Schmiedeesse eigenbau, meine Idee / Pläne

whoEver

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Hi! hatte das thema ja schonmal kurz bei der lehm esse angedeutet aber ich glaub das tut sich besser in einem eigenen Thread.

http://putfile.com/pic.php?pic=7/19209433292.jpg&s=x2

eine skizze von dem was ich geplant habe.
als rost dachte ich mir einigestreifen von fliessen senkrecht in lehm zu stecken. Ich hoffe dass das von der hitze her geht, hat jemand erfahrungen damit? den trichter und das rohrsystem wird kein problem, mein vater kann edelstahl schweißen.

Als lüfter dachte ich an 2 20W Pabst radiallüfter vom Auktionshaus, denkt ihr das reicht? bei angele werden ja auch essen mit 30W gebläse verkauft.

in Bastelgeschäften bekommt man ja so ton mit schamottanteilen, angegeben mit 1300°C ... nehmt ihr soetwas? oder habt ihr da andere alternativen?

Bitte nicht gleich schlagen wenn das ein oder andere irgendwo schon steht, :steirer:

Und bitte anregungen / verbesserungen / kritik zu meiner skizze schreiben

Gruß
Jens
 
Last edited:
Fliesen ????

Ich glaube nicht, dass die Fliesen halten.

Warum machst du kein seitenwindfeuer ?
 
Denkst du? ich meine sie sind doch seitlich vom lehm umschlossen, und auch wenn es mal risse gibt, müssten sie doch zumindest stehenbleiben. ist beim seitenwindfeuer die belüftung denn so gut? Hab eben in einem anderen thread gelesen dass es früher nur seitenwindfeuer gab, aber irgendein Vorteil von der luftverteilung muss doch sein oder? ich denk mir wnen ich mal baue dann direkt richtig.

Gruß
jens
 
whoEver said:
ist beim seitenwindfeuer die belüftung denn so gut?
Kannst ja mal probieren Holzkohle von unten mit 'nem Lüfter (Fön z.B.) zu belüften. Gibt 'n Feuerwerk, dass von weiten ganz nett aussieht. Aus der Nähe wohl eher nicht. :teuflisch
 
also bei meinem schmiedekurs im freilicht museum hatten wir u.a. auch ne feldschmiede die von unten belüftet war, und auch mit handelsüblicher holzkohle gefeuert, gab keine probleme.
 
Hallo whoEver
Wenn es dir nur ums schmieden geht bau dir eine Esse aus Stahlteilen
die bekommt man auf dem Schrottplatz für nen Apel und en Ei
als Gebläse nimmst du einen alten Gebläsebrenner einer Zentralheizung.
( Die liegen auf dem Schrottplatz direkt neben deinen Stahlteilen ).
Mit so einem Teil schmiede ich seit Jahren und hatte noch nie Probleme.Da ist es auch Wurscht ob die Luft
von Unten oder der Seite kommt

Gruß Link
 
Nun zunächst solltest Du festlegen welches Brennmaterial du benutzen willst.
Gesamt gesehrn ist die Esse dem ersten Augenschein nach zu groß egal ob für Schmiedkohle Koks oder Holzkohle.

Da verbrennst Du ohne ende "Kohle" ohne was davon zu haben.
Daher sollte die Breite 1 Schamottstein nicht überschreiten.
Die Fließen wirds wegbrennen da würde ich auf eine einfache Gußschüssel umstellen bei normaler Kohle oder einfach Eisen.

Schau Dir mal das Buch von Havard Bergland an der Beschreibt das recht schön wie er aus einer alten Bremstrommel eine Esse baut.

Bei Holzkohle heist das Bauprinzip eher schmal und hoch damit die lust lange durch die grobe Kohle streifen kann. Hier ist auch ein Seitenwind viel sinnvoller, da er den Luftweg erheblich verlängert und das Werkstück nicht mehr direkt angeblasen wird.
Als Lüfter einen alten Staubsauger mit einem leistungsfähigen Dimmer bei dem man einfach den Saugschauch umsteckt in Ausbalsöffnung.

