Fast & Furious II

Meine Top-Five-Fixed: Wie bereits bei meinen Top-Five-Klappern handelt es sich auch hier ausschließlich um niedrig legierten Wolframstahl slightly convex down to zero.

Alle Messerchen von Daniel Boll. Von unten nach oben:

Bauhausblatt - Ceylon Eisenholz, Kupfer & 1.2516
Brown Sugar - Mammutzahn-Rinde, Kupfer & TNT Triple6
Fire Groover - Ceylon Eisenholz & 1.2513
Sündenbock - Steinbockhorn & 1.2516
Rat King - Lederscheiben, Kupfer & 1.2552









































R’n‘R

der Sündenbock is für mich einfach der Knaller ... mein Neid is mit Dir ...

Aus ästhetischen und geometrischen Gesichtspunkten als auch die Stahlauswahl betreffend trifft diese Auswahl meinen eigenen Geschmack wie den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf. Danke für's zeigen.

Mich würde interessieren, ob du ein solches Ranking (Folder und Fixed) auch für den Serienmesser-Bereich planst. Das fände zumindest ich sehr interessant.

@enzio

Da bin ich ganz bei Dir. Den Sündenbock hatte ich kürzlich - weiß gerade nicht wo - zu meinem besten Fixed überhaupt erklärt. Meine favorisierte Größe. Und da paßt für mich wirklich alles …

@Bukowski

Genau diese Kriterien - Ästhetik, Geometrie und Stahl (Handlage und Materialwahl nicht zu vergessen) - machen Daniels Messer für mich zum Nonplusultra meiner Sammlung. Und ich muß mir bezüglich ihrer Favoritenrolle keinen wirklichen Kopf machen.

Das sieht bei Serienmessern völlig anders aus. Es gibt aus meiner Sicht kein Serienmesser, das diesen Kriterien gleichermaßen gerecht wird. Es gibt solche, deren Design mich zum Kauf „überreden“ kann, den Stahl nehme ich dann gegebenenfalls billigend in Kauf. Sowie die Geometrie.

Es ist insofern aus meiner Sicht weniger sinnvoll, ein solches Ranking aufzustellen. Es gäbe sehr viel zu erklären, warum ich ein bestimmtes Messer gegebenenenfalls einem anderen vorgezogen habe.

Zu diskutieren wäre der jeweilige Stahl (Standzeit, Zähigkeit, Schärfbarkeit) und die Geometrie (ballig, flach, hohl, scandi) unter dem Gesichtspunkt konkreter Anwendungen. Dazu die Handlage, die Materialwahl, das Design …

Wobei meine Erfahrung zeigt, daß man die Holzarbeit, die ich gerne betreibe, am besten mit einem schlank balligen Schliff betreiben kann. Beim Stahl kann man so gut wie auf alles Gängige zurückgreifen. Vor Ausbrüchen muß sich nur derjenige fürchten, der es übertreibt.

Was ich auf Anhieb sagen kann:

Mein Favorit unter den Serienklappern ist das Spyderco Para Military 2. Ich habe mehrere Exemplare (CPM S30V, CPM S110V, CPM M4, CPM CRUWEAR, 52100). Alle Stähle halten den Belastungen stand. Die Geometrie eines Para Military 2 geht für mich gerade noch so in Ordnung (Gesamtschneidenwinkel 30 Grad, 0,5 mm hinter der Wate), seine wahren Qualitäten entfaltet es aber dann, wenn man die Klinge - wie bei meinem Para Millie 2 52100 - ballig auf Null umschleift. Der Wälzlagerstahl läßt sich genau so scharf ausschleifen, wie ein niedrig legierter Wolframstahl. Ein echtes Biest!

Bei den Fixed ist es einfacher: Ein Bark River. Balliger Schliff ist schon mal gegeben, A2 Toolsteel oder CPM 3V (in der Regel schlankere Geometrie). Größe und Design je nach Geschmack. Beide Stähle sind dem VG-10 eines Fällkniven allemal überlegen.

R’n‘R

Mit einem BRK hätte ich gerechnet, das PM2 überrascht mich (obwohl ich das Messer selbst sehr schätze). Schon beachtlich, welche Anhängerschaft dieses Messer bei Messernutzern mit verschiedensten Anwendungsprofilen hat.

Ich habe gerade nochmal einen kritischen Blick auf meinen Serienmesserbestand geworfen. Hilft alle nix. Bei den anderen scheitert es im wesentlichen an der Geometrie. Zu fett, zu viel hinter der Wate, Schneidenwinkel zu groß …

Sebenzas liebe ich, aber schneiden tue ich lieber mit einem Spydie. Das Benchmade 710 ist nicht verkehrt, das Strider SNG hat was. Beide befriedigen aber erst dann, wenn man sie auf ballig umschleift. Was ich demzufolge auch gemacht habe. Ich mag sehr gern Hinderer - aber die Geometrie.

