Schmiedehammer

motte

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Hallo Leute

bin seit einiger Zeit mit dem Messerbastelvirus befallen und
habe bisher ein paar Klingen aus Flachmaterial geschliffen.

Seit Kurzem steht nun eine Kohle-Feldesse in meinem Garten,
eine Gasesse ist in Arbeit da mich das Schmieden ganz besonders reizt..

Meine ersten Schmiedeversuche habe ich nun mit Schlosserhämmern
(1000 + 1500 gramm) hinter mich gebracht, aber die Teile sind doch
nicht ideal.

Jetzt möchte ich mir als Geburtstagsgeschenk einen ordentlichen
Schmiedehammer leisten. (oder 2 verschiedene wenn es das Budget denn hergäbe)

Bei Dick gibt´s japanische Schmiedehämmer (750 od. 1350 gramm)
so um die 90 Euro. Hat jemand Erfahrungen damit, bzw
sind die für unsere Zwecke geeignet? (runde Schlagfläche, keine Finne?)
Ist der hohe Preis gerechtfertigt?

Oder sollte ich lieber auf Standardhämmer (Picard) zurückgreifen
bzw. hab ich schon mal hier gelesen, daß M. Balbach auch Hämmer
fertigt- ist sicher auch interessant..

Welches Gewicht würdet Ihr empfehlen? Ich denke am
besten wäre so um die 1000 gr für die Meisten Arbeiten
für das gröbere hätte ich immer noch den 1500 gr. Schlosserhammer.

Würde mich freuen, wenn mir die erfahrenen Schmiede etwas
bei der ENtscheidungsfindung helfen könnten..

Gruß
 
Wenn ich Dir was empfehlen darf, dann den Balbach-Hammer. Den gibts in 3 Gewichten, ist handgemacht und ist ein einfach supergutes Werkzeug! Ich hab den mit 1,5 kg.
 
Hallo Motte,

ich arbeite nun schon einige Zeit mit dem jap. Schmiedehammer von Dick und ich muss sagen, dass es für mich nichts Besseres gibt! Meiner wiegt 1350 Gramm und ist ideal geeignet um die Form der Klinge und die Schneide auszuformen. Ausserdem erfahre ich mit dem Hammer immer wieder viel Aufmerksamkeit und interessierte Blicke :D :super: Fürs Feuerschweissen und Strecken von grösseren Werkstucken benutze ich dann meinen 2kg Balbach- Hammer. Eignet sich ideal für die gröberen Arbeiten mit viel Wummms :hehe:
Ich bin mit beiden Hammern sehr zufrieden und auch die hohen Preise sind mehr als gerrechtfertigt. Würde ich jederzeit wieder kaufen und auf jeden Fall empfehlen :super:

Gruß

Mirco
 
motte said:
Hallo Leute

bin seit einiger Zeit mit dem Messerbastelvirus befallen und
habe bisher ein paar Klingen aus Flachmaterial geschliffen.

Seit Kurzem steht nun eine Kohle-Feldesse in meinem Garten,
eine Gasesse ist in Arbeit da mich das Schmieden ganz besonders reizt..

Meine ersten Schmiedeversuche habe ich nun mit Schlosserhämmern
(1000 + 1500 gramm) hinter mich gebracht, aber die Teile sind doch
nicht ideal.

Jetzt möchte ich mir als Geburtstagsgeschenk einen ordentlichen
Schmiedehammer leisten. (oder 2 verschiedene wenn es das Budget denn hergäbe)

Bei Dick gibt´s japanische Schmiedehämmer (750 od. 1350 gramm)
so um die 90 Euro. Hat jemand Erfahrungen damit, bzw
sind die für unsere Zwecke geeignet? (runde Schlagfläche, keine Finne?)
Ist der hohe Preis gerechtfertigt?

Oder sollte ich lieber auf Standardhämmer (Picard) zurückgreifen
bzw. hab ich schon mal hier gelesen, daß M. Balbach auch Hämmer
fertigt- ist sicher auch interessant..

Welches Gewicht würdet Ihr empfehlen? Ich denke am
besten wäre so um die 1000 gr für die Meisten Arbeiten
für das gröbere hätte ich immer noch den 1500 gr. Schlosserhammer.

Würde mich freuen, wenn mir die erfahrenen Schmiede etwas
bei der ENtscheidungsfindung helfen könnten..

Gruß

Hallo Motte,

ich kann Dir den Balbach-Hammer nur wärmstens an`s Herz legen - Markus macht erstklassige Schmiedehämmer !

