Fund bei Erdarbeiten: Was könnte das sein?

G

gast250609

Gast
Hallo!
Nachdem die Suchfunktion nichts vernünftiges ausgespuckt hat und ich mir bei der Wahl des Fachforums nicht sicher war, hier nun mein Thread. Der Thread hat nichts mit der DMG zutun, vielmehr wende ich mich an den geballten Sachverstand der Mitglieder. Falls das Thema hier nichts zu suchen hat, bitte ich um eine Verlegung durch den Moderator und bitte um Entschuldigung.

Also,... der Vater eines Freundes hat bei Bauarbeiten einen Gegenstand gefunden. Dieser errinnert von der From her an ein Messer, ist allerdings zu dick und wirkt auf mich nicht bearbeitet.

Ich - leider kein Fachmann - würde es für einen Rohling halten. Das Teil ist mit Grünspan bedeckt, weshalb ich beim Material auf Kupfer oder eine Kupferlegierung schließen würde. Mir wurde gesagt, dass Bronze eine Kupferlegierung wäre... Der "Griff" sieht sehr provisorisch aus.

Es wäre toll, wenn hier jemand Licht ins Dunkel bringen könnte. Besonders interessant wären das Was (ist es?), wie alt ist es , was für ein Material ist es und - allerdings von unergeordnet Interesse - die Frage nach dem Wert.

Danke für Eure Hilfe...
 
Last edited:
Weil das Thema nu wirklich nichts mit der DMG zu tun hat, habe ich es mal zu den Blankwaffen verschoben. Allerdings ohne wirklich zu wissen, um was es sich bei dem Fund handelt...

-Walter
 
Das sieht aus als ob einer mit dem Luft oder Federhammer auf einem Stüch Schmiedebronce oder Messing rumgeklopft hat und es dann über den Harz gekickt hat.
Ich denke nicht das es ein altes gegossenes Stück ist.
Die gegossenen alten Stücke und deren Formen haben jedenfalls schon einen Klingenquerschnitt und keine durchgehende Stärke der Klinge.
Aber eine nähere Untersuchung wäre natürlich ratsam um es genau festzustellen.

Grüsse Uli
 
Hallo
Bei solchen Funden sollte man im örtlichen Heimatmuseum oder falls vorhanden in einem richtigen Museum vorbeischauen.
Es sieht zwar nicht wie ein "klassischer" Bronzezeitdolch aus aber auch damals gab es schon Individualisten :super:
Da Bronze mit der Eisenzeit als Waffen/Messermaterial komplett ausgedient hatte besteht schon die Chance das es kein neuzeitliches Produkt ist.

Bei einem Guss in der verlorenen Form mit einem primitiven Rohling könnte solch eine "Klinge" entstehen. Bei einem Guss in einer Sandsteinform war das Negativ meistens schon fast "scharf"
Ich habe gerade keine Bilder von Vollgriffdolchen zur Hand aber morgen Abend melde ich mich nochmal.
 
Zugegeben, davon verstehe ich nicht mehr wie von Quantenphysik! Aber ist es möglich, daß es sich um eine Speerspitze handelt? Diese Waffen waren wohl auch scharf geschliffen, aber vielleicht hat der Hersteller mehr auf die Penetration geachtet und herum experimentiert?
Mehr Material = mehr Gewicht = mehr Durchschlagsleistung?



Falls dieser Beitrag völlig daneben ist, bitte löschen!
 
Hallo!

Es könnte sich um einen nicht fertig gestellten Bonzedolch handeln.
In welcher Tiefe lag denn das gute Stück?

Ich würde ihn auf jeden Fall zu einem benachbarten Museum bringen.

Ansonsten kann ich dir empfehlen, unter www.schatzsucher.de/Foren/ mal nachzufragen. Dort sind viele kompetente Personen unterwegs!
 
Hallo Secsov2!

Ich würde sagen, ein Wahnsinnsfund, speziell die Verzierungen. Wenn es wirklich Kupfer ist, dann ist es sowieso noch erstaunlicher. Der Dolch ist vermutlich ein paar Tausend Jahre alt, würde ich schätzen (frühe Bronzezeit, tippe ich). Ich bin selber manchmal mit dem Metalldetektor für die Archäologie unterwegs. Würde es einem Fachman in diesem Gebiet Deines Vertrauens geben (man bekommt eine Bestätigung) zum Bestimmen und Zeichnen. Normalerweise bekommt man es in 2 Wochen wieder. Außer es ist wirklich etwas ganz Besonderes, und dann würde sicher mit einem geredet werden, ob man es dem Museum als Leihgabe gibt oder sich sonst irgendwie einigt.
Der einzige Haken in Deutschland: Ihr habt ein Gesetz, das von Bundesland zu Bundesland variiert, und zwar nennt sich das "Schatzregal". Du solltest Dich zuvor erkundigen, wie das bei Euch ist!
Falls Du noch irgendwelche Fragen hast, kannst Du mich jederzeit kontaktieren.
Schönen Tag Thomas
 
Von der Form her ist es ein Dolch.
Der Gebrauchswert als Waffe oder für den Alltag ist gleich Null, wenn die Klinge stumpf ist, so wie es auf den Bildern auszusehen scheint.

