Frust oder Wie benütze ich meinen Bandschleifer richtig?

bullet101

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Servus,
als ich letzten Dienstag mit dem Schleifen meiner beiden Rohlinge aufgehört habe war ich schon recht unzufrieden mit dem Ergebniss. Eine Schlifflinie die keine war, ein Flachschliff der so flach war wie eine Buckelpiste, eine Ricassoübergang der aussah wie eine windschiefe Treppe, ... .

Heute wollte ich einen Versuch starten die Fehler zumindest ein wenig auszubessern. Da ich das Band bis jetzt genau auf der Kante der Unterlage laufen hab lassen wollte ich es diesesmal ein wenig überstehen lassen. Allerdings hab ich in den Handschutz geschliffen, in die Schneide, die jetzt an einer Stelle ausgeglüht und zu dünn ist, ich hab drei große Rillen in die Klinge geschliffen als ich wohl auf der Unterlagenkante geschliffen habe und das Messer sieht jetzt noch bes******* aus. Nicht viel anderst erging es mir mit dem zweiten Rohling.
Obwohl ich versucht habe alle Tipps aus dem Forum zu beherzigen bekomm ich es einfach nicht auf die Reihe :( . Ich war kurz davor die Rohlinge mit dem Bandschleifer in Späne zu zerlegen :mad:.
Wenn ich an die ganze Arbeit und Zeit denke, die ich für das Ausbohren und Sägen und für die Konturen gebraucht habe :( .

Ist das Normal am Anfang oder bin ich einfach nicht fürs Messemachen geschaffen ?
Wie sollte ich beim nächsten Mal vorgehen ?

Gruß, ein verzweifelter Marcus:(
 
1.) am anfang 120er bänder benutzen
=> der materialabtrag ist geringer woraus ein geringeres verschleifrisiko entsteht
2.) bandgeschwindigkeit (falls möglich) auf ca die hälfte reduzieren
=> rohling wird vom band nicht so stark mitgezogen und man hat daher eine bessere kontrolle
3.) beim ricasso-schleifen nicht seitlich schieben, sondern nach dem grundschliff, das ricasso auf beiden seiten in jewails einem gang schleifen (nicht absetzen!)

achja.. versuch den rohling parallel auf das band zuführen => ein verkanten der klinge vermeiden (wenn das band ein kleines stück von der kante entfernt läuft kannst du den bauch relativ gefahrlos schleifen..)
 
nicht den Kopf hängen lassen

Es ist nun mal kein Meister vom Himmel gefallen. Jeder hat am Anfang diese Probleme. Nur durch Übung wird es besser. Wenn ich Dir mal mein Erstling zeigen würde würdest Du Dich totlachen. Du mußt erstmal ein Gefühl fürs schleifen entwickeln.
Also: üben, üben, üben und dabei nicht verzweifeln
Gruß Heiko
 
Völlig normal würd ich sagen.
Klingenschliff ist reine Übungssache, meine ersten Klingen liegen auch noch eingepackt in der Werkstatt, ich hab die Messer nicht fertig gebaut, die waren einfach sch....

Mitlerweile, nach dem ich viel ausprobiert habe, mach ich den Grundschliff meiner Klingen mit dem 3M 907E in K80, das ist ein hochflexibles Band, damit komm ich am besten zurecht. Das weiche Band legt sich optimal über den Radius an der Schleifplatte, optimal für den Übergang zum Ricasso.


Noch zwei drei Klingen und du hast den Dreh raus Marcus. Kommst du zum Treffen bei Jürgen (ist ja nicht so weit für dich) am Wochenende? da sind genug Leute die dir gute Tips geben können, Bandschleifer zum üben sind da genügend vorhanden.

freagle
 
Die ersten 5 Klingen, die ich am (lahmen Westfalia-)Bandschleifer gemacht hab sind auch nicht vorzeigewürdig. Trotzdem hab ich die Messer fertig gemacht.

Inzwischen hab ich nen EB200W und mußte mich erstmal an dessen Bandgeschwindigkeit gewöhnen.

Deine Erfahrungen hat wohl fast jeder Messermacheranfänger gemacht. Dem Tip mit dem Treffen nächstes Wochenende kann ich mich nur anschließen!
 
Erstmal Danke für eure moralische Unterstützung:super:.