Gruß

Michael
 
Hallo,

ich habe einen 1,2 Kg Balbach-Hammer und bin damit sehr zufrieden :)

Besorge Dir aber noch einen 3-5Kg Hammer fuer die "groben" Sachen (recken und grosse Teile umformen). Man merkt damit zwar schnell, wie wenig Ausdauer man hat, aber dafuer passiert auch was. Man kann sich ja immer wieder erholen, waehrend das Werkstueck im Feuer liegt ;)

Was mir persoenlich bei den japanischen Haemmer fehlen wuerde ist die Finne. Habe aber noch nie mit so einem Hammer gearbeitet.

Gruss
Harald
 
Wir stellen auch jap. Hämmer her!
Mit diesen Hämmern schmiede ich selber jap. Klingenformen aus.
Das funktioniert ganz gut!

Die Hammergröße, bzw. das Gewicht wird bei Bestellungen benötigt.
Bei diesen jap. Hämmern wird der Hammerkörper aus Eisen geschmiedet und die Hammerbahn dann mit mind. C60-Stahl im Feuer verstählt, danach gehärtet und entsprechend 2x angelassen.

Gruß Markus
 
Hallo,

ist zwar etwas offtopic, denke aber es passt auch zu diesem Thread.

Welche Unterschiede gibt es in der Handhabung bei den japanischen und europaeischen Haemmer?

Gruss
Harald
 
ich kenne die balbach hämmer nicht, aber ich habe mir jetzt einen 1.5 kg Schweden-Hammer bei www.angele.de gekööft... die haben auch einige hämmer in verschiedenen größen und formen da... (falls du noch nie auf der seite warst kann ich dir einen besuch nur wärmstens ans herz legen...)

bin trotzdem davon überzeugt, dass markus balbach bestimmt gute hämmer macht und werde ihn auch in die engere auswahl für den nächsten hammer nehmen :D

schönegrüßeundtschüss

christopher
 
ich weiss, ein blöde frage

ist da wirklich so ein unterschied bei den hämmern?

ich persönlich verwende einen 7kg hammer zum recken, einen 5 kg wenns nicht so hart ist, einen 2 kg zum normalen schmieden, und einen 500gr zum feinschmieden...

sind alles werkzeuge ausm baumarkt....

was mich dabei interessiert:
ist das wieder mal ne geschmacksfrage mit was man arbeitet, oder gibt es da wirklich kleinen aber feinen unterschied...?
 
Zum Unterschied zwischen japanischen und unseren Hämmern kann ich nur das sagen, was mir Markus dazu gesagt hat. Er meinte, daß dadurch daß die Hammerbahn sehr weit vom Stiel weg ist, der Hammer in ungeübter Hand dazu neigt, seitlich beim Aufschlag wegzukippen. Und wenn er das sagt glaub ich das auch. Üben macht den Meister!
 
Christopher said:
ich kenne die balbach hämmer nicht, aber ich habe mir jetzt einen 1.5 kg Schweden-Hammer bei www.angele.de gekööft... die haben auch einige hämmer in verschiedenen größen und formen da... (falls du noch nie auf der seite warst kann ich dir einen besuch nur wärmstens ans herz legen...)christopher

Firma Angele vertreibt von uns auch Damastahl und den Balbachhammer als "Exklusivhammer".
Dieser Exklusivhammer ist auf jährlich 200 Stück für Firma Angele limitiert.
Wegen der geringeren Höhe des Hammerkopfes, neigt beim Schmieden/Auftreffen der Hammer weniger zum Kippeln, man muss ihn also längst nicht ganz so fest halten beim Auftreffen und kann somit etwas Energie einsparen und die Schläge kommen genauer. Wenn man tagtäglich 8 Stunden schmiedet, ist das schon eine wichtige Sache.
Die Finne ist um einiges breiter und balliger und die Bahn auch balliger als bei einem Schlosserhammer, die ideale Form für die meisten Schmiedearbeiten.
Zudem ist der Hammer selektiv an Finne und Bahn gehärtet und 2x angelassen.
Das Hammerhaus bleibt somit weich und die auftretenden Kräfte übertragen sich weniger über den Stiel auf die Handgelenke.
Der Stiel wird aus selbst gefällter, schnell gewachsener Esche Stück für Stück geraspelt, eingestielt und mit einem geschmiedeten Eisenkeil verkeilt. Jeder Hammer ist ein Unikat, da von Hand geschmiedet.
Eben ein Qualitätsprodukt aus der Schmiedewerkstätte M.Balbach :super: !
Steht wohl eigentlich auch alles auf der oben genannten Webseite von Firma Angele!
Andere Schmiedewerkzeuge, Zangen, Ambosseinsteckwerkzeuge und Profi- Schmiede-Ess-Eisen stellen wir ebenfalls noch her.