Grüße roman
 
Jedes Ess-Eisen funktioniert mit Holzkohle, Koks oder Steinkohle.
Ob die Luftdüse seitlich oder von unten kommt ist dabei erstmal egal. Nicht egal ist die Menge der Luftzufuhr, was jeder für sich ausprobieren muss.

Es gibt aber trotzdem einen großen Unterschied zwischen diesen beiden Grundmodellen.
Wenn Du eine Weile das Schmiedefeuer an hast, sammelt sich unten immer entstehende Schlacke an.
Liegt die Luftdüse nun im Muldenboden, so wird ständig die flüssige Schlacke nach oben geblasen. Ist zu viel Schlacke angesammelt, wird eine Feuerschweißung z.B. nicht mehr gut, bzw. sauber möglich sein.
Das ist der Grund, weshalb die Benutzer von solchen Ess-Eisen in regelmäßigen Abständen das Feuer ausmachen, reinigen und dann erst wieder weiter schmieden.

Kommt die Luft von der Seite, hat man das Problem mit der Schlacke nicht.
Diese Seitenwindfeuer oder auch Frischfeuer sind in der Regel sehr tief, damit die Schlacke nach unten tropfen und sich dort sammeln kann wo sie nicht weiter stört.
Diese Seitenwindfeuer können also einen ganzen Tag benutzt werden, ohne dass man sie zwischendurch reinigen(Schlacke entfernen) muss.

Es gibt noch einige andere Unterschiede mit Vor-u. Nachteilen im Bezug zu anderen größeren Schmiedearbeiten/Werkstückformen und -Größen), die aber hier vermutlich nicht interessieren, da es ja um das Schmieden von Damastpaketen oder/und Klingen geht.

Die Bremstrommelfeuer sind nach meinem Geschmack zu flach.


MfG.
Markus Balbach
 
Meine erste Esse war eigentlich eine Verlegenheitslösung, hielt aber dafür sehr lange (und war irre Preisgünstig):
Ich habe einen Ytong-Stein(4€) längs U-Förmig ausgehölt und mit Schamottmörtel aus dem Bauernbaumarkt (1,75€) relativ dick ausgekleidet; schräg von unten habe ich einige Löcher durch Ytong und Schamott gebohrt und darüber kleine Kegelchen aus Schamott als "Düsen" modelliert. Diese kann ich Wahlweise mit Nägeln mit breitem Kopf verschliessen und damit mein Feuer in der Größe vorherbestimmen .
(Kleines Werkstück- wenige Löcher offen...)
Den gesamten Essenkörper habe ich auf einen Sockel aus einigen Backsteinen(ca. 2€) gestellt. In der Mitte, direkt unter den Löchern liegt ein halbiertes Ablaufrohr (ca.1€) aus Ziegelmaterial;
Rundherum ist die ganze Konstruktion mit Lehm versiegelt, was super dicht hält, nach vorne, "zum Schmied" ist das halbe Rohr zum leichteren säubern mit nassen Lumpen verschlossen, nach hinten dichtet ein Stopfen aus Lehm mit dem Luftschlauch ab.
Als Lüfter dient ein alter Staubsauger + Motorendimmer .

Fotos gefällig? ;-)

mfg
 
Fotos gefällig? ;-)

Aber immer!!!

Und auch danke an all die anderen,... werd meine sache nochmal überdenken denn anscheinend ist wirklich keine luftzufuhr von unten nötig!

Gruß
Jens
 
also.... bei mir hat sich was getan...

