Härten mit eigenbau Ofen

tux666

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Hallo,

Mal eine frage an die Leute die viel mit neuen "modernen" Stählen arbeiten, oft recht hochlegierte Stähle. Ich versuche zur Zeit mir in irgend einer Form einen Ofen zum härten zu bauen , hat jemand erfahrungen mit so einem "Projekt".
Das problem ist die Brenner entsprechend zu regeln das die Temperatur gehalten wird.
Hintergrund ist zum Bsp, Bainithärten von 90MnCrV8. Dazu ist ein rechtgenaue Temperatur- und Zeitführung notwendig.
 
Glas-fusing-Ofen geeignet?

Hallo Leute,
ich möchte mich hier mal mit einer Frage anschliessen, da mein Mann mittlerweile auch heftigst infiziert ist und mit dem Gedanken spielt, mal in einem anderen Handwerk fremd zu gehn.
Unser Nachbar (Glaskünstler) macht Glassfusing, also künstlerische Glasverschmelzungen und hat einen elektronisch gesteuerten Elektroschmelzofen für programmierbare Aufheiz- und Abkühlungsphasen. Ähnliche Teile gibt es ja auch für den professionellen Keramikbereich. So etwas müßte doch eigentlich ideal sein zum Härten, oder sehe ich da was verkehrt? Einziger Nachteil( bei Schwertern könnt es ja auch ein Vorteil sein :D ) ist vielleicht: Das Teil hat 1qm Nutzfläche. Vielleicht kann es ja nützlich sein, fachübergreifend zu denken und Möglichkeiten zu nutzen, an die man als Messermacher vielleicht nicht sofort denkt. Meine Erfahrung ist, Kunsthandwerker helfen einander.

Grüße aus der Eifel und haltet eure Messer scharf

Jenni
 
Ja klar ist mir der gedanke auch schon gekommen , zeitweilig kommt man ja recht günstig an solche Öfen.

Mir geht es eher um einen Gasofen, oder kann man die E Variante als besser bezeichnen ?
Wie sieht es mit den Kosten aus, da ein E-Ofen ja recht hohe anschlußwerte hat ?
 
Ne Bekannte hat auch einen Töpferofen, und auf meine anfrage ob ich darin einmal Härten könnte, meinte sie, das es nicht gut ist für den Ofen, wenn man ihn einfach aufmacht, wenn er noch Heiß ist.
Dafür ist er nicht ausgelegt, entweder die Heißspiralen oder die Verkleidung geht da mit der Zeit drauf.
 
Härteofen

Hamurra-e said:
Eine Bekannte hat auch einen Töpferofen, und auf meine Anfrage, ob ich darin einmal härten könnte, meinte sie, dass es nicht gut ist für den Ofen, wenn man ihn einfach aufmacht, wenn er noch heiß ist. Dafür ist er nicht ausgelegt, entweder die Heizspiralen oder die Verkleidung gehen da mit der Zeit drauf.

In der Tat: bei einem gasbeheizten Härteofen machen die langen Haltezeiten Probleme, beim elektrisch beheizten ist zwar die Steuerung unproblematisch, dafür leiden beim Öffnen die Glühwendeln und die Steine bekommen Risse.

Gruß

sanjuro
 
Ich könnte mir aber vorstellen dass es relativ einfach sein dürfte einen
eigenen elektro Ofen zu bauen. Aus einem temperaturbeständigen Widerstandadraht (z.B. CrAl) kann man problemlos Heizwiklungen bis 1000-1200 °C machen, gerregelt wird die Temperatur manuel über einen Dimmer und einen digitalen Temperaturfühler, will man eine automatische Regelung so muss man schon einen Schwellwertschalter z.B. einen Schmid-Trigger bemühen. Das größere Problem sehe ich in einer beständigen Innerverkleidung, man könnte eine Keramikwolle verwenden
 
also die innenverkleidung ist wohl das gerngeste problem ! einfach 5cm glaswolle, und dann 2 lagen keramikwolle ! dann biste bei ca 10cm
isolirung ! das reicht auch dicke aus. und hält die temp locker aus !