Gruß Markus
 
also erstmal vielen Dank für eure Hilfe.

Nach reiflicher Überlegung gönne ich mir jetzt den
kleinen Hammer von Markus Balbach, da ich denke,
die europäische Hammerform ist wohl vielseitiger.

Ob sich der Hammer wirklich auf die Ergebnisse meiner Schmiedeversuche auswirkt bleibt abzuwarten, wahrscheinlich liegts doch in erster Linie an der Übung.....

Aber vernünftiges Werkzeug lohnt sich denke ich immer, und die
Arbeit mit einem handgeschmiedeten Unikat macht sicher mehr
Vergnügen als mit einem billigen Baumarkt- Schlosserhammer.

Gruß

motte
 
Ich hab den 3-pfünder von Markus Balbach; das ist glaub ich eine ganz gute Gewichtsklasse zum Messerschmieden. :super:

Durch den im Vergleich zum Schlosserhammer großen Radius der Finne funktioniert auch das Recken des Materials recht gut.

Gruß Wolfgang
 
Streitburger said:
...Durch den im Vergleich zum Schlosserhammer großen Radius der Finne...

<KLUGSCHEISSER>
Du meinst wohl kleinen Radius (= grosse Krümmung) ;)
Und ist Finne nicht die andere, "scharfe" Seite des Hammers, während das, was Du meinst, Bahn heisst?
</KLUGSCHEISSER>

Hans
 
Nee nee hobby! Das paßt schon so wie es Streitburger geschrieben hat. Die Finne beim Balbach-Hammer hat nen viel größeren Radius als der eines Schlosserhammers.
 
Andy Haas said:
Nee nee hobby! Das paßt schon so wie es Streitburger geschrieben hat. Die Finne beim Balbach-Hammer hat nen viel größeren Radius als der eines Schlosserhammers.

Ok, ich akzeptiere, dass es Finne heisst und nicht Bahn.
Aber ich dachte, der Balbach-Hammer zeichne sich dadurch aus, dass seine Finne runder sei als die ziemlich ebene Fläche des Schmiedehammers.
Und falls das doch so sein sollte, ist dessen Radius nun mal kleiner und nicht grösser als beim shclosserhammer: Je kleiner, desto spitz, je grösser, desto plan. Ok?
 
hobby said:
Aber ich dachte, der Balbach-Hammer zeichne sich dadurch aus, dass seine Finne runder sei als die ziemlich ebene Fläche des Schmiedehammers.

:D
Der Irrtum kommt wohl von der Verwechslung Finne mit Bahn

Und falls das doch so sein sollte, ist dessen Radius nun mal kleiner und nicht grösser als beim shclosserhammer: Je kleiner, desto spitz, je grösser, desto plan. Ok?

So gesehen ja, aber Markus schrieb ja, dass seine Finne(n) runder (stumpfer) sind, als die spitzeren Finne(n) der Schlosserhämmer, also ein größerer Radius, er hat Schmiedehammer-Finnen mit Schlosserhammer-Finnen verglichen, und nicht mit Bahnen ;)

Gruß Andreas
 
Leute! Wenn die Finne stumpfer ist als beim Schlosserhammer, hat sie auch nen größeren Radius! Ist das so schwer?
 
Anscheinend habe da etwas verwechselt und versuche nun eine Richtigstellung (ich nehme als Beispiel bewusst Schreiner stadt Schmied, um nicht wieder in Probleme zu geraten):

1. Bahn ist das breite flache Ende des Hammers (mit dem der Schreiner einen Nagel einschlägt)
2. Finne ist das andere, schmale Ende (mit dem der Schreiner einen kurzen Nagel, den er zwischen zwei Fingern hält, ansetzt)
3. Der Balbach-Hammer unterscheidet sich von einem Schlosserhammer u. a. dadurch, dass seine Finne runder ist, also einen grösseren Radius hat
4. Zum Recken nimmt man die Finne des Schmiedehammers

Wenn das nun auch wieder nicht richtig ist, mache ich Feierabend und werde (heute) keinen Post mehr schreiben!
Sonst drängen sich zwei Fragen auf:
5. Wozu nimmt man die Bahn (für alles ausser dem Recken?)
6. Inwiefern unterscheidet sich die Bahn des Balbach-Hammers von einem Schlosserhammer?

Hans
 
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