1. hab bald ne kleine gemauerte hütte ( ex schaafstall... neu aufgemauert ) zum schmieden, kommt ne kleine werkbank rein, nen 200 KG amboss ... leider ohne horn.

die esse ist im bau... habe noch nen doppel T träger rumliegen gehabt,.. monster teil ... 2,5 cm wände... der mittelstrang ca 1,5 cm den dreh ich auf die seite, und benutz ihn als feuerschale... seitlich ist schon ein loch gebohrt als luftzufuhr. gebläse wird das kühlergebläse eines POLO 3 an 5 V ( sonst bläst das teil viel zu stark! ) als netzteil dient mir das eines alten PCs. die schüssel wird von aussem mit schamott oder ziegelsteinen verkleidet damit ich mich nicht ständig verbrenne an dem eisen ;)

soweit so gut... das teil ist noch nit zusammengebaut, deshalb könnt ich konstruktive kritik noch gebrachen :)

gruß
JENS
 
Eigenbau_esse

whoEver said:
...die Esse ist im Bau... habe noch nen Doppel-T-Träger rumliegen gehabt,.. Monsterteil ... 2,5 cm-Wände... der Mittelstrang ca 1,5 cm; den dreh ich auf die Seite und benutze ihn als Feuerschale... seitlich ist schon ein Loch gebohrt als Luftzufuhr. Gebläse wird das Kühlergebläse eines POLO 3 an 5 V ( sonst bläst das Teil viel zu stark! ). Als Netzteil dient mir das eines alten PCs. Die Schüssel wird von außen mit Schamotte oder Ziegelsteinen verkleidet, damit ich mich nicht ständig verbrenne an dem Eisen. JENS

Das hört sich ja recht solide an...Vermutlich kannst Du Dir viel Arbeit sparen, wenn Du mal eine Original-Esse genau ansiehst. Ich würde mich möglichst an so eine Vorlage halten, so lange Du noch nicht so viel Erfahrung hast.

Die feuerfeste Auskleidung mit Schamottesteinen solltest Du auf der INNENSEITE machen! Wenn Du damit das Eisen von außen einpackst, verhinderst Du die Wärmeabstrahlung nach außen; das Eisen würde Dir schneller als nötig verbrennen. Und Du selbst wirst Dich an der heißen Esse ohnehin nur einmal verbrennen, dann weißte Bescheid...

Auch eine möglichst stufenlose Regelung der Luftzufuhr - bis null! - wäre wichtig, damit eine gute Feuerführung möglich wird.

Gruß

sanjuro
 
In der Firma wo ich gelernt hatte, hatten wir einen Kugelhahn in den Zuluftstrom eingebaut. Dadurch wurde der Schlackenbrecher immer mit der vollen Öffnung eingestellt und die Zuluft über den Hahn ganz fein reguliert werden.
Bei einem Schmiedetreffen in Koblenz war mal einer dabei, der hatte sich einen Standard Haarfön von Mutti über ein Felxrohr an die Esse gebunden. Hat mind. für die zwei Tage gefunzt.

Gruß

Uli
 
falls in der nähe ein hochofen stehen sollte, kann man dort die ausgemusterten hochofensteine als isolierung verwenden... die bekommste nicht kaputt.
dort wo du in deiner zeichnung lehm hast, liegen bei mir eben diese dinger...

natürlich hat nicht jeder um die ecke nen hochofen stehen..schon klar ;)

nur als denkanstoß

Gruß Daniel
 
Schlackenbrecher

Kandelaber said:
Was bitte ist ein Schlackenbrecher?

So etwas ähnliches wie ein Eisbrecher, nur für Schlacke...

(Tut mir leid, ich konnte nicht anders bei der Vorlage!)

Aber im Ernst: der Schlackedorn am Boden des Esseisens (Feuerschüssel) wird auch so genannt.

Gruß

sanjuro
 
Mein Gebläse besteht aus einem Staubsaubermotor von Vorwerk so ein alter Kobold die werden bei uns sehr viel weggeschmissen vielleicht gibt es keine Filter mehr?. Den hab ich einen Lichtdimmer vorgeschaltet und bin mit dieser Lösung sehr zufrieden.
 