Ich schätze, falls das Stück keine Nachbildung/Kopie ist, daß es sich eventuell um einen Ritualgegenstand handeln könnte.

Gruß,
Thomas
 
Bei den Landesdenkmalämtern (LDA) könnte man Infos bekommen, allerdings weis ich nicht, wie das mit den "Besitzverhältnissen" nach Bekanntwerden solcher Funde aussieht...

Im Normalfall wird bei Bekanntwerden von größerer Anzahl solcher Fundstücke die Baustelle zeitweise stillgelegt, damit die Archäologen Erkundungen anstellen können - die beauftragten Bauunternehmer sind meist froh, wenn nichts gefunden wird :hehe:

In Geest-/Moorgebieten ab dem Teuto nordwärts werden häufiger solche Sachen gefunden, in Hannover beim LDA soll es einen Menschen geben, der sich mit Feuersteinen und Bronzezeitwaffen/Gegenständen auskennt - den Namen könnte ich mit etwas Glück nachliefern :hmpf:

Gruß Andreas
 
Zu den Besitzverhältnissen, aber auch zur näheren Bestimmung kann ich aufs Sucherforum www.sucherforum.info verweisen.
Falls sich hier nichts definitives findet- dort sitzen einige sehr informierte freaks.

mfg
Tct
 
Immer ruhig.
das Ding könnte auch Teil eines alten Wetterhahns oder Blitzableiters sein. Oder die Spitze von einer Fahnenstange aus Kaiser´s Zeiten.
 
Havor said:
Immer ruhig.
das Ding könnte auch Teil eines alten Wetterhahns oder Blitzableiters sein. Oder die Spitze von einer Fahnenstange aus Kaiser´s Zeiten.

"Wetterhahn":
Definitiv nicht, denn mit der Anatomie von Hühnergeflügel kenne ich mich bestens aus ;) .

"Fahnenstange aus Kaiser´s Zeiten.":
Auch nicht, dann währe das Teil innen hohl, gleichförmig und in seiner Ausführung völlig ackurat.

"Blitzableiter":
Zeig mir mal ein ähnlich aussehendes Beispiel :confused:
 
Nuja ich wollte nur die Erwartungen etwas dämpfen.
Es erinnert mich an die Spitzen von schmiedeeisernen Zäunen, nur sind die halt aus Schmiedeeisen (oder war das Gußeisen?). Zu der Zeit (müßte wohl Gründerzeit sein, bin mir aber nicht sicher) wurde auch alles Mögliche an Verzierungen auf die Dächer gepackt, und das könnte schon aus Kupfer sein. Wirklich was dazu sagen kann, wie schon gesagt, nur ein Experte.
Achso, ein "Wetterhahn" kann anne Küste auch ein Schiff oder schlicht ein Pfeil sein...
Hmm. einen Blitzableiter mit Spitze finde ich gerade nicht, dafür einen besonders schönen (und Alten):

http://www.karl-heinz-hentschel.net/plak.jpg :D
 
Last edited:
Hallo

Ich wäre mit den oben genannte Ämtern vorsichtig.
Ein Bekannter von mir hat in der Nähe von Bad Kreuznach (Rheinland Pfalz, eine fossile Seekuh gefunden, und diese nach Hessen transportiert.
Er machte sich dadurch einems Verstoßes gegen Bestimmungen über Kulturgutes schuldig und mußte den Fund abgeben.
Da er Ersttäter war wurde von weiteren Maßnahmen abgesehen.
Ein weiterer Bekannter aus der nähe von KH hat beim Hausbau auch eine Seekuh gefunden.
Da er sie weiter hinten auf seinem Grundstück fand, durfte er an seinem Haus weiterbauen, mußte jedoch den Garten ! fast 2 Jahre ! unbestellt lassen, und die Behörde fur Denkmal und Kultur.....oder wie die heißt behielt sich vor weiter schürfen zu dürfen.
Sie hat es aber nicht getan.
Nach o.g. Zeitpunkt verschenkte der Bekannte die Seekuh an ein Museum, und konnte endlich seinen Garten fertig machen.

Also muß man sich genau überlegen, ob man schlafende Hunde weckt.

Ich weiß übrigens auch nicht, was das für ein gegenstand sein könnte.