ich wüde das ding elektrich beheizen, da man es viel einfacher regeln kann ... und auch genauer !

man könnte sich die heizschlangen aus einem alten backofen ausbauen ! da kann man aauch den ofen im heißen zustand öffnen, ohne probs....
eine alte herdplatte solste sich auch zum heizen eignen....

wenn du den ofen gebaut hast, stell bitte bilder online :)

gruß TomasG
 
für die verkleidung würde ich eine dünne keramikwolle-schicht in verbindung mit ytong nehmen.
ich weiss, dass ytong das offiziell nicht aushält, aber bei meiner gasesse ist die einzige folge, dass die oberen 1-2cm bröckelig geworden sind.=> banane

durch die vielen luftbläschen perfekte wärmedämmung in kombination mit ziehmlich guter stabilität.

mein salzbadofen-projekt kommt langsam aber sicher in die heiße phase :)D) und ob ich da noch keramikwolle mit einbaue ist zweifelhaft..

die heizschlangen aus kochplatten und backofen bestehen aus einer nicr8020 (?) heizwendel die mit magnesiumoxid in eine edelstahl (inconell?) röhre eingeprest wird
das MgO kann man rausklopfen und hat dann wieder eine wendel...
 
Es ist bestimmt nicht schwerer, einen Salzpot mit Gasbetrieb zu bauen, wie für Elektrobetrieb.
Einfach ein 10" Rohr (unten verschloßen, oben am besten mit Deckel)mit Keramikwolle auskleiden und einen ca. 3" Zylinder (unten vertschloßen) reinstellen, am besten aus Edelstahl.
Unten in das große Rohr ein Loch bohren und einen Niederdruck-Gebläsebrenner anbringen, aus Wasserrohrteilen. Das Gebläse muß nicht mal besonders stark sein, ein kleiner 4" Badlüfter oder ähnliches reicht leicht aus. Dann noch ein Niederdruck-Gas-Magnetventil besorgen und auf e*ay einen Temperaturcontroller für ca. 30$ + Versand&Zoll und dann noch ein Termoelement. Noch ein Nadelventil für's Gas und evtl. einen Leistungsregler für den Lüfter, wenn's präzise sein soll.
Dann fehlt noch ein Hochspannungstrafo (im Auktionshaus ab 1€) und eine Zündkerze. Der Saft für den Lüfter, Trafo und das Magnetventil kommt aus dem Relay im PID (Controller). Sobald sich die Temperatur im Öl/Salz gefüllten Innenzylinder an die im Controller eingestellte annähert, beginnt der Controller den Strom für Ventil, Trafo und Lüfter an- und abzustellen, so dass die Temperatur gehalten wird. Ich habe gelesen, dass manche damit sogar eine Temperaturgenauigkeit von +/- 1° F einhalten können. Die Funken aus dem Trafo entzünden das Gas erneut. Man könnte evtl. noch eine kleine Schaltung entwerfen, um den Trafo nur ca. 10-20 Sekunden zu betreiben, dann sollte das Gas schon brennen.
Evtl. braucht man zum anheizen noch einen zweiten Brenner, um das Salz erst im oberen Teil zu schmelzen (wenn man Salz verwendet), um keinen Vulkan zu erhalten (festes Salz oben, flüssiges unten).

Hört sich vielleicht komplizierter an, als ein Elektro-ofen, aber speziell wenn man auch an lange Klingen denkt ideal. Und schätzungsweise billiger wie ein e-Ofen, sofern man das Ding eben für lange Klingen braucht und keinen Zugriff auf gebrauchte Heizelemente hat...

Das Konzept ist prinzipiell das selbe für Hoch- und Niedertemperatursalze, beim Hochtemperaturpot sollte allerdings das Innenrohr mit bedacht ausgewählt werden...

