Härtefolie aus Titan?

Elvis3000

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Hallo zusammen
Ich wollte mal fragen ob ich Titanfolie als Härtefolie nehmen kann. Fällt bei uns auf Arbeit manchmal als Abfall ab. Die Folie ist 8 Hundertstel Dick und man kann sie noch gut kanten und falzen. Aus was für Material bestehen eigentlich die herkömmlichen Härtefolien? Vielen Dank schon mal.
Bleibt gesund

Udo
 
Normalerweise aus "rostfreiem" Edelstahl, sie müssen ja selber hitzebeständig sein und Luftsauerstoff dauerhaft vom Härtegut abhalten können und das Abschrecken ebenfalls schadlos überstehen. Andere Metallfolien können das wohl nicht, sonst gäbe es mehr Auswahl...
 
mhhhh.... der Schmelzpunkt von Titan liegt höher als der von Edelstahl und die Wärmeleitfähigkeit ist annähernd identisch.

Wüsste jetzt keinen Grund, warum die sich nicht eignen sollte.

Gruß
chamenos
 
Könnte klappen. Härtefolie ist mit Titan und Chrom legiert, und diese haben eine hohe Affinität zu Sauerstoff, der dann der "eingewickelten" Atmosphäre entzogen wird. Die Temperatur muß allerdings hoch genug sein, damit sich das sättigt. Wichtig ist dichtes Einpacken. Ich nehme oft noch eine Lage Papier hinein.

Ich würde das mit der Titanfolie einfach mal ausprobieren. Ich denke mal, dass reine Titanfolie normalerweise deutlich teurer sein dürfte als die ohnehin nicht billige Härtefolie.

Ich würde zwei Stahlstücke (geschliffene Oberfläche) in gleicher Weise verpacken in Härtefolie und in Titanfolie und beides mal härten und nachher vergleichen. Optimal wären Schliffbilder (Entkohlung), aber Feilentest müßte auch eine qualitative Aussage bringen. Oder ein Nadelritztest.

Wenn man Schliffe machen kann, dann könnte man Mikrohärte im Abstand vom Rand machen. Das wäre eine belastbare Aussage.

Ganz toll wäre, wenn man eine Vergleichsprobe ohne alle Maßnahmen härtet.
Man müßte dann einen Stahl nehmen, der hohe Härtetemperaturen erfordert, am einfachsten wäre ein 1.4034

Gleich artet es aus. Wäre aber eine tolle Sache.
Ein Stück Härtefolie könnte ich beisteuern.
Leider habe ich zur Zeit keinen Zugriff auf einen Härteofen und auch nicht auf eine Laborkapazität.
 
Also , ich hab das jetzt einfach mal an einem Vermurksten Rohling ausprobiert. Fazit : ... Ich rate von Titanfolie eher ab. Die Folie an sich würde natürlich gehen, aber sie ist schlicht zu hart. Schon beim Umfalzen, Platthämmern hört man verdächtige Bruchgeräusche. Nach dem Glühvorgang sieht man ganz klar das die Folie an den gebrochenen Stellen offen ist. Schade, wäre cool gewesen.

Bleibt gesund

Udo
 
Danke, Udo, für das update.
Vielleicht könnte man die Folie vorher weichglühen? Hab nicht daran gedacht, dass die ja im kaltverformten Zustand vorliegen.
Vielleicht mal ein Stück weichglühen, und nochmal falten, um zu sehen, ob sich die Folie duktiler verhält (was sie sollte). Allerdings ist das so eine Sache mit atmosphärischen Gasen bei oberhalb von 700°C, da diffundiert praktisch alles hinein und macht spröde.
Ich sehe da mehr Probleme als Möglichkeiten, leider.
 
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