Zwei Spydies, die noch exzellent schneiden, sind der Gayle Bradley Folder (der erste) und das lütte Flashbatch Lil‘ Nilakka. Beide haben von Haus aus eine superbe Geometrie. Das Para 3 ist mir etwas zu wurstig.

Am Ende bleibt halt das Para Millie 2. Und ich kann nur jedem empfehlen, sich eines mit hinreichend zähem Stahl zuzulegen und die Klinge ballig auf Null zu schleifen. Fast & Furious!!

Gestern sah der Eukalyptus-Knüppel noch so aus:



Habe dann (gestern) unter Zuhilfenahme des Sündenbock die kleinen Verästelungen entfernt und die oberste Rindenschicht abgeschält, das Ganze feinpoliert.



Heute habe ich - angeregt durch die Serienmesser-Diskussion - das ballige Para Millie 52100 mitgenommen und den Knüppel Schicht für Schicht im Rahmen einer der üblichen meditativen Sitzungen weiter bearbeitet. Mehr kann man über die Brauchbarkeit einer konkreten Geometrie bezüglich Holzarbeit nicht lernen.


Schichtarbeit …











Es ist eine Freude, mit dem Messerchen zu arbeiten und die Geometrie steht meinen Customs in nichts nach. Allerdings ist es jetzt auch kein Serienmesser mehr …

R’n‘R

Klare Aussage

Deine mit Micro Cloth bearbeiteten Klingen sehen immer sehr cool aus im Lichte der Vegetation.

Ich mag Design und Handling von einigen Benchmade Modellen wirklich gern, aber die Geometrien enttäuschen mich persönlich eigentlich durchweg. Deswegen kaufe ich die Messer meist auf dem Sekundärmarkt bereits professionell ausgedünnt oder lasse dies nachholen. Solche Klopper mit teilweise entsprechend hartnäckigen Stählen selbst per Hand auszudünnen ist mir zuviel des Guten.

Bei den großen Drei – Hinderer, Reeve und Strider – kann ich was die Schneidperformance angeht nicht mitreden. Allerdings lässt sich anhand von Nahaufnahmen grob erahnen, was da hinter der Wate schlummert. Bis auf Strider haben mich die Messer optisch auch tatsächlich nie gereizt.

Servus,

die Boll-Riege ist eigentlich eine eigene Liga, da kommen andere nicht mal in die Nähe wenn man die "Art" ( auch im Sinne von Kunst ) Messer mag. Sie sind praktisch unverkennbar. Somit scheitern schon mal Serienmesser an diesem Vergleich. Beim Stahl braucht's Glück, wenn der mal ein optisch "reizendes" Messer begleitet. Dann hat man zumindest zwei Punkte im Sack. Die Geometrie ist als dritter Punkt beeinflussbar, also der flexibelste Punkt, mitunter auch die Klingenform, da lässt sich auch nur geringfügig was ändern, zuletzt auch noch am Griffmaterial, nur zerschiesst man dann den Serienpreis und landet bei Projekt-Messern von Saartools, Cuscadi oder so manchem Wilkins.

Wer ein gutes Auge hat und seine Kriterien kennt, der kann ab und an ein Serien-Messerchen finden, dass sich geometrisch und somit funktional und vom F&F nicht schämen muss. Real Steel bringt mit seiner Poltergeist-Kooperation CVX-80 Fixed einem ziemlichen Low-Budget Kracher auf den Markt, der zumindest von der Schneidfähigkeit her, viele etablierte und auch Customs das fürchten lehrt. Hier findet die "Geiz ist Geil" Fraktion eine in Form geschliffenen Begründung, dass hochpreisige Messer nicht funktional argumentierbar sind. Ich war trotzdem überrascht, wie gierig sich die Klinge ins Holz frisst, dass kenne ich so nur von meinen optimierten Klingen. Sicher kann das auch ein ausgesuchtes Mora oder Opinel um ein paar Euro, aber das mal ein modernes Design und klassenübliche Materialien ohne Spritzgussgriff, oder schlichten Holzgriffen so geschliffen ist, ist nicht die Regel. Ein gut schneidendes Barkie, um einen Vergleich zu bemühen, spielt preislich in einer anderen Liga. Will jetzt nicht heißen das dieses Real-Steel jetzt einen Maßstab setzt, sondern nur, dass man auch direkt aus der Schachtel schon mit manch günstigem Messer echte Freude haben kann, ohne nachbessern zu müssen.







