grobe Steine - wenig Prestige, aber notwendig!

Für mich besteht vor allem das Problem, dass beim Schleifen der Messerflanken zum Ausdünnen die verhältnismäßig große Stahlfläche auf dem Stein wie eine Abrichtplatte wirkt.
Ich denke, es rollen die losgelösten groben Schleifkörner zwischen Messer und Stein hin und her und tragen vor allem den Schleifstein ab. Außerdem wirken die losen Körner wie eine Art Abstandshalter zur festen Schleifsteinoberfläche, so dass die Abtragsleistung erheblich vermindert ist.
Meine Methode, diesen Effekt zu vermindert, besteht darin, mit stetig fließendem Wasser den Schleifabrieb kontinuierlich wegzuspülen.
Vielleicht wäre auch ein positiver Effekt, weniger fest beim Schleifen aufzudrücken, aber bei groben Steinen will ich mich nicht so lange aufhalten und großen Abtrag haben und bin wohl etwas ungeduldig.

Der Flächendruck ist leider das Problem der sehr ebenen Dia-Platten. Sie tragen erst sehr schnell ab. Wenn aber dann im weiteren Verlauf die Schleiffase (also die auf dem Stein eben aufliegende Fläche) breiter wird, dann verteilt sich der Anpressdruck über die gesamte aufliegende Fläche und führt zu weniger Druck pro Flächeneinheit und somit zu weniger Abtrag. Gelochte Platten haben hier den Vorteil, dass die Fläche verringert und damit der Flächenanpressdruck erhöht wird. Außerdem sammelt sich der Schleifabrieb in den Löchern, was verhindert, dass große herausgerissene Diamantkörner Kratzer auf dem Messer und der Schleifplatte hinterlassen.

Schleifpapier als Alternative hat sich bei mir nicht bewährt, da es recht schnell stumpf wird. Es kommt halt kein neues scharfes Korn an die Oberfläche.

Die einzige wirklich gut funktionierende Methode zum groben Ausdünnen von Klingen ist meiner Meinung nach ein Nass-Bandschleifer. Leider ist das eine für mein Hobby unverhältnismäßige große Maschine und Investition.
 
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So, vorgestern ist mir ein dünn ausgeschliffenes R2-Stahl-Messer auf den Fliesenboden gefallen...

Ergebnis: ca. 2-3mm von der Spitze ab!
Also mit Edding die Korrektur der Rücken-Kontur vorgezeichnet und Stolz-geschwellter Brust den relativ neuen Shapton prof. 120 rausgeholt.

Kann man komplett knicken- muss was potenteres her!

Also den nagelneuen(!) Atoma 140 auf die Halterung.
Kann man ebenfalls komplett knicken!

Ende von Lied: Wasserbad + Bandschleifer.
Das ging dann ratz-fatz!
Kurz mit den Steinen nachbearbeitet- nach ein paar Minuten fertig...
So nacht das Spaß!

Hab zwar 2mm Messer verloren, aber eine teure Erfahrung gewonnen- bin wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen!
 
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