Ich bin auch gerade dabei, mir ein Gerät wie beschrieben zu bauen, das könnte aber noch eine Weile dauern, so wie ich mich kenne. Ich werde das Ergebnis dann aber auf jeden Fall vorstellen, sobald alles läuft...
 
das problem, das ich mit einem gasbeheizten salzbad habe ist folgendes:

1.) temperatur imo nur eingeschränkt regelbar, elektro "dimmbar"
2.) bei einbrennersystemen beheize ich nicht gleichmäßig => gefahr einer unschönen physikalischen geschichte namens druckaufbau/explosion
3.) ständige explosionsgefahr
4.) in innenräumen kohlenmonoxydansammlung möglich
5.) keramikwolle kann durch die abgase aufgewirbelt werden => krebsgefahr
6.) bauraum größer als bei elektro

ich bleib also lieber bei elektro.. und wenn ich keine lust mehr auf salzbad habe, nehm ich meinen topf einfach raus und habe einen senkrecht stehenden härteofen (versuch das mal bei gas :D)
p.s. den heizdraht habe ich eh geschenkt bekommen
 
Hallo Ihr, Hallo Kababaer

Zum Salzbad und Deinen Bedenken:

1. Regelung über Gaszufuhr kein Problem
2. Ungleichmäßige Beheizung ebenfalls nicht, das macht das Salz durch konvektion (das ist nämlich gerade der Trick dabei!)
3. Eigentlich nicht, wenn man von oben anfängt zu heizen bzw. kleine Öfen langsam anfährt.
4. jau, haste natürlich Recht.
5. Die Wolle sollte ja mit Hochofenzement abgeschirmt werden = kaum noch krebsgefahr.
6. naja, vielleicht ein Bischen.

Fragt mich bitte nicht, woher ich das so genau weiß :D
 
die regelung eines gasfeuers würde ein ständiges an und ausschalten der flamme benötigen. halte ich für suboptimal

mit explosionsgefahr meinte ich die durch eine unkontrollierte vermischung von gas und sauerstoff ausserhalb der brennkammer

das mit der ungleichmäßigen erwärmung bezog sich auf den anheizprozess

aber ich will ja nicht versuchen jemanden zu bekehren ;):p:
 
Gas oder Elektro?

kababear said:
die Regelung eines Gasfeuers würde ein ständiges An- und Ausschalten der Flamme benötigen. Halte ich für suboptimal

Mit Explosionsgefahr meinte ich die durch eine unkontrollierte Vermischung von Gas und Sauerstoff außerhalb der Brennkammer.,

Das mit der ungleichmäßigen Erwärmung bezog sich auf den Anheizprozess, aber ich will ja nicht versuchen, jemanden zu bekehren

Guten Abend!

Kleine Gasöfen, wie Schmiede/Messermacher sie brauchen, werden nicht getaktet, sondern manuell nach Temperatur gesteuert.

Eine Explosionsgefahr ergibt sich nur, wenn die Anlage fehlerhaft ist. Eine Zündsicherung sorgt nämlich dafür, dass das Gas abgeschaltet wird, wenn die Flamme erlischt. Die Zündung der Flamme erledigt ein Piezo-Element.

Das Hochfahren des Ofens muss nicht zwangsläufig mit einer ungleichmäßigen Erwärmung einhergehen; eher das Gegenteil ist der Fall, weil im Gasöfen (anders als beim E-Ofen) die Atmosphäre heftig verwirbelt wird. Natürlich hängt vieles von der Konstruktion des Ofens und des Brennersystems sowie der Füllung ab.

Gruß
sanjuro
 
damit der salztiege gleichmäßig befeuert wird, müssen druck, eintrittswinkel usw stimmen. ob das von vornherein klappt halte ich für unwarscheinlich.

die manuelle temperaturkontrolle hat er ausgeschlossen, da er einen temperaturregler mit magnetventil verwenden will

nachdem er von einem eigenbaubrenner ausgeht wage ich zu bezweifeln, dass er sämtliche verfügbaren sicherungseinrichtungen verbaut

so und jetzt ge ich in meine werkstatt und bau an meinem ofen weiter :D
 
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