Das Band das ich benütze ist auch von 3M, es ist für Edelstahl gedacht und hat deshalb eine längere Standzeit (wurde mir von Hirschler empfohlen) allerdings ist es steif wie ein Brett. Als ich es gestern überstehen hab lassen hat es sich nur minimal nach unten gebogen und deshalb hab ich wohl auch das halbe Ricasso mit abgeschliffen. Jetzt hab ich halt noch 12 so Teile rumliegen (60er und 120er), 240 und 420 sind Standart-3M-Bänder und um ein Vielfaches flexibler.

Wenn ich außerdem mit dem Band schleife bekomme ich schon eine deutliche Schliffkante, mit der rechten Hand halte ich das Messer und mit der linken gebe ich Druck, alles wunderbar.
Wenn ich allerdings gegen das Band schleife (was ich zwangsweise muss, da ich kein Beid-händer bin) hab ich keine richtige Kontrolle und das Ergeniss sieht auch so aus. Einfach Sch****.

Als nächstes nehm ich mir besser mal was kleines Einfaches zum Üben vor.

Zum Treffen würde ich zu gerne kommen, allerdings müsste sich da irgendwo eine Hin- und Rückfahrgelegenheit ergeben.
Mein Vater könnte mich vielleicht auch fahren allerdings kann ich dann nicht lang bleiben, da er Mittags wieder zurück sein muss.

Gruß Marcus
 
was für einen bandschleifer hast du?
das problem mit der falschen laufrichtung ließe sich bei einer drehstrom-variante mit einem frequenzumrichter ganz schnell beheben.
wenn du eine lichtstrom-variante (220v) hast wäre deine einzige möglichkeit auf die andere seite deines bandschleifers zu gehen (soweit das möglich ist..


p.s.: am üben führt aber trotzdem kein weg vorbei :) :rolleyes:
 
Schliff mit P60 starten und 80% des Schliffs damit machen. End-Übergang am Ricasso zuletzt machen, beim Beginn mindesten 1,5 cm Platz lassen.
 
was für einen bandschleifer hast du?
das problem mit der falschen laufrichtung ließe sich bei einer drehstrom-variante mit einem frequenzumrichter ganz schnell beheben.
Ähm, Umpolen im Stecker sollte es auch schon tun. Da ist ein Frequenzumrichter ein wenig mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
 
hi bullet101,
kleiner tip,
es gibt ein video von u. mit Bob Loveless in dem er sehr ausführlich
die Fertigung eines Loveless-Drop-Point beschreibt. Da kannst du genau
verfolgen wie es gemacht wird.
Ich selbst habe mir das Video bestimmt schon xmal angeschaut;-)
sollte man haben ist schon fast kult;-)
gibt es bei koval, sheffield etc.
gruss
mic
 

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Nochmal Danke für eure Tips.

@kababear
Ich hab den EB 200D.

@HankEr:

Wie geht denn das? Bin elektro-technisch nicht sonderlich bewandert.

@ micknives:

Die einzelne Kritik hört sich ja ziemlich vernichtend an.

Außerdem haben wir keinen Videoplayer. Haben ewig keinen gehabt und als dann der PC mit DVD-Laufwerk kam hatte sich die Sache sowiso erledigt.

Dank Kuno und Brunhard werde ich auch zum Treffen kommen können *freu* :D.

Gruß Marcus
 
hi markus,

wenn du die drehrichtung "dauerhaft" ändern willst, tausche einfach die beiden schwarzen drähte im stecker.
den blauen u. grünschwarzen draht lassen wo sie sind.

grüsse,..
 
Und nach einiger Zeit fliegen die Scheibe und das Antriebsrad weg. So einfach ist das dann glaube ich doch nicht. Der Motor dreht zwar andersherum, aber alle normalen Muttern lösen sich.

Paulus
 
Original geschrieben von Paulus
...., aber alle normalen Muttern lösen sich.

Paulus

jo, in dem fall wieder umpolen. dann müssten sich die muttern ja wieder anziehen. :rolleyes: :steirer:
 
Erklär das mal dem Arzt. Ob sich die abgefetzten Körperteile auch so einfach wieder festmachen lassen. Dem Kleber würde ich in dem Fall nicht trauen. Durch die Vibration löst sich das imho wieder. Allenfalls selbstsichernde Muttern oder Splinte würde ich nehmen

Paulus
 
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