Welche sind Qualtiätsfeilen?

Günther

Mitglied
Messages
1,219
Ich hab von unserem Firmenlehrlingsausbilder einige Feilen gekriegt.

Jetzt wüßst ich gern, welche davon Qualitätsfeilen sind.


1.)
F.D.Dick mit einem gebogenen Pfeil als Logo 6,4mm stark und 300mm Lang.

Das dürften die bekannten Dickfeilen sein, sind die aber auch noch in dieser Größe von guter Stahlqualität?


2.)Sandvik Öberg Portugal mit einem Halbmond als Logo 5,4mm stark und 300 mm Lang.


3.)
St.Egidy mit einem Auerhahn als Logo 6mm stark und 300mm Lang.


4.)
St. Egidi Fischer mit einem Anker als Logo 6mm stark, und 300mm Lang.

Eine Dreikantfeile mit 20mm Seitenlänge und 200mm Länge.


5.)
Eine Feile Ohne Beschriftung, nur mit einem Logo: Ein Pferd, das durch einen Reifen springt, Dreikant Seitenlänge 14,4 und 200mm Lang.

Sind das die bekannten Pferd- Feilen?


6.)
Dann schwirren noch einige Feilen mit der Bezeichnung Blue Danube herum, kennt die jemand?

Da die Feilen recht groß sind, frage ich lieber bevor ich das Messer fertig habe, denn wenn die nur aufgekohlt sind, kommt beim Härten das böse erwachen.
 
Günter, das mit dem Pferd und Dick, da liegst Du richtig.
Um zu testen, ob die aufgekohlt sind, einfach eine Feile trennen (ev. nach dem "weichgrillen", dann die Trennstelle planschleifen, feinschleifen, anätzen. dann müßte man sehen können, wie sich das verhält.
 
Danke Herbert,

wenn sich eine Feile abbrechen lässt, wenn ich sie in den Schraubstock spanne und mit dem Hammer drauf haue, sollte sie eigentlich durch hart sein, oder?

Bei aufgekohlten Feilen sollte sich der Stahl doch eigentlich verhalten, wie ein differentiell gehärtetes Messer, nämlich verbiegen oder liege ich da falsch? :confused:
 
Günther said:
Danke Herbert,

wenn sich eine Feile abbrechen lässt, wenn ich sie in den Schraubstock spanne und mit dem Hammer drauf haue, sollte sie eigentlich durch hart sein, oder?

Bei aufgekohlten Feilen sollte sich der Stahl doch eigentlich verhalten, wie ein differentiell gehärtetes Messer, nämlich verbiegen oder liege ich da falsch? :confused:

Eigentlich schon, die Feilen sind ja dann nur randschichtig aufgekohlt und dadurch logischerweise auch nur am Rand härter. Der Kern müsste ziemlich zäh sein.

Ich würds mal versuchen das Teil zu brechen, wenn sie sich nicht oder nur sehr sehr schwer brechen lässt dann ists auf jeden Fall so ein aufgekohltes Teil.
Also eine durchweg harte Feile lässt sich locker mit einem Schlag (1Kg Fäustel) brechen.

Wenn du willst kannst du ja zur Sicherheit totzdem mal die Teile anätzen.

Gruß

Simon
 
Hallo Günther,

die Feilen die ich bekomme und bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie aufgekohlt sind oder nicht teste ich immer durch brechen.
Wie Simon erwarte ich bei einer aufgekohlten Feile schon am Bruchverhalten oder an der Bruchfläche ein aufkohlen zu identifizieren.
Allerdings ist mir noch keine untergekommen.
Das kann daran liegen, das der Test nicht verlässlich ist oder meine Materialqelle nur Qualitätsfeilen liefert

Detlef
 
Bei der Erstausstattung unserer Schmide hatte ich die Feilen im Fachhandel gekauft und nicht auf die Marke geachtet. Es waren ausschließlich aufgekohlte Feilen. Funkentest lässt sich einfach durchführen. 2 bis 3 mm abschleifen und das Funkenbild verändert sich deutlich.