Wozu wird was genutz

Hallo leute

Komentar zur ursprünglichen Konstruktion zum anfang.
Warum so viele verschiede materialien??
Ich gebe zu ich habe zu anfang auch einiges ausprobiert!!
Man kann einmal im Grunde alles aus Lehm machen. Habe damit nur gute erfahrungen gemacht.(lehmesse mit seitenwind) Das material ist nicht so teuer, läßt sich genau so formen wie man es haben möchte(stroh/lehm gemisch) und kann jederzeit ausgebessert werden. Man ist bei der konstruktion recht frei in der gestalltung
Wenn man nicht auf alte materialien angewiesen ist kann man zum zweiten alles mit schamotte und mörtel machen. Der preis ist etwas höher wie ich denke.
Was den wind angeht kann ich jetzt nur erfahrungen mitteilen.
Fettnuß verbackt an der oberfläche. Das kann man mit einem löschwedel etwas steuern. Dadurch gibt es weniger wärmeverluste. Man kann von unten und von der seite zuluft geben. Durch das verbacken entsteht eine hohe kerntemperatur im innern womit man gut schmieden kann.
Bei der Holzkohle ist es besser von der seite zu belüften. eventueller funkenflug ist weniger als wenn man von unten lüfted. Damit man bei holzkohle auf temperatur kommt bedarf es eines ausreichend dickem Glutbettes wo die luft gut zirkulieren kann. Das wird durch den seitenwind gefördert. Wenn man einen tiefgenügenden tiegel hatt kann man aber auch von unten lüften(wenn man umbedingt möchte).
Ich habe mit den lehmessen auf denen ich geschmiedet habe(mit holzkohle) alle temperaturen erreicht die ich brauchte.
Wenn Du weist was genau du machen willst kannst du dir die beste möglichkeit raus suchen/überlegen.
Ich habe immer so überlegt: Wie wenig/welches material brauche ich, im verhältniss zu aufwand und nutzen um das beste ergebnis zu erziehlen. Ich bin dann vom kosten/nutzen/aufwand auf lehm gestoßen. Es ist zwar etwas aufwendiger mit lehm zu arbeiten, aber ich bin flexibel und kann varieiren und es mit sehr wenig aufwand reparieren.
Schließe mich bei der größe einem vorredner an. Recht groß. Man braucht im grunde kein großes Glutnest. Auch wenn das werkstück an einer großen stelle war gemacht wurde kann man nicht an allen stellen gleichzeitig schmieden um die hitze vol auszunutzen. Lieber kleine fläche erhitzen und mit weniger male wärmen die stelle schnell fertig bekommen.
Habe das glück mir im winter eine komplette lehmesse mauern zu können. Bin mal gespannt ob das alles so klappt wie ich mir das vorstelle.
Wie gesagt: Es gibt sehr viele möglichkeiten eine esse zu bauen, aber ich denke sie sollte und kann im grunde auch einfach sein. Manchmal spart das kohle was man dann in kohle investieren kann.

Grüße
Thomas

Neue messer schneiden besser!
 
Danke für die tips und empfehlungen, doch das thema hat sich von ganz allein erledigt. ein netter nachbar hat mir eine Feldesse für 50€ angeboten, da greif ich doch mal zu :)

gruß
JENS
 
zum härten sicherlich nicht die schlechteste variante. da du genaue temperaturen hinkriegen würdest. zum schmieden würde ich es ganz vergessen, jedes mal tür auf tür zu, da wirste blöd.
wenn es um reines messerschmieden geht, finde ich gasessen ganz ok. aber wenn man wirklich mal was anderes in richtung kunstschmied macht, wo man den einen punkt alleine heiss machen will, ist die gassesse einfach direkt ungeeignet.

ansonsten, sehe ich des nicht so eng mit der art der kohle, koks oder was weiss ich... funzt alles an sich.


eze
 
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