Stefan
 
Servus, wenn dieses Stück wirklich aus einer Erdschicht stammt, welche keine neuzeitlichen Störungen aufweist dann handelt es sich um einen bronzezeitlichen Dolch bzw. um ein unfertiges Stück aus der Bronzezeit. Die Verarbeitung (meines erachtens stümperhaft) spricht für mich eher für eine schlechte Kopie! Die Patina hingegen spricht für ein Stück das eine ganze weile im Erdboden verbracht hat (zumindest anhand der bilder).

mein fazit: Kopie oder echt??? -bin kein fachman
fest steht dass es einen bronzezeitlichen Dolch zumindest darstellen soll!!! und nix anderes.
 
Mehr Hilfe, als ich erwartet habe...

Kurzer Zwischenstand:
Erst einmal herzlichen Dank an alle die helfen wollen. :hmpf: :super:

Ich stimmme dem alten fritz zu und äussere verhaltene Freude. Ein - glaube ich - gutes Zeichen ist, dass keiner wirklich 100% konkrete Angaben machen kann.

Ich habe den Rat angenommen und noch einen Thread hier gestartet und werde noch hier mein Glück versuchen! (Aber der Mod muss mich noch freischalten...)

Die scheinen sich ja mit ähnlichem Engagement mit der Thematik zu beschäftigen wie die Leute hier mit Messern...

Ich halte Euch auf dem Laufenden... :super:
 
auf einem anderen forum, welches sich mit hieb und stichwaffen befasst und die englische sprache nutzt werden alle nase lang bronce-gegenstände gezeigt, die ein paar jahrhunderte in der erde lagen. ein zeichen für die echtheit ist deren aussage nach eine kristalline oxidschicht die sich bandartig um die struktur windet.
bei dem stück sehe ich irgendwie nichts davon...
allerdings sehe ich auch an einer stelle blankes metall. . .

ich tippe auf die geschichte mit der standartenspitze
 
Vieleicht ist es ja ein Webschwert, und sollte darum nie Scharf sein?!
Der Griff macht mich irgendwie Stutzig, ich kann ihn leider nicht richtig erkennen, kann es seine das er zu einer Tülle gerollt ist , oder sieht das nur zo aus?
Jedenfalls denke ich, dass wenn es Tatsächlich aus der Bronzezeit ab stammt, es dann aus einer frühen Zeitepoche stammen kann.
Könnte ein damaliges Halbzeug gewesen sein, auf dem dann noch die Härtearbeit durch hämmern wartete.
 
Oh je... das "im-sande-verlaufen" im Sucherforum tut mir leid-
momentan ist rechtlich im Bezug auf Altertümer und Bodenfunde einiges im Argen, die Echos spiegeln es wieder.

Die Form mutet durchaus Bronzezeitlich an, auch der Ansatz von Patina schaut gut aus.(Bitte die Patina NICHT wegschleifen!)
Nur im Gegensatz zu allen Kupfer-oder Bronzezeitlichen Vollgriffdolchen, die ich bis jetzt gesehen habe, scheint dieses Ding, wie Uli schon sagte, aus einer Platte herausgedengelt worden zu sein.
Bronzezeitliche Waffen/Werkzeuge wurden zwar schon an der Schneide gedengelt, grundsätzlich wurden sie aber gegossen.

Ich werde nicht schlau daraus und schließe mich dem allgemeinen Ton
"Ab in´s Museum" an.

mfg
Tct
 
Last edited:
nachdem ich den ganzen hick-hack um die sternenscheibe von nebra mitbekommen habe--- je schneller du das ding zum fachmann bringst, um so besser!

wenns nur müll ist-schön, dann haste halt ne deko. aber (!) mal angenommen das ding ist irgendwie besonders- so wie du das publiziert hast, sei dann nur noch froh, wenn du alles so unbeschädigt wie möglich gelassen hast. jeder noch so kleine kratzer an historisch bedeutenden stücken wird dir später von einer allgemein interessierten öffentlichkeit vorgehalten, für die du dann der "schlimme" bist.

siehs mal so: wenn du im allgemeinwohl handelst (ziel museum) ist dir auch die ehre des finders sicher! von leuten die bei historischen funden an ihr eigenes geld, oder die privatvitrine denken hält die "öffentlichkeit" wenig.

ist auch beser so! man stelle sich vor wie unser wissen aussähe, wenn die ganzen schöenen alten bronzeklingen und überhaiupt nur in irgendwelchen safes lagerten :) ?

ich finds toll sowas im museum bestaunen zu können und mein wissen zu erweitern. für schätze zuhause geht man zum goldschmied, zum messermacher :)))) oder läßt sich repliken fertigen.

daß schlimme ist eben oft, daß dem unkundigen (also dir) oft überhaupt nicht bewußt ist, wo der eigentliche wert des fundes ist. der erschließt sich meist über die gesamtsituation, also bodenschicht,lage, fundstelle etc.. hier stöhnen die archäologen am meisten, daß diese "daten" meist zerstört werden oder nicht mal fotografiert... jeder sieht nur den schaaaatz (frei nach gollum) :lach:

lg matthias
 
Back