Gruß aus der Gütersloher Schmiede
Hans-Peter
 
Bei den kleineren Feilen (200mm Länge) hab ich weniger Angst wegen schlechtem Material, die sollten eigentlich auch bei den weniger Namhaften Herstellern aus gutem Stahl sein (vermute ich zumindest), aber bei Längen von 300 mm wird die Sache dann doch kritisch.
 
Hallo Günther
Ich glaube , Deine Besorgnis ist unberechtigt. Die Markenfeilen sind auch bei den größeren Exemplaren aus gutem Stahl, meist aus C 130 oder 1.2oo2. Da das Material einen nur relativ kleinen Anteil an den Gesamtkosten ausmacht, für die Leistung aber doch ganz entscheidend ist, wird kein renommierter Hersteller, der seine Marke auf eine Feile setzt, daran sparen. Roman und ich hatten mal die gängigen guten Marken- Grobet, Dick, Hase, untersuchen lassen. Die kleinen Feilen bestanden alle aus einem Stahl ähnlich 1.2oo8. Das ist so ähnlich, wie früher die Rasiermesserstähle legiert waren, also wirklich nichts Schlechtes. Aufgekohltes Material ist sowohl durch Brechen, wie auch durch Anschleifen oder Durchtrennen und Anätzen sehr einfach zu erkennen. Ich halte die von Herbert vorgeschlagene Methode für die einfachste, schnellste und sicherste.
MfG U. Gerfin
 
Hallo Günter

Kleiner Tip zur Sicherheit.Seit ich mal einen Feilensplitter im Arm stcken hatte,weil die dinger manchmal doch recht unkontrolliert in der Gegend herumfliegen,hänge ich IMMER einen dicken Lappen(Handtuch)über die Feile bevor ich draufhaue.
 
ST. EGYDYER Werkstattfeile flach bastard

Hallo,

ich habe gestern für mein erstes Projekt eine St.Egidy (mit einem Auerhahn als Logo 6mm stark, 300mm lang und 30 mm breit) mit der Bezeichnung 80013009 für 12 € gekauft.

Bevor ich dem guten Teil mit dem Hammer zu Leibe rücke möhte ich Euch fragen ob die Feile als Messermaterial taugt oder ob ich damit lieber feilen soll.

Interessieren würde mich vor allem Günters Erfahrungen mit der Feile Nr 3, ansonsten werde ich mal mit den vorgeschlagenen Tests starten.

Weiters wäre ich dankbar, wenn mir jemand erklären könnte was es mit der Nummer 80013009 auf sich hat. Mit der Forensuche bin ich leider gescheitert. Auf der empfohlenen metallograf - Seite habe ich auf der Werkstofftafel auch keine solche Bezeichnung gefunden.

Zum Schluss noch ein Riesenkompliment an das ganze Forum. Kenne Euer Forum zwar schon eine Weile, bin aber vor lauter Lesen nicht zum Schreiben gekommen.

Grüsse und vielen Dank im Voraus

Eure "neue" Feile
 
@ feile: wg. "Bezeichnung 80013009 "

Könnte einfach eine Katalog bzw. Identnummer des Herstellers sein. ;)
Nicht jede Nummer bezieht sich auf den Werkstoff ;) -- auch wenn´s oft wünschenswert wäre ! :D

Gruß Bernhard


EDIT: Willkommen im Forum !
 
Hallo Bernhard,

habs befürchtet. Werde am Sonntag, versuchen die Feile anzuschleifen. Gegebenenfalls mit dem Hammer traktieren und nach dem Glattschmirgeln mit allerlei Säuren zu Leibe rücken.
Halte Euch auf dem Laufenden.

Ein schönes Wochenende

Grüsse Feile
 
Ich kann Dir dazu leider nichts sagen, ich hab die Feile zu Seite gelegt und nicht verwendet.

