Gasesse Eigenbau, geht das so???

ThorstenM

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Moin allerseits

ich bin Hufschmied und überlege mir einen Ofen in der Bauart des Proforge PF 200 aus einem mehrweg VA Bierfaß zu bauen. Bauart ist ja ähnlich den hier schon reichlich erörterten Gasflaschen technik.
Ich frage mich nur, ob das mit der Klappe an der seite funktioniert, oder ob sich da alles verzieht und dann klemmt. Ich habe geplant, einen ausschnitt mit der flex zu machen und dann VA streifen rings um den ausgeschnittenen teil zu schweissen, so das der ausschnitt dann wieder in dem loch liegen kann, ohne durchzufallen. an dem ende des fasses soll der abgasausgang liegen.

hoffe jemand hat hier schonmal mit sowas erfahrungen gesammt, bevor ich mir die arbeit umsonst (ähm vergebens) mache ;)

gruss
Thorsten

PS: Wenn man mit dem Ofen feuerschweissen könnte wäre das nicht schlecht, ist aber nicht nötig. ich hab auch nur mit ner isolierung von 3-4 cm gerechnet.
 
Hallo ThorstenM,

wenn du das Fenster zum einlegen des Werkstückes seitlich anbringst, verbaust du dir die Möglichkeit, lange Werkstücke durchzuschieben.

Schneide doch aus Boden und Deckel je einen Kreis aus, den am Boden etwas kleiner (vielleicht 12cm und 8cm). So passt der Ausschnitt des Deckels als Tür für den Boden. Später heißt es natürlich vorne und hinten - und nicht mehr Boden und Deckel.

Wenn du einen entsprechenden Brenner hast oder baust, ist Schweißtemperatur kein Problem.

MfG
newtoolsmith
 
newtoolsmith said:
Hallo ThorstenM,

wenn du das Fenster zum einlegen des Werkstückes seitlich anbringst, verbaust du dir die Möglichkeit, lange Werkstücke durchzuschieben.

Schneide doch aus Boden und Deckel je einen Kreis aus, den am Boden etwas kleiner (vielleicht 12cm und 8cm). So passt der Ausschnitt des Deckels als Tür für den Boden. Später heißt es natürlich vorne und hinten - und nicht mehr Boden und Deckel.

Wenn du einen entsprechenden Brenner hast oder baust, ist Schweißtemperatur kein Problem.

Lange stücke kann ich doch durch den "auspuff" an der seite schieben. ich denke die klappe brauche ich weil die hufeisen bis so 18-20cm breit sind bzw. ich auch gerne 2 stapel eisen nebeneinander legen. wenn ich mir die gasflaschen-öfen ansehe, sind die öffnungen max. 10cm gross.

meine befürchtung ist nur, das sich va recht stark verziehen soll.

gruss
Thorsten
 
Warum willst du dazu das VA Bierfass nehmen ?
Weil es nun mal da ist und nix kostet, oder weil es rostfrei sein soll.

Für den Messerschmied bietet sich die Konstruktion bei der das Schmiedegut entlang der Achse durchgeschoben wird an.

Für Hufeisen brauchst du eher eine große Klappe/Tür, die von Innen möglichst auch isoliert sein muss, was bei einem gebogenen Türausschnitt schwerer wird als bei einer graden flächigen tür.

Die Klappe an der Seite anbringen funktioniert sicherlich, wenn einige Details gelöst werden. Über die funktionsfähigkeit würde ich mir keine Gedanken machen.
Mir scheint es aber einfacher, bei einem Runden Fass, die Öffnung entweder am Boden oder Deckel anzubringen, evtl. den ganzen deckel an einem Scharnier wie eine Tür aufklappen um eine Öffnung von ausreichender Größe zu bekommen.

Oder statt dessen wenn es auf eine lange Öffnung ankommt ein Gehäuse bauen, aus 2mm Blech, an dessen Seite eine flache Tür sitzt, die man Öffnen kann, vergleichbar mit einem Backofen der in die Länge gezogen wird. Ob die Tür nach oben, zur Seite oder nach unten zu öffen geht und dann gleich als Ablage dienen kann ist eine Detailfrage die auf den Anwendungsfall abzustimmen wäre.

