelmäßig gebraucht .
Zum Thema Feldessen.- und Erdessenbau findest du mit der Suchfunktion sehr viele Ergebnisse .

Dein Messer finde ich gar nicht schlecht ,nur die Spitze müsste irdendwie spitzer sein :) .
Was für ein Holz ist das ?

MFG.

Markus Wagner
 
:) ich glaub hier bin ich in richtig guten Händen

Danke erst mal für die schnelle Antwort und das Lob

Mit der Eisenbahnschienen-idee habe ich auch schon gespielt ^^

Ja und die Sache mit der spitze ... naja ... wie gesagt ich hatte keine Ahnung wie man eine spitze schmiedet und dann hab ich gedacht das runde sieht ja auch nicht verkehrt aus ... ^^

Und das Holz ist Haselnuss(hab ich in meinem Zimmer gefunden ... daraus hab ich meiner Mama zum Geburtztag mal einen Griff für einen Schneebesen gedrchselt un des hält super auch wenns nass wird)

In den unteren teil des Messers (und in das Holz) habe ich drei Löcher gebohrt und diese dann mit Nägeln befestigt (auf der anderen Seite einfach umgeschlagen) ... zwar nicht schön aber es hält ...

Vielen Dank für die Tipps ich werd dann mal rausgehn und üben üben üben ;)
 
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