Durchgehend klar unter 0,30 über der Wate, blitzsaubere, äusserst schmale Facette und ballig vom Rücken runter geschliffen, mit einem eigenständigen Design um tiefgestapelte rund 60,- Tacken sind eine Ansage. Kydex inklusive! Andere Messer müssen erstmal aufwendig bearbeitet werden um so zu schneiden.

Natürlich kein Vergleich mit dem Spirit eines Boll's, aber beim beißen in Holz sind sie bestimmt näher beieinander als voneinander entfernt.

Gruß, güNef

Back to topic - Hochleistungswerkzeuge in Vollendung. Niedrig legierter Wolframstahl mit 20 Grad Gesamtschneidenwinkel - beim Puukko weniger - und 0,2 bis 0,25 mm hinter der Wate, gestreckt ballig auf Null.

Ich zitiere hier zum Stahl noch einmal ein paar Statements:

„Man kann wohl sagen, daß kein Legierungsmetall für Werkzeuge so wertvoll ist wie das Wolfram; …“

F. Rapatz, Die Edelstähle 5. Auflage 1962, Seite 218


„Die für feinschneidige Werkzeuge besonders günstigen Legierungselemente sind: Kohlenstoff, Stickstoff, Chrom, Wolfram, Niob/Tantal (als Karbidbildner). ….. In jedem Fall ist Wolfram dem Vanadium vorzuziehen, da es bei gleicher Mengenzugabe wesentlich kleinere und besser verteilte Karbide fast gleicher Härte bildet.“

Roman Landes, Messerklingen und Stahl, 2. Auflage 2006, Seite 88



“I use this steel (1.2519) for 17 years, and in my opinion it is simply one of the best, most fine grained tool steels with high wear resistance simultaneously on a very tough Edge, and very easy to sharpen and very easy to grind and to finish ………….

There are other steels that I strongly like to recommend : 2516 (120WV4) all the good things like 2519 but with very low Cr that it forges and welds like a dream.

2552 and 2550 with 0,8 and 0,6 in C content makes the toughest Hunting knifes and choppers. 2519 can only be topped with 2442 (115W8) in some minor aspects.

All this steels allow a very thin ground edge.

Best Edge holding ability is gained from 2562 (142WV13) 1,4% C and 3,3% Tungsteen, a blade made from that steel holds an edge, even longer than 2519 but is sensitive and only for really fine working blade.....and that stuff eats away your belts....very unpleasant to grind and to finish.”

Jeremiah Rostig aka Daniel Boll 2014 bei den Knifedogs



Ein paar Eindrücke noch …



R’n‘R

das is schon unerhört geil das Bild ... sozusagen zwei geile Ärsche ...

Rock'n'Roll said:

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Daniels Messer sind immer wieder gut für einen ordentlichen Knife-Porno ...

R'n'R

Puhh,interessante Messer von der Optik,definitiv
Aber auch sehr speziell muss ich sagen.Zum Beispiel diese überstehenden Griffe,da bin ich ganz ehrlich,das geht bei mir persönlich absolut gegen die Ästhetik Und natürlich bieten diese Spots an den Messern die Möglichkeit dass sich Dreck sammelt.
Wer ist denn der Messermacher wenn ich fragen darf,bzw wer stellt die her ?
Edit: Habs gefunden,Daniel Boll,sehr urig sein Kram was man so sehen kann,aber ganz cool

@günNef thx für den hint zum Real Steel ! Das in Orange wäre ein mega Messer für ans Wasser,schade dass die so ne Variante nicht haben

Die einen machen Bankstein-Yoga, andere greifen zum Sixpack. Ich meditiere am Eukalyptus. Mit einem schneidfreudigen Messerchen. Wie auch heute wieder. Meine schattige Terrasse war leider besetzt. Eine Hundestaffel der örtlichen GNR übte Häuserkampf. Ich habe auf der gegenüberliegenden Anhöhe im Schatten des ebenfalls verlassenen Forsthauses Platz genommen. Mit Fernblick …

Dabei ein weiteres meiner äußerst schneidfreudigen Wolfram-Messerchen, das gut hierhin paßt - den kleinen Jäger von Uli Hennicke. 1.2519 und Grenadill. Sehr schlicht gehalten mit flachovalem Griff. Lederscheide. Es hat einen Komplizen - Ulis kleinen Taschen-Klapp-Jäger, ebenfalls 1.2519 und Grenadill.

Etwas Material habe ich mir noch besorgt …















R’n‘R