Ganz einfach geht es statt der tür einen Schieber zu bauen, der zur Seite geschoben wird.

Feuerschweißen sollte auch gehen, das ist lediglich abhängig von Brennerleistung, Brennraumgröße und Isolierung.



Peter
 
Gasesse im Selbstbau

ThorstenM said:
...ich...überlege, mir einen Ofen in der Bauart des Proforge PF 200 aus einem Mehrweg-VA-Bierfass zu bauen.....

PS: Wenn man mit dem Ofen feuerschweissen könnte, wäre das nicht schlecht, ist aber nicht nötig. Ich hab auch nur mit ner Isolierung von 3-4 cm gerechnet.

Guten Abend!

Was Du an der Stärke der Wärmedämmung sparst, kostet Dich im Betrieb deutlich mehr! Natürlich hängt alles von der Dichte der Keramikfaserauskleidung ab, aber ich vermute, dass Du mit einer 4 cm-Dämmung einen ziemlichen Wärmedurchgang haben wirst. Das zeigt sich dann in einem heißen Gehäuse und unzureichender Innentemperatur.

Bei den erreichbaren Temperaturen sollte die Wärmedämmung aus mindestens zwei unterschiedlichen Materiallagen bestehen, wobei feuerseitig das entsprechend höher belastbare Material montiert wird.
Bei Keramikfaservlies sind 8 cm nicht zuviel, zumal das Material schnell durch Metallspritzer /Flussmittel dezimiert wird.

Viel Erfolg!

sanjuro
 
hi

die va.fässer kann ich hier gleich um die ecke bekommen. ausserdem siehts ja net schlecht aus. aber vielleicht schweisse ich mir doch lieber nen eckigen toaster, dann wirds mit der tür einfacher... Das ganze soll nicht so klobig werden.

mal ne andere frage, da ich den ofen den ganzen tag im auto rumfahre, wielange wird der mörtel da halten??? bei käuflichen beschlagsöfen ist nur keramik drinne (so ca. 4-5cm) die laufen aber auch nur mit 800-1000 Grad schätze ich jetzt einfach mal.

gruss
Thorsten
 
Die Keramikfasern direkt dem Feuer aussetzen würde ich aus verschiedenen Gründen nicht.

zum einen will ich nicht die durch die Flamme rausgeblasenen Fasern einatmen, auch wenn die meisten durch die Hitze verglasen sollten, etwas kommt immer noch raus.
Zum anderen schützt die Auskleidung mit einem Feuerfestbeton die Fasern, ist auch noch temperaturstabiler ( 1700-1800 ° C )
und nicht zuletzt, bringt mir der Innenmantel aus Feuerbeton einen Wärmespeicher, der dir Temperatur konstanter hält wenn kaltes Schmiedegut in den Ofen kommt.

Das Abkühlen braucht länger als bei reiner Keramikfaserauskleidung.

Die Haltbarkeit hängt stark davon ab wie er Tranportiert wird.
Im ungefederten Hänger über Schotterpisten dürfte sich auf die als schädlich erweisen.
Aber auf der Laderfläche/ Im Kofferraum gur verstaut sollte es keine Probleme geben.

Der Innenmantel ist als Verschleißteil zu betrachten.
Je nach Nutzung hält er länger oder kürzer.
Beim reinen Schmieden ohne Feuerschweissen und täglicher mehrstündiger Nutzung schätze ich mal 1/2 Jahr bis 1 Jahr.

Meine Auskleidung hält in etwa so lange Nutzung zwar nicht täglich, aber fast immer Feuerschweissen.