Ich bin bereits ein gebranntes Kind was unbekanntes Material angeht.Es steckt einfach zu viel meiner sehr begrenzten Freizeit in so einer Messerklinge, wenn sich dann beim Härten herausstellt das sie gar nciht härtbar ist.

Da greife ich lieber auf Material zurück, von dem ich 100%ig weiß, was drin ist.
 
Ich werds riskieren und die Feile für das Messer benutzen. Wird nach meinem ersten Weichglühversuch wohl eher ein Krummsäbel. Aber das ist eine andere Geschichte.

Erstmal vielen Dank
Und frohes Schaffen
 
Feile said:
Hallo,

ich habe gestern für mein erstes Projekt eine St.Egidy (mit einem Auerhahn als Logo 6mm stark, 300mm lang und 30 mm breit) mit der Bezeichnung 80013009 für 12 € gekauft.

Bevor ich dem guten Teil mit dem Hammer zu Leibe rücke möhte ich Euch fragen ob die Feile als Messermaterial taugt oder ob ich damit lieber feilen soll.

Interessieren würde mich vor allem Günters Erfahrungen mit der Feile Nr 3, ansonsten werde ich mal mit den vorgeschlagenen Tests starten.

Weiters wäre ich dankbar, wenn mir jemand erklären könnte was es mit der Nummer 80013009 auf sich hat. Mit der Forensuche bin ich leider gescheitert. Auf der empfohlenen metallograf - Seite habe ich auf der Werkstofftafel auch keine solche Bezeichnung gefunden.

Zum Schluss noch ein Riesenkompliment an das ganze Forum. Kenne Euer Forum zwar schon eine Weile, bin aber vor lauter Lesen nicht zum Schreiben gekommen.

Grüsse und vielen Dank im Voraus

Eure "neue" Feile


:staun: :confused: :confused: :staun:
eine Feile für 12 Euro neu kaufen und dann platt machen?
Wow, da hat einer zuviel Geld... kaufe die für 50Cent -1Euro auf dem Flohmarkt, da hat's auch immer welche von Hase, Pferd, Dick... oder nimm die neue zum Klingenfeilen und verbrutzel die, wenn sie hinüber ist und abgenutzt... Es tut mir in der Seele weh, sowas zu lesen, für 12 Euro bekommst du 1 Meter 1.2510 Werkzeugstahl, plangeschliffen... ;)

Gruss Jörg
 
@ Jörg

Ich kann Dir nur recht geben. Die "Neue" gleich in den Ofen zu befördern war wohl wenig umsichtig noch sparsam. Aber auch die 12 € an sich kommen mir im Nachhinein doch ein wenig teuer vor. Wäre allerdings trotzdem ok, wenn das Resultat passt und daran arbeite ich noch.
Zukünftig werde auch ich die neuen Feilen erst benutzen bis sie Ihren eigentlichen Zweck erfüllt haben oder gebrauchte Feilen auftreiben.
Bei dieser Feile sind mehrere Faktoren zusammengekommen: Keine alten Feilen verfügbar, ein verschneites Wochenende vor mir (ideal zum Messerfeilen), die Vorfreude auf mein erstes Selbstgemachtes und meine größte Schwäche: viel zu wenig Geduld.

Was den 1.2510 Werkzeugstahl angeht werd ich ihn u.a. als Alternative in Betracht ziehen und in meiner Umgebung nach Bezugsquellen Ausschau halten.
 
frage

wollte dir eigentlich ne Email senden mit ein paar Links über günstige Stahlhändler, aber ich weiß nicht, wie's geht...
schau mal unter Google mit Suchbegriff "Recknagel+stahl", oder "Präzisionsstahl"... der hat den 1.2510 Roh und 1.2842 plangeschliffen und das ganze bezahlbar auch in Kleinmengen ;)
 
@ Feile:

Hab grad meine Feile gebrochen.Ist durch hart und hat ein feines Gefüge.
Ist also in Ordnung.

Das ist übrigens bei allen von mir oben angegebenen Feilen der Fall.
 
Back