Danach wird ca. 1 Stunde Arbeit und ca. 15 € Materialaufwand fällig.
Die Keramikwolle kann meistens mehrere Erneuerungen des Innenmantels aushalten bevor Sie erneuert werden muss.


gruß

Peter
 
Hi Peter

jo, federn hat mein Werkstatthänger. Muss ich mich mal umsehen, wo ich das zeug herbekomme. reicht ja, das rücken und arme bei dem job draufgehen, da muss ich ja nicht auch noch lungenkrebs bekommen :(

Was die isolierung angeht, bin wohl eher genügsam bei meiner arbeit. Pro pferd ist der ofen vielleicht 10-15 minuten an, also nur die eisen kurz zum glühen bringen, in form schmieden und das wars schon. da werde ich wohl auf 10 cm verzichten können und wie bei handelsüblichen öfen 4-5cm verwenden. lange temperatur vorhalten soll der ofen auch nicht.

erst mal danke für die tips, ich werde berichten was draus wird...

gruss
Thorsten
 
Keramicwolle und Feuerbeton auch in Kleinmengen gibts bei mir ;)
Dann must du nicht lange suchen.


gruß

Peter
 
ist zwar etwas OT aber:

wie lange hält eigentlich so ne gasflasche? und was kostet das wiederbefüllen?


nur so auge mal pi ;)

ich spiel nähmlich auch mit dem gedanken neben meiner kohleesse eine gasesse zu bauen....

Gruß daniel
 
11Kg Gasfüllung kosten zwischen 10 und 15 € ja nach Anbieter.
Teurer gehts natürlich auch ;)

Mit einer Füllung komme ich zwischen ca. 6-7 Stunden ( permanent auf Feuerschweißtemperatur ) und ca 12-15 (schmieden, glühen, Härten.

Da es meistens von allem etwas ist liegt die Reichweite irgendwo dazwischen.
Eine Stunde Schmieden kostet damit ca. 0,8-1,5 €.

Mit Gebläse und Heisluftfön kann die Ausbeute nochmal drastisch erhöht werden, dann ist man aber auf Strom angewiesen.


gruß


Peter
 
Ich habe meine Esse aus einem VA-Bierfass gemacht und finde die ist nicht übel geworden.

Ich habe den Standring abgeflext, in den Fass-Boden ein rundes Loch von 20cm geschnitten, den Loch-Rand ringsum alle 2cm eingeflext und die kleinen Zungen nach innen 90 umgebogen.
Das gibt eine robuste Kante die auch die Keramikisolierung um die Öffnung rum fixiert.

Das Bierventil habe ich rausgeschraubt und einen Keramikwollepfropf reingesteckt. Das ist eine praktische Öffnung zum Durchschieben langer Teile und kostet nix.

Den Abgeflexten Standring habe ich dann noch etwas ausgeschnitten und als losen Standring unter das liegende Fass gelegt.

Mein Bierfass hat oben mittig einen Flansch angeschweisst für den Brenner und vorne eine einfach Klapptüre mit 2,5cm Faserisolierung (etwas mager, die Türe wird sehr heiss und krumm).
Die Tür bedeckt etwa die oberen 2/3 der Öffnung, so dass unten ein ca. 5cm breiter sichelförmiger Spalt offen bleibt für die Abgase.

Die Isolierung ist vom Feuer her gesehen Feuerfestmörtel (meiner bröselt leicht, guten nehmen) Keramikfaser 5cm, Glaswolle 5cm.
Je dünner die Mörtelschicht und je dicker die Faserisolierung desto schneller die Aufheiz und Abkühlzeit. Wichtig für Transportablen Betrieb.


Was ich heute anders machen würde?
Ich würde den Innenraum nicht mehr rund machen, sondern gleich mit Keramikwolle und Mörtel unten ein ebenes Podest reinmodellieren.
Da kann man dann leicht eine dünne Schamotteplatte als Werkstückunterlage drauflegen und hat nicht das Problem dass eine Eckige Unterlage mit Ihren Ecken und Kanten die runde Ofenauskleidung eindrückt. Ausserdem ist einiges an Totvolumen gespart.

Eine verstellbare Werkstückauflage ausserhalb der Ofentüre wäre auch Praktisch, dass längere Werkstücke nicht vorne runterkippen.

Ich würde die Türe diesmal für Rechtsbedienung bauen, damit man das heisse Werkstück gleich mit der Zange in der linken (für mich richtigen) HAnd aus dem Ofen nehmen kann.
Die Türe sollte offen auch arretierbar sein.

Die Glasfserisolierung ist zwar gut und billig, aber sehr weich. Dadurch ist der Mörtel nicht so gut unterstützt und bricht leicht. DAs ist bei reiner Keramikisolierung vielleicht besser.
 
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